Einführung einer zusätzlichen Turnierlizenz

[Bezirksligalooser]

Zitat von appelgrenfan

Ich bin ein böser Junge, ich weiß.


Es gab früher ein Vielfaches an TT-Spielern und ein anderes Freizeitverhalten. Das könnte eventuell eine klitzekleine Rolle spielen.

Genau*KÖNNTE��

Das Problem mit dem geänderten Freizeitverhalten findet man aus meiner Sicht eher im Mannschaftssport und da wurde alles dafür getan, um die Zahlen da zu kaschieren.

[Cousin Eddie]

Zitat von appelgrenfan

Es gab früher ein Vielfaches an TT-Spielern und ein anderes Freizeitverhalten. Das könnte eventuell eine klitzekleine Rolle spielen.

Und heute stabilisiert oder verbessert man die gesunkenen Teilnehmerzahlen durch die Einführung einer fadenscheinig begründeten Turnierlizenz?

Ich bleibe dabei, wenn der Verband Geld braucht, dann soll man das ordentlich kommunizieren und die allermeisten hätten kein Problem damit bei Turnieren einen Euro mehr Abgabe zu zahlen. Aber das ganze erst mit diesem vorgeschobenen Versicherungsgrund aufziehen und dann die Abwicklung wieder über undurchsichtige Kanäle an mytt abgeben, ist halt maximal unglücklich. Für Lang und seine Informatik-Amateure bin ich nicht bereit auch nur einen Cent extra zu zahlen.

[w_W_]

Zitat von derTTT

Könnte es Folgen für solche Veranstalter haben, diese Turniere über eine Homepage oder eine App öffentlich zu machen? Was spricht dagegen? Oder anders gefragt: Was könnte sich der Verband da einfallen lassen?

Aus eigener Erfahrung kann ich schreiben: Absolut nichts.
Wir haben unser Turnier die letzten male, bis 2016 als
"freies Turnier" ausgerichtet... absolut problemlos.

[derTTT]

Zitat von w_W_

Aus eigener Erfahrung kann ich schreiben: Absolut nichts.
Wir haben unser Turnier die letzten male, bis 2016 als
"freies Turnier" ausgerichtet... absolut problemlos.

Ich denke da ein bisschen in die Zukunft...

Angenommen, es würde sich jemand finden eine App wie PlayTT zu entwickeln nur für die freien Turniere oder PlayTT würde diese in seine App mit integrieren. Angenommen diese Turniere würden bei den Teilnehmern gut ankommen und angenommen, immer mehr Veranstalter würden nur noch solche Turniere anbieten und den "offiziellen", TTR-relevanten Turnieren den Rang ablaufen. Angenommen, die "offiziellen" würden immer weniger werden und der Verband immer mehr an Einfluss und Bedeutung verlieren...
... zu welchen Maßnahmen könnte sich der Verband entscheiden? Welche Schwierigkeiten könnte er solchen Veranstaltern machen?

Denn dass solche Veranstalter momentan den Verband (noch) nicht interessieren, ist ja klar, es sind einfach nur wenige. Und in der Regel bekommt der Verband das bisher ja gar nicht mit. Durch eine App würde sich das aber ändern...

[Partner]

Es ist jetzt Geschichte. Mal sehen wie die Teilnehmerzahlen sich entwickeln.

[Haudruff]

Zitat von Cousin Eddie

Ich bleibe dabei, wenn der Verband Geld braucht, dann soll man das ordentlich kommunizieren und die allermeisten hätten kein Problem damit bei Turnieren einen Euro mehr Abgabe zu zahlen.

So sieht es aus. Im Moment ist es eher so, dass die Leute sich verarscht fühlen.

[w_W_]

Zitat von derTTT

Ich denke da ein bisschen in die Zukunft...

Angenommen, es würde sich jemand finden
um eine App wie PlayTT zu entwickeln ...

Joa, das wäre allerdings der zweite Schritt.

