Die Zukunft des TT-Sports - fragliche Regeländerung

[BlackJack]

Ich versteh eigentlich auch nicht, wieso man das TT fast komplett umkrempeln will. Ich finde, so wie s momentan ist, könnte man es auch lassen. Den 40mm Ball finde ich halb so schlimm, wenn er komplett eingeführt ist, wird man irgendwann vergessen, dass der Ball mit dem man da spielt 2mm größer ist. Aber den Ball mit irgendwelchen Markierungen zu versehen oder gar bunt zu machen, argh, was soll das ?! Dann sieht zwar auch der Zuschauer, dass der Ball mit extrem viel Rotation gespielt wird, aber damit beschneidet man doch genauso die Spieler, oder? Dann sieht der Gegner direkt, ob ich jetzt mit viel oder wenig Spin gezogen hab. Diese Variationsmöglichkeiten machen doch auch einen Teil des Könnens ein TT-Spielers aus.
Den Aufschlag zu entschärfen ist vielleicht gar nicht so schlecht, aber nur noch RH Aufschläge ??!! Dann müsste man beim Tennis vielleicht auch die Asse verbieten und es dürfen nur noch Aufschläge von unten gemacht werden. Bei diesem Punkt kann man ansetzten , aber ich wüsste selber auch nicht genau wie. Ok, die Aufschläge nur noch vorm Körper und nicht verdeckt ist schon richtig, aber das ganze dann auch umzusetzen wird wahrscheinlich nicht ganz einfach werden. Aber auch hier: auch ein guter Aufschlag zeichnet einen guten Spieler aus (was nicht heißen soll, dass ich es toll finde, wenn einer nur wegen seiner Aufschläge gewinnt!)
Die Zählweise ändern? Bloß nicht !! Beim TT geht's nun mal bis 21, das weiß doch fast jeder. Ich hab auch schon mal im Training nur Sätze bis 11 spielen lassen und davon war keiner so richtig begeistert. Wie schon mal vom Werner Schlager beschrieben, wenn man die Sätze verkürzt, dann entfällt ein großer Teil taktieren und auch die Spannung innerhalb eines Satzes würde imo auch darunter leiden.
Teilweise würden die Regeländerungen dazu führen, dass das Können des Spielers gar nicht mehr so wichtig ist, sondern durch die Regeln untergeht und ob das der richtige Weg ist ... ??
Ich bin auch der Meinung, es wäre viel wichtiger an Punkten wie Nachwuchsförderung und ehrenamtliche Tätigkeiten für den Verein anzusetzen. Wenn bei uns im Verein nicht irgendwann mal drei-vier Leute (mich eingeschlossen ) sich entschlossen hätten, dass sich grade im Nachwuchsbereich was tun muss, dann würden wir immer noch mit einer Jugendmannschaft in der Kreisklasse rumdümpeln. Ich finde über solche Sachen sollten sich die Herrn Funktionäre viel mehr Gedanken machen.
Naja, ich hoffe, dass "unser" Sport bestehen bleibt, wie er ist und nicht kaputt geregelt wird. Ansonsten sollten wir uns alle zusammenschließen und doch dann wieder so TT spielen, wie wir es wollen

cu
BlackJack

[say]

1) Aufschläge nur mit Rückhand???
Ich glaube mit Belägen bis 1,5 mm vielleicht 1,7 mm kann man schon sehr viel erreichen. Die Rotation des Balles wird auch entschärft und so kann man schon viel leichter die Bälle Retournieren. (Die 40 mm Bälle tragen auch dazu bei).

2) Die Noppenbeläge auch auf Bestimmte Länge zu begrenzen das „Flattern“ entfällt.

3) Sätze nur bis 16 Punkte .........und nur am einem Tisch. Die Spiele werden nicht sooooo Lang und die Stimmung kann sich besser entwickeln.
cu
say

[say]

Ahhhhhhhh...das hab ich vergessen :-(
ich bitte naturlich
um weitere Vorschläge.

