Customblade

[das_gesäß]

Die Härte eines Furniers lässt sich primär nicht im Gefühl wahrnehmen. Ausnahmen sind vielleicht Vergleiche Balsa zu Ebenholz. Alles andere ist fühlbar in Form von Vibrationen im Griff oder im Absprungverhalten (kurze Ballkontaktzeit/hohe Ballkontaktzeit, wobei das Sperrfurnier unmittelbar daran beteiligt ist). Unter anderem Absprungwinkel -> hoch und tief, wobei auch hier das Sperrfurnier eine entscheidende Rolle spielt. Aber alles im Hinblick, dass je dicker der Schwamm ist, es umso deutlich weniger spürbar wird.

Eine einzelne Komponente mit einem einzelnen Umstand zu vergleichen ist vollkommen unmöglich. Man kann nicht behaupten "hartes Deckfurnier = hartes Holz". Man kann nicht behaupten "hartes Deckfurnier = flacher Ballabsprung". Im Umkehrschluss kann man auch nicht behaupten, dass das Holz mit weichem Deckfurnier weich ist. Man kann auch nicht behaupten, dass ein weiches Deckfurnier immer einen hohen Ballabsprung hat. Wiederum ist die These unhaltbar, dass hart = schnell ist und weich = langsam ist.

Mein neues weiches Topspinvollholz ist sehr weich, aber auch schnell. Die Entwicklung war zielführend. Tempo im Bereich Off-, weicher als Offensiv Classic, mit hohem Ballabsprung bei etwa 85 g. Das ist das eine Extrem. Das andere Extrem ist das Backspin Spezial, welches aus neun Schichten besteht und zwei Carbonfasern hat. Das ist extrem hart, aber auch sehr langsam.

Man muss das Holz als gesamtes sehen. Verändert man eine Variable, verändern sich gleichzeitig oftmals drei bis vier Eigenschaften des Holzes. Ich habe beispielsweise mal eine Furnierkombinantion gesetzt. Und daraus acht verschiedene Hölzer gebaut, die alle die selbe Blatt- und Furnierstärke hatten. Nur durch das Drehen der Furniere, durch andere Flügel und anderen Klebern sowie die Integration des WRB haben sich sehr wertvolle Erkenntnisse ergeben. Dabei entstanden Hölzer von 85 bis 100 g im Bereich Off bis All+. Man kann's sich eigentlich nicht vorstellen, dass sich ein Holz so dramatisch anders spielen kann, wenn IMMER dasselbe Furnier eingesetzt wird. Aber es ist so. Das Projekt Vollholztopspinholz hat mich gut 30 Protos gekostet, aber es hat sich gelohnt.

[Edward]

Viele Sachen die du mir unterstellst behauptet zu haben, schrieb ich gar nicht, sondern das sind deine Erfahrungen zu den üblichen Verwechselungen, die man hier des öfteren liest.

Ein Holz kann sehr wohl hart im Anschlag sein und sich weich (hier müssen wir auch erstmal einen Konsens finden, ob vom Feedback an den Spieler durch Vibrationen die Rede ist (hier ist Balsa [gibt übrigens viele Balsa Härten] sehr kompliziert und man befindet sich mit einem Fuß im Musikinstrumentenbau) also die Weiterleitung des Ballimpulses in Form von Schwingungen oder eher von einem Paket der resultierenden Eigenschaften für das Spiel wie zB. Ballverweildauer) spielen, ein Beispiel wäre ein Carbonholz mit Limba aussen (Carbon direkt unter Außenfurnier), Holz ist steif und hart, aber fühlt sich recht weich an und ist im All+/Off- Bereich. Das selbe Holz mit Koto aussen ist steif, spielt und fühlt sich auch so an und geht >OFF

Ganz Lustig ist ein dünner 7 schichtiger Balsaaufbau mit Nußbaum außen, es ist super hart im Anschlag aber recht gedämpft trotz der Härte spürt man das Holz "schwingen" (da recht großes Schlägerblatt) ohne das es elastisch ist und hat unterschiedliche Verweildauer des Balles ja nach Schlaghärte, weil eine dünne Balsaschicht direkt unter dem relativ dicken Nußbaumfurnier ist.
Dieses Holz ist mir ein absolutes Rätsel und auch nicht die Regel (Reimpact Irgendwas Special)


