European Games 2023 (21.06. - 02.07.2023, Krakau, POL)

[charlies]

2019:
Herren-Mannschaft: Gold (Timo Boll, Patrick Franziska, Dimitrij Ovtcharov)
Damen-Mannschaft: Gold (Ying Han, Nina Mittelham, Petrissa Solja, Xiaona Shan)
Herren-Einzel: Gold (Timo Boll)
Damen-Einzel: Silber (Ying Han)
Mixed: Gold (Patrick Franziska/Petrissa Solja)
2023:
Mixed: Gold (Dang Qiu/Nina Mittelham)
Herren-Mannschaft: Gold (Dang Qiu, Patrick Franziska, Dimitrij Ovtcharov)
Damen-Mannschaft: Silber (Ying Han, Nina Mittelham, Xiaona Shan)

Eure Beurteilung!

[Wolf11]

Zitat von charlies

Eure Beurteilung!

Dann geb ich mal meine persönliche Beurteilung des deutschen Teams in Krakau ab....

Damen


Han Ying

Sie war in Krakau ein bisschen so etwas wie die tragische Figur des deutschen Teams, denn sie war auch hier in Krakau die mit Abstand stärkste deutsche Tischtennis-Spielerin, obwohl sie hier nicht in ihrer Bestform auftrat, verlor aber die 2 Schlüsselspiele des Turniers gegen Samara und Szöcs, jeweils nach eigener 2:0 Satzführung und nach jeweils hoher Führung in einem der weiteren Sätze. In beiden Matches brach ihr Spiel nach diesen hohen Führungen jeweils förmlich ein, nachdem sie sie zunächst deutlich dominiert hatte. Gegen Samara im Einzel führte sie im 2.Satz nach klar gewonnenem 1. Satz sogar mit 10:0, als sie zu offensichtlich einen Punkt abschenkte, was dann irgendwie der Anfang vom Ende war. Die anderen Spiele hat sie alle gewonnen, so auch im Team-Finale gegen die starke Adina Diaconu, wo sie zeigte, dass sie auch nach der bitteren Niederlage gegen Szöcs die Nerven behalten konnte.

Alles in allem für Ying sicherlich eine enttäuschende Meisterschaft, ......wohlgemerkt nicht VON IHR, sondern FÜR SIE......aber sie muss sich hier nichts vorwerfen, sie hat hier trotz allem abgeliefert, hat hier trotz allem starke Leistungen gezeigt und ich bin mir sicher, dass sie Samara und Szöcs in den nächsten Spielen wieder dominieren wird..... Ihr die Schuld zu geben, dass es dieses Mal nur Silber wurde, ist für mich nicht nachvollziehbar, denn sie hat hier trotz allem die klar stärksten Leistungen einer deutschen Spielerin gezeigt und ohne sie wäre das deutsche Team erst gar nicht ins Finale gekommen.


Shan Xiaona

Sie war ebenfalls so etwas wie eine tragische Figur, aber in völlig anderer Hinsicht. Shan Xiaona nämlich bekam hier nicht die Möglichkeit im Einzel zu spielen, obwohl sie die mit Abstand zweitstärkste deutsche Tischtennisspielerin im Jahr 2023 war........Sie durfte leider nur im Teamwettbewerb ran......Und hier hat sie das abgeliefert, was man sich von ihr erwartet hat.

Sie war im Jahr 2023 bis zu den European Games gegen europäische Gegnerinnen ungeschlagen....und sie ist das auch nach diesen Spielen, denn sie hat hier alle ihre Einzelspiele im Teamwettbewerb gewonnen.....Ich persönlich glaube, dass sie im Einzel eine gute Chance gehabt hätte, sehr weit zu kommen, auch gegen Szöcs.


Nina Mittelham

Zunächst einmal das Positive: Sie hat mit Dang Qiu den Mixed-Wettbewerb gewonnen und dazu kann man ihr gratulieren, auch wenn die 4 Gegner aus Luxemburg, der Türkei, aus Spanien und Ungarn jetzt nicht wirklich die absoluten Spitzen-Mixed waren......Aber auch die muss man erst einmal gewinnen.

