Donald Trump neuer Präsident der USA

[Fozzi]

Zitat von Brett13

... Wie immer lesenswert ..

Lesenswert, auch nicht falsch, aber meines Erachtens trifft er diesmal nicht den Punkt. Ja, Politik hat auch ein ernsthaftes Kommunikationsproblem. Ja, dieses Kommunikationsproblem ist auch ein Medienproblem. Aber das größere Problem ist mMn, dass viele Menschen weltweit nicht mehr den Eindruck haben, dass für sie Politik gemacht wird, sondern für andere (Konzerne, Banken, das Kapital, usw.). Die Ventile sind vielfältig. Religion, Extremismus, Egoismus, Verdrossenheit, Nationalismus, Vereinfachung.

Was Politik lernen sollte ist, dass man die Menschen wieder mit ins Boot holt. Die Ängste und Sorgen ernst nimmt. Fragt. Erklärt! Beteiligt. Das würde auch die Medienlandschaft wieder aufwerten und verbessern.

[Tony_Iommi]

So, kurz zu Hillary: also entgegen Deiner Darstellung, Terme, denke ich schon, dass ihre Concession Speech angemessen war. Sie hat ohne jede Umschweife die Wahl anerkannt, hat brav dem guten Donald gegen 2:00 am morgens gratuliert und ihre Unterstuetzung angeboten. Und sieht hat ihre Anhaenger dazu aufgerufen, Trump eine Chance zu geben. Ich finde, sie hat das sehr manierlich ueber die Buehne gebracht. Gleiches gilt fuer Obama und Biden gestern.

Hier zu ihrer Concession Speech: https://youtu.be/FSPBjOnHTaM

Nun, hier geht's gerade maechtig rund und der Papst steppt im Kettenhemd durch die Strassen von Mahattan. Naja, vielleicht nicht der Papst, allerdings geht das Volk auf die Strassen. Gestern haben einige Tausend die Area um 5th Avenue komplett lahmgelegt. Alles friedlich, und dann brav vor dem Trump Tower versammelt und dort protestiert. Bringen wird's nichts, aber trotzdem Respekt vor deren Engagement. Gleiche Szenen spielen sich in mehreren Grossstaedten hier ab.

Ich wohne ca. 25 Minuten vom Times Square in der City. Werde die Gegend allerdings wie die Pest meiden, bis das Theater vorbei ist.

Nun zu Bill: er hat alles, absolut alles, seiner Frau zu verdanken. Hillary ist fuer ihn viele Tode gestorben. Allerdings hat ist sie dabei auch ueber Leichen gegangen. Ihr Credo ist und war: The goal justifies the means - all means!.

Was die Popularitaet angeht, so wird hier herzlich wenig zwischen den beiden unterschieden. Man spricht von den "Clintons" im Doppelpack. Der Hass stammt wohl eher von Hillarys 'doings', aber das wird dann halt oft als "Clinton Regime" portraitiert. Im Wahlkampf juengst waren dann natuerlich Bill's eheliche Eskapaden diskutiert worden - Trump hatte ja sogar ein paar Maedels zu eine der TV-Debatten begracht, die alle 'angeblich' von Bill Clinton unanstaendig angefasst worden waren.

Bei allen Republikaner sitzt der Hass - und ich meine das woertlich - super tief. Fuer mich nur schwierig nachvollziehbar, denn mein Clinton Image war natuerlich auch in erster Linie von den (deutschen) Medien gepraegt. Hier allerdings, zumindest bei ueber der Haelfte der Amerikaner (dazu gehoeren uebrigens auch viele Demokraten!) trauen keinem der Clintons ueber den Weg.

[Lousy Defence]

Sehr interessant! Vielen Dank für die Einblicke. Da hat TT-News einen hervorragenden Korrespondenten am Start.

[Rieslingrübe]

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Ein Grund für die Antipathie und Skepsis, die den Clintons in manchen Kreisen der amerikanischen Bevölkerung entgegenschlägt, ist zweifellos die gnadenlose und höchst erfolgreiche Selbstvermarktung des Duos in den vergangenen 15 Jahren.

Geforderte und auch gezahlte Gagen von teilweise über 200.000 Dollar für einen kurzen Auftritt als Gastredner - wer wird da nicht neidisch & nachdenklich....?

......... http://www.forbes.com/sites/danalexa.../#38773624791e ..

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[Wohlfühlbacher]

Zitat von Rieslingrübe

Ein Grund für die Antipathie und Skepsis, die den Clintons in manchen Kreisen der amerikanischen Bevölkerung entgegenschlägt,

Offensichtlich in vielen Kreisen, was Tony so erzählt. Insofern war der Wahlausgang nicht wirklich eine Überraschung! Hätt´ ich doch gewettet... Shit...!

