Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

[JanMove]

Zitat von Cousin Eddie

Weil das in den meisten Karriere-Handbüchern so steht. Wenn du auf der Leiter nach oben klettern willst, dann sollst du alle paar Jahre etwas neues machen.

Sie folgen dem Peter-Prinzip, weswegen sich immer mehr Luschen sammeln je weiter man nach oben schaut.

[Frei statt Bayern]

Kommt tatsächlich erst das Regieren und dann die Moral?
https://reitschuster.de/post/fuer-di...hen-migration/
Daraus zitiert:
Geht es Ihnen auch so? Haben Sie auch oft den Eindruck, dass manche unserer Politiker so reden oder schreiben, als würden sie von ein und demselben Sprechzettel ablesen? Aber wehe, man äußert diesen Verdacht öffentlich. Dann läuft man Gefahr, als Verschwörungstheoretiker diffamiert zu werden. Was heutzutage im üblichen Propaganda-Sprachgebrauch gleichbedeutend ist mit „rechts“ und damit auch mit Nazi!

Geht es dir auch so?

[Frei statt Bayern]

Zitat von JanMove

Sie folgen dem Peter-Prinzip, weswegen sich immer mehr Luschen sammeln je weiter man nach oben schaut.

Einzelkämpfer wie ich sind alles andere als Luschen
Dies muss ich persönlich mal hier festhalten!

[*Ringostar*]

Zitat von Abwehrtitan

Ich glaube mit McKinsey ist bereits eine Menge beantwortet. Die sind dafür bekannt, dass Sie die Managementebene(n) mit recht sportlichen Zielen ausstatten.
Viele sind dem Druck solcher Zahlen nicht gewachsen und gehen, oder lassen sich den Platz gg. Abfindung abkaufen. Viele McKinsey - Kunden kaufen neues Personal ein, um alten Muff loszuwerden. Nach dem Motto, alles frisch, alles neu, im Hintergrund stehen die Dividenden. Denke der WL war "zu teuer".
Einfach so haben die aber gewiss nicht gekündigt, der Mann wurde sicherlich großzügig abgefunden, als WL hat er vermutlich eine Abfindungsklausel im Vertrag. Grad im Konzern.

Da geb ich Dir recht, er wird sicher nicht auf Bürgergelt angewiesen sein.

Trotzdem gibt es in der Standortbelegschaft eine große Ungewissheit und und auch eine wachsende Ablehnung ggü. den "Optimieren" von McKinsey.

Was ich nicht verstehe ist die allgemeine Sichtweise der Konzernleitung.

Man entlässt einen TOP Mann welcher seit 16 Jahren immer geliefert hat und in der Lage war unseren Standort als Team zu führen.

Somit holt man sich künstlich Unsicherheit in einen funktionierenden Standort.

Zählen den Verbundenheit mit dem Unternehmen und ein positives Arbeitsumfeld überhaupt nichts mehr ?

Das geht mir nicht in den Kopf.

[es.ef]

Meist greift man auf externe Berater zurück, weil die Geschäftsführung zu schwach und inkompetent ist, Entscheidungen zu treffen. Dann folgt eigentlich immer das Gleiche: Kostenreduzierung durch "Einkaufsoptimierung", Personalabbau usw.
Gefährlich ist m.E. der Wissenstransfer. Solche Berater haben Einblick in die sensibelsten Bereiche und ziehen dann zum Nächsten, genau mit diesen Informationen.
Wenn solche Berater im Hause sind stinkt meist der Fisch vom Kopf. Bauernopfer werden gesucht, die eigentlichen Lowperformer halten sich komischerweise am längsten.
Solche Beraterfirmen bilden komplette Netzwerke und fallen wie Heuschrecken in ein Unternehmen ein. Die kennen sich untereinander und wissen, wieviel und wie lange sie ein Unternehmen aussaugen können.

Der größte Spareffekt liegt darin, sämtliche Berater so schnell wie möglich aus dem Unternehmen wieder heraus zu bekommen und selbst unternehmerische Entscheidungen zu treffen.

[Frei statt Bayern]

Zitat von es.ef

Wenn solche Berater im Hause sind stinkt meist der Fisch vom Kopf.

