Wider der medialen Meinungsmache

[crycorner]

Zitat von Matousek

Glaube jetzt aber nicht, dass er jemals in die Lage kommt das umzusetzen.

Nein, dafür war sein TV-Auftritt zu dilettantisch. Dem folgen nur die komplett Gestörten.

[Noppenzar]

Zitat von Matousek

Diese Bemerkung zeigt doch schon welch geistig Kind er ist. Kann ja durchaus als Drohung zu verstehen sein. Wie halt alle seine "Reden", "1000 Jahre Deutschland" etc.

Ich sehe das ähnlich. MMn. sind er und Kalbitz sogar eher ein Malus für die AFD. Was der Reporter da gemacht hat ist aber schlussendlich auch nicht zielführend. Leider hat ein Reporter bei Interviews das Problem, wenn er bei der AFD ausschließlich auf Sachthemen einginge, dass er dann sehr schnell bei der momentanen "Einer gegen Alle" Diskussion landet und dann hat er das Problem, dass die AFD in diversen Bereichen durchaus eine mehrheitsfähige Meinung vertritt.

Also hat er das ausgespart.

Und Höcke hat sich doch selbst in diese Situation manövriert. Der Mann ist hochintelligent, die Reden vorgeschrieben und er weiss ganz genau, was er da für Assoziationen erzeugt.

Ich bin aber mal gespannt, ob die Journalie in Zukunft mit Gröne-Goebbels-Meyer und seiner Rede in bestem NS-Stil genauso verfährt.

Hier wird in der Tat mit zweierlei Maß gemessen und im Endeffekt erreicht man dann das genaue Gegenteil dessen, was man will.

Ein "normales" Interview wäre in der Masse untergegangen, kaum jemand hätte Notiz genommen. So hat Höcke "seine" Klientel erreicht, aber die die ihn nicht abkönnen wählen ihn ja sowieso nicht.

[Noppenzar]

Zitat von crycorner

Nein, dafür war sein TV-Auftritt zu dilettantisch. Dem folgen nur die komplett Gestörten.

Ich denke, dass er gerade die Wähler abschreckt, die zwar prinzipiell mit dem Parteiprogramm der AFD harmonieren, für die er aber als Person untragbar ist. Bei Kalbitz sehe ich das genauso. Bundespolitisch sowieso.

[jimih1981]

Zu Höcke ich halte ihn für keinen schlechten Menschen, aber er hat imho ein etwas antiquiertes Weltbild das eher isn 19. Jahrhundert passt. Ich halte ihn auch nicht für einen Faschisten er liebt eben sein Land und sein Volk. Er ist ein Patriot. Andererseits ist er auch ein Sozialist der seinen mehr oder wenigen sozialistischen Gedanken eher für seine eigenen Gemeinschaft durchsetzen möchte. Ich persönlich bin der Meinung dass er gut nach Thüringen passt und da auch bleiben sollte, er macht da durchaus gute Oppositionspolitik mehr aber bitte auch nicht. Wobei wenn die anderen sich weiter so deppert anstellen wird der am Ende doch Ministerpräsident nicht diesmal aber bei der nächsten Wahl Man weiß ja nie. Toll würde ich das nicht finden aber naja Bodo Ramelow ist keineswegs besser. Der ist nur die andere Seite der Medaille.

[crycorner]

Zitat von Noppenzar

Ich bin aber mal gespannt, ob die Journalie in Zukunft mit Gröne-Goebbels-Meyer und seiner Rede in bestem NS-Stil genauso verfährt.

Das mit Grönemeyer ist schon sehr krass. Daran sieht man, wie die Presse und die Sozialen Netzwerke heutzutage funktionieren. Es gibt kaum Menschen, die weiter davon entfernt sind, Nazi zu sein, als Grönemeyer. Dennoch wird ihm durch eine falsche Wortwahl direkt der Göbbels-Stempel aufgedrückt. Das ist schon pervers. Zum Glück ist der Vorwurf so absurd, dass der nur von den einschlägigen Deppen aufgegriffen wird und gleichzeitig das Netz eine sehr breite Schulter macht und sich vor Grönemeyer stellt.

Manchmal muss man sich echt fragen, ob dieses Internet kaputt ist. Vielleicht sollte man es abschalten. Ein bisschen weniger blindes Bashing und stattdessen mal ordentliches Abgleichen der Schlagzeile mit der Wahrscheinlichkeit des Wahrheitsgehaltes sollte doch drin sein.

Aber schlimm, dass sowas dennoch irgendwie in die Köpfe huscht. Du musstest das ja jetzt auch erwähnen.

[Danielson]

Zitat von crycorner

Zwar empfinde ich eine gewisse Schadenfreude für "Bernd", aber der wurde auch 1a in die Falle gelockt.

Ein Journalist hat sich sehr gut vorbereitet und Höcke und sein Berater haben sich daran gestört, derart mit Aussagen, die den Nazi-Jargon bedienen, bloßgestellt zu werden. Die beiden haben gemerkt, dass die Nummer für sie unangenehm wird. Gewiss werden künftig die Journalisten besser "gescoutet", die mit Nazi-Höcke ein Interview führen.

