Tomokazu Harimoto (JPN)

[Zigeuner]

Zitat von ToniG

Tomokazu Harimoto ist zu 95% Chinese und hat lediglich die japanische Staatsbürgerschaft und ist in Japan aufgewachsen.

Was heißt lediglich. In Japen aufgewachsen zu sein ist ein wesentlicher Bestandteil davon japanisch zu sein.

Genau so wie bei Dima Ovtcharov.

Dann gibt es Fälle, da kommen diejenigen noch etwas später zB Liu Jia, werden aber dennoch durch ihre neue Heimat noch geprägt. Sie hat sogar nen Ösi-Akzent^^.

Und dann gibt es welche, die nehmen einfach nur den Pass an.

Da muss man die einzelen Fälle schon genau unterscheiden.

[Zigeuner]

Zitat von Svennie

Egal wie gut er spielt, was er auf jeden Fall macht, macht ihn so etwas nicht sympatisch, da kann wer sagen was er will

Wenn ihn das für dich nicht sympathisch macht, ist es dein gutes Recht diese Meinung zu vertreten.
Ne allgemeine Aussage würde ich allerdings nicht treffen, da das viel mit dem persönlichem Empfinden zu tun hat.

Aber man könnte natürlich sagen, dass die Mehrheit des gemeinen Basiswühlers dieses Verhalten als nicht sympathisch einstufen würde .

[Lemmyfan]

Zitat von Chris Kratzenstein

Doch genau du hast geschrieben
"Verdient hätte er es"

Ob man das so ausführlich diskutieren muss ist ein anderes Thema. Aber du hattest eben genau verdient geschrieben und daran hängt sich die Diakussion auf.

Okay, ich hab tatsächlich geschrieben, dass er es verdient hätte. Asche auf mein Haupt! War mir entfallen, weil meiner Meinung nach auch nicht wichtig. Vielleicht war das ja etwas irreführend ausgedrückt. Ich bin eben der Meinung, dass, wenn ein Junge in seinem Alter zu solchen Leistungen fähig ist wie momentan, dann muss er schon ein riesiges Trainingspensum auf sich genommen haben, wahrscheinlich ein größeres als jemals ein TT Spieler vor ihm. Und deswegen, bin ich jedenfalls der Meinung, hätte er es auch verdient.
Natürlich wird man nur Olympiasieger, wenn man eine außergewöhnliche Leistung abruft. Und jeder der diesen Titel gewinnt, hat es natürlich auch verdient, von getopten Sportlern abgesehen.

[Armendariz]

Zitat von Zigeuner

Geringe Belastung übrigens auch (Playstation Generation), nur da macht sich keiner Sorgen.
Nehmen wir an er wäre wirklich mit 30 "durch". Dann hätte er bis dahin 15 Jahre Profitischtennis hinter sich, eine sehr, sehr lange Zeit und höchstwahrscheinlich extrem erfolgreich, sportlich wie finanziell sowieso. Wahrscheinlich könnte er auch mit 20 aufhören und hätte mehr erreicht als die meisten anderen in ihren ganzen Leben.
Und wäre er tatsächlich mal körperlich "am Sack" hätte er das mit der allgemeinen Bevölkerung (zumindest in GER/westliche Welt) gemeinsam, wo das als normal angesehen wird.

Von dem her Teile ich die Sorge nicht so bzw habe da nen anderen Blickwinkel .

Du hast in vielen Dingen recht, aber das muss man auch differenziert sehen.
Es geht ja nicht bloß darum, dass man bis 30 perfekt fit ist und danach einbricht.
Wenn er sehr früh schon sehr intensiv trainiert, können auch schon mit 20 Einschränkungen auftreten - Gelenkverschleiß, muskuläre Dysbalancen je nach Qualität der Trainingssteuerung etc.

D.h. ob er dann eine "erfüllte Karriere" hat, ist die Frage. Da kann es viele böse Rückschläge geben.

Das krasse ist ja, dass er nicht das erste Jungtalent ist, aber das erste Jungtalent, das so kraftintensiv spielt (und jubelt - ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass der durchgebogene Rücken auf Dauer gesund ist ). Das macht ja die Hauptessenz seines Spiels aus.
Bei Schlager, Waldner, Samsonov wär das was ganz anderes, weil die deutlich mehr "Touch"-TT spielen. Deshalb reichts ja auch noch bis Anfang, Mitte 40 auf Topniveau.

Krasses Gegenbeispiel ist Kreanga, der aber vor seiner TT-Karriere schon Turner war, und ein sehr gutes Verständnis von Trainingssteuerung hat. Außerdem ist er kompakter gebaut.

Ich will nicht unken. Ich hoffe aber einfach sehr für ihn, dass er kluge Trainer hat, die dafür sorgen, dass er viele Jahre lang noch so tolles Tischtennis zeigen kann!

[Rieslingrübe]

Zitat von Armendariz

Bei Schlager, Waldner, Samsonov war das was ganz anderes, weil die deutlich mehr "Touch"-TT spiel(t)en.

Schlager bevorzugte bereits in jungen Jahren einen recht kraftraubenden Stil.

Und in seiner Topzeit spielte er schwere Hölzer mit extrem hart selektierten Belägen. Mit solch einem Ü200-Gramm-Prügel würde Harimoto vermutlich keine zwei Trainingseinheiten durchhalten, geschweige denn ein ganzes Turnier.