Schritt 1a:
Angenommen, die Turnier- Veranstalter gehen auf Nummer sicher
und gründen einen Bundesweiten Verein, schaffen sich eine eigene
Satzung und eine eigene sinnvolle Turnier- Spielregel- / Ordnung
und stellen mit einer Rückfrage bei ihren jeweiligen Versicherern
sicher, daß Ihre Vereinshaftpflicht (wie eigentlich schon immer)
diese Veranstaltungen natürlich abdeckt,

Schritt 1b:
Stellen eine Vereins- / Verbandshomepage mit
den Turnier- Terminen und Ergebnissen online...

Schritt 1c:
und legen bei der Gelegenheit auch für den Fall gleich noch
eine Spielordnung für einen eventuellen Ligen- Spielbetrieb
an... dann hat man eine komplett eigene sichere Lösung,
auf die man im

Schritt 2:
auch mit einer Extra App zugreifen kann.


.. wobei man Schritt 2 auch als Teil von 1b mit einplanen kann.

Zitat von Haudruff

So sieht es aus. Im Moment ist es eher so, dass die Leute sich verarscht fühlen.

Ich hoffe auf eine Reaktion wie oben beschrieben...
als Antwort auf die Verar...lberung, Teil 2 ---> Teil1 ist Mytt

[Kriegela]

Dein Step 2 bzw. diese Apps gibt's doch bereits. Aktuell werden diese hauptsächlich in der Outdoorszene genutzt und die größeren Apps haben mittlerweile registrierte Nutzer im höheren 4-stelligen Bereich. Und da sind bei weitem nicht nur reine Hobby-Streetplayer registriert, bei nem Turnier, organisiert über so ne App wurde mir im Doppel mal ein Doppelpartner der 3. BL zockt zugelost.

Aktuell sind diese Apps eher auf die Outdoor-Szene ausgelegt nach dem Motto: Schaue in Maps wo potentielle Gegner oder Turniere sind, triff gleichgesinnte, scannt eure QR-Codes, zockt, tragt eure Ergebnisse ein und in diversen Ranglisten gibt's dann Preise nach bestimmten Kriterien zu gewinnen.

Letztendlich kann man damit aber auch jetzt schon ein Indoor-Turnier ausrichten. Verschiedene Turniermodi sind vorhanden. Anmeldung in der App dauert ganze 30 Sekunden.

Nun, diese Apps sind halt entstanden durch die Pandemie, weil die Outdoor-Szene einen regelrechten Boom dadurch erfahren hat. Diesen Boom als Chance der Mitgliedergewinnung zu nutzen haben unsere Verbände leider verpasst wie ich finde. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn Veranstalter Interesse an solchen Alternativen zeigen, sich diese Apps auch weiterentwickeln werden in diese Richtung. Die unterliegen ja tatsächlich einem Konkurrenzkampf und können sich nicht auf einem Monopol ausruhen.

Zu Step 1 kann ich leider nicht so viel beitragen aber besteht für Veranstalter nicht immer die Möglichkeit das über nen Sportbund laufen zu lassen? Ich meine laut den Aussagen des DTTB habe ich ja die letzten 20 Jahre ja eh ohne Versicherungsschutz und dem ganzen Zeugs gezockt weil ich mich ja immer selbst angemeldet habe.

Zitat von derTTT

... zu welchen Maßnahmen könnte sich der Verband entscheiden? Welche Schwierigkeiten könnte er solchen Veranstaltern machen?

Denn dass solche Veranstalter momentan den Verband (noch) nicht interessieren, ist ja klar, es sind einfach nur wenige. Und in der Regel bekommt der Verband das bisher ja gar nicht mit. Durch eine App würde sich das aber ändern...

In deinem Szenario würde der Verband sich wohl das erste mal einer wirklichen Konkurrenzsituation ausgesetzt sehen.
Zumindest steht ja mal fest, dass der Verband kein Patent auf den Tischtennissport hat. Von daher darf nun wirklich jeder ein Tischtennisturnier außerhalb des Verbands organisieren und durchführen.

[derTTT]

Zitat von Kriegela

In deinem Szenario würde der Verband sich wohl das erste mal einer wirklichen Konkurrenzsituation ausgesetzt sehen.

Nun, das ist das was ich mir nicht nur wünschen, sondern auch unterstützen würde. In der Hoffnung, dass dann mal Einsicht einkehrt... Na ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Zitat von Kriegela

Zumindest steht ja mal fest, dass der Verband kein Patent auf den Tischtennissport hat. Von daher darf nun wirklich jeder ein Tischtennisturnier außerhalb des Verbands organisieren und durchführen.

