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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Zitat:
Wertschätzung fur Engagierte gibt es noch in Form der goldenen Ehrennadel oder so, aber die zu tragen ist heute eher peinlich.
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Stopp dem Windelmüll! |
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Sehr interessante Meinungen und Beobachtungen hier, weshalb unsere Sportart die Probleme hat, die sie eben hat.
Ich glaube nicht, dass mangelndes Medieninteresse die Ursache für sinkende Mitgliederzahlen ist. Seit über 20 Jahren vermittle ich unseren Sport an Kinder und Jugendliche, von denen ist noch keiner in den Verein gekommen, weil er es irgendwo auf einem Bildschirm gesehen hätte. Übrigens: Lineares Fernsehen gucken die sowieso überhaupt nicht mehr, spielt keine Rolle mehr. Letztlich kommt es für mich immer auf eine Person an: Den Kümmerer. Alle erfolgreichen Vereine, egal ob im Nachwuchs- oder Aktivenbereich und egal ob Breiten- oder Leistungssport, haben immer jemanden, der sich um den Verein bemüht, quasi Herz und Seele des Clubs ist. Manchmal sind es sogar mehrere Personen, dann kann es besonders gut werden. Und mein Gefühl ist, dass es immer weniger dieser Kümmerer gibt. Einige hier haben schon Vermutungen geäußert, warum das so ist. Spannend ist für mich, dass Geld hier scheinbar nicht die Lösung hier: Ich kenne viele Vereine, die ihren Trainern durchaus gutes Geld zahlen. - Wenn allerdings dahinter niemand ist, der Elterngespräche führt, Auswärtsspiele organisiert, den Laden am Laufen hält, kommt da nichts rum. Ich habe jetzt eine Frage an euch: Für mich ist es gar kein Problem eine Mitgliederaktion zu machen und Kinder für Tischtennis zu begeistern. Die Halle bekomme ich ganz schnell voll. Aber: Wie finde und entwickle ich solche Kümmerer? Diese Frage müssen wir uns doch als Verbände und Vereine stellen. Überall wo jemand wirklich da ist, läuft es doch. Nur wie finden wir diese Personen? Wie ist eure Meinung/Position dazu? |
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Gute und vermutlich auch richtige Frage!
Aus meiner Sicht kümmert sich ein echter Kümmerer selbst darum, etwas zu finden, um das er sich kümmern kann. Das Wichtigste, was man dazu vermutlich machen kann, ist ihm ein Umfeld anzubieten, in dem er sich gerne um etwas kümmern möchte. Das kann ein nettes Kümmerer-Team sein, eine tolle Abteilungsstruktur, Arbeit mit Kindern, positives Feedback, die Möglichkeit seine Vorstellungen einzubringen/zu verwirklichen, das Gefühl etwas positives zu bewirken - was auch immer. Ich kann mir aber nicht recht vorstellen, wie man so jemand "aktiv finden" kann, wenn er nicht ohnehin schon irgendwo im Umfeld ist; irgendein "Fremder" wird bei "Du, unsere TT-Abteilung braucht einen Kümmerer - wär das nicht was für Dich?" kaum anspringen. Eher noch, dass man bei jemand, der schon im Verein ist, diese Eigenschaft weckt/rauskitzelt. Aber selbst wenn man so jemand hat, ist es erstmal nur ein Angebot. Ob das dann "gut funktioniert", hängt zusätzlich noch von vielen anderen Faktoren ab - die man nicht immer beeinflussen kann. |
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Noch ein Punkt, warum das Medieninteresse vor Ort so absinkt.
