Verärgerung allgemein über mytischtennis & Premiumaccounts, usw.

[Scuzzle]

Zitat von Warmbronner

gruselig dagegen finde ich, wenn man plötzlich sehr persönliche, auf die eigene Person zugeschnittene Werbung bekommen würde

Bei dem Widerstand der hier gegen Datensammlungen besteht frage ich mich wieso in Deutschland Rabattkarten so beliebt sind...

[RedStar]

@mc24: Tja, das ist die Frage.
Das kann dir nur ein Richter verlässlich beantworten und dazu mußt du erstmal klagen. Kannst es ja probieren...

[Lousy Defence]

Zitat von mc24

Kann man die Benutzung eigener Daten aus Click-TT im Portal myTischtennis.de verbieten, wenn man kein Benutzer von myTischtennis.de ist?

Zitat von RedStar

@mc24: Tja, das ist die Frage.
Das kann dir nur ein Richter verlässlich beantworten und dazu mußt du erstmal klagen. Kannst es ja probieren...

Ich befürchte: nein. Denn: Wenn man das als aktiver Spieler und Nicht-myTischtennis-Nutzer verbieten dürfte, warum müsste man es dann überhaupt erst verbieten? Müsste dann nicht eher myTischtennis um Erlaubnis fragen?

Auf jeden Fall dürfen sich einige Funktionäre mal langsam Gedanken machen, wofür sie da begeistert oder auch gleichgültig (d. h. also vorsätzlich oder fahrlässig ) ihre Stimme gegeben haben.


Ach, ja, man kann allgemein auch nur davon abraten, jeden Scheiß, der im I-Net angeboten wird und evtl. sogar noch Geld kostet
a) mitzumachen
und darüber hinaus
b) zusätzlich mit der Angabe "freiwilliger" Informationen zu unterstützen.

Obwohl, da wittere ich doch schon die nächste Geschäfts-Idee...

[Marcel Werthmann]

des ist einfach die scheiße dass mitleerweile überall nur noch versucht wir geld zu machen. und das immer auf kosten der allgemeinheit.
Ein Großer Rückschritt der unseren Sport nur noch unatraktiver macht.

[Mephisto]

Zitat von Scuzzle

Bei dem Widerstand der hier gegen Datensammlungen besteht frage ich mich wieso in Deutschland Rabattkarten so beliebt sind...

Der feine und entscheidende Unterschied ist, dass man bei einer Rabattkarte selbst entscheidet, ob man sie haben will und die Daten weitergibt - oder eben nicht.

Ansonsten entscheiden sich eine Menge Menschen bewusst gegen Rabattkarten - genau aus dem Grund des Schutzes der Privatsphäre (http://www.datenschutz-praxis.de/fac...-privatsphare/).

Besonders krass wird es, wenn in Scheckkartenformat noch ein RFID-Chip drinsteckt (http://rfidno.com/) und diese nicht durch Schutzhüllen geschützt sind, dann kann jede/r mit einfachster Technik die Daten auslesen. Und i.d.R. weiß niemand, wo überall Lesegeräte versteckt sind. Namhafte Handelsketten haben schon dynamische Preise getestet. D.h. z.B. ich trinke gerne Buttermilch und kaufe mir bei fast jedem Supermarktbesuch eine Buttermilch. Bei Betreten des Supermarktes oder der Kühlwarenabteilung werde ich incl. meinem Geschmack und Kaufverhalten erkannt. Die elektronische Preisangabe springt von 0,79€ auf 1,29€. Da ich Buttermilch liebe, kaufe ich trotzdem (fast ohne hinzusehen). In meiner Buttermilchverpackung ist auch ein RFID-Chip. An der Kasse sitzt niemand mehr. Ich schiebe meinen Einkaufswagen durch die Sensoren und habe gleich den Preis. Geht schön schnell, ich verliere an (Preis-)kontrolle, und rationalisiere gleichzeitig das Kassenpersonal - und erhöhe den Profit durch eingesparte Personalkosten und den dynamischen Preis. Natürlich ist das nicht kompartibel mit der bundesdeutschen Rechtslage und wurde im beschriebenen "wissenschaftlichen Experiment" auch bei den Kunden anschl. aufgeklärt. Ich unterstelle aber mal nicht nur pure Experimentierfreude und Gesetze sind im Laufe der Zeit veränderbar.

Das Payback/RFID-Thema hat natürlich nur bedingt etwas mit der Datenweitergabe von click/mytt zu tun, doch zeigen m.E. solche Extrembeispiele gut, was die Folgen von Verlust von Privatspäre und zu leichtfertiger Umgang mit Datenschutz sein können - und dass Privatsphäre ein hohes freiheitliches und demokratisches Gut ist.

