TT im TV - Warum so wenig Tischtennis im Fernsehen? Gegenmaßnahmen? Chancen?

[Fastest115]

Nur mal als Hinweis...zu diesem Thema (dass das so ist und warum das so ist) gibt es schon einige Threads mit tausenden von Posting....

[the_TOCO]

Zitat von Tischtennismike

Das heißt also, dass Tischtennis sehr selten im Fernsehen läuft.

Äh...ja. Hattest du doch selbst schon festgestellt, oder?

[pelle]

Regelmäßig Tischtennis im Fernsehen gibt es glaube ich nur im Saarland! Da kommen in den Sportsendungen des SR-Fernsehens so gut wie jede Woche Berichte über die Spiele des 1. FCS-TT in der 1. Bundesliga bzw. die Damen-Bundesliga mit Fraulautern.

Über das Liebherr-Pokalfinale gab es zwischen den Jahren eine 30-minütige Sondersendung in der Sportarena am Samstag...

Mir ist nichts vergleichbares in Deutschland bekannt... leider!

[Tischtennismike]

An the_TOCO: Ich wollte nur fragen warum.

[mephisto240864]

Schaut euch an wie das präsentiert wird und was an Preisgeld ausgeschüttet wird.
Dann habt ihr die Antwort !
Ich habe mir zweimal in Düsseldorf eine Dartveranstaltung angesehen und die Stimmung ist einfach gigantisch.

[Die Macht im Norden]

Zitat von Tischtennismike

Warum kommt im Fernsehprogramm z. B. auf Eurosport, Sport1 fast kein TT dran? Das letzte mal als ich sah, das waren die Olympischen Spiele 2012. Sicher möchten einige (statt immer nur Fußball) auch einmal TT sehen.

Mal als Tipp. Die meisten Fragen, die du hier stellst, wurden hier schon ausführlich behandelt. Nutz doch bitte die Forensuche, sonst kauen wir alle Themen hier immer und immer wieder von vorne durch.

[the_TOCO]

Zitat von Tischtennismike

An the_TOCO: Ich wollte nur fragen warum.

Aha...das ändert nichts daran, dass Beitrag Nr.3 eine Feststellung ist, die du im Eröffnungspost schon getroffen hast, oder?

Ansonsten empfehle ich dir den Tipp von Macht im Norden ernstzunehmen.

[charlies]

Zitat von pelle

Regelmäßig Tischtennis im Fernsehen gibt es glaube ich nur im Saarland! Da kommen in den Sportsendungen des SR-Fernsehens so gut wie jede Woche Berichte über die Spiele des 1. FCS-TT in der 1. Bundesliga bzw. die Damen-Bundesliga mit Fraulautern.

Über das Liebherr-Pokalfinale gab es zwischen den Jahren eine 30-minütige Sondersendung in der Sportarena am Samstag...

Mir ist nichts vergleichbares in Deutschland bekannt... leider!

Und das liegt an einem Roman Bonnaire der beim SR eine leitende Funktion hat und selbst früher höher gespielt hat und immer noch beim ATSV Saarbrücken spielt.

Ein Interview zu diesem Thema:

Zitat von TT inside

Tischtennis und Fernsehen – eine schwierige Verbindung

Momentan geht es wieder einmal rund auf dem deutschen Fernseh-Markt. Die Fußball-Bundesliga will künftig eine halbe Milliarde Euro für ihre TV-Rechte, der Pay-TV-Sender Premiere schlägt eine Freigabe von Fußball-Bildern für alle samstags erst ab 22.00 Uhr vor, das DSF kauft ARD/ZDF für die bevorstehende Handball-WM in Tunesien Spiele der deutschen Nationalmannschaft ab, und RTL steigt beim Beachvolleyball ein.

Das sind zu Beginn der zweiten Januar-Hälfte nur einige markante News im Medien-Sektor gewesen. Was Tischtennis damit zu tun hat? Nichts. Leider.

Denn die Tischtennis-Situation im Fernsehen ist überwiegend unbefriedigend. Zwar sendete der SWR zuletzt im Januar erstaunlicherweise gleich über 25 Minuten vom hochkarätig besetzten, sportlich gleichwohl weitgehend wertlosen Masters-Einladungsturnier, und zwar auch war der DTTB mit den Übertragungszeiten von seinen Vorjahres-Highlights Europe Top 12 und German Open insgesamt zufrieden. Doch in Sachen kontinuierliche Berichterstattung schauen die Fans hierzulande regelmäßig nur in die Röhre. Ausnahmen wie fast vor Jahresfrist die Abdeckung der Mannschafts-WM durch Eurosport bestätigen nur die traurige Regel. Bei wichtigen Turnieren im Ausland nämlich herrscht ansonsten anders als noch in „grauer Vorzeit“ – vor rund 20 nämlich – allgemein Sendepause. Die derzeit eher mal schleppend verlaufenden und allem Anschein nach leider auch ergebnisoffenen Gespräche zwischen der Lizenzliga der Herren und dem DSF, in denen die Klubs ursprünglich einen Abschluss schon für die Rückrunde erzielen wollten, sind nur ein weiteres Indiz für den schweren Stand der Sportart bei den elektronischen Medien.

