Ausländer Regelung

[thomas wetzel]

hallo leute,
ich glaube die diskussion sollten wir in eine andere richtung lenken. es ist rechtlich eben nicht so einfach, wie sich das der dttb macht und auch wir werden die rechtliche, steuerliche... problematik nicht abschließend lösen können. ich denke es geht vielmehr um den sinn dieser regelungen. bringt es unserem nachwuchs wirklich etwas, werden wir international besser? ich glaube nein, denn nur starke wettkämpfe bringen uns weiter. wenn diese möglichkeit durch den einsatz zahlreicher ausländischer spieler in der 1. bl nicht gegeben ist, sehe ich es als positiv, wenn die jungen spieler in den ligen darunter diesen wettkampf haben.
thomas

[tim0000]

@thomas wetzel

Ich denke, daß Du einen wichtigen Aspekt vergißt. Während die Spieler aus dem Ostblock, die nur zu den Spielen angereist kommen von dem in Deutschland verdienten Geld in ihren Heimatländern sehr gut leben können, ist dies bei den deutschen Spielern nicht der Fall. Deshalb fällt es den ausländischen Spielern auch nicht so schwer, sich für eine Profikarriere zu entscheiden und dementsprechend zwei Mal täglich zu trainieren. Die deutschen Spieler dagegen müssen sich nach einer alternativen berulichen Zukunft umsehen, da sie von mit Tischtennis verdienten Geld nicht so lange auskommen. Aufgrund dieser Problematik bietet sich ein ausländischer Spieler(aus Osteuropa) für weniger Geld als ein von der Spielstärke vergleichbarer Spieler an. Viele Vereine verpflichten dann den kostengünstigeren osteuropäischen Spieler. Dadurch sind in den letzten Jahren die Verdienstmöglichkeiten für deutsche Spieler im Tischtennis rapide gesunken und es fällt den hoffnungsvollen Talenten immer schwerer, voll auf Tischtennis zu setzen. Dies wäre aber nötig, um sich gegen die internationale Konkurrenz durchzusetzen. Früher als noch die Regelung mit einem "echten"Ausländer plus einem EU-Ausländer galt trainierten viel mehr deutsche Spieler unter Profibedingungen, da sie mit Tischtennis weit mehr Geld verdienten.

Die Gleichstellung aller Spieler aus EU-Vollmitgliedsstaaten ist auch nicht problematisch, denn ein Schwede, Däne, Franzose, Spanier braucht in seinem Heimatland zum leben mindestens genau so viel Geld wie ein Deutscher, hinzu kommen seine Reisekosten. Er wird demzufolge kaum bereit sein, für weniger Geld als ein vergleichbarer deutscher Spieler zu spielen.
So lange das Preisgefälle im Vergleich zu Osteuropa noch so groß ist, wird es auch noch einige Zeit dauern, bis diese Staaten als Vollmitglieder in die EU aufgenommen werden. Und so lange dies nicht der Fall ist, sollten die Spieler aus diesen Staaten auch nicht die gleiche Behandlung wie ein deutscher Spieler genießen.

Ich weiß, daß dies einigen Vereinen nicht passen wird, da sie lieber bessere osteuropäische Spieler als genauso teure etwas schlechtere deutsche Spieler verpflichten. Ich denke, daß der DTTB aus den oben genannten Gründen mit der neuen Ausländer-Regelung einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat und hoffe, daß diese Regelung auch den Klagen einiger Vereine+Spieler vor den Gerichten standhält. Vielleicht ist dies ja auch ein Ansatz für die Förderung des deutschen Nachwuchs.

P.S.: ich bin keinesfalls ausländerfeindlich, sondern sehe nur die Probleme für die deutschen Nachwuchsspieler.

[Cheftrainer]

guter Beitrag!

