Testberichte und Liste zugelassener neuer Tischtennis-Bälle (Plastikbälle/Polyball)

[Kyuss]

Zitat von JanMove

Ah ja, noch eine Bemerkung zu den P-Bällen:
Die nahtlosen Hanno sind optisch deutlich grösser als die Bälle mit Naht. Ich habe sie zwar nicht vermessen, denke aber, dass eine Messung dies bestätigen wird.

Nö, nur der Kunststoff is etwas heller.

[Kyuss]

Zitat von JanMove

Mit dem Frischkleben und der Weiterentwicklung des Materials bekam das Topspinspiel eine immer wichtigere Bedeutung. Der Penholder-Chinese mit KN-Schusspsiel (beispielsweise wie Ding Yi) konnte dem variablen Spinspiel nichts mehr entgegensetzen. Deswegen ist dieses Spielsystem international praktisch ausgestorben.
Der P-Ball biettet aber eine gute Chance für eine Renaissance dieses Spielstils.

Dir schon klar, dass schon die ganze Saison mit P gespielt wird international und in der Bundesliga ? ( nedmal die LN-Abwehrer haben nach ner kleinen Eingewöhnungsphase noch Probleme)
Null bis fast null Spin ist doch Käse, aber das is der falsche thread dazu, gibt es ja Regelunterforum schon genug. ( Stichwort Umfang, Reibung des neuen Material usw...)

[JanMove]

Zitat von Kyuss

Nö, nur der Kunststoff is etwas heller.

Was hat die Kunststofffarbe mit der Grösse zu tun?

[JanMove]

Zitat von Kyuss

Dir schon klar, dass schon die ganze Saison mit P gespielt wird international und in der Bundesliga ? ( nedmal die LN-Abwehrer haben nach ner kleinen Eingewöhnungsphase noch Probleme)
Null bis fast null Spin ist doch Käse, aber das is der falsche thread dazu, gibt es ja Regelunterforum schon genug. ( Stichwort Umfang, Reibung des neuen Material usw...)

Klar, jemand der bisher immer NI spielte wird wohl kaum auf KN umstellen. Aber bei den Chinesen weiss man nie, was die so ausbrüten. Vielleicht tauchen in ein oder zwei Jahren Spieler mit so einem Spielsystem wieder auf. Die sind ja in solchen Dingen immer viel progressiver und innovativer als die Europäer.

[Zzangei]

Hab mal 20 minuten mit dem XuShaofa Ball gespielt. Ich musste mich wirklich null umstellen, allerdings fand ich den Ball beim Topspin langsamer. Der Bogen war nicht so stark und der Ball nen ticken, aber doch merklich langsamer.

Mein Gegenüber hat nen ESN Belag gespielt und der Unterschied war schon extrem für mich, der seine Topspins nur geblockt hat. Er hat alles gegeben und ich hatte null Mühe zu blocken. Das war viel zu einfach. Als wir zu Celluloid zurück sind, waren seine Topspins die üblichen Raketen, wo ich den ein oder anderen nicht geblockt hab, obwohl wir uns nur eingespielt haben.

Während für ihn der Unterschied wie Tag und Nacht war, was ich selbst beim Blocken seiner Topspins bestätigen konnte, war bei mir der Unterschied nicht groß. Minimal langsamer, aber nix weltbewegendes. Im Gegensatz zu ihm spiel ich einen klebrigen Chinabelag auf der VH. Mit der RH haben wir nicht gespielt, weil er wieder mit dem C-Ball spielen wollte. Das Erlebnis war für ihn bissi frustrierend. Aber letztendlich denke ich, dass das eine Technikfrage ist. Meine Ausholbewegung ist länger als seine und dass ich nen klebrigen Belag habe, dürfte wohl auch was ausmachen.

[Power-Seven]

Zitat von JanMove

@ Power-Seven

Wenn irgendwelche Änderungen drastisch sind im Vergleich zu dem, was ich momentan spiele, dann reicht bei mir eine halbe Stunde aus, um das qualifizieren zu können.

Ok.

Dann wirst du dich wohl auch nach mehrfachem Gebrauch nicht mit den Bällen anfreunden können.

Ich sehe es (Badminton) nicht ganz so drastisch, aber der Spinverlust ist unstrittig. Die Tendenz zu mehr Athletik gab es auch schon vorher, aber sie wird sicher verstärkt. Das übrigens kommt mir nicht entgegen ;-) Trotzdem mag ich die Bälle.

Keinesfalls wollte ich dich in irgendeiner Weise angreifen, ich hoffe, das kam rüber.

