Neue Mitgliederzahlen

[Aggertaler Noppe]

Also, wenn ich den Artikel von stefan.s so lese sträuben sich mir die Haare.

Wir haben in unserer Region zwar nicht mehr so viel Nachwuchs wie vor etlichen Jahren was ich aber auf die mangelnde Bereitschaft einiger Vereine schiebe Jugendarbeit zu machen. Bei uns sind in der Jugend/Schüler die Mitgliederzahlen relativ konstant zwischen 25 und 30 Kindern. Es werden auch aufgrund der möglichen Hallenkapazität nicht vielmehr werden können. Dieses hat dazu geführt das wir mittlerweile aus eigenem Nachwuchs und wenigen "zugelaufenen" 6 Erwachsenen Mannschaften am Start haben. Auch dort ist wegen der Hallengröße nur noch wenig möglich. Dieser Kommentar von bibu:

Ist überhaupt kein Quatsch. Es ist kein Problem Kinder in die Halle zu bekommen. Insofern ist es wirklich ein Selbstläufer, wenn Du genug Betreuer und Hallenzeiten hast. Man sollte sich bei dem Beitrag von asdf nicht an Kleinigkeiten aufhalten. Ob jemand nun den Klassenlehrer oder sonst irgendjemanden anspricht, ist doch völlig schnurz. Natürlich wäre der Sportlehrer angebrachter, aber Dein Beitrag, stefan s., ist nun wirklich keine Hilfe für diesen Thread und total überflüssig.
Statt immer nur zu kritisieren und versuchen, andere lächerlich zu machen, solltest Du mal etwas zum Thema schreiben.

trifft den Nagel auf den Kopf (ohne deine Erfahrungen in Abrede stellen zu wollen oder dich persönlich anzugreifen).

Klar haben wir auch einen gewissen Anteil von Kids die wieder gehen aber das hält sich die Waage. Was ich mir wünschen würde wäre der ein oder andere aktive mehr der sich als Fahrer für Auswärtsspiele der Kinder zur Verfügung stellt. Es hat nämlich kaum einen Wert, wenn Eltern die zwar zählen können aber ansonsten keine sinnvollen Tips erteilen können dies machen. Aus meiner Sicht hältst du die Kinder dann in deinem Verein, wenn sie Spaß am Spiel und mit den anderen haben. Zum Spaß gehört auch der kleine individuelle Erfolg sei es bei Turnieren oder in der Meisterschaft sowie beim Training. Hast du das alles kommen die auch wieder.
Der Weg wie du an Nachwuchs kommst mag dabei sehr unterschiedlich sein. Bei uns stehen die Schulen auch vielleicht eher auf Talentförderung beim Handball, aber das ist ja nicht der einzige denkbare Weg.

Nur der vollständigkeit halber da es ja offenbar bei wenigen auf Bahnhöfe und Kioske ankommt: Wir haben von beidem mehr als den einen genannten

[Perser]

Hallo
Mir fallen folgende Gründe für den Rückgang ein:
1. Längere Schulzeiten /Arbeitszeiten - hoher Leistungsdruck
2. Tischtennis ist bei vielen Kindern aber auch Erwachsenen Zweit/Drittsportart.(siehe 1.) ZUdem sind viele Eltern nicht mehr bereit sich für ihre Kinder finanziell und persönlich zu engagieren.
3. Tischtennis ist aufgrund fehlender sportlicher Grundfähigkeiten für Kinder
sehr schwer zu erlernen. (Einstiegshürde zu hoch)
4. Fehlendes oder zu schlechtes TRaining (C-Ausbildung ist zu Technikorientiert)
5. Imageproblem
6. Statistiken Lügen manchmal

[stefan.s]

Zitat von bibu09

Gerade dieser Teil Deines Beitrages war mehr als überflüssig:

"In jeder Stadt, die einen Kiosk und einen Bahnhof ihr Eigen nennen kann, kriegst du nie und nimmer einfach so 20-30 Kinder zum TT, die dann auch noch dabei bleiben, d.h. Mitgliedsbeiträge zahlen."

Die Wortwahl ist etwas mißverständlich, zugegeben. Ich wollte damit keinesfalls implizieren, dass Kinder und Jugendliche nur am Bahnhof oder Kiosk rumlungern, sondern, dass die alternativen Freizeitangebote - wie hier schon öfter gesagt - den Sportvereinen diese Existenzprobleme zumindest mitbescheren.