Ich sehe das ähnlich. Die Spieler werden dann gut, wenn Sie unter Profibedingungen trainieren können. Ich denke nicht, dass es diesen Nachwuchsspielern so viel bringt, gegen TT-Touristen aus dem Ostblock spielen zu können.

Wenn weniger dieser Touristen/Spieler in den oberen Klassen zu finden sind, dann können die Nachwuchsspieler auch automatisch früher etwas höher spielen. Ergo, die Klassen haben sich verschlechtert, dafür spielen die Nachwuchsspieler eher höher. Also kein Nachteil!

Und wie im vorigen Posting bereits erwähnt wurde, können die Nachwuchsspieler einfacher unter Profibedingungen trainieren, wenn eine Profikarriere auch einfacher möglich wird.

Ich glaube, dass manche hier nur Vereinsinteressen vertreten. Und ich sage immer noch, dass es keine Spieler gibt, die gegen eine Aufwandsentschädigung in der Rl. spielen. Auch wenn hier jemand mehrfach diese absolut unrealistische These vertreten hat.

[Ino]

Wenn die gekauften Spieler zum Trainig auch bereitständen, sähe die Sache anders aus. So aber kaufen sich Vereine lieber zwei günstige Spieler als einen teureren mit gleicher Spielstärke.
Die Entwicklung kann nicht im Sinne des deutschen tt und des Nachwuchses sein.
Die Unterscheidung in EU-Ausländer und Nicht-EU-Ausländer hat nichts mit Ausländer- oder Rassenhass zu tun. Man will aber die Ausländerfrage regeln, darf aber dabei natürlich nicht gegen EU-Vereinbarungen und Gesetze verstossen. Wenn man trotzdem etwas erreichen will, muss man je nach dem diese Unterscheidungen machen (auch wenn das nicht unbedingt im Sinne des Erfinders ist)

[thomas wetzel]

hallo cheftrainer und time 000,
was du glaubst ist deine sache, ich weis (in unserem Verein) von was ich rede. die problematik der nachwuchsförderung sehe ich ähnlich, doch der verursacher dieser problematik müsste gesucht werden. vereine haben ein gewisses budget, dass leider nicht unendlich ausgedehnt werden kann. der markt regelt angebot und nachfrage. es ist doch so: wir können langfristig einen eu-beitritt dieser genannten länder nicht verhindern (auch wenn dies einige herren im verband gerne sehen würden, wie bei den vielen diskussionen zwischen den zeilen herausgehört habe), also ist diese beschränkung nur kurzfristig. nachwuchsförderung muss aber, hier spreche ich auch aus eigener erfahrung, langfristig angelegt sein. in rosenheim ist es derzeit so, dass wir im umkreis nur einen jungen spieler haben, der das niveau der rl hat. es ist aber allen klar, dass man für die zukunft junge spieler an dieses niveau heranführen muss. gerade dabei helfen uns die ausländischen spieler. wenn wir sie im rahmen der finanziellen möglichkeiten ersetzen würden, müssten wir zumindest eine liga tiefer, im niemandsland der oberliga, spielen. dies würde sich auf unsere finanzielle situation auswirken. wenig bis gar keine zuschauer... sponsorenverlust wären die folge. wie sollen wir die nachwuchsarbeit dann auf vordermann bringen? diese forum sprengt den rahmen über die nachwuchsarbeit zu sprechen. ich kann aus eigener erfahrung sagen, dass es hier ein großes defizit, sowohl bei den vereinen, als auch bei den verbänden gibt. so lange wir hier kein miteinander finden, wozu die vom dttb geünschte verunsicherung der vereine in sachen ausländerregelung etc. beiträgt, werden wir eine verbesserung der situation niemals erreichen. genauso wenig wie ihr ausländerfeindlich seit, bin iich nachwuchsfeindlich, im gegenteil.
grüße, thomas

[würstchen]

100 % meine Meinung

Wenn ich mir die ganzen Verbandsligen, Oberligen, Regionalligen und die 2. BL anschaue, dann schätze ich, dass es im Herrenbereich in Tschechien über 100 Profis gibt.

