Entscheidung des Bundesgerichts zur Ausländerregelung

[Ino]

Pfannaflicka, super Beitrag mit einem kleinen Fehler:

Original geschrieben von Pfannaflicka
Den Argumenten, die im Nachwuchstraining sehr aktiven Ausländer seien da nicht zu ersetzen, kann ich zumindest teilweise folgen. Wenn das in manchen Vereinen so aufgebaut wurde und auch funktioniert, dann wird es sicher nicht von heute auf morgen möglich sein, adäquaten (sportlich wie finanziell) Ersatz aus dem Inland zu funden.

Das die im Training sehr gute Dienste leisten, gebe auch ich zu, aber da kann man sie ja auch weiter zu hunderten je Verein einsetzen. Wenn man den Jugendlichen in 10 oder mehr Stunden Training die Woche nicht die entsprechenden Sachen beibringen kann, dann werden es die 40 Minuten beim Wettkampf auch nicht bringen!

Außerdem, der Nachteil, daß das gesamte Spielniveau etwas runtergeht könnte der Umstand wettmachen, daß die Zuschauer sich evtl eher mit den (ihnen bekannten) Spielern identifizieren.

[Ahdow]

@quizard
wenn es stimmt, dass in eilenburg nicht gespart, sondern ordentlich ausgegeben wird, sprich die spieler dort relativ viel und nicht besonders wenig verdienen, muß ich mein vergleichsangebot von seite 4 erneuern: wahrscheinlich kostet eilenburgs mannschaft doppelt soviel, wie die von altenbögge. das tut überhaupt nichts zur sache, werden manche jetzt wahrscheinlich rufen. stimmt nur bedingt: denn wenn das wirklich wahr ist, dann ist ein hauptargument der kläger (an erster stelle eilenburg) - nicht-eu-spieler seien so viel billiger - ad absurdum geführt. die argumente ,,nicht-eu-leute sind viel billiger" und ,,alles dient der nachwuchsförderung" wären am beispiel eilenburg also schonmal völlig plattgemacht. jetzt frage ich mich - was bleibt dann noch über? was für eine begründung kann ich jetzt noch anfüren? also mir fällt keine ein. doch, natürlich: es ist jedermanns gutes recht den dttb zu verklagen.

@michael frey
von wem hast du diese summen? von bernard daru? das es ein sechsstelliger betrag ist, ist klar, aber 400.000 erscheint mir viel.

@the albatross
in der tat hinkt der vergleich frankreich/deutschland. die vereine werden in frankreich dermaßen von den gemeinden, städten distrikten, etc. gefördert, dass einem deutschen manager wirklich heulen könnte. du müßtest das ja eigentlich am besten wissen. die spieler und trainer besitzen dort ja beinahe beamtenstatus. es ist kein zufall, warum mit christoph legout erst jetzt der erste französische profi nach deutschland wechselte.
auch würde der einsatz von ungarn, tschechen oder polen für französische vereine weitaus teurer, als für deutsche klubs, einfach wegen der räumlichen distanz und den damit verbundenen fahrtkosten.
was die diskussion um die ausländerregel betrifft, bin ich ansonsten jedoch absolut deiner meinung

[Long Pimple]

Original geschrieben von Pfannaflicka
Kritisieren kann man eines: Der Beschluss wurde Anfang März gefasst und trat im Juli in Kraft. Nachdem viele Vereine ihre Personalplanungen schon nach Weihnachten beginnen, war das sehr kurzfristig. Ein Jahr Zeit, sich darauf einzustellen - dann hätte erstens die ohnehin zu erwartende Zivilklage abgewartet werden können und bei einer für den DTTB positiven Entscheidung keiner mehr irgendeinen Grund gehabt zum Motzen.

Der Zeitpunkt der Einführung ist ziemlich egal. Wäre die Regelung z.B. erst nächstes Jahr in Kraft getreten, dann hätten die Vereine auch erst nächstes Jahr "falsch" aufgestellt, dann hätten die Vereine auch erst nächstes Jahr dagen geklagt, usw.

Die Ausländerregelung wird sind meines Erachtens aber negativ auf die Jugendspieler auswirken: Die Ligen werden schwächer, so daß die guten Jugendlichen höher spielen müssen, um gleich starke Gegner zu haben. Da es aber nicht so viele Vereine gibt, die höher spielen, werden die Wege ins Training weiter. Wie soll denn ein Jugendliche, der nebenbei auch noch zur Schule geht, 100 oder 200 Kilometer einfach zum Training zurücklegen, mehrmals die Woche???

