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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
Umfrageergebnis anzeigen: Ist das Frischkleben grundsätzlich positiv oder negativ für den TT-Sport | |||
Für Spieler und Zuschauer ist es interssanter, wenn frischgeklebt wird | 44 | 38,60% | |
Für Spieler ist es interessanter, für Zuschauer allerdings schlechter nachzuvollziehen | 34 | 29,82% | |
Das Spiel ist für Spieler langweiliger, aber für Zuschauer interessanter | 1 | 0,88% | |
Das Spiel ist für Spieler und Zuschauer nicht so interessant, als wenn nicht frischgeklenbt würde | 23 | 20,18% | |
Frischkleben oder nicht macht keinen Unterschied | 12 | 10,53% | |
Teilnehmer: 114. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen |
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Themen-Optionen |
#71
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@Schindler,
Ich kenne die Einstellung von Torben und Karl Schlager. Ich weiß auch, was ich persönlch gesehen habe. Z. B. anlässlich eines Länderspiels Deutschland-Ungarn 1970 in Kronau bei Heidelberg. Da hat beispielsweisse Istvan Jonyer die beiden Deutschen Wilfried Lieck und Bernt Jannsen mit Powertopspins aus den Socken gefegt. Das waren Geräte, die in dieser Form auch heute noch die meisten Regionalligaspieler vor Riesenprobleme stellen würden. Ich habe gesehen wie Surbek gegen Stellwag Topspin spielte und ihn lächerlich machte. Ich habe bei den deutschen Meisterschaften in Karlsruhe (ich glaube 1971) ein Spiel von Richard Fritz gesehen, bei dem beide Topspin gespielt haben wie die "Geisteskranken". Es geht also. Was natürlich mit Frischkleben einfacher wird, ist mit diesem Spiel zu punkten. Und deshalb ist der athletische Anspruch beim Spiel ohne frischgeklebte Beläge wesentlich höher. Letztes Jahr gab es in Bremen zwischen Fetzner und Syed so ein Spiel, bei dem der Zuschauer mal so richtig verfolgen konnte was Spielintelligenz bedeutet. Da hat Fetzner seinen Gegner mit taktischem Ausspielen besiegt und nicht mit brutalem Powertischtennis. Solche Spiele gabs damals zu Hauf. Damals mussten eben die Punkte erarbeitet werden und nicht spätestens beim 5. Ball hop oder top gespielt werden. Das ist der Unterschied zum Spiel heute. Da geht es auch nicht um die Topleute, sondern ums 2. Glied, die glauben ohne technische Hilfen nicht mehr spielen zu können. Wie weit soll die Technik getrieben werden? Soll in 10 Jahren ein Microprozessor im Schläger sitzen, der ständig das Spiel analysiert und den Schläger in seinen Eigenschaften anpasst? Das Argument, das auch Torben Wosik gebracht hat, auch Tennis sei heute viel schneller als vor 20 Jahren, ist richtig. Nur eines wird unterschlagen: Die Spieler von heute sind konditionell auch weit besser drauf als vor 20 Jahren. Die Zeiten als im Tenniscircus jeden Abend in der Players Lounge der Bär los ist sind längst vorbei. Steffi Graf hatte einmal gesagt, ihr Rezept ist ganz einfach, sie tue eben mehr für ihre Fitness als ihre Konkurrenz. Das haben mittlerweile im Tennis noch einige mehr begriffen. Um noch einmal zum Thema zurückzukommen: Dragutin Surbek senior kam Anfang der 70er Jahre nach Deutschland zum TTC Jägermeister Calw (Der Verein ging später konkurs). In der ersten Woche hatte er im Training eine ganze Bundesligamannschaft verschlissen und zwar jeden Tag einen anderen Spieler. Heutzutage wird von vielen Spielern versucht mangelnde Fitness mit Frischkleben zu tarnen. Noch einmal: Das gilt nicht für die Weltspitze wie z.B. der von dir erwähnte Werner Schlager und noch einige mehr. Das gilt in meinen Augen für pseudoprofessionelle Spieler im 2. und 3. Glied. Und was dahinter kommt: Für die gilt der Satz: "Man muss nur daran glauben". Geändert von mh (30.01.2002 um 22:19 Uhr) |
#72
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Re: @ mh
Zitat:
Es gibt keine Schläge, die "nur" aufgrund von Frischkleben funktionieren. Der Effekt wird je nach dem verstärkt. Wenn man in den heutigen Tennisschlägern aus High-Tech-ich-weiß-nicht-was was gesundheitsschäfliches finden würde, könnte man mit einem "normalen" Schläger immer noch die gleichen Schläge machen, man müsste nur entsprechend trainieren |
#73
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Ich sehe gerade das Rahul Nelson meint, frischkleben sei in Schweden grundsätzlich bis zum 16 Lebensjahr verboten.
