Fußball Champions League

[Fozzi]

Zitat von Claus

Naja länger als eine Woche Pause hatten die anderen Vereine auch und meistens sind dann auch bald auf der Europäischen Bühne verschwunden und hatten dann keine Doppelbelastung mehr und Nationalspieler haben die auch nicht so viele. Der Vergleich hinkt somit gewaltig .....

Turbo, bist Du's ... ?

[Noppenzar]

Zitat von taktgefühl

Ich denke es gehört beides dazu. Es ist ja auf allerhöchstem europäischen Niveau offensichtlich nicht so, dass es reicht sich einfach ein Ensemble von Weltstars zusammenzukaufen und dann ist man automatisch ein Topfavorit in der CL. Aktuelle Beispiele sind die Kader von Barcelona Manchester City und PSG (zumindest bis letztes Jahr). Der Fußball, den Barca unter Pep gespielt hat war schon außergewöhnlich und auch mit dieser Mannschaft nicht selbstverständlich.
Ich glaube auch, dass er dazu in der Lage ist, sein System in anderen Mannschaften umzusetzen. Die Meisterschaften mit City in der PL 2017/18 und 2018/19 mit 100 bzw 98 Punkten bei der Konkurrenz in England... Das ist schon auch sein Verdienst. Auch Bayern war unter ihm ja über weite Strecken unglaublich dominant. Er kriegt das scheinbar dann nur in der KO-Phase in der CL nicht mehr auf den Platz. Das hat er ja aber bei Barcelona schon geschafft. Und die einzige Erklärung die mir dafür einfällt, ist die Sprache.

Ich denke, dass er an sich selbst scheitert, weil er Perfektion möchte. Was er spielen lässt ist das beste, was es im Fussball gibt.

Zur Bayernzeit: Da hatte er durchweg einem dünnen Kader und zur Crunchtime fast immer Verletzte. Robben fehlte in 3 von 6 HF, Ribery war über 30 und auch oft verletzt. Dann hat man ihm Spieler vorgesetzt, die er nicht wollte und mit denen er nichts anfangen konnte (Götze). Er wollte Kroos unbedingt halten, Neymar kam damals nach Europa und wäre wohl auch zu ihm gekommen, Bayern hat Götze geholt. De Bruyne war Bayern mit 70 Mio auch zu teuer, aus heutiger Sicht ein Schnäppchen...

Da ist intern viel mehr schief gelaufen als nach außen kommuniziert wurde. Letztendlich passten Verein und Trainer in der Philosophie nicht zusammen. Ich denke mit Brazzo wäre er eher auf einer Wellenlänge gewesen. Brazzo konnte transfertechnisch die Philosophie durchsetzen, die eigentlich schon Guardiola einführen wollte. Oberstes Regal oder Top-top-top Talent.

Zu City:

Ich denke, dass er da psychisch verkrampft. Er möchte den CL Titel unbedingt. Real haben sie dieses Jahr ja klar in 2 Spielen dominiert. Auch in der Gruppe agieren sie seit 4 Jahren souverän.

Und nur mal angemerkt:

Was Flick in weiten Teilen spielen lässt ist eine Kombination aus den besten Elementen aus Guardiola und Klopp. Die hochstehende Abwehr ist eine Guardiolaerfindung, das extreme Pressing kommt von Klopp, nur dass Klopp tiefer pressen lässt.

Bezüglich der Mannschaft denke ich, dass es bei Guardiola nicht die Sprache ist. Es ist mMn. eher der Perfektionismus, der die Mannschaft irgendwann ermüden lässt. Und da denke ich nach 4 Jahren City, dass das Team irgendwo "durch" ist. Das geht aber anderen Teams nicht anders, die unter extrem fordernden Trainern spielen. Klopp verlangt ähnlich viel, da merkte man in der RR auch schon leichte Abnutzung. In Dortmund hätte er eigentlich auch 2013 den Hut nehmen sollen.

Fazit:

Es ist irgendwo auch das Momentum, was man in der CL auf seiner Seite haben muss. Dazu braucht man Matchglück. Macht Neapel das Tor, dann gäbe es keinen Sieger Liverpool. Macht Sterling den rein, dann wäre der Sieger jetzt vielleicht Pep. Haut der Ulreich die Kugel einfach nur weg, dann gäbe es keinen 3fach Sieger Zidane. Wenn der Schiri gegen Atletico nach 94 Minuten abpfeift hätte Ramos das Tor nicht gemacht...

Oder wir gegen Atletico. Wir spielen sie mit Pep 180 Minutem gegen die Wand, Griezmann kommt einmal durch...

Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt liegen in so einem Modus, das trifft auch auf vergleichbare Systeme in NBA, NHL oder NFL zu, nahe beieinander.Wann gewinnt dort mal das beste Hauptrundenteam?

[Matousek]

Möchte nur mal richtig stellen. Natürlich ist Pep ein guter Trainer. Eigentlich sollte mein Post eine Spitze gg. den besten Analytiker hier am Platze sein.

[taktgefühl]

Zitat von Noppenzar

Bezüglich der Mannschaft denke ich, dass es bei Guardiola nicht die Sprache ist. Es ist mMn. eher der Perfektionismus, der die Mannschaft irgendwann ermüden lässt. Und da denke ich nach 4 Jahren City, dass das Team irgendwo "durch" ist.