[40mmfan]

ich verstehe nicht, warum der 40mm ball so kritisiert wird (abgesehen von den zugegeben grossen qualitätsschwankungen und eiern, was aber eigentlich ein organisatorisches problem war) und nicht als herausforderung gesehen wird. der technisch bessere und kreativere spieler setzt sich nach wie vor durch. dass ein paar haudrauf´s nicht gleich mit dem ersten schlag punkten, ist doch zu begrüssen.
eine reform der zählweise hingegen (satz bis 11) würde das spiel zum nervenkrieg machen und die spielerischen anteile schwächen. gerade die taktik gibt dem spiel doch die würze. kurze sätze zwingen aber zum kompromisslosem risiko.

[Freddie]

Immer wieder fällt die Äußerung: Warum überhaupt Regeländerungen?

Jeder Sport, auch TT unterliegt einer Entwicklung und das Regelwerk muß dieser Entwicklung folgen. Das ist nicht nur jetzt so, das war schon immer so. Fast nach jeder WM in der Vergangenheit gab es Regeländerungen, bzw. Regelanpassungen. So z. B. Einführung Zeitspiel, Ballannahme hinter dem Tisch, Handtuch nur bei Aufschlagwechsel, um nur einige wenige zu nennen. Ein altes Regelwerk passt halt nicht auf einen sich weiter entwickelnden Sport. Die früheren Verantwortlichen hätten doch 1936 nicht das Netz 1,5 cm niedriger gemacht, wenn sie gewußt hätten, wie aggresiv heute gespielt wird. Damals waren halt die Ballwechsel zu lang.

Interessant ist, daß vor allem viele ältere Semester, zu denen ich mich hier im Forum auch zähle, Regeländerungen gar nicht verurteilen. Gerade weil wir schon viele sinnvolle gesehen haben, die für viele von euch heute Bestandteil des ursprünglichen TT sind.

[BlackJack]

Also ich versteh ja deine Argumente Freddie, dass sich der Sport einer unaufhaltsamen Entwicklung gegenüber sieht und das Regelwerk dabei auch der Entwicklung angeglichen werden muss. Aber die Beispiele, die aufgeführt hast sind imho keine für den Sport ansich so gravierenden.
Aber die jetzt geplanten Regeländerungen würden aber den Sport komplett verändern, deshalb streuben sich auch so viele dagegen. Es ist ein riesen Unterschied, ob ich nun den Satz bis 11 oder bis 21 spiele und auch ein Ball mit irgendwelchen Markierungen würde das Spiel entscheident verändern. Das gilt auch für das angedachte Verbot von VH-Aufschlägen.
Und wie man merkt sehen die Meisten nicht mal den Sinn hinter diesen geplanten Regeländerungen und zwar weil er für den TT-Spieler selbst gar nicht ersichtlich ist. Viele Top-Spieler (Schlager, Boll) sagen ja auch, dass sie gegen Änderungen wären.
Deshalb verstehe ich einfach nicht, wieso ein paar Funktionäre gegen den Willen derjenigen, die den Sport ausüben, die Regeln ändern wollen .

cu
BlackJack

[Torben Wosik]

Ich bin der Meinung, daß es schwachsinnig ist andauernd etwas zu verändern. Erst der große Ball, jetzt eventuell noch die Zählweise und der Aufschlag. Alles in so einer kurzen Zeit ist nicht durchsetzbar. Die Herren Funktionäre sollten auch mal an die Aktiven denken. Das Spiel ist durch den 40mm Mall keineswegs besser geworden, was sich viele versprochen hatten. Man hätte direkt an den Aufschlag gehen müssen. Ich lebe seit einigen Jahren zwar auch vom Aufschlag, doch sollte es mehr zu offenen Ballwechseln kommen. Wenn Regeln geändert werden, dann bitte genau festlegen,wie sie zu handhaben sind. Es darf nicht etwas beschlossen werden, wo man während des Spiels dauernd die Gelegenheit hat zu diskutieren.Ich bin der Meinung wie einige von euch, daß unser Sport doch früher auch ansehnlich war,doch sollten alle Beteiligten sich insgesamt mehr für unseren!!! Sport einsetzen. Alle müssen an einem Strang ziehen,schnellstens

[holger]

@ Torben Wosik

und wie soll das aussehen?

Die Ballwechsel müssen länger werden, aber wie stellst Du Dir das vor? Sollte man doch nicht lieber das Kleben verbieten, weil dann die Beläge nicht mehr so schnell sind?