Aber ansonsten war diese Teilnahme von Nina Mittelham bei diesen European Games eher ein Komplett-Desaster.....Nicht einmal so aus sportlicher Hinsicht, auch wenn sie auch hier eher enttäuscht hat mit 3 Niederlagen gegen Christina Källberg und zweimal gegen Szöcs......Im Einzel-Wettbewerb waren ihre Ergebninsse ok, aber nicht mehr und sie konnte hier ihre Chance, die sie durch ihre Nominierung erhielt, nicht wirklich nutzen. Im Team waren sie eher enttäuschend, vor allem im entscheidenden Spiel gegen Szöcs, als sie vor allem gegen Schluss nahezu chancenlos war.

Viel bedenklicher aber war ihr ganzes Auftreten neben der Platte, was hier im Forum ja auch schon von einer ganzen Reihe von Leuten angeprangert und thematisiert wurde. Erst dieses unsägliche Interview nach dem Mixed-Spiel, wo sie sehr respektlos über ihren türkischen Gegenspieler sprach und dann dieses kindische und trotzige Verhalten während der Siegerehrung, als sie es kaum schaffte, die Flaggen bei der Siegerehrung eines Blickes zu würdigen und ihr kleines geschenktes Stofftierchen malträtierte.

Das Leben besteht eben nun mal nicht nur aus Siegen, sondern auch aus Niederlagen. Und wer nach Siegen gefeiert werden will muss auch lernen, mit Niederlagen zu leben und auch einen gewissen Respekt dem Gegner entgegenzubringen. Nina Mittelham vertritt bei solchen Anlässen das deutsche Nationalteam und hat so auch eine gewisse Verantwortung.

Es ist ja beileibe nicht das erste Mal, dass es zu solch einer Situation mit ihr kommt und es wäre nach meiner Meinung mal dringend geboten, dass da mal jemand mit Nina Mittelham spricht und ihr mal ein Feedback gibt, wie ihr Verhalten bei den Zuschauern, aber vor allem auch bei ihren Sportlerkolleginnen ankommt.


Herren


Dang Qiu

Für mich inzwischen die unumstrittene Nummer 1 bei den deutschen Herren. Für Dang waren diese Spiele erfolgreiche Spiele. Er gewann mit Nina Mittelham den Mixed-Wettbewerb, gegen allerdings nicht so starke Gegner, und er führte das deutsche Team zur Goldmedaille im Team-Wettbewerb. Gerade in diesem Team-Wettbewerb konnte man sich immer auf ihn verlassen, als er einige wichtige Schlüsselspiele gewann. Er ist momentan die Zukunft des deutschen Herren-Tischtennis.

Aber auch für ihn liefen diese Spiele nicht ohne eine große Enttäuschung ab, denn im Einzel musste er eine 1:4 Niederlage gegen einen Alexis Lebrun hinnehmen, der hier in Krakau im Gegensatz zu seinem Bruder Felix ansonsten eher enttäuschte und hier mehrere Spiele verlor.

Ein bisschen Schatten also auch bei Dang, auch wenn das Licht für ihn bei diesen European Games doch eindeutig überwog.


Dimitrij Ovtcharov

Dima hat mich bei diesen European Games eher enttäuscht. Zuerst gab es im Einzelwettbewerb eine ganz bittere 2:4 Niederlage nach einer sehr enttäuschenden Leistung gegen Eduard Ionescu und dann hat er auch in den Doppelspielen des Team-Wettbewerbs an der Seite von Franziska - die beiden sind immerhin WM-Medaillengewinner - ziemlich schwache Spiele gemacht und enttäuscht. Aber immerhin war er dann in den entscheidenden Einzel-Spielen des Team-Wettbewerbes da und hat abgeliefert, im Halbfinale gegen Apolonia und im Finale gegen Källberg.

