Damen Oberliga Bayern, Saison 2019/2020

[Angus]

Zweiter Teil meiner Einschätzung. Diesmal mit den von mir im oberen Mittelfeld geschätzten Mannschaften. Da lag ich dann doch etwas daneben.
Zur Erinnerung nochmals die Tabelle:

1. Regenstauf - 25:1
2. Birkland - 23:5 (2 statt 5 = +3 Plätze)
3. Thannhausen - 21:5

4. Herbertshofen - 18:12 (4 = richtig getippt)

5. Bobingen - 14:16
6. Wombach - 13:17
7. Fürth - 12:20
8. Versbach - 9:21 (8 statt 6 = -2 Plätze)
9. Langweid 2 - 8:20

10. Schwabach - 1:27

Zitat von Angus

Eine beeindruckende teaminterne Gleichheit der QTTR-Werte ist in Herbertshofen zu verzeichnen. Das spricht immer für ein starkes hinteres Paarkreuz, die Spitzenspieler fehlen hier aber und auch eventuell nachrückende Spielerinnen sind nicht so stark wie in Langweid einzuschätzen, so dass ich sie hinter den Top3 sehe. Eventuell wird ihnen der Platz an der Spitze des Mittelfeldes auch von Birkland streitig gemacht. Sie verfügen über das bessere Spitzenpaarkreuz und das kann Vorteile bringen. Versbach würde ich knapp hinter diesen beiden Teams sehen. Da wird der Blick wahrscheinlich eher nach unten gehen müssen als nach ganz oben, um nicht in den Abstiegsdreikampf verwickelt zu werden

Herbertshofen hat nicht nur seine sehr gleichmäßige Leistungsdichte der Damen unter Beweis gestellt (alle 4 Stammspielerinnen stehen alle gut positiv), auch die Aufstellung war über die Saison sensationell beständig. Es kamen nur 5 Damen zum Einsatz, die sehr gleich verteilt zu ihren Einsätzen antraten. Hinzu kamen einige unerwartete Höhepunkte, vor allem in Einzelspielen. So mussten einige der Topspielerinnen der Liga jeweils unerwartete Einzelniederlagen gegen Herbertshofenerinnen einstecken. Dies zeigt, dass diese erfahrene Mannschaft vor allem für jüngere Akteure unangenehm zu spielen ist. Gegen die Top-Teams hat es am Ende zwar nicht zu einer großen Überraschung gereicht aber alle "wichtigen" Spiele gegen Mannschaften im unteren Tabellenbereich konnten gewonnen werden. Schwächere Tage der einen Spielerin wurden immer von besonderen Leistungen anderer Teammitglieder ausgeglichen. Eine sehr sympatische und rundherum sehr gute Mannschaftsleistung, die absolut verdient zum einzigen Mittelfeldplatz der Liga führte.

Birkland hat mich sehr überrascht und wieder einmal war die Kontinuität der Aufstellung ein entscheidender Faktor. Am Ende ist man zwar nicht ohne Ersatz durch die Saison gekommen aber die beiden Spitzenspielerinnen, die mit ihren Leistungen dieser Stellung klar gerecht wurden, haben die meisten Einsätze über die Saison hinweg absolviert. Wenn dann noch eine weitere Dame mit hoch positivem Spielverhältnis und drei mit ausgeglichenen Leistungen dabei sind, dann steht man eben ganz oben in der Tabelle.
Entscheidend dafür war nicht nur, dass sie Thannhausen 3 Punkte direkt abjagen konnten auch gegen alle anderen Teams stehen überwiegend starke Leistungen mit klaren Erfolgen zu Buche. Nach dem zweiten Saisonspiel in der Vorrunde (gegen unsere Damen), hatte ich die Mannschaft sogar noch etwas schwächer, als ursprünglich eingeschätzt, vermutet. Dies haben sie im weiteren Saisonverlauf aber deutlich Lügen gestraft (deshalb Asche auf mein Haupt und ein großes Lob nach Birkland). Wäre da nicht der schlechte Rückrundenauftakt mit zwei Punkteteilungen gewesen, ihr zweiter Platz wäre gegenüber Thannhausen noch deutlicher bzw. eindeutiger gewesen. So müssen sie leider mit dem kleinen Makel leben, am Ende nur aufgrund der abgebrochenen Saison den Aufstiegsplatz einzunehmen. Nichts desto trotz ist dieser hoch verdient, was die direkten Vergleiche mit den Drittplatzierten eindeutig zeigen.

