"No Tuning Airbox" von Soulspin

[Zigeuner]

Ich merke schon, Kyuss holt sich das Teil am Ende selbst .

Meine Frage, warum 30 psi bzw über 2 bar bei dem Test? Um einen möglichst starken Effekt zu erzielen? Das ist ja schon deutlich mehr als auffrischen bei dem Druck.

[Kyuss]

Zitat von Zigeuner

Ich merke schon, Kyuss holt sich das Teil am Ende selbst .

.

Nö, meine Beläge sind regelkonform aufgeklebt und da wird nix dran gemacht.

[Schluchtenschupfer]

Zitat von Zigeuner

Meine Frage, warum 30 psi bzw über 2 bar bei dem Test? Um einen möglichst starken Effekt zu erzielen? Das ist ja schon deutlich mehr als auffrischen bei dem Druck.

Erstmal will ich ja verstehen was da passiert. Die Empfehlung mit einem Bar zu beginnen hängt ja nur damit zusammen, dass der Hersteller Bedenken hat, dass sich Blasen bilden weil die Verklebung nicht ausreichend gegeben ist, das Problem stellt sich bei losen Belägen ja nicht.

Zitat von Kyuss

Wie frischgeklebt sieht das aus. Wierlange hält der Effekt ? Lose und aufgeklebt ?

Ich hab die Beläge erstmal erneut über Nacht in die Airbox geschoben, um zu schauen ob nach der ersten Behandlung über Nacht eine weitere Veränderung eintritt. Eventuell haben sich die Beläge danach noch minimastl stärker gewölbt, zu messen war aber kein Unterschied. Es reicht also wirklich "über Nacht".

2 Stunden nach Entnahme aus der Box haben sich die Bläge nahezu kompett flach gelegt, die Maße sind aber weiter unverändert. Ich werde weiter beobachten und messen, parallel wird auch ein Schläger behandelt um ihn zu spielen.

[Schluchtenschupfer]

6 Stunden nach Entnahme aus der Box sind die Beläge wieder auf ihre Ursprungsgröße geschrumpft:

GEWO Hypy KR schwarz
Ursprung--> Nach 14 h Airbox --> nach 36 h Airbox --> 2 Stunden nach Entnahme --> 6 Stunden nach Entnahme
Breite 148-->151-->151-->151-->148
Länge 151,5-->154-->154-->154-->151,5
Dicke 3,85-->3,9-->3,9-->3,9-->3,85

JOOLA Dynaryz ACC rot
Ursprung--> Nach 14 h Airbox --> nach 36 h Airbox --> 2 Stunden nach Entnahme --> 6 Stunden nach Entnahme
Breite 147-->150-->150-->150-->147
Länge 151-->153,5-->153,5-->153,5-->151
Dicke 3,85-->3,92-->3,92-->3,92-->3,85

Die Physik liegt damit eigentlich auf der Hand: Bereits 6 Stunden nach der Entnahme ist der temporär erhöhte Innendruck der Schwammzellen wieder auf Normalniveau, der Effekt sollte auch am Tisch nicht mehr wirken. Ich prüfe das grad noch mit einem montierten Schläger, der ist natürlich weniger akkurat zu vermessen, weil nur eine Änderung der Dicke zu erwarten ist.

Das Ergebnis bis hierhin also so wie eigentlich zu erwarten:

1. Wenn die Zellwände diffusionsoffen sind, stellt sich nicht nur ein temporärer Überdruck ein wenn man selbigen auf den Schwamm wirken läßt, sondern es findet auch ein Ausgleich mit dem Luftdruck statt, sobald man die Beläge der Kammer entnommen hat. Der einzig denkbare Fall der ein anderes Verhalten bedingt hätte wäre gewesen, wenn die Zellwand/-membran erst ab einem Grenzwert (Druck) passierbar gewesen wäre und die "Entlüftung" dann dramtisch viel langsamer vonstatten gegangen wäre.
2. Eine rückseitige Kleberschicht hat keinen Einfluß, aufgrund der großen offenen Schwammfläche zwischen Obergummi und Schwamm wird das auch im aufgeklebten Zustand so sein.

Es ist also auch zu erwarten, dass die Spieleigenschaften über Wettkämpfe wie Turniere oder Punktspiele nicht konstant sind. Für mich ist die Box damit auch nicht praxistauglich, das erinnert fatal ans Frischkleben, wenn auch ohne die giftigen Dämpfe.

[-Christian-]

Zitat von Schluchtenschupfer

Es ist also auch zu erwarten, dass die Spieleigenschaften über Wettkämpfe wie Turniere oder Punktspiele nicht konstant sind. Für mich ist die Box damit auch nicht praxistauglich, das erinnert fatal ans Frischkleben, wenn auch ohne die giftigen Dämpfe.

Aber kann man den Schläger denn nicht zwischen den Spielen wieder in die Box packen? Oder spricht etwas gegen deren Mitnahme in die Halle? Zumindest 2 Stunden hält der Effekt ja scheinbar an, das sollte für einzelne Spiele ja ausreichend sein.

[Kyuss]

Zitat von -Christian-

Aber kann man den Schläger denn nicht zwischen den Spielen wieder in die Box packen? Oder spricht etwas gegen deren Mitnahme in die Halle?.

