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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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#61
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@ Hansi Teille
Die Antwort war sehr infortmativ und gefällt mir wesentlich besser als viele vorangegangene. Die hörten sich sinngemäß danach an: Wollt Ihr auch noch das Finanzamt aufmerksam machen? Da muss man schon fragen: Hättet Ihr ein Problem damit? Warum? Nicht korrekt versteuert? Keine Sozialabgaben entrichtet? Meine Meinung dazu: Wenn der Verein in diesen Bereichen nicht korrekt arbeitet, wie sollen Eltern davon überzeugt sein, dass es in anderen Bereichen mit der Moral besser steht? Langfristig dürfte immer noch gelten, dass Zielstrebigkeit gepaart mit Ehrlichkeit die grösseren Chancen auf dauerhaften Erfolg bieten. Gerade weil von den Entscheidungen der Eltern viel für die Zukunft ihrer Kinder abhängt sollten sie seriöse Verträge mit den Vereinen abschliessen. Ansonsten müssten die Eltern sich später die fehlende Altersversorgung und soziale Absicherung ihrer Kinder vorhalten lassen. Würden mehr Vereine Strategien wie die von Hansi Teille beschrieben verfolgen, wäre sicher auch der Profisport im TT (übringens auch in anderen Sportarten) in der Öffentlichkeit positiver bewertet und die Sponsoringbereitschaft grösser. Derzeit nimmt man hingegen mehr die Bemühungen wahr, Vereine vor dem finanziellen Aus zu retten und die Profiligen voll zu bekommen. Um die Kurve zum Thema zu kriegen: Mit seriösem und auf langfristigen Erfolg angelegtem Management stünden die Chancen für Jugendliche, die eine Profikarriere anstreben deutlich günstiger. Ohne diese Voraussetzung ist es ein waghalsiges Unterfangen die Berufsausbildung ausserhalb des TT zu vernachlässigen. |
#62
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D.G.
Selbstverständlich gibt es wissenschaftliche Belege dafür, dass sich Leistungsdruck gesundheitlich negativ auswirkt und bei Kindern sogar Persönlichkeitsstörungen hervorrufen kann (nicht zuletzt deshalb ist ja Kinderarbeit verboten, woran sich manche SportlerInnen bzw. deren Eltern z.B. im Eiskunstlaufen oder beim Turnen aber nicht stören). Im übrigen ist die geplante (Wieder)Einführung von Noten in der ersten Grundschulklasse (in Bayern) höchst umstritten und auch noch nicht sicher. Meines Wissens gibt es in Finnland, dem Land, das bei der PISA-Studie am besten abgeschnitten hat, ein erst spät einsetzendes und dann auch noch völlig anderes "Beurteilungssystem" als hierzulande. Und in der freien Wirtschaft werden die Prämien (für Arbeiten z.B. am Band oder bei der Dateneingabe) nach oben begrenzt, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Die Frage, ob sich Siegrämien positiv auf die Leistung eines Tischtennisspielers auswirken, ist wissenschaftlich sicher noch nicht untersucht. Deshalb muss diese Frage jeder für sich beantworten. Ich persönlich halte in unserem "nervigen" Sport wenig davon - schon garnicht bei Kindern. Meine Erfahrung sagt mir: Wer im schnellen Tischtennissport "unter Druck" steht, hat den Kopf nicht frei und spielt deshalb (besonders in Entscheidungssituationen) schlechter. Und wer sich in einem Spiel nur dann voll entfaltet oder mehr reinhängt, weil er/sie vielleicht ein bisschen mehr Geld dafür bekommt, wäre für mich eh nicht der/die Richtige. Geändert von Bernd Beringer (10.05.2003 um 10:09 Uhr) |
#63
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@B.B.