Der größte Spareffekt liegt darin, sämtliche Berater so schnell wie möglich aus dem Unternehmen wieder heraus zu bekommen

Endlich mal kein Eigentor und geschrieben, was für mich auch ein Fakt ist.
Derartige Unternehmensberater wird es bei uns nicht geben, so lange ich noch was zu sagen habe. Wieos? Weil wir es einfach nicht nötig haben und wie du schreibst eben schon noch fähig sind, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, die auch mal falsch sein können, aber die es dann eben zu korrigieren gilt.

[Matousek]

Zitat von *Ringostar*

Ich verstehe diese Arbeitswelt nicht mehr...

Die Antwort dazu kann ich dir nicht geben. Freut mich aber, dass du zumindest die Wurzel des Übels anspricht. Wird viel zu wenig darüber debattiert. Liegt auch nicht an der Ampel (speziell die Grünen), die ja für manche Missstände verantwortlich gemacht wird, egal ob das vllt nicht auch Langzeitentwicklungen sind.

[Glücksball]

Zu Beratungsfirmen wurde ja schon genug geschrieben (stimme i. W. zu). Bei den relativ schnellen Wechseln im mittleren Management muss man sich die Gehaltsstrukturen in Großunternehmen anschauen. Da ist es meistens so, dass für die außertariflich vergleichsweise hoch bezahlten Kräfte nur sehr bescheidene Gehaltssteigerungen drin sind (bei mir im Unternehmen seit drei Jahren unterhalb der Inflationsrate = Reallohnverlust (ist aber Jammern auf hohem Niveau)). Über Boni ist je nach Umfeld oft auch nur wenig Zuwachs zu erreichen.
Hingegen legen die Unternehmen problemlos tolle Angebote für Neueinsteiger auf so einer Position hin. Sonst würden sie auch keine guten Kandidaten anlocken. Also ist die Strategie vieler Menschen in solchen Position inzwischen, alle 1-3 Jahre die Firma zu wechseln. Zum Schaden der Firmen, aber das Top-Management kann sich vormachen, an denen die bleiben sehr schön gespart zu haben...

Das ist im Grunde wie bei vielen anderen Dingen auch. Der "Bestand" wird vernachlässigt, Neuzugänge werden sehr hoch bewertet. Siehe Bestandskunden bei Strom und ähnlichen Geschichten.

[*Ringostar*]

Zitat von es.ef

Der größte Spareffekt liegt darin, sämtliche Berater so schnell wie möglich aus dem Unternehmen wieder heraus zu bekommen und selbst unternehmerische Entscheidungen zu treffen.

Dieses Vorgehen würde ich auch befürworten. Leider hat die Konzernleitung ja selbst McKinsey beauftragt.

Es ist auch allgemein bekannt das Werkleiter der einzelnen Standorte nur begrenzt in ihren Entscheidungen agieren dürfen.

Richtungsweisende Entscheidungen werden auf der Ebene der Regionalmanager getroffen, und da wechselt das Personal munter alle 2 Jahre durch.

Und jeder neue Regionalmanager kommt mit neuen "Innovationen" daher.

Keinerlei Kontinuität, welche für eine produktive Belegschaft ja im Vordergrund stehen sollte.

[Abwehrtitan]

Ich habe eine "Berater"firma (heute heißt das großkotzig Consulting) analog McK in früherer beruflicher Position erlebt.
In Einzelgesprächen versuchen Sie das Wissen der MA abzusaugen, und als ihre eigene Erkenntnis zu verkaufen ... auch ein Geschäftsmodell. Als man mich fragte welche Einsparmöglichkeiten ich in meiner Arbeitsumgebung benennen könnte, verwies ich darauf, dass herauszufinden doch ihr Job wäre. Daraufhin stand ich auf dem Einsparplan, ich habe die "Geier" aber überlebt, aber wegen derer Einsparmaßnahmen, sah ich langfristig keine positiven Verdienstmöglichkeiten mehr, und habe mich nach ein paar weiteren Jahren aus eigener Motivation verändert. Heute sage ich gottseidank, im Vgl. zu dem Gehalt dort und heute, liegen Faktoren.


@Ringo
du darfst getrost davon ausgehen, der Werkleiter in euerem Haus war zu teuer, der Nutzen wird dann nicht mehr betrachtet, nur die Kosten. Zudem hatte vermutlich der neue Manager jemanden anderen im Auge, vermutlich aus seinem "Netzwerk", und ebenso vermutlich, einen Lakaien! Uralte Taktik, einen Abnicker zu holen bringt Vorteile, die Ebene darunter muss alles abarbeiten was der Lakai nicht kann.