Die Regelkonformität !

[-Christian-]

Ich spreche selbstverständlich nur von Hobbyspielern

[Kyuss]

Zitat von -Christian-

Ich spreche selbstverständlich nur von Hobbyspielern

Jaja, ist klar, deine Antwort an Schluchtenschupfer bezog sich aber auf Wettkämpfe.

[Schluchtenschupfer]

Zitat von -Christian-

Aber kann man den Schläger denn nicht zwischen den Spielen wieder in die Box packen? Oder spricht etwas gegen deren Mitnahme in die Halle? Zumindest 2 Stunden hält der Effekt ja scheinbar an, das sollte für einzelne Spiele ja ausreichend sein.

Das kann man natürlich tun, ist für mich aber abseits aller Regeldiskussionen völlig unpraktikabel:

• Das Gefummel mit den 6 Schrauben und der Handpumpe will ich in der Halle nicht haben, im Punktspiel z.B. wäre dazu auch nicht wirklich Gelegenheit.
• Der Effekt "hält" ja nicht 2 Stunden sondern verringert sich kontinuierlich: In den ersten 2 Stunden verringert sich der Druck in den Zellen soweit, dass sich der ehemals merklich aufgewölbte Belag flachlegt, da ist also schon relevant Druck entwichen. In der Zeit danach schrumpft der lose Belag auf seine Ursprungsgröße, d.h. der Druck hat sein "Ursprungsniveau" wieder erreicht.

Ich hätte also weitesgehend eine Situation, die mich in Frischklebezeiten schonmal dazu gebracht hat mit dem Sport aufzuhören: Die Keule spielt sich je nach "Zeitpunkt" unberechenbar anders und verändert sich im Verlauf eines Wettkampfes auch relevant.

[Haureinis Tango]

Sind Tuning mit VOCs und Tuning mit Luft nicht zwei sehr unterschiedliche Paar Stiefel?
Bei VOCs quellen die Zellwände und eine Diffusion eingehend/ausgehend von gasförmigen VOCs in die Schwammzellen ist zumindest denkbar.

Bei Airtuning geht es nur um Diffusion von Zellgasen, aber die Zellwände selbst quellen nicht.

Warum ein Schwamm sich ausdehnt oder zusammenzieht kann im Einzelfall also grundlegend unterschiedliche Ursachen haben.

Was ist eigentlich dran an einer der Behauptungen im Thread, daß Werkstuning zu einem "erhöhten Gasdruck" [gegenüber der Umgebung] führt? Wenn flüssige VOCs es durch die Zellwände bis in die Zellen schaffen, dann müsste der Rückweg doch auch möglich sein und immer zu einem schleichenden Druckausgleich zwischen normaler Umgebung und Zellgasen führen. Das Zellvolumen sollte bei normaler Lagerung dann auch immer die Tendenz haben konstant zu bleiben. Logischer erscheint mir, daß ein Schrumpfen bei längerer Lagerung durch schrumpfende Zellwände verursacht wird.

Was die "reichlich offene Fläche zwischen Noppengummi und Schwamm" angeht: Man muß sich zumindest bewusst machen, daß ein sehr großer Teil durch die soliden, angeklebten Noppen versiegelt ist. Luft kann also nur zwischen den Noppen ein- und ausdiffundieren. Wieviel stärker oder schwächer die Diffusion durch eine Schicht Latexkleber auf der anderen Seite ist, ist noch nicht ausgemacht.

Zu dem Satz: "Es reicht also wirklich "über Nacht"."
Woher weißt du, daß nicht schon weniger reicht? Vielleicht hast du die gleiche Krümmung wie auf dem Foto ja schon nach der Hälfte der Zeit oder weniger?

Was die unscharfe Zeitspanne des Druckverlustes angeht. Der Druckverlust in den Zellen sollte direkt nach dem Entnehmen am schnellsten gehen und dann kontinuierlich immer langsamer werden. Einfach weil die Diffusion druckgetrieben ist und dieser Druckgradient ebenfalls mit der Zeit sinkt. Wenn ein Belag also nach z.B. 2 h wieder flach liegt, sagt das z.B. noch nichts darüber aus, wie die Krümmung nach z.B. 30 min gewesen war.

Was ich interessant finde, daß sich deiner Angabe nach die Längen- und Breitenzunahme noch ein wenig länger hält, als die Krümmung. Eigentlich ist das ja erstmal ein Widerspruch, denn diese Ausdehnung bedingt ja letztlich die Krümmung. Ich hätte da erstmal nur die vage Erklärung, daß eine der Ebenen im Schwammgummi langsamer "entlüftet" und somit den Schwamm noch einen Weile gestreckt zu halten vermag, während andere Ebenen eher geschrumpft sind und die Krümmung dadurch schon nachlassen konnte. Denkbar wäre wieder, daß z.B. die Noppenseite des Schwammes oder die Kleberseite schneller entlüftet. Möglich wäre sogar, daß die mittlere Ebene im Schwamm am längsten ihren Überdruck aufrecht erhält, während die äußeren Ebenen am schnellsten wieder auf Umgebungsdruck absinken.