Timo Boll (GER)

[MagicBackhand]

Mal ganz abgesehen davon, warum Timo Boll jetzt wirklich ausgeschieden ist ( zu weich, zu krank, zu doof, zu sonstwas ) hat mir was anderes schwer zu denken gegeben. Es war schon erschreckend, wie Wang Hao mit Rossi umgesprungen ist. Die Sätze fielen zwar im ERgebnis nicht überdeutlich aus, aber ich hab das Spiel komplett auf N3 im TV gesehen und muß ehrlich zugeben, daß Rossi keine realistische Chance hatte. Hat er dann ja auch selber im anschließenden Interview so gesagt. Und er hat bei dieser Gelegenheit auch gesagt, daß die Deutschen derzeit halt nicht besser sind und so gesehen mit dem Turnier sogar noch recht zufrieden sein konnten.

Was hat das jetzt mit Timo zu tun? Nun, ganz einfach. Auch Timo Boll gehört zum - global betrachtet - bestenfalls nur mittelmäßigen Deutschen Kader. Ihm fehlen Trainingspartner auf dem Niveau, wo er sich etablieren soll und es fehlen Nachwuchsspieler, die dem "alten Hasen" Timo bereits jetzt Beine machen und zu Verbesserungen zwingen wie es z. B. Wang Hao mit den etablierten Spielern Wang Liquin oder Kong Linghui macht. Und die Generation nach Wang Hao wartet wahrscheinlich schon..........

Man sollte Erwartungen an Timo haben, aber diese sollten realistisch bleiben. In Deutschland gibt es nicht die Möglichkeiten, ernsthaft so trainieren zu können, daß man als WM-Favorit oder Goldkandidat etc. gelten kann. Auf europäischer Ebene mag das anders sein, aber weltweit haben die Deutschen Spieler keine Chance auf einen Platz an der Sonne. Bislang mag Timo Boll einige Akzente gesetzt haben, aber ich bin mir sicher: Wäre er Chinese und dort ausgebildet worde, wäre er schon Weltmeister gewesen.

Viel mehr als Timo bislang geleistet hat, kann man vom Deutschen Tischtennis zur Zeit eben international nicht erwarten. Das ist kein Vorwurf an die Adresse von Spielern, Verbänden und Trainern, es ist eine Feststellung des Status Quo aus meiner Sicht. Dieser Zustand ist ja nicht der Schlechteste, wenn man sich mal die Erfolge auf europäischer Ebene vor Augen hält. Nur reicht es halt insgesamt nicht für mehr.

[Dragonspin]

@MagicBackhand:

Ein interessanter Ansatz. Ich stimme deinen Ausführungen zu.
Dirk Schimmelpfennig hat ja bereits mehrfach erklärt dass eine europäische Zusammenarbeit notwendig ist. Dies und eine verbesserte Nachwuchsförderung auf allen Ebenen (speziell der Untersten) könnte Europa näher an Asien heranbringen.

[MagicBackhand]

Zitat von Dragonspin

@MagicBackhand:

Ein interessanter Ansatz. Ich stimme deinen Ausführungen zu.
Dirk Schimmelpfennig hat ja bereits mehrfach erklärt dass eine europäische Zusammenarbeit notwendig ist. Dies und eine verbesserte Nachwuchsförderung auf allen Ebenen (speziell der Untersten) könnte Europa näher an Asien heranbringen.

Langfristig sollte man sicherlich europaweit zusammenarbeiten. Dies wird eine logische Folge des Zusammenwachsens der europäischen Staaten unter dem Dach der EU sein. Ist nur eine Frage der Zeit. Kurzfristig könnte es helfen, wenn Timo Boll vielleicht mal ein oder zwei Jahre in China spielen würde, um sich zu verbessern. Entsprechende Angebote an Europäer ( damals an Schlager ) hat es schon gegeben. Wer weiß: wenn Boll mal anklingen lassen würde, gegebenenfalls Interesse zu haben, bekäme er vielleicht wirklich mal die Gelegenheit.