[Ino]

Der Jugendliche muss nicht höher spielen, sondern er kann höher spielen (welch eine Motivation!), da sich aber nur die Klassenbezeichnung ändert und das Niveau sich dann nur geringfügig ändert (es müssen ja auch andere Vereine seiner derzeitigen Liga mit aufrücken) muss er ja nicht direkt den Verein wechseln. Und wenn er wechseln muss, müssen andere vielleicht aus den gleichen Gründen NICHT wechseln, weil es eine starke Mannschaft gibt, und man nicht nur weiterkommt, wenn man zu einem Verein geht, der mit Ausländern bestückt ist.
Und dann werden sich die Vereine gemäß Ihrer Spielstärke in den entsprechenden Ligen wiederfinden (das wird 2-3 Jahre dauern, vielleicht) Und? Für die einen ists gut für die anderen weniger (und die heulen jetzt)

[Chris Kratzenstein]

Original geschrieben von Long Pimple


Der Zeitpunkt der Einführung ist ziemlich egal. Wäre die Regelung z.B. erst nächstes Jahr in Kraft getreten, dann hätten die Vereine auch erst nächstes Jahr "falsch" aufgestellt, dann hätten die Vereine auch erst nächstes Jahr dagen geklagt, usw.

Falsch der Zeitpunkt der Einführung ist nicht egal. Zum einen hätten die Vereine schon jetzt geklagt und es wäre eine Entscheidung gefallen bevor die Regelung eigentlich in Kraft tritt. Dies ist jetzt nicht der Fall. Die Vereine hätten schon deshalb sofort geklagt, da sie sich ja sicher sind (waren?), daß sie gewinnen werden. Also hätte eine Klage nur zu mehr Planungssicherheit geführt.
Zum anderen haben die Vereine eben schon langfristig geplant und zum Teil laufende Verträge und auch schon neue Verträge geschlossen. So sind jetzt sogar Vereine von dem Urteil betroffen die überhaupt nicht geklagt haben und sich eigentlich an die Regeln halten würden. Vereine die Ihre Aufstellung sogar vpon dem Urteil abhängig machen. Ob nun der zweite Ausländer mit Sperrvermerk in der zweiten spielt oder eben doch in der ersten.
Die Vereine hätten bei einer späteren Einführung deutlich mehr Planungssicherheit gehabt, was für jeden Manager wohl ein wichtiger Punkt ist.

Wie gesagt man kann über so eine Regelung sicherlich geteilter Meinung sein und sicherlich kann man auch über so eine Regelung nachdenken und sie sogar einführen. Aber wieso mit einer Hauruck-Aktion, obwohl der DTTB genau wußte, daß es zu Klagen kommen würde???
Die Behauptung, die Vereine die jetzt Klagen seien an dem Chaos schuldig finde ich schlicht und einfach eine Frechheit!! Denn der DTTB könnte NUR EINMAL auch vorrausschauend denken und die Vereine nicht kurzfristig vor vollendete Tatsache stellen. Jedem war vor der Entscheidung klar, daß es zu einer Klage kommen würde, da einige Vereine davon sehr stark betroffen sein würden. Also um so einem Chaos aus dem Weg zu gehen einfach die Einführung ein Jahr später. Sollte allerdings einem der Entscheidungsträger nicht klar gewesen sein, daß es zu einer Klage kommen würde fordere ich ihn hiermit zum Rücktritt auf. Da jemand mit solch einer Naivität und gleichzeitiger Entscheidungsgewalt, die blind eingesetzt wird, dem Sport nur schaden kann.

MFG Chris

[Michael Frey]

Hallo zusammen,

ich melde mich nocheinmal. Ihr seht, ich kämpfe für unser Konzept, auch wenn wir eher die Ausnahme, sowohl hinsichtlich der Ausländer, die bei uns leben, trainieren, angemeldet und versichert sind als auch was die Intensität der Jugendförderung sind.

Ich freue mich, dass es trotz der Schelte, die zum Teil ZURECHT gegen die wochenendlichen "Tschechenbusse" geübt wird, Stimmen gibt, die unserem Konzept aufgeschlossen bzw. positiv gegenüberstehen.

Ich gebe Quizard recht, wenn er feststellt, dass wir die Talente, die europaweit für Aufsehen sorgen könnten, bei uns noch nicht entdeckt haben. Ich glaube aber, dass wenn wir diese Talente hätten, diese auch ihrer Begabung entsprechend fördern könnten.

Wir haben alles: eine eigene Halle, einen Unterbau, der seinesgleichen sucht, qualifizierte Trainer. Und um dem Argument, wir würden zulasten anderer Vereine "Klassen freisperren": Strukturen wie sie zur OPTIMALEN Talentförderung (dh nationale Spitze) zwingend erforderlich sind und dazu gehören auch die optimalen Klassen, lassen sich nicht von heute auf morgen schaffen.

Wir, als ein großer Verein, der sich die Jugendförderung auf die Fahne geschrieben hat, müssen daher vorausschauen.

Weil wir DIE Talente für die internationale Spitze derzeit nicht haben, müssen wir zumindest so attraktiv sein, damit sie möglicherweise einmal zu uns kommen, oder?