Aber in einem Punkt sind wir uns einig -> Es gibt nur einen schwachen kausalen Zusammenhang und mit geringster Änderung schraubt man an mehreren Eigenschaften gleichzeitig. Die Komplexität lässt sich beliebig hoch spinnen So genau kann man die Ursache/Wirkung gar nicht betrachten, da alleine das selbe Ausgangsholz durch Umwelt und Lagerbedingungen sich ändert. Selbst Stradivari hat viel Mittelmässiges gebaut*

Am Ende muss man sich wohlfühlen, was einem das Holz "erzählt", also die Rückmeldung und dem was man dem Ball mitgeben kann/möchte, was ja auch davon abhängt was man mit den Augen sieht, und diesem kurzen Moment am Schläger, woran man schon erahnen/spüren kann, ob man mit den Augen richtig lag.
Je geringer die Diskrepanz zwischen Gefühl beim Schlag und dem Gesehenen ist, desto heimischer kommt uns das Holz vor.


*Info ist aus einem älteren Buch über diesen Menschen.

[das_gesäß]

Der Aufbau und das Resultat, was du beschrieben hast, kann eintreten, muss aber nicht. Mit den gegebenen Eigenschaften kann man auch ganz andere Hölzer bauen. Kommt halt drauf an, ob man das will oder kann.

[das_gesäß]

Nach vielen Monaten des Testens und sicher um die 40-50 Prototypen ist nun das weiche Vollholz fertig. Meine Erwartungen wurden bei der neuen Produktreihe vollstens erfüllt.

Grundlage war das Stiga Offensiv Classic, welches sehr viel Spielgefühl durch Vibrationen im Griff vermittelt. Ferner hat das Holz einen relativ hohen Ballabsprung und ein solides Gewicht von 80-85 g. Genau die Eigenschaften sollte das neue Topspinholz auch haben ABER mit mehr Ballrückmeldung. Durch eine spezielle Furnierkombination, einen hohlen Griff sowie eine spezielle Schlägerform konnte das erreicht werden. Ich nenne das Holz einfach mal Topspin Soft, da es wohl keinen passenderen Namen dafür gibt. Die Maßstäbe hinsichtlich Ballrückmeldung wurden hiermit neu gesetzt.

All:
70 g
5,25 mm
1025 hz
Hoher Ballabsprung
156 x 156 mm
Sehr weicher Anschlag
Deckfurnier: Limba
Kernfurnier: Abachi
5-schichtiges Holz
Preis: 74,90 €

All+:
75 g
5,75 mm
1100 hz
Hoher Ballabsprung
156 x 156 mm
Sehr weicher Anschlag
Deckfurnier: Limba
Kernfurnier: Abachi
5-schichtiges Holz
Preis: 74,90 €

Off-:
80 g
6,3 mm
1200 hz
Hoher Ballabsprung
156 x 156 mm
Sehr weicher Anschlag
Deckfurnier: Limba
Kernfurnier: Abachi
5-schichtiges Holz
Preis: 74,90 €

Off:
85 g
6,8 mm
1300 hz
Hoher Ballabsprung
156 x 156 mm
Sehr weicher Anschlag
Deckfurnier: Limba
Kernfurnier: Abachi
5-schichtiges Holz
Preis: 74,90 €

[das_gesäß]

Achso, wer Hölzer testen möchte, der kann sich an mich wenden. Im Normalfall habe ich von jedem Modell eins auf Lager.

Voraussetzung: Es wird ein Leihvertrag unterschrieben. Aus dem geht hervor, welchen Zustand das Holz hat (in der Regel neuwertig, keine Kantentreffer). Sofern beim Test Kantentreffer entstehen, muss Wertersatz geleistet werden. Die Versandkosten hin übernehme ich, die Versandkosten zurück übernehmt bitte ihr. Ihr müsstet das Holz aber als versichertes Paket versenden. DHL, Hermes, UPS ist dabei egal.
Die Dauer des Testzeitraums wird auf 2 Wochen nach Erhalt festgelegt und kann nach Zustimmung auf 4 Wochen verlängert werden. Falls bestellt wird, liegt die Produktionszeit bei etwa 2-6 Wochen. Je nachdem wie viel hier los ist.

Es lohnt sich wirklich, einige Hölzer zu testen, da diese einzigartig sind. Jedes Holz besitzt Spieleigenschaften, dessen Potenzial auf das Maximum ausgelegt ist. Das Topspin Soft ist nicht nur weich und schnell, es ist besonders weich mit hohem Tempo. Das Backspin Light ist nicht nur langsam und hart, es ist besonders hart und besonders langsam. Diese Hölzer setzen da an, wo andere aufhören. Mit dem Backspin Spezial wurde sogar eine ganz neue Gattung erschaffen. Testet es in Ruhe aus. Für 7 € Versandkosten kann man nichts falsch machen.