[JanMove]

Hab ich auch so nicht aufgefasst.
Der Vergleich mit Badminton ist natürlich etwas übertieben, aber es gibt ja das Stilmittel der überspitzten Formulierung. Und ich bin bzgl. der Verwendung von Smilies typischerweise sehr sparsam.

[JanMove]

So, gestern 2 h trainiert ausschliesslich mit P-Bällen unterschiedlichen Marken, und ich kann sagen ein für mich sehr überraschendes Testergebnis!
Wir haben gespielt mit jeweils zwei Bällen der Marken: DHS, Andro, Stiga, Hanno (nahtlos), Donic und Nittaku (China).
Ich beschreibe mal hier im folgenden, die von uns beobachteten (gefühlten) Eigenschaften, wobei wir da beide eine sehr ähnliche Einschätzung hatten.

Gewicht:
DHS, Andro und Stiga gleich aber gefühlt deutlich grösser als beim Hanno, Nittaku und Donic. Der Hanno und Nittaku fühlte sich gleich schwer an und der Donic insgesamt am leichtesten
DHS=Andro=Stiga > Hanno = Nittaku > Donic

Grösse:
Hanno am grössten gefolgt von DHS, Andro und Stiga, die gleich gross sind. Der Nittaku und Donic ist am kleinsten.
Hanno > DHS=Andro=Stiga > Nittaku >= Donic

Tempo:
Beim DHS, Andro und Stiga am geringsten gefolgt vom Hanno. Der Nittaku und Donic fliegt am schnellsten.
DHS=Andro=Stiga < Hanno < Nittaku <= Donic

Spinannahme:
Beim nahtlosen Hanno am geringsten. Beim DHS, Andro und Stiga gleich aber ein klein bisschen mehr. Beim Nittku und Donic am grössten.
Hanno < DHS=Andro=Stiga < Nittaku = Donic

Ballqualität und Stabilität der Flugbahn:
Beim Stiga und DHS kein Unterschied feststellbar. Der Andro flog ziemlich unberechenbar und war am unstabilsten in der Flugbahn. Der Nittaku flog am stabilsten und berechenbarsten. Der Donic war ganz okay, der Hanno aber auch, wobei der aber am höchsten abspringt, was etwas ungewohnt ist.
Am Ende des Trainings sind ein DHS sowie ein Donic Ball kaputt gegangen. Am Nachbarstisch ging auch ein DHS zu Bruch.

Fazit:
1. Die Eigenschaften der P-Bälle variieren gewaltig. Es ist nicht nur eine Frage nahtlos oder mit Naht sondern auch inerhalb der Bälle mit Naht, welche Marke man spielt. Zukünftig heisst es dann nicht mehr nur, auf was für einem Boden und mit welchen Tischen spielt ihr sondern auch welchen P-Ball!
2. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Stiga und Andro Ball aus dem Hause DHS kommen, da diese Bälle in allen Eigenschaften für uns nahezu identisch waren. Einziger Unterschied war die miesere Ballqualität des Andro. Für eine Statistik ist eine Qualitätsaussage natürlich viel zu früh, aber der niedrigere Preis des Andro korreliert auffallend mit der schlechteren Qualität.
3. Der Donic wird mit Sicherheit anders produziert als die anderen Bälle. Alle Eigenschaften unterscheiden sich so deutlich von den DHS=Andro=Stiga Bällen, dass der Donic nicht aus dem gleichen Hause stammen kann. Da er made in China ist, müsste eigentlich zwangsweise folgen, dass er aus dem Hause Double Fish stammt. Der Nittaku ist zwar insgesamt ähnlich wie der Donic aber dann nochmals ein klein bisschen anders in den Details. Wenn ich es nicht andes wüsste, würde ich sagen er folgt einem dritten Verfahren. Da ich mir auch ziemlich sicher bin, dass Donic im gleichen Werk produzieren lässt wie Nittaku, müsste der Nittaku auch von Double Fish stammen. Allerdings scheint der Herstellungsprozess etwas anders zu sein oder aber es wird zumindest anders selektiert.
Insgesamt liegen der Nittaku und der Donic am nächsten bei den Z-Bällen. Das ist aber auch logisch, da diese am kleinsten und mit geringstem Gewicht sind und damit auch den meisten Spin annehmen/abgeben. Leider haben wir den Nittaku nur am kürzesten gespielt. Ein weiterer Vergleich zwischen beiden Bällen wird folgen müssen, und längerfristige Tests müssen dann zeigen wie haltbar die sind.
4. Na ja, es tut mir leid das sagen zu müssen. Aber mein ursprünglicher Favorit - der nahtlose Hanno - ist aus dem Rennen, da zum einen die Spieleigenschaften am gewöhnungsbedürftigsten sind und zum anderen dieser Ball am wenigsten Spin zulässt. Einzig die bessere Haltbarkeit (wie man überall lesen kann) und damit der geringere Preis würde für den nahtlosen Ball sprechen.
5. Momentan ist klar, dass die DHS-Bälle und der Hanno bei uns aus dem Rennen sind. Die klaren Favoriten sind der Donic und der Nittaku. Langzeittests müssen zeigen, ob eine bessere Haltbarkeit und die (vermeindlich) bessere Qualität den Mehrpreis des Nittaku rechtfertigen. Das gilt solange es noch keinen Weener Ball und Nittaku (Japan) zu kaufen gibt. So wie ich Nittaku einschätze, wird der Japan-Ball nochmals deutlich bessere Qualität haben, sollte er denn wirklich auf den Markt kommen. Allerdings ist da der Mehrpreis schon ziemlich gewaltig. Na ja, und Weener ist ein völlig neuer und unbekannter Player auf dem Markt. Das bleibt abzuwarten.

