Olympia 2024 (26.07. - 11.08.2024, Paris, FRA)

[Wolf11]

Zitat von Quizard

Mich wundert viel mehr, dass du aus irgendeinem Grund gebetmühlenartig die Männernominierung kritisiert, aber über die Damennominierung kein Wort verlierst (aber ich kann mir schon denken, woran das liegt).

Ja ?

Woran liegt es denn ?

Lass uns doch mal teilhaben an Deiner *Verschwörungstheorie***

Aber ich kanns Dir gerne nochmal erklären :

Bei den Männern wurde der in den etwa 6 Monaten vor Olympia stärkste Spieler nicht nominiert. Derjenige Spieler, der mit seinem Finaleinzug beim Saudi Smash das objektiv stärkste Ergebnis eines deutschen Spielers im gesamten Olympiazyklus geholt hat. Jeder, der sich in der Szene bewegt, wusste dies bereits im Voraus, dass hier nicht rein sportliche Kriterien entscheiden würden. Für keinen, der sich in dieser Szene bewegt, war diese Entscheidung eine Überraschung. Wir alle wissen, warum.

Das führte sogar dazu, dass man Roßkopf vor Olympia fragte, ob denn nicht ein freiwilliger Verzicht von Boll zugunsten Franziska eine Option wäre. Die Entscheidung gegen Franziska war aus sportlich-integren Gründen schlicht und ergreifend nicht erklärbar.

Bei den Damen war es etwas völlig Anderes. Hier stand eine Dame leistungsmäßig weit über allen Anderen, Han Ying, aber die stand aufgrund ihrer bedauerlichen erneuten Verletzung leider nicht mehr zur Disposition. Dahinter kamen Nina Mittelham, Shan Xiaona und Annett Kaufmann, die in den vergangenen 12 Monaten alle ihre gewissen Erfolge feierten. Shan Xiaona hatte 2 WTT-Finals erreicht, Nina Mittelham hatte 1 WTT-Finale erreicht und auch Annett Kaufmann zeigte noch Anfang des Jahres gute Leistungen. Alle 3 hatten aber auch Defizite vorzuweisen. Nina Mittelham war zuletzt international völlig außer Form, Shan Xiaona war verletzt und war ebenfalls weit von ihrer Bestform entfernt und Annett Kaufmann war aufgrund persönlicher/schulischer Gründe mehrere Monate völlig aus dem internationalen Spielbetrieb raus. Tamara Boros hat sich dann für die beiden erfahreneren Spielerinnen entschieden, nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, dass beide in den vergangenen 12 Monaten wechselseitig die Nummer 2 und 3 hinter Han Ying waren.

Dass sich das dann leider nicht ausgezahlt hat, kann man ihr schwerlich zum Vorwurf machen. Nina Mittelham hat sich leider erneut verletzt und Shan Xiaona hat es leider zeitlich nicht mehr geschafft, auch nur annähernd wieder in ihre Topform zu kommen. Boros ist zwar die Verantwortliche, aber ihre Nominierung mit der falschen Nominierung bei den Herren zu vergleichen, geht bei objektiver Sichtweise an der Realität vorbei.

Annett Kaufmann hat dann für Furore gesorgt mit 3, 4 tollen Spielen. Sie konnte befreit aufspielen und hat diese Chance genutzt. Ob es allerdings genauso gelaufen wäre, wenn sie von vornherein eine tragende Rolle im Team hätte leisten müssen, wissen wir alle nicht. Das hat man dann ja an ihrem Spiel und der klaren Niederlage gegen Lee Eun-Hye gesehen, wo sie erstmals als Favoritin unter einem ganz anderen Druck stand. Ich bin aber felsenfest überzeugt, dass Tamara Boros eine Grand-Smash-Finalistin (oder sagen wir hier Grand-Smash-Semifinalistin, da das bei den Damen aufgrund der chinesischen Dominanz viel schwerer als bei den Herren ist) sicher nominiert hätte, egal wie sie geheissen hätte. aber die gab es bei den Damen nicht.


