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#61
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
@Drecksack:
Größtenteils sicher richtig, was du schreibst: "Dass das, was die Medien uns derzeit über Tibet berichten, alles andere als schön und befürwortenswert ist, steht wohl ausser Zweifel. Dass es mehr als nur bedenklich stimmt, wenn China ausländische Berichterstatter und überhaupt Ausländer aus Tibet ausweist und keine mehr einreisen läßt, ist ebenfalls keine Frage." Eben. "Wieso hat aber bisher eigentlich keiner gefordert, dass die USA nicht an Olympia teilnehmen dürfen, so lange sie Soldaten im Irak haben? Ebenso die Briten. Ist der Grund dafür, dass es unsere "Verbündeten" sind oder dass es im Irak mehr Öl gibt, an das die halbe Welt ran will oder weshalb? Am Verhalten der Genannten in einem Land, das ihnen nicht "gehört" kann es unmöglich liegen. Schon allein darum ist eine einseitige Forderung hinsichtlich China scheinheilig." Das frage ich mich auch. Deshalb ist eine solche Diskussion aber doch nicht scheinheilig. Jedenfalls nicht hier. Wenn du allerdings die verantwortlichen Protagonisten - vom Fragenaufwerfer bis Fragenbeantworter - meinst, hast du ohne Frage recht. "Egal, wer Menschenrechtsverletzungen begeht, ob schwarz, weiss, gelb oder lila, es ist nie in Ordnung." Genau! "Wenn aber die Politik nicht den Ar... in der Hose hat, mit den ihr gegebenen Mitteln dagegen etwas zu unternehmen, dann sollte man doch zumindest so viel Rückgrat haben, es nicht wieder auf dem Rücken Unschuldiger auszutragen." Das ist Quatsch. In dieser Frage und Situation ist der Sport hier 'Politik'. Aber nicht nur. Die Frage, die man sich als Sportler/Sportverband stellen sollte ist doch die: kann ich unter dem Siegel eines friedlichen Sports es hier und unter diesen Umständen für mich/uns vertreten, anzutreten? Zumindest wenn man ständig das Unpolitische resp. die Moralität des Sports propagiert, geht man eben nicht hin, wenn's knallt, oder? Vielleicht versuchst auch du einfach mal,es dir nicht so einfach zu machen und einfach nur Boykott zu brüllen Ich denke, hier missverstehst du Mephisto ganz gehörig |
#62
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
@ Drecksack
Boah, wirklich ein sehr, sehr guter Beitrag ![]() |
#63
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
Zitat:
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http://www.100schalkerjahre.de/index.php |
#64
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
Wobei du noch NIE, obwohl du jeden Tag mindestens zwanzig posts platzierst, irgendeine eigene Meinung kundgetan hast.
Ausser natürlich, dass du zu irgendeinem Verein hältst. Der Stammtisch ist durch dich schwer zu lesen, wenn man nicht uneingeschränkt Zeit hat... |
#65
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
Zitat:
1. Schwimmen-Kurzbahn-WM England im April wegen: Aushöhlung grundlegender Menschenrechte sowie der Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit und der Unabhängigkeit der Justiz; Versuche, das Verbot der Folter im In- und Ausland zu unterlaufen; schwere Menschenrechtsverletzungen durch Maßnahmen der Behörden zur Bekämpfung des Terrorismus 2. Tischtennis-Senioren-WM Brasilien im Mai wegen: Probleme mit öffentlicher Sicherheit,Mängel im Strafvollzug und im Justizwesen verbunden mit systematischen Menschenrechtsverletzungen, exzessiver Gewalteinsatz der Sicherheitskräfte oder extralegale Hinrichtungen, Zwangsräumungen, Übergriffe gg. Menschenrechtsverteidiger 3. Karate WM Japan im August wegen: Todesstrafen werden ausgesprochen und vollzogen, keine Ratifizierung des Internationalen Strafgerichtshofs, weiterhin keine Entschädigungszahlungen an die Opfer des japanischen Systems der Versklavung im Zweiten Weltkrieg 4. Curling WM USA (noch ohne Termin) wegen: Guantanamo (Genfer Konvention etc.), extralegale Hinrichtungen, Polizeibrutalität, Misshandlungen an Gefängnisinsassen, dutzende Tote durch Taserwaffen-Einsatz durch Ordnungskräfte, Vollzug der Todesstrafe, keine Ratifizierung des Internationalen Strafgerichtshofs 5. Olympia China wegen: lest einfach die Zeitungen Die Liste läßt sich problemlos verlängern. Ich denke, wir treten nur noch zu Sportveranstaltungen in Norwegen, Island, Chile, Zimbabwe oder Bhutan an, denn die fehlen im amnesty international Jahresbericht 2007. Nichts für ungut, doch das wäre Heuchelei, wenn der Sportler boykottieren soll, aber der Politiker nur leise protestiert. |
#66
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
Es dürfte keine Sportwettkämpfe mehr geben nach diesen Kriterien, ich plädiere dafür das nächste Event nach Nordkorea (stellvertretend jedes andere totalitäre System) zu verlegen, so fällt wenigstens dorthin der Focus der Öffentlichkeit. Nur über die Schiene Aufklärung, Anprangerung läßt sich langfristig ein Prozess in den einzelnen Ländern einleiten an dessen Ende quasi als Ergebnis das Kippen totalitärer Eliten stehen muss. Solange wir aber alle wegsehen, und nur mordsmäßig entsetzt und erschüttert sind gibt es wenig Veranlassung für Dikatoren, warlords und Politbürokönige etwas zu verändern, bzw. dem Druck zu weichen.