Vor allem wenn man bedenkt, was alles möglich wäre, wenn die Daten in andere Hände geraten und nicht ausschließlich wirtschaftlich genutzt würden. Vielleicht habe ich auch nur in meiner Jugend zuviel Aldous Huxley und Ray Bradbury gelesen (gerade bei Huxley kann man Gänsehaut bekommen, wenn man bedenkt, was er 1932 für Phantasien hatte und sich heute mal so kritisch in der Welt umschaut und so manche zukunftsgerichtete öffentliche Diskussion verfolgt).

Naja, jedenfalls gehen technischer Fortschritt und Missbrauchsoptionen leider immer Hand in Hand voran. Und der Schutz von Privatsphäre hinkt teils hinterher und wird gerne mal im wandelnden öffentlichen Diskurs missachtet oder Kritiker als Fortschrittsverweigerer bezeichnet. Ich denke, es gibt viele gute Gründe für Privatsphäre und vor allem sollte die Entscheidung bei der jeweiligen Person selbst liegen, was mit ihren Daten geschieht. Deshalb sehe ich in diesem Punkt die strikte Einhaltung rechtlicher Datenschutzrichtlinien als wichtig an und würde mir auch für click/mytt sowie von den TT-Verbänden wünschen, das Thema Privatsphäre sehr ernst zu nehmen und nicht den Datenverkauf im großen Stil als unbedeutend im Kontext der erhofften Vorteile zu bagatellisieren.

Wenn ich in einem Verein in einer Mannschaft den Tischtennissport betreibe, dann ist das inzwischen automatisch öffentlich (streng genommen war es das schon immer, aber die Nennung in der Zeitung hatte halt nicht im Gegenzug die Preisgabe privater Daten und Bewerbung durch Dritte zur Folge). Wenn ich nun beworben werde, weil ich Mannschaftsführer bin oder ein anderes Amt habe, kann ich mir das nach der Logik von nu nicht aussuchen (auf kritische Nachfragen kommt keine AW, die TT-Verbände verweisen nur auf die Vorteile, gehen auf Datenschutz nicht ein). Und nun werden die Daten an mytt und deren Werbepartner weiterverscherbelt. Wenn sich Verbände und Vereine dadurch einen besseren Service und eine Kostenreduzierung bzw. Verlagerung durch gewerbliche Nutzung der Spielerdaten erhoffen, dann kann ich das zwar vom Argument her nachvollziehen, doch ist m.E. die entscheidende Frage, ob ich eine Wahlmöglichkeit habe oder ob die offizielle Ausübung meines Hobbies als Blankoeinverständnis gewertet wird, ohne mich gefragt zu haben.

[mc24]

Click-TT verfügt über keine Einwilligung von Spieler zu Weitergabe der Spielerdaten an dritte. Ich glaube myTT bewegt sich hier mit der Verwendung der Daten von nicht bei myTT angemeldeten Leuten auf wirklich dünnem Eis...

[RedStar]

Zitat von mc24

Ich glaube...

Bist du Jurist oder glaubst du das einfach so?

[Scuzzle]

Zitat von Mephisto

Der feine und entscheidende Unterschied ist, dass man bei einer Rabattkarte selbst entscheidet, ob man sie haben will und die Daten weitergibt - oder eben nicht.

Mein Beitrag bezog sich die Beiträge von LX der die Möglichkeit zur Materialangabe im Spielerprofil bemängelt.

Ich gehe ganz ausdrücklich NICHT auf die Weitergabe der Adressdaten von Mannschaftsführern, etc. von clickTT ein.
Ich rede hier nur über mytischtennis und die Angst einiger Leute auf einmal personalisierte Werbung von TT-Ausrüstern zu bekommen.

Und da wunderte ich mich halt ein wenig über den Widerstand hier im Forum.
1. sind die Angaben im MyTT Profil freiwillg.
2. glaube ich dass sich leider viel zu wenig Menschen gegen die Rabattkarten entscheiden.
3. Geben viele Leute auf Facebook eh alles über sich Preis.

[ex-perte]

Jemand hatte doch hier mal geschrieben, daß es auch kostenlose ELO-Systeme gibt. Warum steigen die Verbände nicht auf ein solches System um? Das hätte doch keine Nachteile, oder?

[Variatio]

Zitat von ex-perte

Jemand hatte doch hier mal geschrieben, daß es auch kostenlose ELO-Systeme gibt.

Die Kosten haengen nicht am ELO-System an sich, sondern an der Umsetzung!

Sprich:
Datenuebernahme (click-tt, ...), Datenverarbeitung (Datenhaltung & -validierung, taegliche Neuberechnung, ...), 'Spezialentwicklungen' fuer TT (Initialisierung, Parameter-Bestimmung, Turniererfassung, ...), und vieles mehr.

Ein 0815-Elo-System, das man sich an einem Tag schnell fuer lau zusammenhacken kann, hat dies alles nicht, und ist damit faktisch wertlos. Von Langzeitsupport ganz zu schweigen ...

Und selbst wenn man 'open source' so etwas auf die Beine stellen koennte - mindestens die Hardwarekosten (Server, ...) muessten trotzdem aufgebracht werden!
"Kostenlos" geht also in keinem Fall!