Zum Schluss noch ein persönliches Wort:

Ich finde Deine sich wiederholenden Anspielungen (*...ich kann mir schon denken, woran das liegt....") mit der Zeit etwas langweilig. Gerade von jemandem wie Dir, der es eigentlich besser wissen sollte und es wohl auch weiss, finde ich das schon etwas schwach. Muss doch nicht sein.

[Quizard]

Zitat von Wolf11

Annett Kaufmann hat dann für Furore gesorgt mit 3, 4 tollen Spielen. Sie konnte befreit aufspielen und hat diese Chance genutzt. Ob es allerdings genauso gelaufen wäre, wenn sie von vornherein eine tragende Rolle im Team hätte leisten müssen, wissen wir alle nicht.

Das ist ein unglaublich schlechtes Argument. Vielleicht hätte sie im Einzel auch die Bronzemedaille geholt. Mit der Leistung gegen Harimoto wäre das durchaus möglich gewesen. Aber das wissen wir nicht.


Zwei verletzte Ü40-Spielerinnen zu nominieren (Shan hat ja im Interview selber gesagt, dass sie Schmerzen bei der RH hat), ist halt objektiv betrachtet nicht optimal.

Und als jemand, der behauptet sich in der Szene auszukennen, solltest du wissen, dass die Nominierung vor dem Grand-Smash Final von Franziska stattgefunden hat. Deswegen ist dieses Argument auch ziemlich schwach.
Über den Zetpunkt der Nominierung kann man diskutieren. Das wurde aber hier schon genügend gemacht.

[Wolf11]

Zitat von Quizard

Vielleicht hätte sie im Einzel auch die Bronzemedaille geholt. Mit der Leistung gegen Harimoto wäre das durchaus möglich gewesen. Aber das wissen wir nicht.


Zwei verletzte Ü40-Spielerinnen zu nominieren (Shan hat ja im Interview selber gesagt, dass sie Schmerzen bei der RH hat), ist halt objektiv betrachtet nicht optimal.

Und als jemand, der behauptet sich in der Szene auszukennen, solltest du wissen, dass die Nominierung vor dem Grand-Smash Final von Franziska stattgefunden hat. Deswegen ist dieses Argument auch ziemlich schwach.
Über den Zetpunkt der Nominierung kann man diskutieren. Das wurde aber hier schon genügend gemacht.

Das Gegenargument lieferst Du ja gleich selbst mit. Die frühe Nominierung. Das war ja einer der Kernpunkte der Kritik. Manche nannten es auch eine *Lex Boll*. Aber wie Du schon richtig feststellst, wurde das hier ja schon zur Genüge ausdiskutiert.

Zu Deinem anderen Punkt bezüglich Damen:

Ja, natürlich war das alles nicht optimal, das wäre es aber so oder so nicht gewesen. Alles andere gehört in das Feld der reinen Spekulation, auch Dein Punkt, dass Annett Bronze hätte gewinnen können. Mir scheint das völlig unrealistisch.

Shan Xiaona wäre in Runde 2 auf Shin YuBin getroffen, und die wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über 4 Gewinn-Sätze Endstation für alle deutschen Spielerinnen inclusive Annett Kaufmann gewesen, wenn man sich deren hervorragende Olympia-Performance in Mixed, Einzel und Team vergegenwärtigt.

Aber es ist da ja sogar noch krasser. Annett Kaufmann hätte nämlich im Gegensatz zu Shan Xiaona, die als Nr. 24 gesetzt war, nicht zu den Top-32-Gesetzten gehört und hätte dadurch im Gegensatz zu Shan Xiaona bereits in der 1. Runde auf Chen Meng, Sun YingSha oder Hina Hayata treffen können, wo ein Weiterkommen praktisch unmöglich gewesen wäre. Vielleicht war ja auch das eine Überlegung von Tamara Boros. Eine Überlegung, an die die vielen Hobby-Bundestrainer eher weniger denken.

