Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov

[Mighty]

Zitat von aberlour

Damit kann man aber ziemlich einfach dopen (notfalls ist halt was im Essen gewesen) und damit wird der Unschuldige, Nicht-Gedopte auch enorm geschädigt und benachteiligt - er hat schlicht kaum ne Chance und das ist dann auch das Karriereende...

Das Problem mit dem Essen lässt sich prinzipiell lösen durch Herstellung speziellen Nahrungsmittel für Sportler, mit entsprechenden, vor allem von WADA und ähnlichen Organisationen unabhängigen Kontrollen.

Natürlich müssen die Sportler auch leichten Zugang zu solchen Produkten haben etc. Nur in diesem Fall könnte man dem Sportler Fahrlässigkeit vorwerfen, wenn er etwas ungeprüftes gegessen hat und dann positiv getestet wurde. Dann wäre er nicht mehr unschuldig.

[stefan.s]

Zitat von Mighty

Das Problem mit dem Essen lässt sich prinzipiell lösen durch Herstellung speziellen Nahrungsmittel für Sportler, mit entsprechenden, vor allem von WADA und ähnlichen Organisationen unabhängigen Kontrollen.

Natürlich müssen die Sportler auch leichten Zugang zu solchen Produkten haben etc. Nur in diesem Fall könnte man dem Sportler Fahrlässigkeit vorwerfen, wenn er etwas ungeprüftes gegessen hat und dann positiv getestet wurde. Dann wäre er nicht mehr unschuldig.

Jetzt bin ich mir sicher. Ganz sicher...

[Setz-It]

Zitat von Mighty

Es geht hier nicht um irgendwelche Verfahrensfehler.

Es geht um menschenverachtenden Charakter einer Regelung, die Bestrafung ohne Schuld vorsieht.

Zum "ganz annehmbar". Wie wäre es mit so einem Gesetz: "Drillinge sollen sofort nach der Geburt getötet werden". OK, die Mutti nicht vergessen, machen wir es so: "Drillinge und ihre Mutter sollen sofort nach der Geburt getötet werden". Ist ja nicht schön, aber schließlich wie oft kommen schon Drillinge vor? Bei 1 von 10000 Geburten. Im Vergleich mit anderen Verfahren in anderen Lebensbereichen ist doch ganz annehmbar.

Die Regel sieht keine Bestrafung ohne Schuld vor, sie kann in Einzelfällen zu einer Bestrafung ohne Schuld führen, das ist ein feiner aber wichtiger Unterschied. Ich bin mir nicht sicher, ob eine Regel menschenverachtend sein kann, wenn sie bis auf absolute Einzelfälle entweder sowieso eingehalten oder bewusst gebrochen wird und nur in dem bislang sehr seltenen Szenario, dass mit der Nahrung verbotene Substanzen aufgenommen werden, überhaupt eine Konsequenz hat. Anders gesagt: eine unlogische Grundannahme oder meinetwegen auch menschenverachtende Forderung macht nicht automatisch die ganze Regelung menschenverachtend, wenn der problematische Aspekt der Grundannahme/Forderung eigentlich nie zum Tragen kommt.

[Mighty]

Zitat von Setz-It

Ich bin mir nicht sicher, ob eine Regel menschenverachtend sein kann, wenn sie bis auf absolute Einzelfälle entweder sowieso eingehalten oder bewusst gebrochen wird und nur in dem bislang sehr seltenen Szenario, dass mit der Nahrung verbotene Substanzen aufgenommen werden, überhaupt eine Konsequenz hat.

Ja, sehr seltene Einzelfälle. Neulich gab es 3 Einzelfälle mit Clenbuterol: Dima und 2 Radfahrer. Alle sagen, es muss am Fleisch liegen. In allen 3 Einzelfällen droht den Sportlern eine harte Bestrafung ohne Feststellung der Schuld.

Nicht menschenverachtend?

[Mighty]

Zitat von Setz-It

Die Regel sieht keine Bestrafung ohne Schuld vor, sie kann in Einzelfällen zu einer Bestrafung ohne Schuld führen, das ist ein feiner aber wichtiger Unterschied.

Danke, dann muss ich meine Aussage korrigieren. Dann behaupte ich mal folgendes: "Die Regel sieht Bestrafung der Sportler ohne Feststellung der Schuld vor". Weder des Vorsatzes noch der Fahrlässigkeit. In 100% der Fälle.

Deshalb ist diese Regel für mich menschenverachtend.

Es ändert daran nichts, dass es manchmal auch welche trifft, die tatsächlich bewusst gedopt haben.

[Klaus123]

Wie schön, daß Tischtennis keine abartige Sportart ist, wo man sich durch Dopen Vorteile verschaffen kann. Im TT kannst du nicht besser werden durch Mittel xy. Wie bedauerlich, daß für alle Sportarten die gleiche Dopingliste gilt, aus besagtem Grund nämlich fragwürdig.

[cloud 9]

Zitat von Mighty

Nicht menschenverachtend?

Ziemlich menschenverachtend wird langsam auch die Verdummung - die hier betrieben wird...

[klugscheisser]

Meine (unmaßgebliche) Meinung:
"Sportgerichtsbarkeit" ist keine staatliche Justiz, sondern man unterwirft sich ihr vertraglich, freiwillig. Mit allen Konsequenzen.

[Tackiness]

Um 14h findet in Frankfurt die Anhörung statt - wird das irgendwo live übertragen?

Vorher kann Dima ja noch beim Chinesen mittagessen und eine Probe mitbringen.

Das Ergebnis der Haarprobe soll auch bald vorliegen. Danach wird entschieden, ob auch Boll & Co. Federn lassen müssen. Hoffentlich zieht sich das nicht zu lange hin, denn Boll muss nun wirklich bald zum Friseur; seiner Frau jucken sicher schon die Finger Geradezu "menschenverachtend" das ganze.

Das neueste in der Presse:
http://www.swp.de/goeppingen/sport/s...art4349,667573

[Setz-It]

Zitat von Mighty

Danke, dann muss ich meine Aussage korrigieren. Dann behaupte ich mal folgendes: "Die Regel sieht Bestrafung der Sportler ohne Feststellung der Schuld vor". Weder des Vorsatzes noch der Fahrlässigkeit. In 100% der Fälle.

Deshalb ist diese Regel für mich menschenverachtend.

Es ändert daran nichts, dass es manchmal auch welche trifft, die tatsächlich bewusst gedopt haben.

Dann muss der Prozess des Übernehmens der Verantwortung aus der Regel ersatzlos gestrichen werden, wenn das dein Problem ist, dann wird auch die Schuldfrage irrelevant. Ein Spieler, der verbotene Substanzen in sich hat, egal ob dafür verantwortlich oder nicht, verliert seine Startberechtigung und wird ggf gesperrt. Das wäre eine deutliche Vereinfachung der Regeln, die Schuldfrage wird ausgeklammert und damit wird durch das Weglassen einiger Wortgruppen aus einer menschenverachtenden Regel eine transparente, gerechte und nur an einem Zustand, nicht an einem Vorgang, orientierte Regel.