Muss zugeben, nach dem Lesen mehrerer Artikel unterschiedlichster Medien sehe ich den Trump gar nicht mehr sooo "böse". Globalisierungsgegner ist er und aufräumen mit der Finanzherrschaft will er. Hehre Ziele.
Für Europa und Deutschland wäre Clinton sicherlich die einfachere Gesprächs- und Verhandlungspartnerin gewesen. Neoliberalismus und Money Money Money pur... Nun müssen sich die verwöhnten Herren und Damen Politiker eben mal ein wenig anstrengen, um Europa und Deutschland den Platz in der Welt zu erhalten und sichern, den es verdient.

[Abwehrtitan]

Zitat von Wohlfühlbacher

... Globalisierungsgegner ist er und aufräumen mit der Finanzherrschaft will er. Hehre Ziele....

Sollte Donald Duck dieses Thema berühren ist er möglicherweise schneller unter der Erde als er "Piep" sagen kann ....

[Rieslingrübe]

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....aufräumen mit der Finanzherrschaft will er.

Pustekuchen. Favorit auf den Posten des Finanzministers ist aktuell ein gewisser Steven Mnuchin - bestens vernetzt in der Wall Street, langjähriger Investmentbanker und Fondsmanager, u.a. bei Goldman Sachs.

Von dem wären kaum 'echte Aufräumarbeiten' zu erwarten. Sondern viel eher Küngeleien, Ränke schmieden, Vorteilnahme, Unterstützung der Hochfinanz....

..... . http://www.vox.com/policy-and-politi...ial-regulation

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[User 17544]

Zitat von Fozzi

Lesenswert,Ja, Politik hat auch ein ernsthaftes Kommunikationsproblem. Ja, dieses Kommunikationsproblem ist auch ein Medienproblem. Aber das größere Problem ist mMn, dass viele Menschen weltweit nicht mehr den Eindruck haben, dass für sie Politik gemacht wird, sondern für andere (Konzerne, Banken, das Kapital, usw.). Die Ventile sind vielfältig. Religion, Extremismus, Egoismus, Verdrossenheit, Nationalismus, Vereinfachung.

Was Politik lernen sollte ist, dass man die Menschen wieder mit ins Boot holt. Die Ängste und Sorgen ernst nimmt. Fragt. Erklärt! Beteiligt. Das würde auch die Medienlandschaft wieder aufwerten und verbessern.

Auch das ist richtig, aber auch hier fehlt mir ein wichtiger Punkt.

Was machste mit den Menschen, die mit keiner vernünftigen Verfassung konform gehen wollen?

Diese Menschen holtste leider so schnell nicht mehr mit ins Boot - jedenfalls in keins, in dem ich sitzen möchte


IMHO wird die Anzahl der Menschen, die offen fremdenfeindliche oder sexistische Grundhaltungen einnehmen oder wissenschaftliche Erkenntnisse nicht anerkennen wollen (Stichwort z.B.: Klimawandel), immer größer.

Das ist für mich ein großes Problem.


Was die Trump-Wahl betrifft, muss natürlich auch berücksichtigt werden, dass er wie einst Bush jr. gegen Gore nur des Wahlsystems wegen gewann. Die meisten Stimmen hatte die Clinton genau so wie damals Gore erhalten.

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Abwehrtitan

Sollte Donald Duck dieses Thema berühren ist er möglicherweise schneller unter der Erde als er "Piep" sagen kann ....

Genau diese "Berührung" hat er angekündigt! Muss er aber nicht mal einbetoniert werden, die Gegner seiner Ziele sitzen im Kongress. Republikaner. Bin gespannt, wie sich das ausgeht.

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Rieslingrübe

Pustekuchen. Favorit auf den Posten des Finanzministers ist aktuell ein gewisser Steven Mnuchin - bestens vernetzt in der Wall Street, langjähriger Investmentbanker und Fondsmanager, u.a. bei Goldman Sachs.
Von dem wären kaum 'echte Aufräumarbeiten' zu erwarten. Sondern viel eher Küngeleien, Ränke schmieden, Vorteilnahme, Unterstützung der Hochfinanz....

Würde meine Vermutung unterstreichen, der Trump sieht die Präsidentschaft als riesen Geschäft. Alles andere geht dem doch am Arsch vorbei! Der stopft sich die Taschen voll und wird nach vier Jahren Amtszeit Bill Gates ablösen. Und dann kommt Michelle...