Man kann es drehen und wenden wie man will, es bleibt Spekulation. Vielleicht hätte Annett auch im Einzel gut gespielt, vielleicht hätte sie aber nach einem frühen Aus im Einzel dann auch im Team diese Leistung nicht bringen können. Spekulation. Wissen wir alle nicht.

Wie überall im Sport gibt es nun einige ganz Schlaue, die Konsequenzen fordern. Ja, wie kann man eine Spielerin mitnehmen, die aufgrund ihrer Verletzung nicht wirklich fit war. Ja, das kann man sagen, klar. Aber es gibt in der Historie auch genügend Beispiele, wo so etwas funktioniert hat. Hinterher ist man immer schlauer.

Und was wäre gewesen, wenn Boros Annett Kaufmann nominiert hätte und sie hätte in der 1.Runde verloren, was bei einer schweren Auslosung oder an einem Tag wie bei ihrem Spiel gegen Lee ja auch durchaus hätte passieren können. Dann wären genau diese Schlauen auch gekommen und hätten gesagt: Wie kann man eine Spielerin nominieren, die 5 Monate vor Olympia kein einziges Turnier mehr gespielt hat. So ist das leider.

[markx]

Wie weit soll dieses tote Pferd (Aufstellung der Herren) denn eigentlich noch geritten werden?

Ich mach mal weiter:
"Die Einen räumten ihren Fehler ein, die Anderen nicht.
Das ist zunächst mal ein Fakt, den dann ja jeder ganz für sich selbst einordnen kann."
Hier möchte ich nochmal kurz den Meta-Finger heben: Ein "Fakt" ist das ja nur, wenn es faktisch einen "Fehler" gab - sonst gilt: ex falso quodlibet. Und das mit dem Fehler ist ja keine eindeutige, objektiv messbare und unumstößliche Sache.

[HansWurst123]

Zitat von markx

Wie weit soll dieses tote Pferd (Aufstellung der Herren) denn eigentlich noch geritten werden?

Der DTTB ist doch selbst schuld, es passiert in der (Tischtennis-) Öffentlichkeit auch nichts..schlimmer als ein Löw beim DFB am Ende..

Wo ist denn die Aufbruchsstimmung nach der "Ära Boll" ... da kommt doch aktuell wenig bis gar nichts..

[Bo5]

Zitat von Wolf11

Man kann es drehen und wenden wie man will, es bleibt Spekulation. Vielleicht hätte Annett auch im Einzel gut gespielt, vielleicht hätte sie aber nach einem frühen Aus im Einzel dann auch im Team diese Leistung nicht bringen können. Spekulation. Wissen wir alle nicht.

Das gleiche gilt aber auch in Bezug auf die Herren.
Vielleicht wäre Patrick Franziska auch in Runde 1 mit 0:4 ausgeschieden.

[markx]

Zitat von HansWurst123

Wo ist denn die Aufbruchsstimmung nach der "Ära Boll" ... da kommt doch aktuell wenig bis gar nichts..

Unter dem Gesichtspunkt betrachtet ist TT ganz klar eine Individualsportart - da ist kein Team erkennbar, das irgendwie gemeinsam an einem Strang zieht.

[HansWurst123]

Zitat von markx

Unter dem Gesichtspunkt betrachtet ist TT ganz klar eine Individualsportart - da ist kein Team erkennbar, das irgendwie gemeinsam an einem Strang zieht.

Es gibt nun einmal aber einen Verband und es schreihen alle nach Kohle vom Bund und meckern über POTAS...

[Matousek]

Zitat von Quizard

Mich wundert viel mehr, dass du aus irgendeinem Grund gebetmühlenartig die Männernominierung kritisiert, aber über die Damennominierung kein Wort verlierst (aber ich kann mir schon denken, woran das liegt).

Frauenversteher.

[Matousek]

Zitat von markx

Wie weit soll dieses tote Pferd (Aufstellung der Herren) denn eigentlich noch geritten werden?

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Bis es halt unter der Last des Sattel zusammenbricht.