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AW: An alle BAZ-Leser ...
ZITAG AUS DER HEUTIGEN BA
Wie wir uns einen interessanten Sportteil vorstellen LESERUMFRAGE: Tischtennis ist wichtig, aber nur eine von vielen Facetten im breiten Spektrum des Bergsträßer Sportgeschehens Liebe Leserin, lieber Leser, welche Erwartungen haben BA-Leser an den Lokalsportteil? Die Antworten, die unsere jüngste Befragung dazu geliefert hat, konnten die Redaktion nicht überraschen: Die Interessen gehen weit auseinander. So haben beispielsweise die Tischtennisfreunde Klage darüber geführt, dass wir die Berichterstattung über den jeweiligen Spieltag auf eine gute Zeitungsseite pro Woche reduziert haben. In einem Internetforum - www.tt-news.de - wurde uns dies als Arroganz ausgelegt. Das Gegenteil ist richtig. Ihre Beweggründe hat die Redaktion mit den für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlichen Vertretern der Tischtennisvereine im Kernverbreitungsgebiet des Bergsträßer Anzeigers ausführlich diskutiert. Bei der Auswahl der Themen und ihrer Präsentation verlässt sich die Redaktion schon lange nicht mehr nur auf ihr "Bauchgefühl". Vor zwei Jahren hat der Verlag deshalb eine repräsentative Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse zu einer Neuausrichtung der Zeitung geführt haben: Mehr Hessen, mehr Regionales mit Blick über den Tellerrand bis nach Darmstadt, Weinheim und Heidelberg, ein kompakter Lokalteil, ohne dass der Leser Seiten irgendwo im Blatt suchen muss - das waren einige Änderungen, die wir vorgenommen haben und die auf eine überwiegend zustimmende Resonanz gestoßen sind. In einer zweiten Untersuchungswelle wollten wir es noch genauer wissen: Was interessiert unsere Leser besonders, und was überblättern sie einfach? Messen kann man dies mit einer neuartigen Methode des Schweizer Medienforschers Dr. Carlo Imboden, dem so genannten Reader-Scan-Verfahren: Ein digitales Lesegerät, eine Art EDV-"Marker", zeichnet auf, wie intensiv ein redaktioneller Beitrag von wie vielen Lesern zur Kenntnis genommen wurde. Die mit Abstand höchsten Lesequoten erzielen in der Regel bunte Nachrichten "Aus aller Welt", die Titelseite und natürlich der Lokalteil. Beim Sport scheiden sich die Geister, beim Lokalsport erst recht. Das liegt daran, dass hier die Interessen sehr unterschiedlich sind. Knapp die Hälfte der Leser könnte auf den Sportteil so gut wie ganz verzichten. Die wirklichen Sportfans dagegen können nicht genug davon bekommen. Das Problem liegt allerdings in ganz verschiedenen Gewichtungen: Der Lokalsport ist ein typisches Spartenprogramm. Die lokaljournalistische Herausforderung besteht darin, dass sich einzelne Zeitungsausgaben nicht in einer Klientelberichterstattung verlieren. Für die Redaktion bedeutet dies: Der Sportteil muss möglichst viele Facetten bieten. Sonst geht er am Leserbedarf vorbei. Bei allem Bemühen um Ausgewogenheit, Themenvielfalt und die Einlösung von Chronistenpflichten gilt auch hier das geflügelte Wort: Jedem recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Gerade Zeitungsmacher können ein Lied davon singen. Aus den Erfahrungen mit Reader-Scan wissen wir: Manche Artikel erreichen nicht einmal ein Prozent der Leser. Dies kann nicht der Anspruch einer Tageszeitung und auch nicht derer sein, die mit ihrer Sportart ein breites Publikum erreichen wollen. Kaum anzunehmen, dass sie sich damit zufrieden geben, im eigenen Saft zu schmoren. Die BA-Sportredaktion ist weit davon entfernt, nur auf die Quoten zu schielen. Ihr Bestreben geht dahin, die Sportszene vor Ort in ihrer ganzen Bandbreite abzubilden. Wenn dies aber so ist, dann wäre es der falsche Weg, den Lesern an bestimmten Tagen ein monothematisches Produkt anzubieten. Weil Platz in der Zeitung nicht beliebig vermehrbar ist, müssen Artikel deshalb auf ein vernünftiges Maß gekürzt, gut illustriert und abwechslungsreich präsentiert werden. Das ist unser Handwerk. Eine gute Seite Tischtennis pro Woche, so finden wir, ist ein faires Angebot, das allen Aspekten Rechnung trägt. Dafür haben wir in unserer Tischtennisrunde im Pressehaus um Verständnis geworben. Wie ein Teilnehmer an dem Gespräch im TT-Internet-Forum den Meinungsaustausch ausgelegt hat, ist eine böswillige Verdrehung der Tatsachen und verkennt, was die moderne Lese- und Leserforschung Zeitungsredakteuren ins Stammbuch schreibt. Ziel unserer täglichen Arbeit ist eine spannende Zeitung mit hohem Informations- und Nutzwert für alle Leser. Dazu gehört zwingend auch die Beschränkung, damit sich das ganze Spektrum des Bergsträßer Sportgeschehens angemessen in der Zeitung wiederfindet. Karl-Heinz Schlitt Neues aus der BA-Redaktion |
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AW: An alle BAZ-Leser ...