[Jancsi]

Zitat von MagicBackhand

Mal ganz abgesehen davon, warum Timo Boll jetzt wirklich ausgeschieden ist ( zu weich, zu krank, zu doof, zu sonstwas ) hat mir was anderes schwer zu denken gegeben. Es war schon erschreckend, wie Wang Hao mit Rossi umgesprungen ist. Die Sätze fielen zwar im ERgebnis nicht überdeutlich aus, aber ich hab das Spiel komplett auf N3 im TV gesehen und muß ehrlich zugeben, daß Rossi keine realistische Chance hatte. Hat er dann ja auch selber im anschließenden Interview so gesagt. Und er hat bei dieser Gelegenheit auch gesagt, daß die Deutschen derzeit halt nicht besser sind und so gesehen mit dem Turnier sogar noch recht zufrieden sein konnten.

Was hat das jetzt mit Timo zu tun? Nun, ganz einfach. Auch Timo Boll gehört zum - global betrachtet - bestenfalls nur mittelmäßigen Deutschen Kader. Ihm fehlen Trainingspartner auf dem Niveau, wo er sich etablieren soll und es fehlen Nachwuchsspieler, die dem "alten Hasen" Timo bereits jetzt Beine machen und zu Verbesserungen zwingen wie es z. B. Wang Hao mit den etablierten Spielern Wang Liquin oder Kong Linghui macht. Und die Generation nach Wang Hao wartet wahrscheinlich schon..........

Man sollte Erwartungen an Timo haben, aber diese sollten realistisch bleiben. In Deutschland gibt es nicht die Möglichkeiten, ernsthaft so trainieren zu können, daß man als WM-Favorit oder Goldkandidat etc. gelten kann. Auf europäischer Ebene mag das anders sein, aber weltweit haben die Deutschen Spieler keine Chance auf einen Platz an der Sonne. Bislang mag Timo Boll einige Akzente gesetzt haben, aber ich bin mir sicher: Wäre er Chinese und dort ausgebildet worde, wäre er schon Weltmeister gewesen.

Viel mehr als Timo bislang geleistet hat, kann man vom Deutschen Tischtennis zur Zeit eben international nicht erwarten. Das ist kein Vorwurf an die Adresse von Spielern, Verbänden und Trainern, es ist eine Feststellung des Status Quo aus meiner Sicht. Dieser Zustand ist ja nicht der Schlechteste, wenn man sich mal die Erfolge auf europäischer Ebene vor Augen hält. Nur reicht es halt insgesamt nicht für mehr.

Mal wieder

Ich möchte noch zu bedenken geben, dass es in China zig Millionen (klingt übertrieben, ist aber wirklich so!) starker Tischtennisspieler gibt, von den exzellenten Trainern ganz zu schweigen, die haargenau wissen, worauf es ankommt, um GANZ nach vorne zu kommen! Ich bin auch der Meinung, dass man, auch wenn es nicht medienwirksam sein mag, mit dem deutschen Abschneiden ganz zufrieden sein kann. Außerdem sind wir europäische Spitze, das ist doch auch schon etwas!


Gruß,

Jancsi

[Dragonspin]

@Jancsi:

In China gibt es über 2000 hauptamtliche Trainer, wenn ich mich richtig erinnere (Informationen dazu aus einem Trainerbrief des VdTT).
Aber alleine an diesen Zahlen sollte man es nicht festmachen. Der wesentlichste Unterschied ist wohl wirklich die Trainerstruktur von Anfang bis Ende, natürlich kombiniert mit einer anderen Einstellung zum Tischtennis.
Aber schließlich sind wir ja diejenigen, die das verändern können und bei einigen, die hier immer wieder ins Forum reinschreiben, würde ich mir wünschen, dass es einige weniger Beiträge von ihnen gibt, sie dafür aber in die Hallen gehen und mit Jugendtraining unseren Sport voranbringen.