Die meisten Schmerzen kann man solchen Ländern übrigens zufügen über Handelsbeschränkungen, ausbleibende Devisen sind häufig Grund für Verhaltensänderung. Also wer seinen Kindern Spielzeug "made in China" kauft und auf der anderen Seite Boykott schreit ist halt wenigstens "inkonsequent", ich gehe weiter kontraproduktiv im Sinne von Veränderung. Der Käufer von Billigware ist regelmäßig Unterstützer dieser Systeme, ob es ihm nun gefällt oder nicht. Übrigens ist good old germany keinen Deut besser, lediglich wird hier deutlich subtiler gelogen und beschissen. |
#67
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
Zitat:
1. Habe ich nur die Argumente der Boykott-Gegner aufgegriffen und hinterfragt und zum Teil zu widerlegen versucht. Damit habe ich aber eigentlich gar nicht gesagt, dass ich einen Boykott unbedingt unterstützen würde - allerdings geht meine Tendenz, wie ich zugeben muss, doch immer mehr in diese Richtung. 2. Triffst du mit deinem Argument zwar einerseits ins Schwarze, wenn du kritisierst oder auch nur feststellst, dass wirtschaftliche Interessen sich immer mehr von jeglicher Moralität abkoppeln und bedenkenloses Käufer/Konsumentenverhalten dieses unterstützt. Aber das ändert doch nichts, aber auch gar nichts an der Frage, ob eigenes Handeln in bestimmten Fällen geboten ist oder auch nicht. Ich kann doch nicht sagen, dass, nur weil jemand anders Schlimmeres tut mein falsches... Verhalten dadurch sanktioniert wird. "Der da hat das Kind verprügelt, das ist doch viel schlimmer, als wenn ich ihm seine Sachen wegnehme". In diesem Fall: "Der Mann hat doch nichts gemacht, als das Kind verprügelt wurde, warum soll ich eingreifen, wenn ihm nur seine Sachen geklaut werden." Noch exakter: "Der große Mann hat nichts gemacht..., warum soll ich kleiner Mann dann...; außerdem muss ich noch den Bus kriegen...." Dazu: Wenn ich die Nachrichten verfolge, werden fröhliche Olympische Spiele in Peking immer unvorstellbarer. Reden wir doch mal Klartext: Der Charme der Spiele ist verflogen. Heute ist olympischer Sport eine todernste Sache geworden, durchkommerzialisiert und Spielball machtpolitischer Interessen. Spreche ich von den Olympischen Spielen in Peking, spreche ich von etwas, was für mich schon gar nicht tolerabel ist: Olympische Spiele ohne umfassende Pressefreiheit und Zugang unabhängiger Gremien in die Krisengebiete Tibets und Chinas kann es für mich nicht geben. ... "Doch Hochleistungssportler sehen vor allem ihr persönliches Ziel und Fortkommen, den Sieg oder den nächsten Sponsorenvertrag, der ihre Zukunft sichert. Sie sind vom Naturell her Egomanen und etwas betriebsblind. Sie sind aber auch Teil einer verlogenen Inszenierung, und das sollten sie erkennen. Sie müssen lernen, Grenzen zu setzen und Bedingungen an die Organisatoren und Ausrichter zu stellen. Sie sind weder Marionetten des IOC noch der chinesischen Propaganda. Ohne die Athleten geht es nicht. Sie verkaufen ihre Leistung, ihren Charme, ihre spontane Freude und Enttäuschung. Sie bringen die Emotionen in dieses Mega-Geschäft Olympia. Ohne sie wäre es ziemlich fad. Die Eröffnungsfeier sollte boykottiert werden Vielleicht lässt sich die Maschinerie in Bezug auf China nicht mehr stoppen. Aber Ablauf und Bedingungen lassen sich erheblich modifizieren. Deshalb unterstütze ich die Idee von EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering und Bernard Kouchner, dem französischen Außenminister. Sie haben den Vorschlag gemacht, die