Apocalypse now? Oder wie der Kapitalismus und wir alle den Bach runtergehen

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

Ich weiß nicht genau, warum Du denkst, dass ich mich in meinen Ausführungen auf Deine Aussagen bezogen hätte. Ich habe AT doch nur geschrieben, dass es mir bei seinen Texten häufig so geht wie bei Deinen - nämlich das ich mit der Ist-Kritik was anfangen kann, mit den Schlußfolgerungen aber nicht. Das habe ich weder konkret auf Kommunismus, noch auf Kapitalismus, noch auf Mensch-Ärger-Dich-Nicht bezogen - nur auf die Vorstellung von einem Paradies (= alle gleich, Händchen halten, über die Wiesen hüpfen, Früchte pflücken, usw.).

Vielleicht interpretierst Du sowohl AT's als auch meine Schlußfolgerungen falsch, denn ich gehe davon aus, dass Wolle ebenso wie ich nie von Gleichheit und Gleichmacherei gesprochen hat oder diese gar gefordert hätte. Aber mit solchen Floskeln schiebst Du uns gleich wieder in die Kommunismus-Ecke, in die Du uns ja eigentlich gar nicht schieben willst, wie Du sagst.

Zitat von Fozzi

Ich frage mich, wie man so einen Satz ernsthaft schreiben kann - und immer und immer wieder wiederholen.

Vielleicht weil es zutrifft ?
Wann in der Geschichte gab es gößere Reichtümer als die, die aktuell von Wenigen angehäuft werden ?
Wann in der Geschichte gab es mehr dauerhaftes Elend und Hunger, also nicht in Verbindung mit Seuchen oder Katastrophen ?

[Abwehrtitan]

Zitat von Jaskula

....dass Wolle ebenso wie ich nie von Gleichheit und Gleichmacherei gesprochen hat oder diese gar gefordert hätte.

Ich habe nie von Gleichmachen gesprochen, das läge mir fern ... arg fern ... das ist wider die Natur, ich redete nur vom "Prinzip", und danke Jaskula ... ich wollte in meinen Ausführungen eiegntlich auch darauf hinweisen, daß nie ein k. System auf diesem Planeten gelebt wurde ... nur nominell, rein nominell. Der DDR-Sozialismus ist nichts anders als zum Kotzen (gewesen). Das Regime in der Sowjetunion ist völlig zurecht untergegangen ... ebenso wie der Kapitalismus so wie er im Westen gelebt wird untergehen wird, ich hab hier wenig Zweifel.

Mir fehlt eine Avantgarde die neues aufzeigen würde, die A. heute ist nur in der Lage sich im Bereich "feintuning" am bestehenden System zu üben. Das reicht nicht. Die Elite ist leider müde.

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

...
Wann in der Geschichte gab es gößere Reichtümer als die, die aktuell von Wenigen angehäuft werden ?
Wann in der Geschichte gab es mehr dauerhaftes Elend und Hunger, also nicht in Verbindung mit Seuchen oder Katastrophen ?

a) Schon immer
b) Schon immer

Erstaunlich, was aus den Geschichtsbüchern hängen bleibt. Vielleicht mal bei Feudalismus/Lehnwesen nachschlagen. Und wer da was besessen hat (Stichwort Besitz).

Für mich leider wieder ein Grund, den Schwanz einzuziehen. Mir fehlt die gemeinsame Diskussionsgrundlage.

[Abwehrtitan]

Zitat von Fozzi

... mal bei Feudalismus/Lehnwesen ...

Dorthin aber strebts wie mir scheint ... wieder.

[Lucius]

Zitat von jaskula

wann in der geschichte gab es gößere reichtümer als die, die aktuell von wenigen angehäuft werden ?

1530

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

a) Schon immer
b) Schon immer

Erstaunlich, was aus den Geschichtsbüchern hängen bleibt. Vielleicht mal bei Feudalismus/Lehnwesen nachschlagen. Und wer da was besessen hat (Stichwort Besitz).

Für mich leider wieder ein Grund, den Schwanz einzuziehen. Mir fehlt die gemeinsame Diskussionsgrundlage.