Der wichtige Teil meines post war auch der zweite Halbsatz, denn es ist nicht das Problem, Kinder in die Halle zu bekommen, sondern sie dauerhaft an einen Verein zu binden.
Die Gründe sind vielfältig.
Solche Zettelaktionen mit Schnuppertraining machen wir auch desöfteren; und wenn 3,4,5 mitgliedsbeitragzahlende Kinder übrigbleiben am Jahresende ist das ein Erfolg.
20-30 halte ich für - in der Regel - vollkommen utopisch,
Hallenzeiten- und Trainerunabhängig. (Wir haben die Halle 4x wöchentlich und bei jedem Training ist ein ausgebildeter Trainer vor Ort.

Ich weiß, dass es Vereine gibt, die diese Sorgen nicht haben. Auch hierfür sind die Gründe vielschichtig.

Hier allerdings zu proklamieren, Jugendarbeit sei ein 'Selbstläufer', wenn nur zwei (Minimal-)Voraussetzungen erfüllt sind, ist falsch und vielen Vereinen gegenüber ungerecht.

Übrigens auch gegenüber anderen Sportarten, die doch auch darum konkurrieren, den Kindern ihre knappe verbliebene Freizeit abzuknapsen.

Ist ja im Grunde auch nicht schlimm, wenn die Kinder heute mit anderen Sportarten aufwachsen - Hauptsache, sie stehen nicht nur an Kiosk und Bahnhof rum.

Tischtennis insgesamt wird aufgrund dieser soziokulturellen Entwicklungen sicher Mitgliederzahlen verlieren; was folgt und auch schon Realität ist, ist ein 'Verteilungskampf' der Vereine um die Mitglieder.

Heute mußt du was bieten, ein paar Tische in die Mitte rollen reicht definitiv nicht mehr.
Die Vereine, die mehr können/wollen werden auch überleben.

[Frank Schmidt]

Die These, dass es kein Problem ist 20-30 Kinder in die Halle zu bekommen, ist nicht falsch. Allerdings ist es ein riesen Problem, Leute zu finden, die sich darum kümmern und mal - eben so - ein Grundschulprojekt, Minimeisterschaft, Girls-Team-Cup oder ähnliches durchführen.

Ich behaupte mal, dass sich in 80% aller Vereine keine Leute für die Durchführung solcher Aktionen finden lassen. In sofern muss man die Aussage relativieren: wenn man genügend engagierte Ehrenamtler hat, ist es leicht, neue Mitglieder zu gewinnen, wenn nicht, ist es allerdings nahezu unmöglich.

[stefan.s]

Zitat von Frank Schmidt

Die These, dass es kein Problem ist 20-30 Kinder in die Halle zu bekommen, ist nicht falsch. Allerdings ist es ein riesen Problem, Leute zu finden, die sich darum kümmern und mal - eben so - ein Grundschulprojekt, Minimeisterschaft, Girls-Team-Cup oder ähnliches durchführen.

Ich behaupte mal, dass sich in 80% aller Vereine keine Leute für die Durchführung solcher Aktionen finden lassen. In sofern muss man die Aussage relativieren: wenn man genügend engagierte Ehrenamtler hat, ist es leicht, neue Mitglieder zu gewinnen, wenn nicht, ist es allerdings nahezu unmöglich.

Nur um das noch mal klarzustellen:

Es ging nicht darum, 20-30 Kinder in die Halle zu bekommen, sondern darum, durch eine Zettelaktion 20-30 Anfänger zu aquirieren.
Ich behauptete dann, daß diese Zahl wertlos sei, weil höchtens 5 oder so 'hängenbleiben'.

Wenn ich auf dem Schulhof 20-30 Einräder verteile, ist es auch kein Problem, diese zu besetzen; nur bleiben die Kinder auch langfristig dabei?

Initiativ gibt es überhaupt kein Problem, ganz klar, die Langfristigkeit ist das Problem.

[Janus]

Andererseits, was nützen engagierte Leute, die als Betreuer, Trainer, Elternteil oder Busfahrer die Jugendlich bei ihren TT-Spielen unterstützen, wenn der Sport in der Öffentlichkeit nicht so präsentiert wird wie von ihren engagierten Aktiven.
Außerdem bezweifele ich, dass es Vereinen in diesen Zeiten gelingt, massig Kids in die Hallen zum Schnuppern zu bekommen. Die Konkurrenz anderer Sportarten ist zu groß, TT in den Medien einfach zu unterrepräsentiert.