Mit Versbach steht ein Team, dass ich im Mittelfeld aber auch mit dem Blick eher nach unten gerichtet vermutet hatte, bei Abbruch der Saison auf dem Relegationsplatz. Man könnte vermuten, dass sie diesen vielleicht sogar noch eingebüßt hätten, dafür wäre allerdings auch ein Aufstellungsoptimum Langweids im entscheidenden, abgesetzten Spiel nötig gewesen. Der Trend der schlechten Rückrunde (1:11) im Gegensatz zur Vorrunde (8:10) spräche jedoch dafür.
Leider konnte das Team nur sporadisch auf ihre starke Nr. 1 zurückgreifen, welche zudem, aus 2 absolut verständlichen, zuckersüßen Gründen, nicht im Training stand. Aber auch die restlichen Damen dürften mit ihrer persönlichen Leistung nicht ganz zufrieden sein, denn alle müssen eine negative Bilanz hinnehmen. Ich denke am Ende werden sie das Jahr schnell abhaken wollen und hoffentlich mit neuen Kräften in die nächste Saison starten können. In der Hinterhand gibt es nämlich ein sehr vielversprechendes, junges Talent, für das die Oberliga im nächsten Jahr sicher eine durchaus möglich Herausforderung wäre und sehr gute Entwicklungschancen bieten würde.

... wird fortgesetzt.

[Angus]

Der Abstiegskampf wurde so spannend, wie ich mir das versprochen hatte. Selten gab es eindeutige Tendenzen, es wogte hin und her. Eine Mannschaft brach zur Rückrunde jedoch aus dem Dickicht aus.

1. Regenstauf - 25:1
2. Birkland - 23:5
3. Thannhausen - 21:5

4. Herbertshofen - 18:12

5. Bobingen - 14:16 (5 statt 8 = +3 Plätze)
6. Wombach - 13:17 (6 statt 7 = +1 Platz)
7. Fürth - 12:20 (7 statt 6 = -1 Platz)
8. Versbach - 9:21
9. Langweid 2 - 8:20

10. Schwabach - 1:27 (leider richtig getippt)

Zitat von Angus

In diesem werden wahrscheinlich die nächsten 3 Mannschaften stehen, denn unter diesen ist es mit weniger als 20 Punkten Abstand zueinander ganz eng. Greuther Fürth, Bobingen und Wombach werden wohl gegen den vorletzten Platz streiten. Da wird sicherlich die jeweilige Aufstellung, die Tagesform und die Entwicklung im Laufe der Saison eine große Rolle spielen. Greuther Fürth hat in der Hinterhand die etwas besseren Ersatzleute und genau wie Wombach eine junge Spielerin mit Ambitionen in der Aufstellung. Bobingen muss versuchen immer die beste Aufstellung an den Start zu bekommen, damit sie den Kampf offen halten können. Da kann am Ende auch ein mehr gewonnenes Einzel gegen eines der Spitzenteams das Zünglein an der Waage geben, denn alle 3 Mannschaften haben auch das Zeug dazu, die Teams im Mittelfeld zu bezwingen oder zumindest zu ärgern. Bin gespannt, wem da die größte Überraschung gelingen wird.

