Tuning: ITTF testet neues Kontrollverfahren

[Power-Seven]

Zitat von JanMove

Das bedeutet, dass zur Zulassung zwar irgendein Schwamm mit eingereicht werden muss, dass dieser Schwamm aber letztlich ohne jede Relevanz ist.

So verstehe ich es eigentlich auch, denn wenn man es mal auf die Spitze treiben wollte wird ja auch eine Verpackung eingereicht und nicht zugelassen.

Man kann de facto wohl doch sagen "Zulassung nur für OGs".

[Power-Seven]

Zitat von MaikS

Entweder das, oder es wird (ich zietiere mich mal selber) eben doch nicht auf ppm oder was auch immer geprüft:

Doch, denke schon. Aber offenbar reicht das Messverfahren nicht. Bzw reicht es der ITTF nicht, dass sie mit diesem Messverfahren so wenig Ergebnisse erzielen.

[Power-Seven]

Zitat von ttarc

Ist Tuning im Tischtennis nicht eher Fall 2? A boostet seine Beläge, geht zum Test, zumindest ab einer gewissen Spielklasse, Testgerät sagt ok oder nicht...

Genau das ist eigentlich der Punkt. Testgerät sagt nämlich "ok". Augenscheinlich zu oft für die ITTF, deren Schlussfolgerung aufgrund überwiegend negativer Tests auf Tuner ja auch sein könnte "Sport sauber" (bzw. "sauber genug im Sinne der von uns aufgestellten Regeln")

Stattdessen räumen sie lieber die Unzulänglichkeit ihrer Messverfahren ein und vermuten viele "Schuldige" unter den "unschuldig" getesteten Spielern.

[Zigeuner]

Zitat von Hillegosser

Ich frage mich im übrigen, warum es nicht ein ähnliches Verfahren wie bei Dopingtests geben kann.

Ich frage mich eher, wieso du noch keine strafrechtlichen Konsequenzen für diese Dopingverbrecher gefordert hast.
Dann könnten Ma Long und andere Schwerkriminelle über ihre Taten mal in Ruhe hinter Gittern nachdenken!

[Power-Seven]

Zitat von Hillegosser

Natürlich ist das nur eine Lösung für den Profibereich - würde sich aber indirekt wohl auch auf den Amateur- Semiprofibereich auswirken.

Da habe ich Zweifel.

Wo nicht kontrolliert wird/werden kann gibt es nach wie vor genügend frischgeklebte Beläge.

Es wird an der Spitze ein Riesen-Hype um die saubere olympische Sportart TT gemacht, aber die Basis ist egal.

Ja, ist bei Regelauslegungen und SR-Einsätzen auch so. Aber wenn es hier doch angeblich um die Gesundheit geht, wären dann nicht die Millionen an der Basis auch wirksam zu schützen statt nur die paar Hundert an der Spitze?

[Matousek]

Zitat von Power-Seven

Aber wenn es hier doch angeblich um die Gesundheit geht, wären dann nicht die Millionen an der Basis auch wirksam zu schützen statt nur die paar Hundert an der Spitze?

"Des hods davo mei Muada, dass mi ind Händ friad, warum hods ma koane Handschua mitgem".

[Hillegosser]

Zitat von Zigeuner

Ich frage mich eher, wieso du noch keine strafrechtlichen Konsequenzen für diese Dopingverbrecher gefordert hast.
Dann könnten Ma Long und andere Schwerkriminelle über ihre Taten mal in Ruhe hinter Gittern nachdenken!

Zu heiß gebadet? Das letzte Zigeunerschnitzel nicht bekommen?

Ich habe von einem "ähnlichen Verfahren" gesprochen.

Sprich Probe nehmen und in ein Labor einschicken.
Ich habe nicht von gleichen Sanktionen gesprochen.

Und falls du meinst dich über den Begriff Materialdoping aufregen zu müssen, der kommt weder aus dem Tischtennisbereich noch von mir.

Natürlich muss es Konsequenzen geben, wenn es zu nachgewiesenen Regelverstößen kommt.
Was hättest du denn gern? Einen mündlichen Tadel unter 4 Augen?
Nach 10 Verstößen dann einen schriftlichen Tadel?

Zumindest das Preisgeld/Antrittsprämie gehört einkassiert und womöglich neu verteilt. Und auch wenn es keinen juckt müssten die auf diesem Turnier erworbenen WRL-Punkte gestrichen werden.

@Powerseven: gewisse Sachen werden sich im Amateurbereich nie umsetzen lassen. Seien wir doch ehrlich. Wenn ich auf Bezirksebene (oder auch höher) Frischkleben will, dann kann mich niemand davon abhalten oder dafür sanktionieren.

Und an den Gesundheitsaspekt habe ich ehrlich gesagt auch nie geglaubt.
Selbst beim Frischkleben war das schon zumindest etwas übertrieben.

[Zigeuner]

Du hast aus meiner Sicht auf die Thematik als Ganzes einfach die falsche Sichtweise.

Den besten Profis steht allen das beste Material zur Verfügung. Wenn man jemanden "erwischt" und bestraft, dann rückt ein anderer nach vorne, der vom Material her auf dem selben Level unterwegs ist. Das wäre dann wieder analog zum Radsport. Was hätte man dadurch gewonnen?

[Liquid Sky]

Zitat von JanMove

Wenn der Schwamm irgendeine Relevanz bei der Zulassung hat, wie kann es dann sein, dass z. B. ein Samsonovscher MX-P so rein überhaupt gar nichts mehr gemeinsam hat mit dem MX-P vom Shop nebenan? Da käme bei einem direkten Vergleich niemand auf die Idee diese beiden Beläge als annähernd gleich oder zumindest ähnlich zu bezeichnen?!

Jetzt habe ich mir schon die Mühe gemacht und zum wiederholten Male die entsprechenden Zeilen aus dem Regelwerk zitiert.

Dass die Realität eine andere ist und entsprechend behandelte Beläge von der ITTF nicht nachgewiesen werden können, ist ja offensichtlich.

Trotzdem steht in den Regeln (Technical leaflet), aus meiner Sicht klar formuliert, dass Beläge mit Schwamm zugelassen werden und, dass "factory tuning" über den zugelassenen Zustand hinaus nicht zulässig ist.

Warum die ITTF Regeln macht, die dann nicht zu überprüfen sind, weiß ich auch nicht.

Aber weiterhin zu behaupten, dass es die Regeln nicht gibt, ist einfach unsinnig!

[JanMove]

@ Liquid Sky


Damit spielen nahezu alle Profis mit illegalen Belägen.
Um dies nachzuweisen, braucht es noch nicht einmal ein Messgerät.

Der Profibelag hat einfach komplett andere Eigenschaften.