Das war schon auch meine erste Vermutung. Aber ich finde das beißt sich eben ein bisschen mit der Dominanz zu Barcazeiten. Deswegen die Vermutung mit dir Sprache. Ich könnte mir vorstellen, dass er seine offensichtlich recht komplexen taktischen Gedanken in seiner Muttersprache besser für die Spieler verständlich ausdrücken kann.

Natürlich ist auch immer der Faktor Glück dabei. Wie du sagst, in 99 von 100 Fällen haut Sterling das Ding gegen Lyon rein und dann macht City das in der Regel klar. Trotzdem haben sie in dem Spiel eklatante taktische Fehler gemacht, die einem Guardiolateam in einem 0815-Ligaspiel nie passieren würden.

[taktgefühl]

Zitat von Matousek

Möchte nur mal richtig stellen. Natürlich ist Pep ein guter Trainer. Eigentlich sollte mein Post eine Spitze gg. den besten Analytiker hier am Platze sein.

Hab ich nie anders verstanden .
War grad nur nicht in Stimmung für eine Turbodiskussion. Das Guardiola-Thema brennt mir dagegen schon länger unter den Nägeln .

[Matousek]

Mal ganz nebenbei.
https://web.de/magazine/sport/fussba...enten-35028442

[Abwehrtitan]

https://www.sueddeutsche.de/sport/li...hied-1.5010493


Ein begnadeter Fußballer, charakterlich scheint er aber wenig Niveau zu haben. Abgehoben, der argentinische Sonnenkönig.

[Noppenzar]

Bei ihm ist es verkehrt, bei Müller oder Hummels dann richtig?

Das Kernproblem ist doch ein anderes, dass nämlich ein Spieler glaubt über dem Verein zu stehen. Was auch durch Presse und Hofierung durch Vorstände noch befördert wird.

Warum macht Barca die dicken Umsätze? Weil sie fast alles mit Messi bewerben. Warum ist Müller bei Bayern der Sonnenkönig? Weil er deutschlandweite Werbefigur Nummer Eins ist.

Andererseits werden solche Akteure dafür auch weit über ihrem sportlichen Wert entlohnt. Laut Fottballeaks kassiert ein Messi 103 Mio im Jahr, gewinnt er das Triple wären es 130. Das ist sportlich nicht zu begründen. Auch Müller war bei Bayern immer Spitzenverdiener nach Lewandowski. Auch das ist rein sportlich kaum zu begründen.

Solche Konstellationen funktionieren nur in Erfolgszeiten. Läuft es nicht, siehe jetzt Barca oder die Ancelotti oder Kovaczeit, dann schlägt das extrem ins Gegenteil um.

Was passiert, wenn Kimmich-Goretzka-Müller mal nicht funktioniert? Was wenn Hansi einen dauerhaft rausnimmt?

Was, wenn Favre Hummels rausnehmen würde?

Wie es negativ laufen kann hat man doch bei Schweinsteiger gesehen. Der hatte 4 gute Saisons. Davor stand er bei Bayern auf der Abschußliste, danach musste der Coach ihn irgendwie bringen. Guardiola hat ihm einen Abgang mit Stil ermöglicht und von Bayern traute sich da keiner an Pep ran

Bei Barca hat man Xavi und Iniesta auch einen Abschied mit Stil ermöglicht. Die Akteure waren aber auch so clever und haben es kapiert.

Messi, Müller, Hummels, die kapieren es nicht. Und wenn sie gehen, dann entstehen neue Möglichkeiten. Barca kann doch eine gute Mannschaft ohne Messi und Suarez stellen. Da werden mal eben 150 Mio Gehalt frei.

Griezmann
Dembele-Coutinho-Fati

Bayern könnte ohne Müller auch gut auskommen.

Lewandowski
Coman-Gnabry-Sane

Das Problem liegt auf beiden Seiten. Die Vereine brauchen Ikonen, die Spieler halten sich für unersetzlich.

[Abwehrtitan]

Zitat von Noppenzar

Bei ihm ist es verkehrt, bei Müller oder Hummels dann richtig?

Hab ich davon was gesagt? Wenn ich Messi kritisiere muss ich andere mit kritisieren sonst wird mein Beitrag falsch?
Muss ich aber nicht, sonst müsste ich einen *pdf Anhang beifügen mit allen Menschen die sich nicht an einen geschlossenen Vertrag halten möchten. Da dürfte ne Klopapierrolle nicht ausreichen ...

[Noppenzar]

Das ist der heutige Zeitgeist. Stichwort "Nachverhandeln". Ist ein gesellschaftliches Problem..

Und die Promivorbilder machen es den kleinen Kindern schon vor.

Egal ob Barca (Suarez), Real (Bale), Arsenal (Özil) und auch Bayern ("Kalle: Ablösefrei geht er nicht") stellen sich auf ein hohes Roß. Die Spieler (Aubameyang, Dembele, oder auch Müller:: "Dann muss ich mich umschauen") genauso.

Ob Messi überhaupt geht oder ob es nur Masche ist ,um den Präsidenten loszuwerden weiß man auch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der wirklich weg will. Nur ist Barca finanziell am Ende und Bartomeu hat das wahrscheinlich größte Mißmanagement betrieben, was im Fussball bisher vorkam. Ich denke, dass der Präsi zurücktritt, Koeman vielleicht gleich wieder gefeuert wird. Wer will denn Messi so ein Gehalt zahlen. Das geht selbst bei City und PSG nicht. Inter mit den 25% Steuern vielleicht, aber da ist das Budget dann auch aufgebraucht.