Die Funktionäre, bzw. die Spielgruppenleiter segnen alle noch so fragwürdigen Terminwünsche der Vereine ab, d.h. es ist gang und gäbe, dass die Mannschaften eine völlig unterschiedliche Anzahl von Spielen absolviert haben. Es gab Fälle, da hat Anfang November eine Mannschaft kein einziges Spiel, aber eine andere Mannschaft bereits sieben Spiele bestritten. So etwas gibt es nur im Tischtennissport, in keiner anderen Sportart. Grund genug für manche Zeitungen, diese Tabellen von der Schülerkreisliga bis zu höchsten Ligen nicht mehr abzudrucken. Tischtennis verschwindet also völlig aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Dafür gibt es regelmäßig Tabellen der Schülerkreisliga im Luftgewehrschiessen, Billard oder Darts usw. Da haben die Teams ja auch alle die gleiche Anzahl von Wettkämpfen. |
#625
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Zitat:
Also wir bieten derzeit ein extrem gutes Nachwuchstraining an. Der Verantwortliche investiert viel Zeit, organisiert alles und spricht mit den Eltern. Die Halle ist immer voll. Aber wirkliche Neulinge dauerhaft an den Verein zu binden ist verdammt schwierig. Was das Finanzielle betrifft, ist es so, dass die Trainer bei uns gemäss üblichem Tarif bezahlt werfen. Das ist jetzt nicht sonderlich viel, aber auch gar nicht so schlecht. Der restliche Vorstand arbeitet rein ehrenamtlich, ist jedoch vom Mitgliederbeitrag befreit. Ich sehe übrigens bei uns immer mehr das Phänomen, dass Erwachsene anfragen, ob sie als Anfänger einsteigen können, da sie in ihrer Jugend gerne Tischtennis gespielt hätten, und jetzt wieder damit anfangen wollen. Nun, im Prinzip eigentlich eine gute Sache. Allerdings sind wir gar nicht so scharf auf solche Mitglieder, da diese für den Spielbetrieb eigentlich keine Perspektive haben, aber im Trainingsbetrieb die beschränkten Resourcen voll ausnutzen. Wir versuchen dann solche Leute elegant an andere Verein zu verweisen, wobei wir aber keinen strikten Aufnahmestopp haben im Gegensatz zu manch anderem Verein mit noch beschränkteren Hallenkapazitäten. Also ich denke erwachsene Einsteiger haben es besonders schwer überhaupt einen geeigneten Verein zu finden, und dort dann auch Anschluss zu finden. Im Prinzip ist das aber dumm, da unter denjenigen vielleicht auch der eine oder andere dabei wäre, den man später mal für die Vorstandsarbeit begeistern könnte. So war es bei unserem Vereinspräsidenten, der mit mir zusammen ziemlich genau zeitgleich vor knapp 25 Jahren im Verein eingestiegen ist. Er ist mit voller Begeisterung dabei aber nie über das Anfängerstadium herausgekommen. Als Präsident macht er allerdings seine Sache sehr gut. Nun, mit über 80 denkt er langsam ans Aufhören, und wir werden versuchen einen geeigneten Nachfolger aufzubauen. |
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Ja, genau meine Meinung. Und das gilt nicht nur für Tischtennis, sondern im Grunde das Vereinswesen insgesamt. Sehe ich im eigenen Mehrspartenverein: von den 10 Abteilungen laufen 5 gut bis sehr gut, 2 so mittelprächtig und 3 sind eigentlich mausetot. Und die 5 guten leben davon, das 1 Person sich den Arsch aufreißt, bestenfalls noch unterstützt von 2 bis 5 Mitstreitern. Ob von den Mitstreitern jemand übernimmt, wenn der Führende eines Tages wegfällt, weiß ich nicht. Für meinen Teil ( Tischtennis läuft ziemlich gut) kann ich sagen, dass ich geeignet erscheinende Leute durchaus um Mithilfe bitte. Im letzten Jahr sogar erstmals mit gewissem Erfolg (nach vielen wenig erfolgreichen Versuchen). Diese Leute unter einen Hut zu bringen, ist aber gar nicht so einfach. Vielleicht ist der, der bisher die One-man-show war, auch nicht geeignet, erfolgreich einnTeam zu führen?
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Stopp dem Windelmüll! |
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Sehr interssanter Aspekt und tatsächlich scheint das Vorhandensein von engagierten Personen, die sich um den Verein kümmern, ein entscheidender Faktor für dessen Erfolg zu sein. Oft sind diese Personen die treibende Kraft hinter den Aktivitäten und dem Wachstum eines Vereins.
