Tischtennis-Reform: Offener Spielbetrieb für Frauen und Männer beschlossen

[Chris21272]

Am einfachsten wäre es, wenn Damen grundsätzlich ohne WES in beiden Ligen spielen dürften. Natürlich ist das keine Gleichbehandlung aber wenigstens fallen die Strohmänner in den Meldungen weg. Wenn sie dann z B bei den Herren nur als Platzhalter gemeldet werden, greift ja der RES wenn es keinen Einsatz gibt. Sollten sich die Damen tatsächlich für nur eine Klasse entscheiden, wird der reine Damenbetrieb sicher leiden. Bei uns gibt es eine Kreisliga, dann Bezirksliga. Im Nachbarkreis geht’s bei Bezirksliga los. Dort spielen Damen mit 900 bis 1100 TTR gegen Damen mit 1200 bis 1400 in einer Liga gegeneinander….

Aus meiner Erfahrung (untere Klassen) ist es eher so dass Frauen mit TTR 1250 nicht so spielstark sind wie Männer mit TTR 1250.

Wenn es tatsächlich nur eine offenes Klasse gäbe, würde sich der TTR nach einer Saison angleichen.

Es sind in den letzten Jahrzehnten nicht nur die Damenligen geschrumpft sondern auch die Herren! Dort ist der Schwund nur nicht so auffällig, weil die Absprunghöhe größer war und eben weil Damen dazu gekommen sind.

Warten wir ab, wie es ausgelegt wird.

[Wolfric]

Also einfach akzeptieren, dass Damen leicht schlechtere Grundveraussetzungen haben und nur noch gemischte Klassen fände ich gut. Reine Damenturniere können ja immer noch ausgetragen werden und die Ranglisten nach M/W gefiltert werden.

[TT-Hannes]

Hier sind die verabschiedeten Anträge des Bundestags zu finden:

https://www.tischtennis.de/fileadmin...rgebnissen.pdf

Jeder der sich für den offenen Spielbetrieb interessiert, sollte sich die Anträge 15 und 16 auf den Seiten 72 - 76 ganz genau durchlesen. Dort steht alles dazu drin.
Auch die Begründung dazu ist sehr aufschlussreich.

[Dragonspin]

Zitat von Chris21272

Am einfachsten wäre es, wenn Damen grundsätzlich ohne WES in beiden Ligen spielen dürften.

Dieses Modell wird in anderen Ländern Europas schon praktiziert. Ohne Erfolg.

Jetzt mag man bei allen Einsprüchen einwenden, und das haben hier einige auch, ohne diese Reformen hätte es einen noch größeren Rückgang von Damen gegeben. - Gut, damit kann man jede Kritik abschmettern. Das ist unredlich.

Fastest115 hat schon gut dargestellt, dass es die Entscheidung zwischen Damen und Damen im Herrenspielbetrieb ist. Letztlich passt diese Entscheidung in das Muster des DTTB und der Landesverbände: Mannschaftswettbewerbe werden immer beliebiger. Jeder spielt in x Mannschaften gleichzeitig, ständig treten unterschiedliche Teams an usw. usf. Nun Frauen zu erlauben in zwei Mannschaften als Stammspieler zu gelten, würde in diese Agenda gut reinpassen.

Gut, wird der Mannschaftswettkampf weiter entwertet. Muss man dann nur offen sagen.

Passt auch zur neuen Turnierwelt des DTTB.

[Chris21272]

Damen würden doch dann nicht in x Mannschaften gleichzeitig spielen sondern - wie jetzt auch schon - in zwei (plus Aushelfen was ja Herren auch machen). Wieso wird dadurch der Mannschaftsbetrieb entwertet? Kannst du das erklären? Ist keine rhetorische Frage sondern verstehe Ich wirklich nicht. Oder meintest du das von Fastest angesprochene, dass man die Damen dann als Platzhalter melden kann und die Herren dann in der unteren Mannschaft gemeldet werden können?