Im Vergleich dazu gehe ich davon aus, dass im wesentlich größeren Deutschland maximal 30 Profis erträglich von ihren Einküften aus dem TT leben können und für die Zukunft vorsorgen können. Wo da die Jugendförderung ist mag ich nicht erkennen.

[pingpongpapst]

Original geschrieben von thomas wetzel
hallo cheftrainer und time 000,
was du glaubst ist deine sache, ich weis (in unserem Verein) von was ich rede. die problematik der nachwuchsförderung sehe ich ähnlich, doch der verursacher dieser problematik müsste gesucht werden. vereine haben ein gewisses budget, dass leider nicht unendlich ausgedehnt werden kann. der markt regelt angebot und nachfrage. es ist doch so: wir können langfristig einen eu-beitritt dieser genannten länder nicht verhindern (auch wenn dies einige herren im verband gerne sehen würden, wie bei den vielen diskussionen zwischen den zeilen herausgehört habe), also ist diese beschränkung nur kurzfristig. nachwuchsförderung muss aber, hier spreche ich auch aus eigener erfahrung, langfristig angelegt sein. in rosenheim ist es derzeit so, dass wir im umkreis nur einen jungen spieler haben, der das niveau der rl hat. es ist aber allen klar, dass man für die zukunft junge spieler an dieses niveau heranführen muss. gerade dabei helfen uns die ausländischen spieler. wenn wir sie im rahmen der finanziellen möglichkeiten ersetzen würden, müssten wir zumindest eine liga tiefer, im niemandsland der oberliga, spielen. dies würde sich auf unsere finanzielle situation auswirken. wenig bis gar keine zuschauer... sponsorenverlust wären die folge. wie sollen wir die nachwuchsarbeit dann auf vordermann bringen? diese forum sprengt den rahmen über die nachwuchsarbeit zu sprechen. ich kann aus eigener erfahrung sagen, dass es hier ein großes defizit, sowohl bei den vereinen, als auch bei den verbänden gibt. so lange wir hier kein miteinander finden, wozu die vom dttb geünschte verunsicherung der vereine in sachen ausländerregelung etc. beiträgt, werden wir eine verbesserung der situation niemals erreichen. genauso wenig wie ihr ausländerfeindlich seit, bin iich nachwuchsfeindlich, im gegenteil.
grüße, thomas

Hallo Thomas, mit Deinem Beitrag hast Du obige Postings deutlich bestätigt. Dir geht es erstmal grundsätzlich um Deinen Verein bzw. Mannschaft. Leider bist Du auch nicht in der Lage neuere Erkenntnisse oder ähnliches zu posten, sondern wiederholst Deinen Standpunkt ein ums andere Mal. Das sei Dir jedoch unbenommen. Allerdings fraglich finde ich Dein Wohlwollen gegenüber den achso tollen Absichten des Herrn Ammann vom TTC Eilenburg. In diesem Verein waren nicht weniger als 14 nicht EU-Ausländer in drei Mannschaften gemeldet. In der 1.Herren 7 (+1 Deutscher) 2. Herren 4 (+2 Deutsche Stammspieler) 3. Herren 3. Jetzt frage ich Dich ob Deines Postings zur Nachwuchsförderung, wo bleibt in diesem Verein die Nachwuchsförderung?

Gruß
Thorsten Kleinert

[Ino]

@ Thomas wetzel
"in rosenheim ist es derzeit so, dass wir im umkreis nur einen jungen spieler haben, der das niveau der rl hat. es ist aber allen klar, dass man für die zukunft junge spieler an dieses niveau heranführen muss. gerade dabei helfen uns die ausländischen spieler."