Etwas abgeschlagen steht Schwabach am Ende des Vergleichs der Werteliste und auch meiner Einschätzung. Ich fürchte, dass sie diese Stellung auch während der Saison einnehmen werden und nur wenige Punkte ergattern können. Vielleicht gelingt mal ein Sieg gegen eine ersatzgeschwächte Truppe aber im Normalfall sollten sie die rote Laterne tragen müssen.

Bobingen sind 2 dieser Überraschungen gelungen. In der Hinrunde konnten sie dem am Ende Tabellenvierten ein Unentschieden abtrotzen und zur Rückrunde gelang ihnen das sogar gegen den Tabellenführer und Meister, als einzige Mannschaft. Mit einer Spitzenspielerin, die teilweise sensationelle Leistungen abrufen konnte, und keinem einzigen "Komplettausfall" im Team triumphierte auch hier die geschlossene Mannschaftsleistung und die Kontinuität. Im besonderen kann man auch die Doppelstärke hervorheben, die vor allem die Einserpaarung an den Tag legte. So fand man überwiegend gut in die Partien und das ist oft die halbe Miete.
Wenn die Ergebnisse nicht so wankelmütig, sprich schwankend gewesen wären, hätte durchaus auch ein noch besserer Tabellenplatz herauskommen können. Leider waren aber über die gesamte Saison hinweg immer wieder Ausrutscher in Form hoher Niederlagen gegen direkte Tabellennachbarn (Langweid, Fürth, Versbach) dabei, wo die gesamte Mannschaft scheinbar gleichzeitig einen schlechten Tag erwischt hatte. Am Ende ist es ein sicherer Nichtabstieg, der gefeiert werden kann.

Wombach hat den Start in die Saison komplett verschlafen und stand zur Halbzeit schon etwas abgeschlagen (3:15) auf dem vorletzten Platz. Eine sensationelle Leistung 2020 (mit 10:2 bestes Team der abgebrochenen Rückrunde), die wohl vor allem auf die Rückkehr der Nr. 1 zurückzuführen ist, reichte am Ende aber noch für einen Platz im unteren Mittelfeld. Neben der hoch positiven Bilanz der zuvor lange verletzten Spitzenspielerin, war vor allem das Wiedererstarken der Doppel ein wichtiger Grund für die Aufbruchstimmung. Hatte man in der Hinrunde gerade einmal 2 Doppel gewonnen und 16 verloren, drehte sich diese Bilanz mit 10:2 ins komplette Gegenteil.
Am Ende der zweigeteilten Saison wurde mit dem Nichtabstieg ein sicher sehr wichtiges Ziel erreicht. Den neben der noch sehr jungen Abwehrstrategin im Team, die eine sehr starke Leistung gezeigt hat, steht ein weiteres Talent in den Startlöchern und wird dieses Team sicher im nächsten Jahr bereichern können.

Unsere Fürther Damen mussten leider in der kompletten Saison auf die bis kurz vor dem Start noch durchaus häufig eingeplante Nr. 1 verzichten. Diese Verpflichtung ist, sagen wir es mal vorsichtig, leider nicht optimal gelaufen.
Durch die Bank weg, stehen am Ende aber gute Einzelbilanzen unserer Damen, die so nicht unbedingt zu erwarten waren. Die beiden erfahrenen Damen haben die jüngere Generation gut angeleitet und immer wieder zu Höchstleistungen führen können.
Auffällig war jedoch vor allem die Doppelschwäche zur Hinrunde im Vergleich zur Rückrunde (4:14 / 9:5). Es hat lange gedauert, einige Punkte gekostet und mehrerer Wechsel in der Saison bedurft, bis die funktionierenden Paarungen gefunden und diese sich eingespielt hatten. So gingen sehr viele Partien mit 0:2 Rückständen los und nahmen in der Folge dann leider negative Verläufe. Zum Glück konnten rechtzeitig zur Rückrunde und noch bevor das Team mit der Nr. 4 eine weitere wichtige Säule zur Rückrunde verloren hat, funktionierende Paarungen gefunden und die wichtigen Punkte eingefahren werden. Auch die Ersatzspielerinnen konnten sehr wichtige Erfolge erzielen und waren maßgeblich am Nichtabstiegsplatz beteiligt. Eine, wie ich finde, gute und ausgewogene Mannschaft mit einem tollen Klima auch nach den Begegnungen, die ihre Sache am Ende doch recht gut gemacht hat und den Klassenerhalt verdient einfahren konnte.