Es gäbe ja möglichkeiten und in anderen Sportarten wurde das auch schon praktiziert (allerdings komme ich gerade nicht mehr drauf in welcher - evlt. wars Mountainbiken), dass Sportler, die an nicht vom Verband genehmigten Tournieren/Rennen Teilnehmen, für Rennen/Mannschaftsport gesperrt werden. Wie gesagt, ich weiß nicht mehr sicher, wo das war und auch nicht, wie das am Ende ausging... Und vermutlich gäbe es eine ganze Menge anderer Maßnahmen, die ein Verband so ergreifen könnte. Welche? Genau darauf zielte meine Frage.

[ttarc]

Zitat von derTTT

...
Es gäbe ja möglichkeiten und in anderen Sportarten wurde das auch schon praktiziert (allerdings komme ich gerade nicht mehr drauf in welcher - evlt. wars Mountainbiken), dass Sportler, die an nicht vom Verband genehmigten Tournieren/Rennen Teilnehmen, für Rennen/Mannschaftsport gesperrt werden. Wie gesagt, ich weiß nicht mehr sicher, wo das war und auch nicht, wie das am Ende ausging... Und vermutlich gäbe es eine ganze Menge anderer Maßnahmen, die ein Verband so ergreifen könnte. Welche? Genau darauf zielte meine Frage.

Auf die Schnelle finden sich da ein paar interessante Urteile: OLG Nürnberg, Endurteil v. 26.01.2021 – 3 U 894/19, Kartellrechtliche Beurteilung von Sportverbandssanktionen wegen nichtgenehmigter Teilnahme an Mannschaftswettbewerben
http://gesetze - bayern.de/Content/D...-34724?hl=true (ohne die Leerzeichen vor und nach dem - wird der Link komisch umgebaut)

"1. Ein Sportverband, der einzelne Athleten (hier: Ringer) wegen deren Beteiligung an einem alternativen Ligabetrieb von weiteren Wettkämpfen und namentlich von deren Teilnahme an internationalen Meisterschaften ausschließt, kann wegen des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung auf Unterlassung in Anspruch genommen werden, sofern sich nicht feststellen lässt, dass sein Verhalten durch sportpolitische Gründe legitimiert, geeignet und verhältnismäßig ist. Die pauschale Behauptung, das nationale Sportförderungssystem könne zusammenbrechen und es könne künftig an Nachwuchssportlern im eigenen Verband fehlen, kann nicht als Rechtfertigung anerkannt werden (Rn. 51) (redaktioneller Leitsatz)
2. In gleicher Weise vermag auch der pauschale Hinweis auf ein unzureichendes Anti-Doping-System des Wettbewerbsverbandes ohne konkreten Vortrag zu dessen fehlender Effektivität oder die Behauptung möglicher Terminüberschneidungen noch keine Rechtfertigung für die verhängten Sperren darstellen. (Rn. 56 – 60) (redaktioneller Leitsatz)"

Ähnlich beim Motorsport: OLG Frankfurt 1. Kartellsenat. 15.11.2022, Aktenzeichen: 11 U 60/21 (Kart) https://www.rv.hessenrecht.hessen.de.../LARE220003722
"a. Der Kläger kann gem. §§ 33, 19 Abs. 1 GWB verlangen, dass der Beklagte es unterlässt, ihm Sanktionen wegen der Teilnahme an Sportveranstaltungen des X anzudrohen oder gegen ihn zu verhängen.

Das streitgegenständliche Verhalten des Beklagten verstößt gegen § 19 Abs. 1 GWB. Im Androhen oder Verhängen von Sanktionen wegen der Teilnahme an Sportveranstaltungen des X liegt ein Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung seitens des Beklagten."

Oder beim Fußball https://de.wikipedia.org/wiki/The_Super_League "Spanische Gerichte hatten FIFA und UEFA untersagt, die Entwicklung der Super League zu behindern.[4] Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg urteilte im Dezember 2023 ebenfalls, dass die UEFA eine solche Liga nicht unterbinden dürfe.[5]"