Zitat:
Herr Schlitt verkennt wohl, dass es sich keineswegs um eine Einzelmeinung handelt. Abgesehen davon, welchen Grund hätten wir, irgendwelche Tatsachen in irgend einer Art und Weise böswillig darzustellen? Wir sind weder Politiker noch haben wir ein finanzielles Interesse. Ergänzung: löblich finde ich, dass der BA sich immerhin die Mühe macht und sich mit dem Thema auseinander setzt. Inhaltlich kann man sicher geteilter Meinung sein, aber mir ist es lieber, mir sagt jemand klar was Sache ist, als Tage und Wochen um den heißen Brei zu reden. Dementsprechend hat jeder die Möglichkeiten, seine Schlüsse zu ziehen
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell Geändert von Fozzi (22.11.2006 um 12:31 Uhr) |
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AW: An alle BAZ-Leser ...
Noch eine kleine Anmerkung, was das Thema "Arroganz" angeht. Herr Schlitt hat die Versammlung sinngemäß mit folgenden Worten begonnen: "Ich könnte diese Diskussion innerhalb von 5 Minuten mit folgender Frage beenden: "Welche Zeitung berichtet mehr über TT als der BA?" Direkte Antwort: "Das Starkenburger Echo berichtet im selben Umfang, aber über weit weniger Vereine und somit Tischtennisspieler - also relativ gesehen deutlich mehr."
Offensichtlich hatte Herr Schlitt nicht mit einer inhaltlich Antwort gerechnet und eine kurz aufflammende Diskussion an dieser Stelle konsequent abgewürgt. Zweites Beispiel: Ein Teilnehmer hat zu erwähnen gewagt, das seine Familienangehörige älteren Baujahres, durchaus solche Berichte über TT lese. Herr Schlitt hat mehrmals dieses Beispiel aufgegriffen und zu einer Kombination aus Humor und Sarkasmus verarbeitet. An eines Stelle hat er wohl gemerkt, dass er den Bogen etwas überspannt - auf mich, und da würde mich mal interessieren wie das auf andere Teilnehmer gewirkt hat, waren diese Anspielungen jedoch sehr befremdlich. Letztes Beispiel: wie bereits erwähnt/angedeutet hat uns Herr Schlitt eine Studie vorgestellt, die im Schwerpunkt für den Raum des Mannheimer Morgen (also Mannheim) erstellt und bei dem 120 (ich hoffe die Zahl ist richtig) Menschen befragt/ausgewertet wurden. Unser Einwurf, dass diese Umfrage eventuell nicht das Bild in Bensheim wiedergibt wurde zweifach mit folgendem Kommentar beantwortet: "Über die Methode der Studie und Ihre Anwendbarkeit diskutiere ich mit Ihnen nicht!" Arroganz ist ein Wort, das ich in diesem Zusammenhang nicht nennen würde. Allerdings hat man an der ein oder anderen Stelle das (berechtigte?!) Selbstbewußtsein des BA zu spüren bekommen, was manchmal etwas komisch rüber kam!
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell Geändert von Fozzi (22.11.2006 um 14:40 Uhr) |
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AW: An alle BAZ-Leser ...
Zitat:
Repräsentativ ist per Definition nicht gleichzusetzen mit übertragbar oder allgemeingültig. Ich bin über folgenden kleinen Satz gestolpert, der es ziemlich gut trifft: Für die Analyse von Sozialstruktur, Prognose von Wählerverhalten u.ä. sind sog. "repräsentative" Stichproben zumindest für die konkrete Fragestellung von Bedeutung. Es kann also durchaus vorkommen, dass bei der Auswertung einer repräsentativen Erhebung über ihren ursprünglichen Zweck hinaus, z.B. bei nicht vorgesehener kleiner räumlichen Differenzierung, nur eine unbefriedigende Genauigkeit erreicht wird. Es ist aber alles vergebene Liebesmüh, weil der Tenor in dem heutigen Artikel doch ziemlich war. Die Entscheidung ist gefallen und die Untersuchung die uneinnehmbare Bastion. Insofern muss ich leider wieder auf mein früheres posting zurückkommen: Mit dem leben, was uns geblieben ist und versuchen, das Beste herauszuholen, indem wir gute Berichte schreiben. regs nevada |
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AW: An alle BAZ-Leser ...