Beim Tabellenletzten haben die TTR-Punkte im Vorfeld nicht getäuscht. Leider blieb ihnen während der Saison ein kompletter Erfolg verwehrt und die Punkteteilung im ersten Spiel war ein Ausrufezeichen, wird aber wenig trösten. Überwiegend musste das Team klare Niederlagen einstecken und man kann nur den Hut davor ziehen, dass sie bis zum Schluss alles versucht haben. Die Kontinuität, die das Team in der Aufstellung an den Tag gelegt hat, wurde hier leider nicht belohnt. Am Ende kann man nur feststellen, dass die Mannschaft für die Oberliga leider nicht stark genug aufgestellt war. Ich hoffe trotzdem die Damen haben eine schöne Saison zusammen verbracht, denn vor allem bei Heimspielen (auch im Herrenbereich) habe ich Schwabach als tollen Verein kennengelernt. Ich wünsche ihnen auf alle Fälle viel Glück für die nächste Saison.


... wird fortgesetzt.

[markx]

Danke für deine Mühen - eine tolle Abendlektüre!

Zur kommenden Saison: 12er Liga, noch ohne zu erwartende Rückzieher... :O

[joho]

Welche 12 Mannschaften sind das denn ?

[Matousek]

Zitat von joho

Welche 12 Mannschaften sind das denn ?

Bei dieser Zusammenstellung wären es 12 Teams

Lt FW Msp BTTV

Oberliga Bayern DAMEN (Stand: 23.04.2020)

1. TSV Schwabhausen IV (Absteiger/Reg-L. Süd/9.)
2. TTC Birkland (Vorsaison/2./Aufstiegsverzicht)
3. TSG Thannhausen (Vorsaison/3.)
4. TSV Herbertshofen (Vorsaison/4.)
5. SSV Bobingen (Vorsaison/5.)
6. RV Viktoria Wombach II (Vorsaison/6.)
7. SpVgg Greuther Fürth (Vorsaison/7.)
8. SB Versbach (Vorsaison/8.)
9. TV Hofstetten II (Aufsteiger/VOL Nord/1.)
10. ESV München-Freimann (Aufsteiger/VOL Süd/1.)
11. TSV Lauf (Aufsteiger/VOL Nord/2.)
12. SV Kirchdorf/Iller (Aufsteiger/VOL Süd/2.)
+ evt. Rückzieher aus der Regionalliga Süd

[Matousek]

Zitat von markx

Danke für deine Mühen - eine tolle Abendlektüre!

Befürchte, in der neuen Saison wirst Du auf so eine ausführliche Berichtserstattung verzichten müssen, zumindest aus der OL.
Der Schreiber dieser Zahlen ist in die RL aufgestiegen bzw. seine Tochter.

Werde wohl wieder in Freimann als OSR auftreten können, nach Eurem Aufstieg. In Sendling in die U6 einsteigen u. in Freimann aus der U6 weider aussteigen.

[markx]

Zitat von Matousek

Werde wohl wieder in Freimann als OSR auftreten können, nach Eurem Aufstieg. In Sendling in die U6 einsteigen u. in Freimann aus der U6 weider aussteigen.

Na, das ist doch mal was positives!

[markx]

Zur Ligeneinteilung bei den Damen: Das sieht sehr schön abgestuft aus

1. BuLi 7 Teams
2. BuLi 9 Teams
3. BuLi 10 Teams
Regionalliga 11 Teams
Oberliga 12 Teams

[Spielleiter MS]

welche 9 Teams spielen dann in der 2. Bundesliga der Damen ????