Trotzdem glaube ich, dass sich die Zeit eines Dima Ovtcharov an der Weltspitze nun eher dem Ende nähert, was auch meine Eindrücke aus seinen letzten Turnieren sind, wo die Enttäuschungen auch etwas überwogen haben. Dima ist ein Kämpfer, aber es wird in Zukunft nicht mehr leichter für ihn.


Patrick Franziska

Ähnlich wie Shan Xiaona konnte Patrick Franziska hier nur am Team-Wettbewerb teilnehmen, was schade war, denn auch diese beiden hätten den Mixed-Wettbewerb zusammen gewinnen können.

Er spielte hier nur im Team mit und meine Eindrücke von ihm waren hier etwas ambivalent, wenngleich der Trend doch eher in die positive Richtung geht. Abgeliefert hat er hier zweifellos in seinen Team-Einsätzen im Einzel, wo er seine beiden wichtigen Spiele gegen Freitas und Karlsson gewonnen hat. Eher enttäuschend dagegen seine Auftritte im Doppel, wo es zwei herbe Niederlagen gab, was aber nach meiner Meinung etwas weniger an ihm als an seinem Doppelpartner lag. Im Endeffekt für ihn trotz allem gute Spiele durch den Sieg im Team Wettbewerb.

[cdmz]

Zitat von Wolf11

Dann geb ich mal meine persönliche Beurteilung des deutschen Teams in Krakau ab....

Diese ausführliche Bewertung macht es leicht, etwas kürzer auch was zu schreiben:

Zitat von Wolf11

Damen
Han Ying
...
Alles in allem für Ying sicherlich eine enttäuschende Meisterschaft, ......wohlgemerkt nicht VON IHR, sondern FÜR SIE......aber sie muss sich hier nichts vorwerfen, sie hat hier trotz allem abgeliefert, hat hier trotz allem starke Leistungen gezeigt und ich bin mir sicher, dass sie Samara und Szöcs in den nächsten Spielen wieder dominieren wird..... Ihr die Schuld zu geben, dass es dieses Mal nur Silber wurde, ist für mich nicht nachvollziehbar

Volle Zustimmung. Das hat glaube ich auch nur ein "Held" hier getan.
Auch Han Ying darf mal verlieren, sogar in Europa. Gerade gegen Samara und Szocs an einem sehr guten Tag ist das ja vor nicht allzu langer Zeit sogar Damen aus der Weltspitze mal passiert.

Zitat von Wolf11

ohne sie wäre das deutsche Team erst gar nicht ins Finale gekommen.

Das halte ich allerdings für eine gewagte These, zumal Deutschland mit Kaufmann oder Winter im Team ein deutlich besseres Doppel gehabt hätte. Mittelham/Shan geht sowas von gar nicht. Ich finde, man merkt auch, dass die gar keinen Bock haben, miteinander zu spielen.
Bergand und Matos hätten gegen Deutschland auf jeden Fall zwei Punkte abgegeben. Der dritte Punkt wäre imho sicher noch gekommen, z.B. von Shan, oder siehst du das anders?

Zitat von Wolf11

Shan Xiaona
Und hier hat sie das abgeliefert, was man sich von ihr erwartet hat.

Teils, teils.
Gegen Portugal war sie sehr stark, aber gegen Rumänien?
(Nicht nur, aber auch von ihr) Katastrophale Performance im Doppel, und auch im Einzel gegen Dragoman (die zugegebenermaßen gestern für ihre Verhältnisse stark war) fand ich sie ziemlich schwach; insbesondere im passiven Spiel auf der Rückhandseite.

Zitat von Wolf11

Nina Mittelham
Zunächst einmal das Positive: Sie hat mit Dang Qiu den Mixed-Wettbewerb gewonnen und dazu kann man ihr gratulieren, auch wenn die 4 Gegner aus Luxemburg, der Türkei, aus Spanien und Ungarn jetzt nicht wirklich die absoluten Spitzen-Mixed waren......Aber auch die muss man erst einmal gewinnen.