Wie kommst du denn auf diese schlaue Idée? Hier wird in allen Altersklassen und Leistungsniveaus fleissig gekleistert! Um mal ein Beispiel aus der Spitze zu nennen; hast du jetzt wirklich gedacht, die schwedischen Junioren spielen bei den Jugendeuros oder Top-12 ungeklebt? Oder die 15-jährigen müssen mit Intersportschlägern gegen die geklebten Schläger der 2 Monate älteren Spieler antreten? Deine Behauptung ist zwar interessant, aber vielleicht nicht ganz durchdacht. Und bis ein Satz angefochten wird, gilt er nunmal als Wahrheit. mfg acq |
#74
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Hallo mh,
du scheinst ja schon eine Weile den TT-Sport zu beobachten. Trotzdem denke ich, dass du bei deinem interessanten Vergleich einen Fehler machst. Man kann nicht die Weltspitze von vor 20 Jahren mit der von Heute vergleichen und daraus irgendwelche Rückschlüsse ziehen. Ich denke, dass jeder Spieler der Top 20 heute sich hinstellen könnte und gegen Surbek von damals ohne zu kleben gewinnen würde. Dies liegt daran, dass sich die Trainingsmethoden verändert haben und die Effektivität und Profesionalität des Trainings heute höher ist. Die pauschale Aussage, die Sportler seien ohne Kleber Konditionel stärker gewesen ist sportwissenschaftlich nicht haltbar. Ich wette mit dir, dass ein Surbek mit der Kondition von damals bei den Reaktivkraftwerten und in der damit zusammenhängenden Schnelligkeit mit einem Gatien nicht mithalten könnte. Gut er hätte vielleicht eine bessere Ausdauer (die war ja bei Surbek legendär), nur dass die Steigerung der Ausdauer im TT nur bis zu einem bestimmten grad noch positive Auswirkung aufs Spiel hat. Ob ich eine gute, (für Leistungssport in nicht Ausdauersportarten), Ausdauer habe oder ob ich beim Marathon unter 3h Laufe entscheidet kein TT Spiel. @all Was die Attraktivität des Sports angeht, sehe ich es genauso wie Rahul Nelson. TT würde ohne Kleben nichts verlieren, ganz im Gegenteil. TT ist mehr als den Ball durch die Schallmauer zu befördern. Allerdings finde ich die Diskussion überflüssig solange Kleben gesunheitschädlich ist. Das Argument man macht es freiwilig und weiß ob der Gefahr, ist nicht ganz richtig. Denn wenn andere Kleben bin ich als Angreifer auf hoher Ebene ebenfalls gezwungen zu kleben, wenn ich erfolgreich sein will. Von freiwilig kann also keine Rede sein.