[aleol]

Zitat von Harnisch

Fakt ist das ich persönlich von einem Timo erwarte das er die Nr.155 der Welt noch mit einem Arm auf dem Rücken schlägt, auch mit Erkältung!
Wenn er wirklich so schlimm krank ist, darf er garnicht spielen, dann wäre dies nämlich verantwortungslos.

Sorry, aber diese Aussage halte ich ehrlich gesagt für ziemlichen Murks.
Die Nummer 155 der Welt sit mit Sicherheit keine Gurke, die man mal eben im vorbeigehen schlägt. Bei einer Sportart, die von so vielen Millionen Menschen ausgeübt wird, sind die Leistungsunterschiede auch in der Spitze zwangsläufig nicht so extrem. Und wenn der dann vielleicht auch noch einen guten Tag erwischt und Morgenluft wittert, wenn er merkt, dass er Chancen hat, dann kann eine Grippe, die einen im Laufe der Partie schwächt, schon ausreichen.

Wie andere schon gesagt haben, ich finde es spricht für Timo wenn er merkt, dass es ihm nicht gut geht, er dann aber versucht sich durchzubeissen, in der Hoffnung doch gewinnen zu können (die ersten beiden Sätze gingen ja auch noch) und dann vielleicht in der nächsten Runde schon wieder fitter zu sein.
Außerdem sehen die Zuschauer sicherlich lieber ein Match mit einem nicht ganz fitten Boll als einen Hinweis auf der Anzeigetafel, dass der Gegner kampflos weiter ist.

[Harnisch]

@aleol

Im Verhältnis zu den Top Ten ist die Nummer 155 der WR mit Sicherheit eine Gurke. Wenn die Nummer 155 so gut wäre, könnte sie in der Buli auch oben spielen, das möchte ich ihr aber entschieden absprechen!

Dein Argument überzeugt mich leider nicht !

Wenn Timo trotz Verletzung/Krankheit gespielt hat, muß er fit gewesen sein, ansonsten nennt man sowas unprofessionell. Wenn alles so schlimm gewesen wäre, hätte er eh keine Chance auf den Turniersieg gehabt!

Kann es nicht einfach sein das er schlecht war? Wieso muß er den erkrankt gewesen sein ,wenn er verliert? Habe eher das Gefühl er ist im Mom Sch drauf ist. Das hat jeder mal, wenn er das so sagen würde fänd ich es wirklich ok.

Mich stört nur immer dieses Lammentieren , wie
-überspielt-verletzt-krank !

Kann doch sein das es im Mom einfach zu mehr nicht reicht, wäre doch vollkommen ok!

Ich hätte dafür jedenfalls verständniss!

[aleol]

Boll ist vor dem Doppel krankgeschrieben worden (ich weiß, es gibt auch Ärtzte die so etwas sehr schnell machen), dürfte aber außerdem auch von Veranstaltern und Sponsoren mächtig Druck bekommen, wenn er im Doppel nicht antritt, obwohl er vielleicht gar nicht wirklich krank war.
Das ganze plus dem Einbruch im Einzel lässt es für mich deutlich wahrscheinlicher erscheinen, dass er tatsächlich eine Grippe hat, als dass es sich dabei nur um eine faule Ausrede handelt.


Mir persönlich geht es so, dass ich bei einer klaren Schwächung durch eine Grippe mit Sicherheit nicht gegen einen Spieler gewinne, der ein oder zwei Klassen unter mir spielt. Und ich bin ziemlich überzeugt davon, dass die Physis im Spitzentischtennis doch etwas entscheidender ist, als in meinem Spiel.
Wenn Du die Erfahrung gemacht hast, Fitness sei nicht so wichtig - Glückwunsch.