staatstragende Eröffnungsfeier als Propaganda-Instrument zu boykottieren. Einen Verzicht auf die Eröffnungsfeier halte ich für sinnvoll und sehr effizient. Als Fähnchen schwenkende Staffage zur Huldigung eines autoritären Regimes sollten sich weder Athleten noch Sportfunktionäre oder Politiker der freien Welt hergeben. Wer die Welt zu Gast haben will, muss freie unabhängige Medien zulassen, Gewaltausübung vermeiden und Provokationen unterlassen. Eine medienwirksame Huldigung eines autoritären, dialogunfähigen Regimes ist nicht akzeptabel. Das muss im Jahre 2008 nicht sein. Auch nicht in Peking." Quelle: http://www.welt.de/meinung/article18...zenierung.html Zumindest bedenkenswert wie ich finde und nicht ganz von der Hand zu weisen. |
#68
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
Zitat:
![]() Daß Olympia aber was anderes ist als ne' Kurzbahn EM ist klar, oder? Spielte aber eigentlich keine Rolle, denn glaubst du wirklich, dass, wenn England in Belfast die 80er wieder aufleben ließe, es eine Kurzbahn-EM überhaupt gäbe? Glaubst du, dass irgendeine Nation ihre Athleten nach Brasilien schicken würde, gäbe es einen großen Aufstand in den Favelas Rios? 'Kleinere' Sportereignisse werden relativ häufig boykottiert bzw. einfach aufgrund fehlender Sicherheit gemieden. Olympia ist aber nun große Politik; und das IOC macht große Politik und großes Geld. Von dieser Seite (IOC) ist es einfach zynisch, eine pseudo-Dichotomie (Zweigeteiltheit) zwischen Sport und Politik zu propagieren, nur um sicherzustellen, dass die Geldmaschine nicht ins stottern kommt. Aus der Perspektive des IOC und der großen Verbände muß Olympia stattfinden, komme was da wolle. Die paar Tibeter sind komplett schnurz. Sorgen macht da die eher ungeschickte Politik Chinas, die sich ihrer Sache aber im Grunde sehr sicher sein kann, weil sie die Trümpfe in der Hand hält. Bestes Beispiel ist das Festhalten der Fackellaufroute auf den Everest. Hier (in Tibet) wird politische Macht demonstriert und der aufgeklärte, demokratische Westen - sich der wirtschaftlichen Macht Chinas längst bewußt - wartet andächtig, dass die Propagandamaschine anläuft, 'friedliche und harmonische' Spiele runterleiert - die besten und größten aller Zeiten, wie immer - um dann endlich glücklich den Blick aufs Konto zu werfen. Bleibt nur zu hoffen, dass bis dahin nicht mehr allzuviel passiert und dass dann die Quotentibeter auch medial greifbar sein werden und daß nicht zu viele Heimathleten unangenehm auffallen - aber dafür werden IOC und Veranstalter schon sorgen. Geändert von stefan.s (24.03.2008 um 14:39 Uhr) |
#69
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
"Fragt man Tischtennis-Europameister Timo Boll, den in China aktuell prominentesten deutschen Sportler, zu den Ereignissen in Tibet, fällt die Antwort vorsichtig aus: "Natürlich verfolge ich das Geschehen. Aber ich äußere mich grundsätzlich nicht zu politischen Themen. Dazu sind die Politiker da." Auch darf man sich Boll zufolge die Tischtennis-Weltelite nicht als intellektuellen Debattierklub vorstellen. Der Mann aus dem Odenwald ist oft im Reich der Mitte und kennt die dortigen Konkurrenten gut. Politik aber, sagt er, sei in den dabei geführten Gesprächen "nie ein Thema gewesen"."
http://www.fr-online.de/in_und_ausla...em_cnt=1309379 |
#70
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AW: Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet
Zitat:
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