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Gruss Lukas Die beste Art die Zukunft vorherzusagen, ist, sie selbst zu gestalten. (Alan Kay) |
#75
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Hallo Lukas,
Du hast bei meinem Posting einen eintscheidenden Zusatz übersehen: Zitat:
Was mich ärgert sind allerdings solche Aussagen wie "Es geht nicht". Ich hatte oben wöhl geschrieben, dass das Spiel früher anders war. Man mußte eben um einen Punkt fünf bis zehn Bälle spielen, wo heute einer ausreicht. Und dadurch erhält man schon Vorteile im konditionellen Bereich. Was zusätzlich etwas auf der Strecke bleibt ist das taktisch/strategische Spiel - also die Fähigkeit längere Spielzüge zu entwickeln. Es hat niemand etwas dagegen, wenn ein Gatien, Torben Wosik..... frischklebt um die Grenze des Materials noch um nn% hinauszuschieben. Das Problem sind die Leute, die das vorhandene Material nicht ausreizen können und ihre Unzulänglichkeiten - auf welcher Ebene auch immer - hinter Kleister verbergen. In einem Punkt gebe ich Dir absolut recht: Tischtennis wurde durch das Frischkleben schneller - aber auf keinen Fall attraktiver. Geändert von mh (31.01.2002 um 11:52 Uhr) |
#76
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@mh
du hast recht diese Aussage habe ich übersehen. Unter diesem Aspekt stimmen wir also überein. Wenn man jedoch das Frischkleben verbieten würde so müsste das auf allen Ebenen für die ganze TT-Welt geschehen, also auch für die absolute Spitze. Die Sinnlosigkeit einer anderen Regelung hat acq bereits deutlich gemacht. Der Attraktivität des TT-Sports (auch wenn ich ihn jetzt schon für attraktiv genug halte) würde das keinen Abbruch tun. Das Spitzenspieler dagegen sind, finde ich absolut verständlich. Die Individuelle Technik und Spielweise wurde jahrelang mit Kleber trainiert und auf das Material und den Spieler abgestimmt. Eine Veränderung birgt das Risiko, das sich andere schneller oder leichter auf die neue Situation einstellen als man selbst. Man verliert an Boden ohne etwas dafür zu können. Wieso sollte man so etwas riskieren? Keiner will ohne Grund etwas riskieren was er sich selbst erarbeitet hat. Da ist jedes Argument aus verständlichen Gründen recht.
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Gruss Lukas Die beste Art die Zukunft vorherzusagen, ist, sie selbst zu gestalten. (Alan Kay) |
#77
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Im Grund genommen diskutieren wir um des Kaisers Bart. Das Frischkleben wird nicht verschwinden. Die Lobby der Industrie ist einfach zu stark.
Und damit ist der Vorschlag den ich gemacht habe - nämlich die Reduzierung der Belagstärken um auch den Einfluss des Frischklebens zu reduzieren - auch rein theoretischer Natur. Mit dieser Reduzierung hätte die ITTF sich das ganze Regelwerk, das jetzt für Verwirrung und Ärger sorgt (40mm Ball und Aufschlagregel) sparen können. Ich habe früher sinngemäss einmal geschrieben: Wenn etwas zu schnell wird baut man nicht zusätzlich eine Bremse (40 mm Ball) ein sondern drosselt den Antrieb (Beläge) Aber so verdient die Industrie mehrfach am 40 mm Ball, an den Belägen und am Frischkleben. So etwas könnten nur die Verbraucher durch ihr Kaufverhalten beeinflussen, aber für Sport und Freizeit gibt es wohl kein Limit. |
#78
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Zitat:
Aber gerade von Spitzenspielern sollte man erwarten können, daß sie über den Tellerrand hinausblicken, und das wohl des Sportes im Auge behalten. Denn nur wenn der Sport gut da steht, kann es auch dem Sportler gut gehen. Die Leute die die Argumente heraussuchen nach dem Moto: "ich/jetzt/hier" die sind ja wohl ganz arm dran (selig, die arm sind im Geiste) |
#79
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@Ino
Ist im Spitzensport aber leider die Regel, siehe Doping. |
#80
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Frischkleben oder nicht ist sowieso für den Zuschauer uninteressant, aber der spieler braucht auch erst mal eine saubere Technik weil wenn die Beläge noch schneller und direkter sind braucht man das, sonst ist das nur geldverschwendung. Fakt ist auch das sich haltbarkeit der Beläge halbiert, weil sie die extreme Spannung nicht sehr lange aushalten. das ist der größte Nachteil vom "kleben".
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