Absolute Spitzen-Mixed gibt es halt nur in China und Japan, bei Olympia wird es für den Rest nur um Bronze gehen. Andererseits haben imho vermutlich 10 der weiteren 14 teilnehmenden Paare darauf eine echte Chance (bis zur Auslosung, denn man darf halt nicht im chinesischen oder japanischen Viertel landen). Auch sechs der Mixed, die bei den EG mitspielten, sind quasi auf identischem Niveau.

Vielleicht war Ninas Fokus bei den EG ja tatsächlich das Mixed; zu ihrer sonstigen Performance am und besonders neben dem Tisch gibt's tatsächlich nichts Positives zu sagen.

Zitat von Wolf11

Herren

IW Zustimmung, allerdings sehe ich Dima etwas positiver:
Sein Spiel gegen Ionescu ist für ihn völlig untypisch nach klarer Führung völlig zusammengebrochen; Ionescu spielte aber auch gegen Robles, F. Lebrun, Drinkhall und Geraldo wirklich stark.
Dimas Spiel gegen Ionescu lief übrigens ganz ähnlich wie das von dir beschriebenen Spiel von Han Ying gegen Samara. Ich sehe - offenbar im Gegensatz zu dir - eigentlich keinen Grund, die beiden Matches völlig verschieden zu beurteilen.

Im Team fand ich sowohl Ovtcharov als auch Franziska in den Einzeln ziemlich überzeugend (Qiu natürlich auch), aber das Doppel Ovtcharov/Franziska ist meiner Meinung nach gar keines, trotz der WM-Medaille (mit immerhin einem wirklich guten Match gegen Uda/Togami). Da wundere ich mich überhaupt nicht über die Niederlagen.

[Wolf11]

Noch eine ganz kleine Anmerkung zu Deinem Posting, cdmz

Andreea Dragoman sehe ich persönlich stärker, als das sicher viele Andere tun. In Deutschland läuft sie, was rumänische Spielerinnen anbetrifft, auch oft etwas unter dem Radar

In Rumänien traut man ihr gemeinsam mit Adina Diaconu die Nachfolge von Samara und gegebenenfalls auch von Szöcs zu

Bei der WM hat sie gerade in einem sehr starken Spiel die favorisierte Chen Szu-Yu ausgeschaltet und bei der letzten WM warf sie die damalige Europameisterin Petrissa Solja aus dem Wettbewerb...

Insofern war für mich der Sieg von Shan Xiaona gegen sie kein Selbstgänger und ich persönlich fand Xiaona dort keineswegs schwach, sondern Andreea spielte da einfach sehr gut....

[cdmz]

Zitat von Wolf11

Andreea Dragoman sehe ich persönlich stärker, als das sicher viele Andere tun. In Deutschland läuft sie, was rumänische Spielerinnen anbetrifft, auch oft etwas unter dem Radar

In Rumänien traut man ihr gemeinsam mit Adina Diaconu die Nachfolge von Samara und gegebenenfalls auch von Szöcs zu

Natürlich ist Dragoman eine gute Spielerin (und war gestern, wie ich schon schrieb, auch gut drauf), aber halt doch klar die Nummer 4 im rumänischen Team hinter Diaconu, was du ja auch selbst offenbar so siehst:

Zitat von Wolf11

Bei den Damen ist bis auf Shan Xiaona und Adina Diaconu und die russischen Spielerinnen wie Polina Mikhailova und Elizabet Abraamian eigentlich die europäische Spitze am Start

Auch die rumänische Teamführung scheint dieser Meinung zu sein, sonst wäre sie ja wohl auch vor dem Finale schon mal zum Einsatz gekommen.

Zitat von Wolf11

Insofern war für mich der Sieg von Shan Xiaona gegen sie kein Selbstgänger und ich persönlich fand Xiaona dort keineswegs schwach, sondern Andreea spielte da einfach sehr gut....