Um engagierte Personen zu finden, kann man gezielt im Verein zu suchen und potenzielle Kandidaten zu identifizieren. Sollten sich diese nicht finden lassen, kann man auch gezielt Ausschreibungen für Positionen im Vereinsvorstand oder anderen Rollen bereit stellen. Dadurch können potenzielle Kandidaten auf die Verfügbarkeit von Positionen aufmerksam gemacht werden, denn häufig manchmal ist der Bedarf nicht für jeden erkennbar. Desweiteren halte ich den Aufbau und die Integration in einem starken Netzwerk für förderlich. Es muss klar werden, welche Vorteile sich bei einem entsprechnden Engagement dem potenziellen Kandidaten bieten. Ein Ausbau von Kontakten, die Teilnahme an lokalen Sportveranstaltungen oder der Zugang zu anderen Vergünstigungen können Anreize bieten. Manchmal reichen auch schon kleine Belohnungen für Personen, die sich in herausragender Weise für den Verein einsetzen. Will man die Freiwilligenarbeit fördern, halte ich es für wichtig, dass der potenzielle Kandidat nicht alleine dasteht, sondern durch weitere Personen unterstützt wird. Es ist einfacher, die Sporthalle in einer Gruppe mal durchzufegen als wenn man alleine vor dieser Aufgabe steht. Vielleicht finden sich mehr Interessenten, wenn man hinterher ein paar Knacker auf den Grill wirft
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Gruß, Duque |
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Aber warum hören so viele Jugendliche wieder auf ?
Liegt es wirklich an den Vereinen, d.h. keine Trainer Kümmerer, Ehrenamtlichen usw. ? Oder, eventuell dass TT irgendwann als Sportart langweilig, uninteressant wird ? Oder eine Mischung aus beidem ? |
#629
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Zitat:
Leider werden diese "Verrückten" immer weniger. |
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis
Was nun folgt hört sich "böse"an, muss aber nach ein paar Posts hier offen gesagt werden:
"Man könnte den Eindruck gewinnen, dass so gut wie niemand Ahnung von der Materie hat": - Wie funktioniert ein Verein (Aufgabenvielfalt) - wie läuft Jugendtraining ab - warum verlassen viele Jugendliche nach einer gewissen Zeit die Trainingsgruppe - warum bleiben nur wenige im Aktivenbereich" Da stellt sich mir die Frage für Aktive Spieler/innen: "Wie blind und ignorant kann man sein, wenn es nicht einmal im eigenem Verein auffällt?" Ohne die paar "Deppen", die offenbar als "selbstverständlich" angenommen werden, gäbe es mMn. 60 - 70% weniger Jugendarbeit und 50% weniger Vereine. Was notwendig ist über den reinen Spielbetrieb, darüber herrscht offenbar (bewusst) Unkenntnis. Zu den oben angesprochenen Punkten: Wie funktioniert ein Verein: Zum Training kommen, die Tische selbstverständlich aufgebaut, 1 bis 2 Stunden trainieren, nur mit gleichstarken oder stärkeren, alles andere ist nicht meins, Duschen und gehen. Spiele nur wenn es passt. So sicher nicht! So läuft es oft ab, hat mit Vereinsleben "gemeinsam" nichts zu tun. Muss sich jeder selbst hinterfragen! Die "Deppen" investieren Zeiten um Turniere, Fahrten, Spiele, Verlegungen, Hallenzeiten, Sponsoren, Getränke zu organisieren, ist alles sichtbar, jedoch als selbstverständlich vorausgesetzt, Ist ja SEIN JOB (Stellenbeschreibung) Wie läuft Jugendtraining ab und warum ist die Fluktuation so groß. Geeignetes Personal wägst nicht auf den Bäumen und ist Zeit und/oder Kosten intensiv. Unter 35.