Ich gebe Dir Recht, die Diskussion ist an dieser Stelle nicht fruchtbar, weil die Situationen in den einzelnen Epochen nicht verglichen werden können, insofern war meine Frage schlecht gestellt. Das hat aber ganz sicher nichts mit fehlendem Wissen im Bereich Geschichte zu tun.

Dass Du die gesamte Diskussionsgrundlage deshalb in Frage stellst kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn ich das richtig deute unterscheiden wir uns doch im Wesentlichen darin dass Du den Kapitalismus auch in seiner aktuellen Ausprägung als gut ansiehst, weil er einem Teil der Menschen beste Chancen und Möglichkeiten bietet und selbst die anderen noch, wenn auch in geringem Masse, davon profitieren.
Ich hingegen kritisiere die aktuellen Strömungen, weil aus meiner Sicht viel mehr für alle möglich wäre, wenn Einzelne sich nur ein bißchen zurücknehmen würden. Vor allen Dingen waren wir vor einigen Jahren schon mal weiter in unserer Entwicklung hin zu einem menschenwürdigen Zusammenleben trotz aller Unterschiede. Seit es keine Bedrohung des Kapitalismus durch starke sozialistische (zumindest so genannte) Staaten mehr gibt, ist bei nicht Wenigen jegliche Hemmung und Moral abhanden gekommen mit den uns allen sichtbaren unglaublichen Folgen. Und das Schlimmste: das Meiste legal, normal, egal.

[Jaskula]

Zitat von Lucius

1530

Belege ?

[Lucius]

Zitat von Jaskula

Belege ?

Fugger. Braucht es dafür noch weitere Belege? (nur um mal kurz und knapp ein Beispiel zu nennen)

[Jaskula]

Zitat von Lucius

Fugger. Braucht es dafür noch weitere Belege? (nur um mal kurz und knapp ein Beispiel zu nennen)

Ich dachte eigentlich das sei ein Scherz.

Wie willst Du die einzelnen Reichen der Menschheitsgeschichte vergleichen.
Die Ausgangsfrage war, wie bereits eingeräumt, zur Beantwortung wenig sinnvoll.

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

Dass Du die gesamte Diskussionsgrundlage deshalb in Frage stellst kann ich nicht nachvollziehen.

Darüber zu diskutieren, wie schlimm die Schere in Deutschland zwischen Arm und Reich auseinander geht und darüber die historischen und weltweiten Gegebenheiten zu verleugnen und vor allem soziale Errungenschaften des letzten Jahrhunderts bezüglich Bildung, Gleichberechtigung und Sozialwesen zu ignorieren empfinde ich persönlich als ganz, ganz schlimm - traurig sogar.

Zitat von Jaskula

Wenn ich das richtig deute unterscheiden wir uns doch im Wesentlichen darin dass Du den Kapitalismus auch in seiner aktuellen Ausprägung als gut ansiehst, weil er einem Teil der Menschen beste Chancen und Möglichkeiten bietet und selbst die anderen noch, wenn auch in geringem Masse, davon profitieren.

Das würde implizieren, dass ich alles akzeptiere und gut finde, was läuft. Dem ist nicht so. Ich bin zB strikt gegen Privatisierung von öffentlicher Infrastruktur. Ich bin gegen große Teile des Kapitalmarktes. Ich bin sehr dafür, wirtschaftliche Interessen hinter wesentliche Gesamtgesellschaftlichen Interessen wie Umweltschutz oder Sozialsystem zu stellen.

Aber wie oben schon geschrieben finde ich die Vereinfachung des Kapitalismus als bösen Dämon und die immer gleichen retorischen Klassenkampfsprüche spätestens jetzt unerträglich. Wenn ich das hier alles lese, hab ich den Eindruck, dass es uns allen noch viel zu gut geht, sonst würden solche Sprüche nicht fallen:

Zitat von Jaskula

Wann in der Geschichte gab es gößere Reichtümer als die, die aktuell von Wenigen angehäuft werden ?
Wann in der Geschichte gab es mehr dauerhaftes Elend und Hunger, also nicht in Verbindung mit Seuchen oder Katastrophen ?

Unglaublich!