Ihrem Frust lassen die Freaks immer wieder in einschlägigen Internet-Foren freien Lauf. Die entsprechenden Diskussionen werden von Hunderten geführt und von Tausenden verfolgt.

Die Unzufriedenheit ist verständlich. Tatsächlich reiben sich Beobachter verwundert die Augen, wenn so mancher Sender öffentlich sein Interesse beispielsweise an Hochseefischen oder Poker – mithin nicht gerade klassische Sportarten – postuliert.

Aus ihrem Ärger heraus starten Tischtennis-Freunde immer wieder Mailing-Aktionen an verschiedene Sender, um nachhaltiges Interesse der Öffentlichkeit auch einmal schwarz auf weiß zu dokumentieren. Die unerfüllte Sehnsucht nach Bildern von Timo Boll und Co. lässt so manchen sogar verzweifelt seine Satelliten-Schüssel auf ausländische Sender ausrichten, bei denen Tischtennis häufiger übertragen wird.

Die Gründe für die betrübliche Situation sind vielschichtig. Die am Bildschirm nur schwierig zu vermittelnde Komplexität und (zu hohe) Schnelligkeit des Spiels sind dabei sehr wichtig, aber eben nur ein Aspekt.

Ein anderer Faktor ist der oft nur allzu billig von den öffentlich-rechtlichen Anstalten ins Feld geführte Quotendruck, dem Tischtennis nicht standhalten würde. Auf das geringe Interesse in der TV-Gemeinde weisen ARD (zuletzt im Dezember einige Sekunden von der Pokal-Endrunde in Jülich) und ZDF (zuletzt im November drei Minuten von Bolls zweifachem Triumph bei den German Open in Leipzig) in der jüngeren Vergangenheit gerne hin, nachdem das Fehlen eines „Local hero“ als Argument durch Bolls Aufstieg in die Weltspitze weggebrochen ist.

Grundsätzlich fehlt der politische Willen der Sender zum nachhaltigen Engagement für Tischtennis, zum Einsatz modernster Techniken für die attraktive Visualisierung der tischtennis-spezifischen Eigenheiten. In Zeiten, in denen Moderatoren und Kommentatoren aufgrund ihres Millionen-Publikums zuweilen wichtiger erscheinen als das Ereignis und seine Protagonisten selbst, hat Tischtennis bedauerlicherweise keine Lobbyisten wie zuletzt die Leichtathletik in dem abgesägten ZDF-Sportchef Wolf-Dieter Poschmann oder der Radsport in dem auch privat beim Sponsor abkassierende ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf.

Dass die Sender sich als gebührenfinanzierte Organisationen fragwürdigerweise überhaupt darauf noch stützen können, liegt wiederum teilweise an der Tischtennis-Familie selbst. Nur wenige Sportarten in Deutschland müssen einen solch geringen Grad an Identifikation der Basis mit der Leistungsspitze zugestehen wie Tischtennis. Die rund 700.000 Mitglieder interessieren sich scheinbar nicht einmal zur Hälfte auch nur oberflächlich für das Geschehen auf internationaler Bühne und fallen somit als Grundsockel an potenziellen Zuschauern bei den sporadischen Übertragungen weg. Dass die Sendungen häufig auch nur kurzfristig angesetzt werden, sollte als Erklärung für den mangelnden Zuspruch alleine im Insider-Lager nicht ausreichen.

[DerMitDemBallTanzt]

Es ist (wieder mal) EM, Deutschland ist (wieder mal) ganz oben dabei, und es interessiert (wieder mal) kein (TV-)Schwein!

Internet-Übertragungen gibt es ja gottlob, aber was ist mit dem Fernsehen? Da haben Menschen wegen Kommerz und TV-Präsenz mit aller Kraft an unserer Sportart herumgeschraubt und uns versichert, das sei nötig. Und?

Ob so etwas wie Selbstkritik im Wortschatz dieser Leute vorkommt? Ob Aussicht auf Einsicht besteht?

Ich fürchte, nein!

[Chris Kratzenstein]

Gilt nur das deutsche TV? Ich weiß nicht wie es in anderen Ländern aussieht.
In Österreich hat sich die TV-Präsenz seitdem deutlich erhöht.