Ein derartiges Modell hat allerdings für wechselwillige Spieler (egal ob Bundesliga oder drunter) einen Nachteil: Sie müssen bereit sein, ihren Wohnsitz nach Offenburg zu verlegen. Das fällt vielen, insbesonderen jugendlichen Spielern (verständlicherweise) sehr schwer.

Wenn hier unter euch einer ist, der sich mit diesem Modell identifizieren kann und nach Offenburg kommen möchte, möge er sich bei mir melden.

WIR SUCHEN IMMER TALENTE UND NEHMEN AUCH GERNE ENGAGIERTE SPARRINGSPARTNER MIT ENTSPRECHENDER SPIELSTÄRKE!

Freiburg (60 km) hat ja auch ne passable Uni...

[Tommy 1]

@chris
Du vertrittst ja merkwürdige Ansichten.
Das ist ja kaum zu glauben. Überleg mal, was du da vertrittst, übertrag das mal auf einen anderen Bereich, in dem du nicht so emotional engagiert bist.
Dann darf also ein Entscheidungsträger niemals eine Entscheidung treffen, die er für dringend geboten hält, nur weil vielleicht jemand klagen könnte?
Unglaublich!
Jeder darf gegen alles klagen, dieses Recht hat hier noch niemand bestritten. Aber, liebe Freunde, es darf ebenso jeder von dem ihm satzunmgsgemäß eingeräumten Recht Gebrauch machen, eine Entscheidung zu fällen.
Wenn da mal etwas falsch ist, wird diese Entscheidung gekippt (vgl. voriges Jahr). Dieses Mal ist das anders.
Wer nun außerhalb der Sportgerichtsbarkeit klagt, ich wiederhole dies nochmals und ganz deutlich, der ist verantwortlich für das Chaos, was entstehen mag, niemand anderes!
Die Mehrheit der hier Diskutierenden durchschaut ja langsam die zumeist vereinsegoistischen Motive derjenigen, die hier so laut wettern.
Ahdows Argumentationen sind dabei in meinen Augen am überzeugendsten. Folgt man denen, dann war eine Entscheidung unbedingt nötig.
Hier wird geschrieben, man hätte erst mal die Klagen abwarten sollen bis die Regelungen in Kraft getreten wären. Chris, alle, die jetzt geklagt haben, wussten, was kommt. Sie haben sich gegenseitig darin bestärkt, dass nur sie Recht haben können und sind ganz bewusst Verpflichtungen eingegangen, damit sie nun vereint klagen konnten.
Nun ist das schief gegangen. Wer vor öffentlichen Gerichten Recht bekommt, das weiß niemand, auch wenn hier einige so auftreten, als wüssten sie das besser.
Hier in diesem geflecht von Sport-, Arbeits- und Europarecht, ich wiederhole mich, kennt niemand den Ausgang eines Verfahrens. Drei Juristen - fünf Meinungen, hier gilt dies besonders.
Diejenigen, die sich im Süden da so hochgejubelt haben, haben ihrem eigenen sportlichen Feld den Boden entzogen. Schade!

[mh]

@Michael Frey
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: ich bewundere das Konzept der DJK Offenburg und bin auch etwas neidisch auf die Möglichkeiten, die ihr euch geschaffen habt.

Von daher wünsche ich mir letztendlich, eine Lösung, die jeden zu dem Motto zwingt : wenn Ausländer dann legale Ausländer (sprich: mit allen Genehmgungen, die für seine Tätigkeit nötig sind)

Dies könnte man meiner Meinung durch eine einfache Regeländerung derart erreichen, dass die geforderte Aufenthaltsgenehmigung für die gesamte Spielzeit gelten muss.

Damit scheiden die Tischtennistouristen aus.

Aber ich glaube auch dagegen würden einige Leute klagen.

[Ino]

@ Michael Frey

in deinem Text steht es ganz eindeutig: es geht um die Attraktivität EURES Vereines, ohne Rücksicht auf andere Vereine. (auch wenn ihr gute Voraussetzungen bietet, es gibt auch andere, die gern eine Chance hätten). Der DTTB muß aber das Gesamte sehen, und der Überblick fehlt anscheinend einigen.

Wenn bei Eurer größe und Eurem Unterbau keine möglichkeit besteht, die Mannsxchaften zu füllen, dann solltet ihr mal nachdenken. Aber es geht ja ums Geld, nicht um den Sport. Da kann nur eines rauskommen....

[mh]

ich muss hier Michael Frey unterstützen. Offenburg hat seine Chance am Schopf gepackt und was aufgebaut, was seinesgleichen sucht.

Wenn andere Vereine ihre Chance, die sie irgendeinmal hatten, verstreichen liessen, kann man Offenburg das nicht vorwerfen.

Das erinnert mich an die Diskussion im Fussball um die achso reichen Münchner und Dortmunder.