Dies ist das Kernproblem!

Kids brauchen Bezugspersonen, Idole, Leute, die jemanden mit ihren Erfolgen anziehen, Ausstrahlung haben. Dies können auf Dauer nicht die Leute sein, die ihre Fähigkeiten in den Vereinen schulen.

Denn ohne solche Bezugspersonen kann kein Sport attraktiv für Kids wirken.

Und deshalb müssen wir auch ins Fernsehen, unter welchen Umständen auch immer!

Mahlzeit und weg

[Chris Kratzenstein]

Doch genau das geht. Die Kinder zum Schnuppern in die Halle zu kriegen ist kein Problem. Auch bei Konkurrenzsportarten. Das Problem ist sie zu halten.

Wir machen bei uns weder Minimeisterschaften noch sonstige zusätzliche Aktionen. Dennoch haben wir pro Jahr ca. 15 neue Kids die mal reinschauen. Davon bleiben ca. 4-6 übrig. Alles durch Mundpropaganda durch die bereits vorhandenen Kinder.
Wenn man dann Aktionen fährt mit den Schulen hat man noch deutlich mehr Kinder die mal reinschauen. Wieviele man hält ist aber der größere Aufwand. Eine einmalige Aktion kostet nicht so viel Zeit wie dann die Kinder auf Dauer an den Verein zu binden und ihnen etwas zu bieten.

Für die Kids muss es Spaß machen. Dann ist es cool und sie bleiben. Die Medienpräsenz ist aber nicht die Grundvoraussetzung dafür!

[stefan.s]

Zitat von Chris Kratzenstein

Doch genau das geht. Die Kinder zum Schnuppern in die Halle zu kriegen ist kein Problem. Auch bei Konkurrenzsportarten. Das Problem ist sie zu halten.

Wir machen bei uns weder Minimeisterschaften noch sonstige zusätzliche Aktionen. Dennoch haben wir pro Jahr ca. 15 neue Kids die mal reinschauen. Davon bleiben ca. 4-6 übrig. Alles durch Mundpropaganda durch die bereits vorhandenen Kinder.
Wenn man dann Aktionen fährt mit den Schulen hat man noch deutlich mehr Kinder die mal reinschauen. Wieviele man hält ist aber der größere Aufwand. Eine einmalige Aktion kostet nicht so viel Zeit wie dann die Kinder auf Dauer an den Verein zu binden und ihnen etwas zu bieten.

Für die Kids muss es Spaß machen. Dann ist es cool und sie bleiben. Die Medienpräsenz ist aber nicht die Grundvoraussetzung dafür!

Meine Worte, genau so ist's.

[Janus]

Die meisten haben hier einfach eine viel zu romantische Vorstellung von Jugendarbeit und Imagemanagement...

Zugegebenermaßen, Tischtennis erhält in den gegenden Zulauf, wo Jugendliche mit Einsatz und Qualität geworben, gefördert und trainiert werden.
Es mag sein, dass in einigen TT Hochburgen solche Rekrutierungsmaßnahmen erfolgreich sind und tatsächlich 25 Kids an einem Schnupperabend an den Platten stehen.
Jedoch kann dies unmöglich unmöglich in Vereinen geschehen, die eine durchschnittliche Struktur besitzen, d.H. 2-3-4 Mannschaften, eine im Bezirk, die anderen unterklassig. Daneben existiert noch eine Jugend-/Schülermannschaft, die eventuell von einem Aktiven trainiert werden.
Seien wir doch mal ehrlich, der Durchschnittsverein sieht so aus.
In diesen Vereinen wird sich in der Regel nur selten jemand finden lassen, der die Kids auf Dauer engagiert betreut, Training organisiert, als Fahrer fungiert,etc... und das alles mit einem gewissen Erfolg und Entschlossenheit.

Nicht vielen Clubs stehen solche Leute zur Verfügung, die meinen vollen Respekt verdienen, solche Anstrengungen zu betreiben. Wenn das dennoch der Fall ist, selten geschieht dies mehr schlecht als recht.

Dass diese Leute dann noch in dem gleichen Maße junge Menschen für den Sport erfolgreich anwerben, kann unmöglich geschehen. In anderen Sportarten sind Betreuer und Trainer auch nur für die sportliche Ausbildung zuständig, dennoch rennen jedem Handballtrainer zur Zeit die Kids die Bude ein...
Wieso??

