Gewo Aruna Hölzer: Hinoki Carbon, Energy ARC, Off, Carbon All+, Kids

[Dr.Block]

Ich habe schon seit gefühlt 10 Jahren keinen Testbericht mehr geschrieben, aber heute mache ich mal eine Ausnahme: Aus einer Laune heraus habe ich mir vor ein paar Tagen das GEWO Aruna Hinoki Carbon OFF gegönnt, das es im Bundle mit dem GEWO Nexxus EL Pro 53 Hard (beidseitig 2,1 mm) gab. Normalerweise spiele ich mit dem JUIC Carl Prean-Holz, einem mittelschnellen Offensiv-Holz (Vollholz), und XIOM Omega VII Asia 2,0 mm.

An sich war ich - wie immer bei neuem Material - relativ skeptisch, aber meine Sammelleidenschaft war stärker als die Skepsis. In der Vergangenheit habe ich schon unzählige Carbon-Hölzer getestet (BTY Boll Spirit, Boll ALC, Maze, Viscaria, Primorac, Apolonia, Ovtcharov, Mizutani, Gionis OFF, Donic Ovtcharov No. 1, Smirnov Ultracarbon, Walder, Tibhar Karass, Drinkhall, DHS Fang Bo, 301, XIOM AZXi und bestimmt noch 20 weitere...) und habe mich leider sehr oft von der Werbeprosa und auch von Testberichten hier im Forum blenden lassen. Fast immer hieß es "schnell und dennoch gefühlvoll" (oder so ähnlich) und im Grunde konnte ich das bei keinem der Hölzer bestätigen.
Kurioserweise war das Attribut "gefühlvoll" meistens nicht das Problem - das konnte ich unterschreiben. Aber bei meiner "nicht ganz optimalen" Technik kamen mir Carbon-Hölzer bislang immer nicht allzu schnell vor, bzw. ich konnte mit meiner Technik irgendwie nie richtig "Dampf" entwickeln. Ich gehe natürlich davon aus, dass das an meiner unzureichenden Technik liegt, aber wenn ich mit einem schnellen Carbon-Holz deutlich schlechtere Topspins spiele als mit meinem Vollholz, das eher im Off- Bereich anzusiedeln ist, dann gibt's für mich keinen Grund zum Wechseln. Gut hat mir bei Carbon allerdings immer gefallen, dass der Block viel einfacher und präziser war als mit (m)einem Vollholz, da er flacher absprang und eine größere Sicherheit mit sich brachte. Der flachere Absprung war aber glaube ich auch das Problem beim Topspin, der entweder im Netz landete oder über den Tisch segelte. Ich konnte irgendwie nie eine richtige "Kurve" bei gleichzeitig schnellem Tempo hinbekommen.

Das jedoch nur als Vorgepläkel. Jetzt zum Aruna Hinoki: Prinzipiell bin ich kein großer Balsa- und Hinoki-Fan, aber die Kombi von Hinoki und Carbon hat mich interessiert, da ich gehofft habe, hierdurch eine Lösung für das (für mich) unpassende Topspin-Absprungverhalten bei "reinen" Carbon-Hölzern zu haben. Das Holz hat mich nach dem Öffnen des Paketes auch gleich einmal positiv überrascht, denn es ist mit einer Dicke von rund 5,8 mm relativ dünn. Das hatte ich so nicht erwartet, da ich im Hinterkopf hatte, dass Hinoki- und Balsa-Hölzer, die ich - wahrscheinlich unberechtigterweise - gerne über einen Kamm schere, im Regelfall etwas dicker sind als herkömmliche Exemplare. Auch das Spielgefühl war von Anfang an sehr gut und meine Hoffnung, dass sich das "tote" Carbon-Gefühl durch die "lebendigere" Hinoki-Schicht ausgleichen ließe, hat sich erfüllt. Kurzum: ich kam damit blendend zurecht! Topspins funktionieren beidseitig spielend leicht und haben (bei meiner Technik) deutlich mehr Dampf als bei "normalen" Carbonhölzern und auch als bei meinem Standard-Schläger. Auch Blockbälle lassen sich problemlos und präzise spielen. Allerdings gibt es auch zwei Punkte, die nicht 100%ig optimal sind, die sich aber durch etwas Training bzw. Gewöhnung sicherlich noch deutlich verbessern lassen: Das Spinpotential (insbesondere beim Aufschlag) scheint mir nicht allzu hoch zu sein, allerdings kann das natürlich auch daran liegen, dass mein Timing noch nicht 100%ig zum neuen Schläger passt. Ich bin auch ohnehin kein großes "Spin-Monster". Der zweite Punkt betrifft kurze und/oder passive Bälle: Da der Ball relativ hoch abspringt, habe ich hin und wieder einige "Vorlagen" geliefert, die die Gegner dankend angenommen haben - zum Teil konnte ich diese aber durch die guten Blockeigenschaften des Holzes auch wieder entschärfen. Ich denke, dass hier eine gewisse Gewöhnungs- und Anpassungszeit vonnöten ist.

Als Fazit nehme ich mit, dass ich erst einmal bei dem Schläger bleibe. In Niedersachsen ist die Saison ohnehin bis Ende Januar unterbrochen, sodass man fleißig testen kann und das GEWO Aruna Hinoki Carbon OFF hat tatsächlich das Potential, auch nach der Testphase gesetzt zu bleiben.

Ach ja - zur Einordnung: Ich spiele (im Regelfall) Landesliga im mittleren PK und habe einen TTR-Wert von ca. 1840.

[Kellox]

Spielt noch jemand das Aruna Hinoki Off?

Ist ja recht ruhig hier und mich wundert, dass das Holz nicht beliebter ist...

[UrbanCain]

Ja das würde mich auch interessieren.
Ich komme vom Xiom Zetro Quad(ebenfalls Hinoki+Carbon) und frage mich ob die Kombi hier etwas langsamer wäre.
Durch geringeren Trainingsaufwand und noch immer Unzufriedenheit mit dem Plastikball hoffe ich mit dem Wechsel wieder etwas mehr Freude zu finden.

Evtl käme auch das ALL+ Carbon in Frage. Kann jemand zu dem vergleich irgendetwas sagen?

Beläge Tibhar Hybrid MK + Aurus Select

[Zod]

Kenne das Zetro Quad nicht, aber das Hinoki Carbon hat schon Power und ist vielleicht nicht groß oder gar nicht langsamer.