leider ist es so, dass Leistungsdruck auch ohne Geldbezug aufgebaut wird, so z.B. bei allen Qualifikationsturnieren, egal ob nun auf unterer Ebene oder auch in der deutschen Spitze, wenn es z.B. um die Nominierung für die Europameisterschaft geht. Ich habe hier oftmals Kinder heulen sehen, wenn sie verloren haben und sich so nicht für die nächste Stufe qualifizieren konnten. Dieser hier bestehende Leistungsdruck ist mit Sicherheit x-mal größer, als wenn es um die Aussetzung einer im Vergleich zum Taschengeld, was die Kids heute großteils bekommen, läppischen Siegprämie geht. Wenn man Deiner These folgt, dass sich Leistungsdruck gesundheitlich negativ auswirkt, dann wäre es für alle Eltern unverantwortlich, ihre Kinder zu solchen Qualifikationsturnieren zu schicken. Du sagst weiter, wer "unter Druck" steht, hat den Kopf nicht frei und spielt deshalb (besonders in Entscheidungssituationen) schlechter. Warum wurde denn nun die Wettspielordnung bei den Ranglistenturnieren auf Bundesebene (TOP 48 und TOP 16) erst heuer geändert? Man wollte gerade die Kinder bewusst und verstärkt diesen Entscheidungssituationen aussetzen. Hintergrund: so sollen sie sich auf internationaler Ebene besser durchsetzen lernen. Also wäre es doch auch förderlich, durch Prämien diesen Leistungsdruck zu erzeugen , damit die Kinder lernen sich besser durchzusetzen. Ich besteite jedoch, dass durch eine Prämie in geringer Höhe überhaupt ein Leistungsdruck entsteht. Ich meine deshalb, Du machst aus einer Mucke einen Elefanten und bewertest den Stellenwert einer Siegprämie in der Höhe, wie ich sie genannt habe, völlig über. Geändert von D.G. (10.05.2003 um 11:16 Uhr) |
#64
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Lieber Bernd,
könnte es auch sein, das deine Argumentation gegen Geld, mit deiner Managertätigkeit, zu der auch sparen gehört, zusammenhängt?? – lach- |
#65
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Meine Tochter spielte 3 Jahre lang in der Regionalliga, ohne daß sie vom Verein irgendetwas bekam.
Dann wechselte sie, und vom neuen Verein erhält sie jetzt Siegprämie. Ich kann nicht sagen daß das irgendeinen Einfluß, sei es negativ oder positiv, auf ihr Spiel gehabt hätte. Sie strengt sich , wie immer, bei jedem Spiel an und wenn sie gewinnt - schön, wenn sie verliert - beim nächsten mal mach ich es vielleicht besser. Die Siegprämie ist einfach ein schönes "Nebenprodukt". MfG Fan |
#66
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Ich habe ja geschrieben, dass die Frage von Leistungsprämien jeder für sich beantworten sollte. Auch klar, dass Qualifikationsturniere "Druck" verursachen und dass man lernen sollte, damit umzugehen. Aber muss man deswegen durch Geld (das vergleiche ich manchmal mit dem berühmten Wurstschnappen) noch mehr Druck machen?
Fan, ich nehme Dir das "Zubrot" ab und ich gönne es Dir/Euch auch. Ob sich diese Prämie jedoch positiv oder negativ auf die Leistung Deiner Tochter auswirkt, ist damit nicht belegt. Eine vernünftige Aufwandsentschädigung, die unabhängig von Sieg oder Niederlage erstattet wird, halte ich persönlich für sinnvoller. Mit Sparen für den Verein hat das, lieber Günter, nichts zu tun. Ein hochklasig spielender Verein investiert erstmal in seine Schüler/Jugendlichen und kümmert sich, wenn er verantwortungsvoll ist, um die Entwicklung dieser Kinder. Alles andere kommt später. Ich bleibe dabei: Siegprämien für Kinder tragen nichts zur Leistungssteigerung bei. Die Gefahr, dass das Gegenteil bewirkt wird, ist mE dagegen groß. |
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