Dann hat Udo ihn auf die Anwendbarkeit angesprochen und er hat wiederholt, dass er darüber nicht mit uns diskutiert. Wie auch immer, letztendlich isses so, wie Du am Schluß schreibst!
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
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AW: An alle BAZ-Leser ...
Es ist zwar wirklich schade, dass uns in der Medienlandschaft (im speziellen im BAZ) so wenig Interesse beigemessen wird, aber ich denke, dass wir dennoch damit zurecht kommen können. Wir, das heisst die ernsthaft Tischtennis-Interessierten, leiden ja wahrhaftig nicht an Informationsmangel (tt-news, click-tt, ect.). Ich weiss nicht, ob es in anderen "Randsportarten" solch ein umfassendes Forum wie dieses hier oder solch ein klasse Ergebnisdienst wie click-tt gibt. Ich kann mich jedenfalls nicht über das Angebot für uns im Internet beklagen (mal ausgenommen von der HTTV-Homepage.. ). Natürlich bleiben wir aufgrund mangelnder Berichterstattung in den Lokalzeitungen eher im Untergrund und vielleicht hätte auch der ein oder andere Leser selbst einmal nach der Zeitungslektüre Lust bekommen und zum Schläger gegriffen. Aber ich mir dennoch ganz sicher, dass unsere "Gemeinde" nicht dem Untergang geweiht ist und Tischtennis weiterhin zu den meistgespielten Sportarten für Jung und Alt zählen wird. Da kann uns auch das Desinteresse der schreibenden Zunft kein Schnippchen schlagen...
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Gulaschsupp für 6,60 € ist ein Riesenskandal! |
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AW: An alle BAZ-Leser ...
Du weisst, was Udo sagen wollte, und ich weiss, was Udo sagen wollte . Leider kam er nicht dazu, seinen Satz zu Ende zu führen, da er unterbrochen wurde .
Zur Sache: Wen es interessiert http://www.verdi.de/mmm/archiv/2005/...t/lesersichten http://www.journalismusforschung.de/news/news_2.html http://www.abseits.de/weblog/2005/04/reader-scan.html http://www.innovations-report.de/htm...cht-36722.html Hier ist insbesondere der letzte Absatz interessant. regs nevada |
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AW: An alle BAZ-Leser ...
http://www.faz.net/s/Rub8A25A66CA951...~Scontent.html
Noch deutlicher gehts wohl kaum. Imboden sieht Sport und Kultur als zu vernachlässigende Randerscheinungen an, die die Leser nur vergraulen, und dass ein Artikel mit einem Bild und einer reisserischen Überschrift besser wirkt, als ein inhaltlich zwar sauber recherchierter aber mit trockenem Thema behafteter Bericht, dazu brauche ich keine Erhebung. Der Dauereinsatz der Imboden-Methode wird eine Angleichung zur Fernsehlandschaft nach sich ziehen. Gebracht wird, was Quote bringt, und da sich viele Themenbereiche schnell abnutzen, müssen andere Weichspülthemen her, die neue Quoten bringen. Wieso muss ich jetzt gerade an die PISA-Studie denken ????? regs nevada, der nicht aufgibt und weiterhin kämpft, denn die Feder ist stärker als das Schwert |
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AW: An alle BAZ-Leser ...
Zitat:
Eine Fragestellung, die mich trotzdem noch einmal interessieren würde, vielleicht hast Du ja dazu was gefunden. Ich würde jetzt mal die These aufstellen, dass das Leseverhalten in Kirschhausen/Hambach/Gadernheim was den Lokalteil angeht vom Leseverhalten in kleinen und mittleren Städten (Bensheim/Heppenheim/Weinheim) abweicht. zB könnte ich mir vorstellen, dass man das am deutlichsten beim Lesen der Todesanzeigen festmachen kann - im ländlichen kennt jeder jeden, da wird das gelesen - im städtischen spielt das kaum eine Rolle. Was meint ihr?
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
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AW: An alle BAZ-Leser ...
Zitat:
"Die BA-Sportredaktion ist weit davon entfernt, nur auf die Quoten zu schielen" Ja, neee, iss klar
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