Wenn ihr Beratung braucht, um das richtige Holz für euch zu finden, schreibt mir bitte eine Mail an info@liquidextasy.de. Ich sende euch ein Formular, welches ihr bitte ausfüllt. Anhand der Angabe kann ich euch ein Holz empfehlen. Damit kauft ihr nicht die Katze im Sack. Ihr wisst vor dem kauf schon, wie sich das Holz spielen wird.

Gruß Marc

Kontaktaufnahme bitte ausschließlich per Mail und nicht via PN.

[das_gesäß]

Hallo,

ich bin auf der Suche nach dem weichsten Carbonholz ohne Balsakern, Kategorie Off/Off-, welches man am Markt finden kann.

Konstruktionsbedingt muss das Holz folgende Eigenschaften besitzen.

Kernfurnier: kein Balsa
Gewicht: 78 bis 93 g
Carbon/Arylate: ja
Blattstärke: 5,5 bis 6,5 mm
Aufbau: 3+2 oder 5+2 Schichten

Hölzer mit mehr Schichten würden zu schwer. Dickere Hölzer würden zu schnell, dünnere Hölzer zu langsam. Im Allgemeinen sollten die Carbon/Arylateschichten dünn sein, ähnliche wie beim Waldner Senso Carbon. Dicke Carbonschichten (Tamca 5000) sind weitgehend disqualifiziert, weil es das Holz
A zu schnell,
B zu hart und/oder
C zu schwer machen würden.

Wer also Empfehlungen hat, insbesondere Daten (Furnieraufbau) wie Blattstärke und Informationen zum Carbon (auf dem Kern platziert oder hinter dem Deckfurnier?), kann dies ja bei der Empfehlung dazu schreiben.

Ich habe mal sämtliche Hersteller angeschrieben und bin gespannt, welche Hölzer die so empfehlen. Falls jmd. Ergänzungen hat, der kann dies ja auch verlauten.

Donic: Waldner Senso Carbon
Xiom:
Tibhar:
Nittaku:
Joola:
der Materialspezialist: Das DESTROYER (All+) im Aufbau 5+2 (Kunstfaser direkt hinter dem Deckfurnier)
Andro: Treiber H - 5.5mm
Gewo:
Butterfly:
TSP/Victas:
Stiga:
DHS:
Hallmark:
Yasaka:
Sunflex:
Nimatsu:
TT Manufaktur: Carara Deep

Vermutlich werde ich mir die 3 vielversprechenden Modelle kaufen und testen. Herausgelesen habe ich, dass das Donic Waldner Senso Carbon gerne empfohlen wird. Naturgemäß müsste bei Stiga das Offensiv Classic Carbon hoch im Kurs stehen. Darüber hinaus bin ich, was weiche Carbonhölzer angeht, nicht mehr ganz so auf dem Laufenden. Das wird sich mit den Antworten von euch und von den Herstellern aber ändern.

Danke im Voraus.

Gruß Marc

[Zod]

Sollen die Hölzer denn auf jeden Fall auch Carbon mit verbaut haben, oder nur irgendwie faserverstärkt sein?
Weil Du schreibst: "Carbon/Arylate: ja"

Müssen sie aktuell noch produziert werden?

[Popperklopper]

Fire Fall FC, WSC, Andro Treiber H, Ovtcharov Soft Carbon und das Stiga OCC sind spontan die weichsten Modelle, die mir einfallen und aktuell noch erhältlich sind.

[Kämpfer17]

Sehr interessantes Thema!

[das_gesäß]

Die Kunstfaser ist egal, also ob Zylon, Carbon oder Aramid. Die Hölzer müssen alle noch zu kaufen sein.

Ich werde mir aber nur Hölzer kaufen, deren Ballabsprung hoch oder medium sein wird, d.h. quasi, dass bei 3+2 Schichten das Deckfurnier sehr dick sein muss (über 1 mm). Wenn das Holz 5+2 hat und die Faser auch hinter dem Deckfurnier liegt, dann ist das Holz so gut wie disqualifiziert, da die Faser so dicht hinter dem Deckfurnier den Ballabsprung auf niedrig herab stuft. Ferner sind weit entfernte Fasern schlecht für die Vibrationen im Griff. Die Fasern sollten möglichst nah am Kern liegen.