Ach ja, was die Gurke Pavelka angeht - klar es gibt in der ganzen Welt noch über 150 Spieler, die von der Spielstärke zwischen Boll und ihm stehen, und er ist sicherlich keine Rakete, die in Athen Gold gewinnen wird, dennoch kann er an einem guten Tag auch schon den einen oder anderen schlagen.
Shetinin, Crisan, Kreanga, J.-M. Saive, Samsonov und noch einige andere haben das auch schon erfahren müssen...

Wie bereits gesagt, ich finde es besonders sportlich und professionell, wenn man auch mit Krankheit versucht, den Zuschauern was für ihr Geld zu bieten, auch wenn man das Turnier vielleicht nicht gewinnt - aber wenn es darum ginge, könnten viele andere ja auch zu Hause bleiben.

[WildWilbur]

Zitat von Harnisch

@aleol

Im Verhältnis zu den Top Ten ist die Nummer 155 der WR mit Sicherheit eine Gurke. Wenn die Nummer 155 so gut wäre, könnte sie in der Buli auch oben spielen, das möchte ich ihr aber entschieden absprechen!

Dein Argument überzeugt mich leider nicht !

Lool, was für´n Quatsch. Einfach selber mal gucken, dann redet man auch weniger Blödsinn. Boll war in den ersten beiden Sätzen der deutlich aktivere und hat die dann auch gewonnen. Dann wurde er immer passiver (ja, kann man sich durch Krankheit erklären, und ja, hat mich auch genervt) und Pavelka nutzte jede Chance, die Ballwechsel zu diktieren. Im weiteren Verlauf des Matches hat Pavelka zunehmend alle Punkte gemacht: die eigenen und mit Fehlern auch die von Boll. Aber er hat definitiv nicht schlecht gespielt. Wie "schlecht" diese Gurke dann spielen kann, sah man zwei Runden später gegen Jook. Das Spiel war sehr geil und der Sieg absolut nicht deutlich für Jook. Währenddessen spielte zwar Rossi, aber ich hab trotzdem bei Jook-Pavelka zugeschaut.

Egal was der Mann vorher auf die Reihe gebracht hat: Bei den German Open hatte er die Form seines Lebens. Bin gespannt, ob er die Leistung konstant halten kann.

An Boll´s Stelle wäre ich aber gar nicht erst angetreten. Es hätte ihm eigentlich klar sein sollen, dass er nicht allzu viele Sätze durchhält (zu sehen was das deutlich). Aber wahrscheinlich hat man ihm auch erzählt, es würde sich nur um ´ne "Gurke" handeln.

WW

[Holgi der 2]

@ MagicBackhand

Sollte es wirklich so sein, daß Timo aufgrund der fehlenden Trainingspartner in Deutschland wenige Chancen hat Weltmeister zu werden,
dann würde mich mal sehr stark interessieren wie das Werner Schlager geschafft hat. ALso da dran kanns ja wohl wirklich nicht liegen, zumal
in der Bundesliga genug Topspieler sind um sein eigenes Niveau zu verbessern.



@ all

Was mich persönlich am meisten stört sind diese sinnlosen Ausreden.
Ein Jörg Roßkopf gibt einfach zu, daß der andere, in diesem Fall Hao,
einfach besser war und er keine realistische Chance auf einen Sieg hatte.

Timo lässt meiner Meinung nach lieber eine Ausrede verbreiten anstatt
einfach mal die eigene Leistung, in diesem Fall "schlecht", zu verkünden.

Was mich auch noch stört ist die Tatsache, daß die Medien und Funktionäre
einfach nicht zugeben können daß Deutschland nicht "TOP" in der Welt ist,
sondern nur ein Land von vielen.

Timo ist ein sehr guter Spieler, Weltklassespieler, aber man darf von Timo
nicht das erwarten was Waldner geschafft hat. Er wird erfolgreich, ist erfolgreich, aber er wird kein "Mozart"!