[wjuergens]

Hallo,
hier ein kurzer Bericht von meinen ersten Erfahrungen mit den neuen Plastikbällen.
Als Teilnehmer an den deutschen Seniorenmeisterschaften (Ü60) am ersten Maiwochenende 2015 wusste ich seit längerem, dass dort mit Plastikbällen gespielt werden würde.
Also habe ich mir ein paar P-Bälle der Marken Donic und Joola besorgt, um ein Gefühl für das neue Material zu bekommen.
Der erste Eindruck im Training : gar nicht so viel anders. Wir haben dann mit mehreren DM-Teilnehmern über mehrere Wochen hinweg systematisch mit diesen Bällen trainiert. Auch hier waren die Eindrücke eigentlich gar nicht so schlecht. Allerdings fiel schon auf, dass sich die P-Bälle relativ schnell in die ewigen TT-Jagdgründe verabschiedeten. Wir haben mit ca. 20 Bällen fünf Mal jeweils ca. 2 Stunden trainiert. Nach diesen Trainingseinheiten hatten wir gerade Mal noch eine Hand voll Bälle zur Verfügung. Insbesondere der Donic-Ball fiel durch eine überdruchschnittliche hohe Ausfallquote auf. Etwas länger hielt der Joola-Ball.
Als klassischer Abwehrspieler hatte ich nicht den Eindruck, dass ich weniger Schnitt in die Bälle bekam, als mit den Z-Bällen. Zumindest ist der Effekt, wenn überhaupt vorhanden, mit den hier beschriebenen Bällen sehr gering.
Dann die Senioren-DM am Wochenende in Brackwede (bei Bielefeld WTTV). Dort wurde mit dem P-Ball von tibhar gespielt.
Dieser Ball ist in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe. Oder besser gesagt, er ist ein absolutes Osterei - unrund und sehr zerbrechlich.
Ein Sportkamerad dessen Frau ebenfalls in Brackwede am Start war, hatte sich 12 von diesen Bällen schicken lassen. Nach dem ersten Training, stellte er fest, dass von den 12 Bällen 9 sehr unrund waren.
Ich habe mich am Sonntagmorgen mit meinem Doppelpartner eingespielt und wir hatten innerhalb von 15 Minuten drei kaputte Bälle. Wir sind beide Abwehrspieler und nicht gerade dafür bekannt, dass wir besonders hart auf die Bälle einprügeln.
Auffällig ist, dass die Bälle nicht entlang der Naht sondern quer dazu kaputt gehen. Die Risse sind in aller Regel so gravierend, dass der Ball von einem Moment auf den anderen praktisch unspielbar wird. Deshalb ist die Regel bezgl. kaputter Bälle sehr kurzfristig geändert worden. Bislang kam es eigentlich so gut wie nie vor, dass ein Ball gar nicht mehr spielbar war. Bei den neuen Bällen ist es dagegen die Regel. Neuerdings werden Ballwechsel bei denen der Ball kaputt geht, wiederholt.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass die bisher genannten Gründe für die neuen Bälle (Brandschutz, Feinstaubbelastungen bei der Herstellung) nur vorgeschoben sind und letztlich kommerzielle Gründe die Ursache für diese "Neuerung" sind.

[Kyuss]

Zitat von wjuergens

Deshalb ist die Regel bezgl. kaputter Bälle sehr kurzfristig geändert worden. Bislang kam es eigentlich so gut wie nie vor, dass ein Ball gar nicht mehr spielbar war. Bei den neuen Bällen ist es dagegen die Regel. Neuerdings werden Ballwechsel bei denen der Ball kaputt geht, wiederholt.
Ic.

Nö, is nicht geändert und nicht neu.