Je mehr eine Sportart in den Medien präsent ist, in (Jugend-)Zeitschriften thematisiert wird, erkennbare und registrierbare Erfolge erziehlt und ein dauerhaft positives und modernes Image hat, desto mehr Leute können für sie gewonnen werden. Dies ist Tischtennis (noch) nicht, daran werden auch motivierte Funktionäre in ihren Dörfer nichts dran ändern...
Deshalb spielen die Leute doch Basketball, Handball oder was weiß ich auch immer.... Medienpräsenz ist der Schlüssel zu mehr Zulauf!

[stefan.s]

Zitat von Janus

Die meisten haben hier einfach eine viel zu romantische Vorstellung von Jugendarbeit und Imagemanagement...

Zugegebenermaßen, Tischtennis erhält in den gegenden Zulauf, wo Jugendliche mit Einsatz und Qualität geworben, gefördert und trainiert werden.
Es mag sein, dass in einigen TT Hochburgen solche Rekrutierungsmaßnahmen erfolgreich sind und tatsächlich 25 Kids an einem Schnupperabend an den Platten stehen.
Jedoch kann dies unmöglich unmöglich in Vereinen geschehen, die eine durchschnittliche Struktur besitzen, d.H. 2-3-4 Mannschaften, eine im Bezirk, die anderen unterklassig. Daneben existiert noch eine Jugend-/Schülermannschaft, die eventuell von einem Aktiven trainiert werden.
Seien wir doch mal ehrlich, der Durchschnittsverein sieht so aus.
In diesen Vereinen wird sich in der Regel nur selten jemand finden lassen, der die Kids auf Dauer engagiert betreut, Training organisiert, als Fahrer fungiert,etc... und das alles mit einem gewissen Erfolg und Entschlossenheit.

Nicht vielen Clubs stehen solche Leute zur Verfügung, die meinen vollen Respekt verdienen, solche Anstrengungen zu betreiben. Wenn das dennoch der Fall ist, selten geschieht dies mehr schlecht als recht.

Dass diese Leute dann noch in dem gleichen Maße junge Menschen für den Sport erfolgreich anwerben, kann unmöglich geschehen. In anderen Sportarten sind Betreuer und Trainer auch nur für die sportliche Ausbildung zuständig, dennoch rennen jedem Handballtrainer zur Zeit die Kids die Bude ein...
Wieso??

Je mehr eine Sportart in den Medien präsent ist, in (Jugend-)Zeitschriften thematisiert wird, erkennbare und registrierbare Erfolge erziehlt und ein dauerhaft positives und modernes Image hat, desto mehr Leute können für sie gewonnen werden. Dies ist Tischtennis (noch) nicht, daran werden auch motivierte Funktionäre in ihren Dörfer nichts dran ändern...
Deshalb spielen die Leute doch Basketball, Handball oder was weiß ich auch immer.... Medienpräsenz ist der Schlüssel zu mehr Zulauf!

Wir widersprechen uns doch gar nicht. In Vielem hast du absolut recht, nur glauben Chris und ich nicht, dass eine 'Medienpräsenz' etwas daran änderen würde, zumal alle diesbezüglichen Versuche bis jetzt im Sande verlaufen sind.

Einmal die Woche BuLI im Fernseh - wenn es das denn wirklich geben sollte - holt doch keine Kinder in die Halle.

Die sind nämlich noch in der Schule, wenn so was läuft...

Und deine Vorstellung, dass eine 'Idolbildung' irgendwie möglich ist, halte ich für romantisch. Panini-Bildchen von TT-Spielern wird's auch dann nicht geben, wenn die Sätze nur noch bis 2 gespielt werden und zwischendrin die Spice-Girls hampeln.

Zum Handball: Dies ist eine klassisch 'deutsche' Volkssportart; die noch dazu den Rückenwind der WM genießt. Zudem Mannschaftssport, in der Schule ohne Aufwand spielbar - da reichen ein paar Bälle -, usw.usf.

Wenn sich das deutsche Tischtennis mit Handball vergleichen will, ist es verloren und verkauft.

Ach ja, frag' mal, wie es den Basketballvereinen hinsichtlich ihrer Jugendabteilungen geht...
Nach 'nem Boom durch den Gewinn der EM ist Ebbe; übrigens auch in der vielbeschworenen 'Medienpräsenz', oder hab' ich nur die falschen Sender?