Nicht von ungefähr war Werner Schlager ab Mitte 20 Dauergast bei diversen Physiotherapeuten, Akupunkteuren, Chiropraktikern etc. - wegen immer mal wieder auftretenden Beschwerden an Rücken, Schulter, Ellenbogen....

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[Matousek]

Zitat von Turboblock

das seh ich ihm nach, er ist erst 14 jahre alt, das könnte sich im alter ev immer noch legen... wer weiß denn schon unter welchen leistungsdruck er steht und wie hoch er seinen eigenen erwartungen ansetzt bei dem wahnsinnigen trainigsaufwand. er scheint doch vor motivation nur so zu platzen...

Die Frage stellt sich dann bei dem bisher betriebenen Aufwand, wann dann für ihn körperlich Schluß ist. Bei den Chinesen sieht man ja auch keinen, die mit einem Alter wie Boll u. Vladi z.B., noch in der Weltspitze dabei sind.
Aber das ist ja nicht unser Bier.
Aus Europa wird mit Sicherheit so ein Spieler nie auf der Bildfläche erscheinen.

[Zweier]

Was für ein Athlet sollte der künftige nichtchinesische Weltmeister denn sein? Ein geschmeidiger explosiver leichtgewichtiger Akrobat, Turner und Tänzer in einem, flexibel und nervenstark wie ein Schwerpunktschullehrer in einer Millionenstadt, fortwährend immerzu innerlich lächelnd und niemals verzagend und hadernd?

[Matousek]

Zitat von Zweier

Was für ein Athlet sollte der künftige nichtchinesische Weltmeister denn sein? Ein geschmeidiger explosiver leichtgewichtiger Akrobat, Turner und Tänzer in einem, flexibel und nervenstark wie ein Schwerpunktschullehrer in einer Millionenstadt, fortwährend immerzu innerlich lächelnd und niemals verzagend und hadernd?

So bald China auch Fußballweltmeister wird. Dann wird auch TT in China zur Randsportart verkommen.

[Zweier]

Zitat von Matousek

So bald China auch Fußballweltmeister wird. Dann wird auch TT in China zur Randsportart verkommen.

Das kann schneller gehen, als wir denken.

[mithardemb]

Zitat von Armendariz

Ich glaub das gehört eher in den Bereich der Urban Legends...
Wenn ich mich recht entsinne, meinte Boll in seinem Buch, dass er mal bei einem Turnier Xu Xin gesehen hat, der seinen nächsten Gegner einspielte. Dabei soll der sich Mühe gegeben haben, mit Shakehand und einer ähnlichen Abwartehaltung und Aufschlägen, Boll zu imitieren.

Die beschriebene Situation war der World Cup 2002 der in China stattfand und bei dem Boll Wang Liqin 4.0 und Kong Linghui 4:1 schlug. Da ging damals ein Beben durchs Chinesische Tischtennis. Xu Xin war damals gerade 12 Jahre alt. Er wird kaum als Boll Double eingesetzt worden sein.

henrypijames hat das Thema mit dem ausbilden von Doubles unter dem Namen "Schattenspieler" hier bestätigt: http://forum.tt-news.de/showpost.php...89&postcount=8

Zitat von Armendariz

So wirklich sehe ich nicht den großen Nutzen, ein Boll-Double langwierig auszubilden. Boll macht viele kleine Sachen richtig, hat ein gutes Auge für Platzierungen, eine hervorragende Antizipation und das schwer zu fassende "Ballgefühl". Dima erwähnte mal, er habe sich langwierig die RH-Banane angeeignet. Boll habe es mal im Training probiert und dann nach 2 Wochen den Schlag beherrscht.

Timo Boll wird nicht ohne Grund als Jahrhundertalent beschrieben. Allerdings ist der Bewegungsablauf seiner Vorhand wohl leider auch der Grund für die Rückenprobleme die er sehr früh entwickelt hat. Insofern werden die Chinesen (wiederum nach henrypijames) diese Bewegung eher als fehlerhaft einstufen. Das ist wohl eine zweischneidige Angelegenheit. Auf der einen Seite war die Vorhand Grundlage für einige Siege über die chinesischen Spitzenspieler auf der anderen Seite Grund für die viele körperlichen Probleme.

Zitat von Armendariz

Bei Harimoto weiß man bisher noch nichts von Verletzungen. Es gibt drei Möglichkeiten:
A) er hat einen genetisch bedingt hervorragenden Körper, d.h. vor allem keine Knochenfehlstellungen o.ä.
B) Die Trainingssteuerung läuft so professionell ab, dass schon immer genau auf die richtige Balance zwischen Muskelstärkung (Schnellkraft) und Ruhepausen geachtet wurde.
C) Wenn A oder B nicht zutreffen, dann könnten sich irgendwann Verletzungen häufen - oder noch schlimmer, sein Körper ist mit 30 verschlissen. Hohe Belastung des Bewegungsapparats in der Pubertät ist eigentlich ein großes Gesundheitsrisiko. Wobei er vom Gesamteindruck nicht so aussieht, als würde er viel Gewichte stemmen

... oder D) er hat keine so extreme Bewegung bei der Vorhand.