Bei uns im Kreis hat die KLD 7 Mannschaften (davon drei aus einem Verein). Eine Damenmannschaft ist diese Saison neu hinzugekommen. Es sind drei Damen, die bisher mit einem Herren zusammen 5.KK Herren gespielt haben und nun überredet wurden zusätzlich Damen zu spielen. Da mussten dann in deren Herrenmannschaft 3 Karteileichen als Platzhalter her, damit die Herrenmannschaft auch weiterhin gemeldet werden kann. Da das dann die Unterste Klasse bei den Herren ist, kann die Mannschaft auch mit RES weiter bestehen. Wenn diese Notlösung nicht machbar gewesen wäre, hätten die Damen nicht im Damenbereich gemeldet, weil sie den Herren nicht hängen lassen wollten.


Außerdem hat man bei uns in der untersten KK Herren 11 Mannschaften also 10 Spiele. Nahezu alle Staffeln sind mit 10 besetzt. Bei den Damen dib es 8 oder 7 Mannschaften also schon von Haus aus weniger Punktspiele. Das ist auch zu bedenken.

[Partner]

Wir brauchen die Damen, das ist für alle ein Gewinn. Es wird weniger geflucht, die anschließende Gemeinschaftsrunde beim Essen ist aufgelockerter, nicht nur Fußball steht im Fokus. Das Mixedspiel wird gefördert, also dann lasst uns das akzeptieren.

[TT-Hannes]

Hier noch ein Artikel der Sportschau dazu:

https://www.sportschau.de/tischtenni...pSEkUuPEze013A

[Iroc-tx]

Also nix mit hier und da spielen, sondern entweder oder.........so wie bereits in einigen Verbänden bis zu Verbandsklassen bereits möglich....

[xxxhunterxxx]

Zitat von Iroc-tx

Also nix mit hier und da spielen, sondern entweder oder.........so wie bereits in einigen Verbänden bis zu Verbandsklassen bereits möglich....

Naja in Bayern kann aktuell bis zur Verbandsklassen bei den Herren als auch bei den Damen gespielt werden, unbegrenzt.
Da der Antrag ja anscheinend aus Bayern kommt kann ich mir nicht vorstellen, dass das Bayern anders umsetzen möchte. Ich kann mir eher vorstellen, dass die Intention ist, dass es auch oberhalb der Verbandsklassen diese Möglichkeit für die Damen gibt. Viele Damenmannschaften wollen nämlich genau aus diesem Grund in Bayern nicht aufsteigen. Da gibt es Mannschaften die verlieren seit Jahren kein Spiel in der Verbandsliga und wollen aber nicht aufsteigen, weil sie dann nicht mehr bei den Herren mitspielen dürften.

[masl83]

Zitat von Dragonspin

Aus Erfahrung. Reformen der Vergangenheit waren oft gut gemeint, doch schlecht gemacht.

Bisher hat die Einbindung in den männlichen Spielbetrieb dazu geführt, dass Damenmannschaften verschwunden sind. Der Spielbetrieb im weiblichen Bereich ist tot. Für einzelne Frauen ist es verständlich, dass sie bei den Herren um die Ecke spielen wollen. Für die Struktur ist es verheerend. So fehlen jungen Mädchen Rollen- und Vorbilder, Mannschaften in die sie eingebunden werden können.

Das ist denke ich eine Annahme von dir, die du nicht belegen kannst. Ich bin da ehrlich gesagt anderer Meinung.
Der Kausale Zusammenhang die Einbindung in der Herrenspielbetrieb hat dazu geführt, dass Damenmannschaften verschwunden sind, halte ich für nicht belegbar. Der Schwund war davor schon da und es gab Verbände, wie hier erwähnt wird, die das ermöglich haben, andere nicht. Und alle, durch die Bank, haben einen Schwund. Das ist jetzt allerdings auch eine Behauptung, die ich nicht mit Zahlen hinterlegen kann, da mir der Zugang zu den Zahlen fehlt.

Wenn ich die letzten Jahre, in denen ich "etwas" mitbekommen habe, reflektiere, hat in den Bereichen der Damensport Aufwind erhalten, in denen an der Basis gut gearbeitet wurde, sei es Verein, (Kreis, gibt es bei uns nicht) oder Bezirk. Hier gibt es nach meiner Erfahrung keine Korrelation zu den Regularieren, wie Damen spielen dürfen oder nicht.