OK, das sehe ich halt anders. Eine Shan Xiaona in Normalform hätte das Match meiner Meinung nach klar gewonnen.

Ich hatte ja auch noch gefragt, ob du die These, dass z.B. Shan, Mittelham, Winter das Team-Finale nicht erreicht hätten, aufrecht erhältst. Wie sieht's damit aus?

[Wolf11]

Ja, diese These meinerseits, dass das deutsche Team ohne Han Ying das Finale nicht erreicht hätte, ist natürlich nur eine Meinung meinerseits, die sich komplett im Bereich der Spekulation befindet und wofür ich natürlich keinen Beweis anführen kann.....

Ich persönlich glaube, dass zum Beisspiel die Schweden anders aufgestellt hätten, wenn Han Ying nicht dabei gewesen wäre........Die Schweden hätten möglicherweise dann Linda Bergström beide Einzel spielen lassen. Und da Christina Källberg gegen Mittelham ja gewonnen hat, wäre das mit Sicherheit knapp geworden.......

Aber wie gesagt, hier bewege ich mich jetzt auf dem Feld der Spekulation...


Aber noch eine weitere andere Anmerkung zu Deinen Ausführungen, was das Mixed betrifft:

Ich bin da völlig einig mit Dir, dass Gold und Silber mit ziemlicher Sicherheit an China und Japan vergeben sind.........

Aber dahinter sehe ich einen Favoriten auf Bronze, vorausgesetzt, dass dieses Mixed-Team wieder zusammenspielt und NICHT in eines der beiden Viertel von China oder Japan gelost wird, was bei dem momentanen Stand der WRL noch völlig offen ist...

Das ist das taiwanesische Mixed Cheng I-Ching/ Lin Yun-Ju........sofern man in Taiwan wieder dazu übergeht, die beiden gemeinsam aufzustellen (und nicht Chen Szu-Yu)

Auch sie werden von einem europäischen Mixed-Team nur ganz schwer zu schlagen sein, sofern man sich in Taiwan sich wieder für die Beiden als Team entscheidet......Soweit mir das bekannt ist, ist diese Frage in Taiwan noch nicht geklärt...

[cdmz]

Zitat von Wolf11

Ich persönlich glaube, dass zum Beisspiel die Schweden anders aufgestellt hätten, wenn Han Ying nicht dabei gewesen wäre........Die Schweden hätten möglicherweise dann Linda Bergström beide Einzel spielen lassen.

Davon gehe ich auch aus, aber, wie gesagt, hätte Bergand trotzdem zwei Punkte abgegeben (Doppel und Einzel). Und Bergström ist für mich sowohl gegen Shan als auch gegen Winter die klare Außenseiterin.
Kann mir eigentlich gar nicht vorstellen dass du das wirklich anders siehst.

Zitat von Wolf11

Aber dahinter sehe ich einen Favoriten auf Bronze, vorausgesetzt, dass dieses Mixed-Team wieder zusammenspielt und NICHT in eines der beiden Viertel von China oder Japan gelost wird, was bei dem momentanen Stand der WRL noch völlig offen ist...

Das ist das taiwanesische Mixed Cheng I-Ching/ Lin Yun-Ju........sofern man in Taiwan wieder dazu übergeht, die beiden gemeinsam aufzustellen (und nicht Chen Szu-Yu)

Sie wären ja auch (wenn sie dann doch wieder zusammen spielen sollten) die "Bronze-Verteidiger" und vermutlich tatsächlich "best of the rest", aber ich hab ja nicht behauptet, dass alle anderen Mixed gleich stark sind, sondern nur dass sie sich bis zur Auslosung Hoffnung auf Bronze machen können. Dabei bleibe ich, denn erstens sind die beiden durchaus schlagbar für all die anderen und zweitens erwischen sie mit 50 % Wahrscheinlichkeit ein ungünstiges Viertel.