[Freddie]

Original erstellt von BlackJack
Aber die Beispiele, die aufgeführt hast sind imho keine für den Sport ansich so gravierenden. ...
Es ist ein riesen Unterschied, ob ich nun den Satz bis 11 oder bis 21 spiele und auch ein Ball mit irgendwelchen Markierungen würde das Spiel entscheident verändern. ....Viele Top-Spieler (Schlager, Boll) sagen ja auch, dass sie gegen Änderungen wären.

1. Änderungen, wie die Einführung des Zeitspiels waren sehr gravierend. Frag mal deine älteren Sportskameraden dazu.

2. Spitzenspieler achten schon heut sehr genau auf den Ballaufdruck, um die Rotation zu erkennen. Bereits ein zweiter Aufdruck auf der Rückseite würde dies erleichtern. Entscheidende Veränderungen seh ich darin nicht. Oder, wer achtet denn jetzt schon drauf??

3. Viele Topspieler sagen nicht, dass sie gegen Änderungen sind, sondern gegen die angedachten Änderungen in der Kürze der Zeit. Leider wirkt da doch die überstürzte Einführung des großen Balles nach, der heute noch immer unter Qualitätsschwankungen leidet. Deshalb ist doch immer noch kein vernünftiger Vergleich alt gegen neu möglich. Wartet noch einige Monate ab.

Generell wehre ich mich dagegen, die Funktionäre als unwissende zu verurteilen. Viele haben mehr Spielerfahrung als so mancher von euch. Und eine Änderung der Zählweise hat schon ein Eberhard Schöler vor langer Zeit gefordert. Ihn würde ich nicht als bornierten Funktionär bezeichnen.

[Mephisto]

Ich finde es gut, dass Du Dir soviel Gedanken um die Zukunft unseres Sports machst und durch Deine Initiative eine gewisse Struktur in die verschiedenen Ansatzpunkte kommt. Du bist schon fast so etwas wie ein Moderator dieses Themenkomplexes.

Es ist auch klar, dass Du Deine Meinung vertrittst. Allerdings finde ich es nicht okay, dass Du die Kritiker von evtl. Änderungen ständig belehrst. Ich akzeptiere Deine Meinung vollkommen, genauso solltest Du aber auch kritische Meinungen akzeptieren. Ich rede nicht von tolerieren, sondern von akzeptieren. Fast jeden Beitrag, der in eine Richtung geht, die Du nicht teilst, wird von Dir bewertet und dabei entstehen auch Wiederholungen. Da Du hier auch so etwas wie ein Moderator bist, halte ich die sofortige Daumen-Hoch- oder Daumen-Runter-Bewertung für gefährlich, weil dadurch ein falsches Meinungsbild entsteht. Wenn man neue Aspekte oder Ideen hat, müssen die natürlich raus; wenn aber jeder hier seine Meinung etliche Male wiederholen würde, um eine bstimmte Position zu stärken, würde es hier zu vielen Wiederholungen kommen und das wäre der Sache auch nicht zuträglich.

Ich behaupte mal, hier sind überwiegend Leute, die diesen Sport lieben, die überdurchschnittlich engagiert sind und auch offen für Neues sind - also keine verbohrten, ultrakonservativen "Dagegegensager". Einige Ansätze würden den Sport nunmal so umkrempeln, dass sich wirklich grundliegende Merkmale ändern würden, die dem einen oder anderen doch den Spaß an der Sportart ein wenig bis gewaltig nehmen würde. Das kann man natürlich nicht pauschalisieren und muss die verschiedenen Punkte einzeln angehen. Ich bitte Dich allerdings um Akzeptanz, dass bislang eine deutliche Mehrzahl von Basis und Spitzensportlern, die hier vertreten sind, die geplanten Massnahmen oder einige davon sehr kritisch begutachten, und zwar weil sie sich auch viel Gedanken um unseren Sport machen und nicht weil sie vorab etwas kaputtreden wollen. Und wie gesagt, hier sind die Engagierten und "Macher" des TT. Beim Otto-Normal-Spieler in unseren Vereinen ist die Skepsis und das Unverständnis weitaus größer, wobei hier das Beispiel der "Dagegensager" dann eher passt, weil sie dieses Thema nicht aus allen Blickwinkeln betrachten.