Lasst ihr eure Beläge selektieren?

[ttdr]

Wer das spielerische Niveau und Ballgefühl hat, braucht keine Selektion.

[bort 2]

Eine Selektion beim Holz macht grundsätzlich Sinn, den Unterschied von einigen Gramm merkt sicherlich die Mehrzahl der Spieler zumindest daran, dass man mit 2 Hölzern gleichen Typs unterschiedlich zurecht kommt.

Bei Belägen ist eine Selektion grundsätzlich nicht unsinnig, aber hier sind einige Faktoren in eine mögliche Selektion einzubringen, die man aber niemals identisch berücksichtigen kann wie z.B. Kleber(menge), Spannung beim Aufkleben, Druck beim Aufrollen etc.. Da der nomalsterbliche Spieler seine Beläge nicht wöchentlich austauscht, ist hier immer wieder eine Abweichung anzunehmen. Außerdem sind die Beläge nach einigen Wochen grundsätzlich in ihrer Beschaffenheit nicht mehr wie im Ursprungszustand, so dass man bei jedem Belagwechsel wieder mit einer neuen Situation klarkommen muss.
Grundsätzlich merken höherklassige Spieler auch geringe Unterschiede deutlicher als leistungsschwächere, dafür können sich leistungsstärkere Spieler auch besser an Unterschiede anpassen.
Von daher scheint es mehr eine Glaubensfrage zu sein, aber der Glaube kann bekanntlich Berge versetzen.

[Obachecka]

Zitat von bort 2

... dafür können sich leistungsstärkere Spieler auch besser an Unterschiede anpassen.

Das würde ich nicht so stehen lassen.
Es gibt Spieler, denen ist es fast egal, welchen Schläger man ihnen in die Hand drückt. Und es gibt solche, die können nur mit ihrem perfekt abgestimmten Schläger spielen. Meines Erachtens hat das mit dem Spielniveau nichts zu tun. Gerade höherklassige Spieler sind bei Materialwechsel aus meiner Erfahrung heraus häufig sehr anspruchsvoll.

[_z_]

Zitat von Obachecka

Gerade höherklassige Spieler sind bei Materialwechsel aus meiner Erfahrung heraus häufig sehr anspruchsvoll.

Ich habe irgendwo gelesen das z.B. Schlager sein Primo Carbon immer mit exakt 91-92g selektieren läßt. Und Boll lässt, glaube ich, seine Beläge auch nach bestimmten Kriterien selektieren. Es gibt auch einen Bericht wo Waldner verärgert seine Beläge ständig herunter geschmissen und ausgetauscht hat weil sie ihm nicht zusagten (allerdings zu Frischklebezeiten).

Einige Profis scheinen da sehr wählerisch zu sein, bzw. ihr Spiel auf ganz bestimmte Materialeigenschaften abgestimmt zu haben.

[Zigeuner]

Zitat von Obachecka

Das würde ich nicht so stehen lassen.
Es gibt Spieler, denen ist es fast egal, welchen Schläger man ihnen in die Hand drückt. Und es gibt solche, die können nur mit ihrem perfekt abgestimmten Schläger spielen. Meines Erachtens hat das mit dem Spielniveau nichts zu tun. Gerade höherklassige Spieler sind bei Materialwechsel aus meiner Erfahrung heraus häufig sehr anspruchsvoll.

Dem kann ich nur beipflichten. Und natürlich können sich stärkere Spieler einfacher auf abweichendes Material einstellen, aber genau das wollen sie überhaupt nicht, sondern haben ein ausgereiftes Spielsystem und konkrete Materialvorstellungen dazu.

Wenn da plötzlich der Vorhandbelag deutlich weicher ausfällt können die Topspins nicht gewohnt hart gespielt werden, wenn er härter ist ausfällt wird die Eröffnung unsicherer usw.

[ttdr]

Zitat von ttdr

Wer das spielerische Niveau und Ballgefühl hat, braucht keine Selektion.

Danke Leute , ich war mir so sicher, dass hier wieder eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Selektion entbrennt.
War auch nicht ganz ernst gemeint. Würde ich Oberliga spielen und meine Beläge ständig wechseln, macht das sicherlich Sinn! Ist aber nicht der Fall... Kreisklasse B, olé!

[bort 2]

Genau das wollte ich auch sagen: Wer nicht gerade im Wochenrhythmus seine Beläge wechselt, merkt den Unterschied sofort. Der neue Belag ist auf einmal griffiger und schneller als die alte Möhre, und sogar unabhängig vom Gewicht des neuen Belages :-)
Wechselt man aber nur alle paar Monate seine Beläge, kann man sich zwar seine Beläge nach Gewicht selektieren lassen und glauben, dass der Belag sich dann genau so spielt wie der alte Abgespielte, der Effekt ist aber reine Kopfsache :-)

[Obachecka]

Zitat von bort 2

...der Effekt ist aber reine Kopfsache :-)

Eben.
Aber genau das macht schon sehr viel aus.
Selbst wenn man nur das Gefühl hat, der neue Belag spiele sich schlechter, weil er 3 Gramm leichter ist, dann "blockiert" das irgendwie schon...

[Liquid Sky]

Zitat von bort 2

... kann man sich zwar seine Beläge nach Gewicht selektieren lassen und glauben, dass der Belag sich dann genau so spielt wie der alte Abgespielte...

Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass die Schwammhärte ungefähr gleich bleibt.

Wenn man noch nie das "Glück" hatte einen extremen Ausreißer zu bekommen, dann zweifelt man halt den Zweck des Selektierens an.

Ich habe früher recht lang Speedy Spin Premium gespielt. Der Neue wog statt 41 g plötzlich nur noch 36 g. Neu und ungeschnitten war der Unterschied in der Packung 90 und 80 g.

Diese Unterschiede merkt dann auch wirklich jeder, ganz unabhängig davon, wie abgespielt einer der Beläge ist. Das hat mit Kopfsache gar nichts mehr zu tun.

Ob man es riskieren möchte solche Ausreißer zu bekommen und sich dann drauf einzustellen, bleibt jedem selber überlassen.

[Noppenchecka]

Ich habe auch nie geglaubt, dass ein paar Gramm so viel ausmachen, bis ich es selbst erlebt habe: Leider hab ich einen Acuda S2 bekommen, der OVP ca 7g leichter war als der alte und die Unterschiede waren wirklich gewaltig.

Jetzt sag ich beim Bestellen eben immer dazu, dass ich gern ein durchschnittliches/schweres/leichtes Exemplar hätte.
Bei Hölzern ist mir das Gewicht dagegen nicht wichtig, bei gleichen Hölzern mit 5g Unterschied kann ich bei den Spieleigenschaften keine Unterschiede feststellen. Bei 10g siehts vermutlich anders aus.