Eine Falle war das nicht. Das war professionell. Das Interview hätte wohl keine größeren Schlagzeilen gemacht, wenn Höcke sich weiter den Fragen gestellt hätte. Stattdessen bricht er es ab, als er kalte Füße bekommt und er denkt, er sei der Situation nicht gewachsen.

Zitat von crycorner

Und dass er dann einem einzigen Journalisten / Medium androht, er würde mit ihm nie wieder ein Interview machen, taugt nicht als Skandal.

So war es eben nicht ganz. Er hat dem ZDF mit "massiven Konsequenzen" gedroht. Den Journalisten und den Sender wollte und will er damit einschüchtern. Darüber sollte man nicht einfach hinwegsehen. Da will jemand am Ende das Recht auf freie Berichterstattung einschränken.

[crycorner]

Zitat von Noppenzar

Ich denke, dass er gerade die Wähler abschreckt, die zwar prinzipiell mit dem Parteiprogramm der AFD harmonieren, für die er aber als Person untragbar ist. Bei Kalbitz sehe ich das genauso. Bundespolitisch sowieso.

Naja, scheint nicht so gut zu funktionieren, dieses Abschrecken. Tatsächlich holt er die ganzen Nazis ins Haus. Alle die, die vorher NPD und Reps gewählt haben und jetzt aber ihre Stimme auch wirklich im Landtag / Bundestag vertreten wissen wollen. Der Rest hängt sich an die rechtskonservativen Galleonsfiguren der AfD.

Der Bruch Petri / AfD ist ja durch die Personalie Höcke und die damit verbundene polit-strategische Ausrichtung der Partei entstanden. Petri wollte den rechtsextremen Bereich bewusst abspalten. Die wollte Höcke rauswerfen, um aus der AfD möglichst schnell eine bürgerlich-rechte Partei zu machen, die in der politischen Landschaft ihren Platz findet, ohne zu sehr mit Negativschlagzeilen aufzufallen. Gauland war dagegen, der wollte Höcke drin lassen. Denn Gauland wollte bewusst im Nazi-Milieu fischen, während sich Petri von den Nazis lossagen wollte, die die Partei überrannt haben. Früher habe ich gesagt, dass es ein Glück ist, dass Petri sich nicht durchsetzen konnte, da die AfD sonst deutlich gefährlicher geworden wäre. Die aktuellen Entwicklungen sehend, bin ich mir da mittlerweile aber nicht mehr sicher, ob Gauland nicht doch den besseren Riecher hatte und gespürt hat, dass die AfD diese Nazi-Debatten aushalten kann.

[crycorner]

Zitat von Danielson

Eine Falle war das nicht. Das war professionell. Das Interview hätte wohl keine größeren Schlagzeilen gemacht, wenn Höcke sich weiter den Fragen gestellt hätte. Stattdessen bricht er es ab, als er kalte Füße bekommt und er denkt, er sei der Situation nicht gewachsen.

Das schätze ich anders ein. Der Hitler-Höcke-Vergleich wurde bewusst konstruiert, um ihn damit zu konfrontieren. Das war ein vorbereiteter Schachzug, der Höcke aus der Fassung bringen sollte.

Hätte Höcke das Interview tapfer ausgehalten, wäre dieser Hitler-Höcke-Vergleich alleine genauso viral gegangen, wie sein verbales Um-Sich-Schlagen, nachdem die ZDF- Leute ihn an die Wand genagelt haben.

[jimih1981]

Zu Grönemeyer, er ist nur das Sinnbild für diese Zeit. Er meint ganz im sozialistische und kommunistischen Sinne dass der Staat vorgeben müsste wie eine Gesellschaft aussieht. Das sehen Konservative ja auch so, Björn Höcke auch. Die Frage ist dann wie eng ist denn der Rahmen den man zulässt in dem sich jeder Einzelne bewegen darf. Je geringer dieser ist desto mehr tendiert das ganze Ansinnen Richtung Totalitarismus. Der Versuch das Paradies auf Erden zu schaffen indem man den neuen Menschen schafft war meistens für die betroffenen eher die Hölle auf Erden, vielleicht für die die sich untergeordnet haben und privilegiert waren nicht aber für den Rest schon.

[Danielson]

Zitat von crycorner

Das schätze ich anders ein. Der Hitler-Höcke-Vergleich wurde bewusst konstruiert, um ihn damit zu konfrontieren. Das war ein vorbereiteter Schachzug, der Höcke aus der Fassung bringen sollte.

Höcke möchte von Nazis gewählt werden und darum spricht er auch bisweilen deren Sprache. Mit nichts anderem hat ihn der Journalist konfrontiert. Was hat Höcke daran aus der Fassung gebracht? Dass womöglich bürgerliche Wähler, auf deren Stimmen er auch angewiesen ist, genau das erkennen.