-€ bekommt man keinen externen, und die sind im TT auch rar. Das Training der komplexen Sportart ist meist (wenige Ausnahmen) zäh bis die Grundschlagarten und Bewegungsabläufe passen, durch Wachstumsschübe, teilweise Beginn nicht bei 0 aber Hebel stimmen nicht mehr (Frustration). Bedingt durch Altersstufen sind Spätensteiger (mit 13 bis 15) meist chancenlos, damit fehlende Motivation und im besten Fall noch weitere Interessen (Vorgabe Eltern) Nur TT reicht heutzutage nicht mehr, es muss etwas mehr geboten werden (alle Sportarten). Teilweise ist die Person im Jugendtraining: - Trainer - Sozialarbeiter - Zuhöhrer - Taxifahrer - Nachhilfelehrer - Animateur - Dompteur Und im Idealfall der Prügelknabe wenn Mal etwas nicht klappt. Gestern was neues im Training "ausprobiert", da eine Idee Kids als Trainer zu gewinnen und gleichzeitig die Sozialkompetenz zu fördern - ob es klappt?). Unsere KLZ ler haben jeweils 30 min Training die Gruppe angeleitet (2 Gruppen je 90min). Hier ein Lob an "Crepe" 12 Jahre, hat in der ersten Gruppe Anfänger tolles Aufwärmen, danach Ballgefühl "vermittelt" , Technik vermittelt und einfache Aufgaben (3 Vorgaben) verteilt. Alle 6 haben ihre Aufgabe gut gelöst. Warum wurde dies gemacht, neben dem festigen der Umsetzung, wissen warum Sie etwas tun und Sozialverhalten. Teilweise ist die Altersstruktur miserabel (nicht bei uns), zwei 7 Jährige, drei 11jährige, einer mit 14, 2 mit 17 und auch noch stark schwankende Leistungsfähig, so das keine homogene Mannschaft gebildet werden kann, trifft auch auf Gegner zu. Austausch wegen "Vereinsbrille" ausgeschlossen. Übergang Aktive habe ich mehrfach geschrieben Beruf Änderung Lebensmittelpunkt, Familie bei den " normalen Spielern (nicht bei denen die es Leistungsmäßig in höhere Ligen Geschäft haben) Offene Frage Wer hat in den letzen Wochen/Monaten als normaler Spieler sich die Zeit genommen und auch mal ¼ Std. oder mehr, eher im Training um mit dem ein oder anderen Jugendlichen zu spielen? Letzen Fr. in unserer "Leistungsgruppe" 5 Aktive - 5 Jugendliche 1 Std. im Wechsel. Da auch ein Vater und ich als Trainer mitgespielt hat verbleiben 3. Jungs und Mädels bzw Aktive haben so Kontakt und es entsteht etwas - "Vereinsleben" -. Funfact einer der kurzen Top 24 Hessen J13 hat auch einmal bei den Aktiven mitgespielt und 2 Doppel (mit Trainer zusammen) / 2 Einzel an dem Abend gewonnen und uns den "Ar..." gerettet. Es ist traurig, dass über notwendige Vereinsstrukturen hier in einem Forum offensichtlich kaum Einer oder Eine informiert ist. Die "EGO's" werden in den nächsten Jahren nicht weniger, damit Vereine und deren Ziel, Förderung des Sport und des Sozialem weiter abnehmen, den die "Deppen" werden weniger ohne Finanzielle Anreize und dann waren wir beim DIENSTLEISTER. Off topic: In einer meiner anderen Sportgruppen - Reha Innere Medizin (Herzsport) - können wir uns vor TN (leider) nicht retten, diese kommen teilweise 45 min vor Beginn um dem ÜL (30 min vorher Anwesenheitspflicht) bei den Vorbereitungen zu helfen (Aufbau) und um sich zu unterhalten, so entstehen Freundschaft und der Beginn eines "Vereinsleben". Einige brauchen theoretisch nicht diese Übungsform (zu gesund) wollen aber die soziale Gruppe nicht missen, so macht es Spaß wenn MITEINANDER und nicht jeder für sich! |
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