Inwieweit helfen euch die eingeflogenen Ausländer dabei, junge Spieler an die RL heranzuführen? Eine Klasse tiefer zu spielen ist doch kein Beinbruch, wenn es der tatsächlichen Stärke der Mannschaft entspricht. Dafür würden andere Spieler in die RL kommen, die dort vielleicht hingehören.
So sichert ihr die Klasse und die Finanzen durch Spieler, die Ihr bezahlt.... ein Teufelskreis.

Du meinst wahrscheinlich, daß IHR nur einen Jugendlichen in der Spielstärke habt, und den mit Gewalt (Geld) halten wollt.

Vereine die aus der Geschichte heraus keine gute Startposition haben, kommen erst gar nicht in die Lage und müssen Talente ziehen lassen...

[mh]

Thomas Wetzel
und auch wir werden die rechtliche, steuerliche... problematik nicht abschließend lösen können. ich denke es geht vielmehr um den sinn dieser regelungen.

Doch genau darum geht es. Wir können hier noch solange diskutieren, aber Lösungen, die gegen geltendes Recht verstossen haben keine Chance.

Und geltendes Recht heisst nun einmal: Wer in Deutschland Geld verdient braucht eine Arbeitserlaubnis und muss seine Einkünfte versteuern.

Der DTTB verlangt in seinen Regeln lediglich, dass das geltende Recht eingehalten wird. Das beinhaltet auch den "Amateurparagraph", der aus der Mitgliedschaft im NOK folgt.

Ich kann mich nur Cheftrainer anschliessen: Ich sehe keinen Grund warum irgendwelche Tschechen, Polen.. (Warum keine Österreicher als EU-Mitglied) die Strapaze auf sich nehmen, mehrere 100 km mit dem Auto zu fahren. Und das nur für Kilometergeld - sprich für Nichts.

Sollten da etwa schwarze Kassen vorhanden sein? Oder läuft da eine Finanzierung über Vereinsfremde?

Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt!

[thomas wetzel]

hallo leute, das sind ja viele fragen die ich jetz beantworten soll.
der reihe nach:
1. zu mh: bevor ihr irgendwelche meinungen äußert und für euch übernehmt, solltet ihr euch wirklich mit diesen aspekten auseinandersetzen. ich glaube ich habe die steuerliche und rechtliche seite zur genüge strapaziert und möchet mich keinesfalls (pingpongpapst) ständig wiederholen. nochmals: nach dem vereinsrecht kann aufwandsentschädigung innerhalb der steuerlichen richtlinien jeder erhalten, der mitglied im verein ist. da es sich nur um aufwandsentschädigungen handelt (was immer ihr auch vermutet, wir zahlen nur aufwandentschädigungen!!!) betrifft die sache auch nich arbeitsrecht. d.h die spieler erhalten keine vergütung im sinne des arbeitsrechtes, so daß sie auch keine aufenthalts-/arbeitserlaubnis brauchen (von mehereren stellen bestätigt). was ihr vermutet und welche ansichte ihr habt interessiert in diesem fall nicht. dies ist die tatsache!!!
2. zu ino: ich habe bereits ausgeführt, dass wir in der ol auf dauer mit finanzeinbusen rechen müssen und uns dann die nachwuchsarbeit für ein solch hohes niveau abschminken müssen. ich muß allerdings zugeben, dass unsere förderung bisher keinesweg gut, geschweige denn optimal ist. hier haben wir noch einen langen weg vor uns!
3. zu pingpongpapst: bevor du über herrn ammann urteilst, solltest du dich mit der situation dieses clubs auseinandersezen. natürlich ist dies problematisch (wir würden das sicherlich nicht machen), aber es ist ein einzelfall, der seine regionalen gründe hat. so weit mir bekannt ist, stellt der ttc eilenburg alle sächsischen landesmeister in den verschiedenen altersklassen und hat auch 90% seiner ausländischen spieler vor ort im training. durch seine gute trainingsgruppe fördert er den tt-leistungssport in einer region, die ansonsten, historisch bedingt, tt brachland wäre.
grüße, thomas