[Quizard]

Dem meisten, was Wolf hier geschrieben hat, kann ich so zustimmen. Es gibt aber einige Dinge, die ich etwas anders sehe:

Zitat von Wolf11

Shan XiaonaSie durfte leider nur im Teamwettbewerb ran......Und hier hat sie das abgeliefert, was man sich von ihr erwartet hat.

Im Einzel hat sie gewonnen. Dies hat man sicher erwartet und ist auch bei 0:2 in einem Finale sicher nicht einfach, aber sie kann mit Sicherheit deutlich besser spielen. Im Doppel ... naja, das war jetzt nicht so toll (von beiden).
Aber trotzdem ist es sehr stark, was Shan Xiaona (und auch Han Ying und Timo Boll) in ihrem Alter noch für eine Leistung bringen. Leider wird es für sie aber mit jedem Jahr jetzt immer schwerer, die Form zu halten.

Zitat von Wolf11

Nina MittelhamErst dieses unsägliche Interview nach dem Mixed-Spiel, wo sie sehr respektlos über ihren türkischen Gegenspieler sprach

Wenn jemand so dermaßen falsch aufschlägt, darf und muss man das eigentlich auch sagen. Das Falsch-Aufschlagen ist nämlich völlig unsportlich und auch komplett respektlos dem Gegner gegenüber. Das ist mir hier eindeutig zu viel Moralapostel (wie leider sehr oft bei deutschen Spielern) und die Täter- und Opferrolle wird hier vertauscht.

Bei der Siegerehrung gibt es dagegen wirklich deutlich Luft nach oben. Das ist eher so eine 5 bis 6. Klar ist man frustriert, wenn man das entscheidende Spiel im Finale verliert, aber eine Silbermedaille ist ja auch nicht so schlecht. Da kann man sich dann bei der Siegerehrung auch dementsprechend verhalten. (Ich hasse auch die Fußballspieler, die beim verlorenen Finale am liebsten die Medaille wegwerfen würden).

Super dagegen die völlig authentische Freude der Rumäninnen bei der Siegehrung. Das ist klasse.

Zitat von Wolf11

Dimitrij Ovtcharov

Trotzdem glaube ich, dass sich die Zeit eines Dima Ovtcharov an der Weltspitze nun eher dem Ende näher.

Wenn er verletzungsfrei bleibt, kann er sicher noch 2 bis 3 Jahre Top-Leistung bringen und auch noch einmal bei einem richtig großen Turnier überraschen und sehr, sehr weit kommen. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf Olympia nächstes Jahr.

[Peter Igel]

Die Siegerehrung der Damen-Mannschaft war ja mein persönliches highlight dieser Games
Frl. Mittelham hatte von Anfang an keinen Bock darauf.
Zieht bei der Übergabe der Medaille ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter.
Dann die Nummer mit dem armen Maskottchen.
Die Winter sieht das und lacht sich schlapp. Nimmt Nina-Maus aber auch beschützend in den Arm; niedlich.
Shan Xiaona - als Chinesin weiß sie, was man zu tun und zu lassen hat - schaut ausgesprochen kritisch auf das Geschehen rechts neben ihr....und murmelt der Mittelham glaub ich auch ein paar Takte.
Dann die Hymne. Sie dreht sich nicht mal um zu den Flaggen!!
Was ist das bitteschön für ne Respektlosigkeit. In Rumänien braucht DIE sich nicht mehr blicken lassen.
Sie ist doch kein Kind mehr, sondern ne junge Frau!
Das muss ihr doch mal jemand sagen; was ist da schief gelaufen?
Light-Version von Robert Harting (nur dass der damals gewonnen hat).

Und auch wenn Quizard in der Sache - dass man falsches Aufschlagen auch ansprechen darf - Recht hat.
Nicht in dieser Diktion und nicht in diesem Gesamtkontext.
Da fügt sich ein Mosaiksteinchen zum anderen.

Maybe Germany would have won with an "all-german team"

[Undercut]

Ab 3:48 Freude pur

Die Skalpierung erfolgt dann auch kurz danach