ZEN-NOH Weltmeisterschaften 2014 (28.04. - 05.05.2014, Tokio, JPN)

[User 17544]

Zitat von Rieslingrübe

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Nicht jeder Spieler schafft es, sich weiter zu motivieren und zu konzentrieren, wenn er bereits in jungen Jahren (fast) alles gewonnen hat.

[...]

Das mag natürlich auch eine Erklärung sein

...wobei es mir schwerfällt das als ausschließliche Begründung bei einem 23-jährigen Chinesen für möglich zu halten. Und nicht nur bei einem Chinesen, aber bei dem was den Chinesen im Allgemeinen nachgesagt wird halt ein wenig mehr, denn dass die Chinesen einen so talentierten und erfolgreichen 23-jährigen mehr oder weniger in die Welt des Glamours entlassen würden, entspricht nicht gerade dem, was ihnen ansonsten nachgesagt wird

[User 17544]

Zitat von Rieslingrübe

Die Prognose, dass viele aktuelle Weltklassespieler gegen den jungen Jiang mit kleinem Ball Probleme hätten, steht nach wie vor.

Na, diese Prognose steht wohl unzweifelhaft auf einem unumstößlichen Sockel, denn dass er über ein eben so ausgeprägets Talent und zudem über Nervenstärke verfügte, dürfte klar sein

...aber wir leben ja im Hier und Jetzt und solche Prognosen führen zu nichts, denn einen solchen Vergleich wird es nicht geben können

[ttspieler11]

Da auf den letzten Seiten viel über die goldene schwedische Generation geschrieben wurde, hier ein link zu einer interessanten Dokumentation:

Bragden Full Documentary WTTC Dortmund 1989 Waldner, Appelgren, Persson
https://www.youtube.com/watch?v=dJqYv_SFxzE

[Rieslingrübe]

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Zitat von Brett13

...wobei es mir schwerfällt, dies als ausschließliche Begründung....

Wie gesagt, Bretti: in internationalen Foren, im ITTF-Archiv und anderswo findest du einige interessante Details zum Werdegang von Jiang Jialiang und anderen Weltklassespielern der jüngeren und ferneren Vergangenheit.

Etwas historisches Quellenstudium kann gewiss nicht schaden. Dann wirst du auch feststellen, dass es neben den genannten Kong Linghui und Teng Yi vor der Jahrtausendwende noch diverse weitere Shakehandspieler in der chinesischen Nationalmannschaft gab:

In den 70er Jahren den Allround-Abwehrer Liang Geliang (welcher mit Penholder begann und später umstieg); Angreifer Cai Zhenhua (mit Anti-Top auf einer Seite) stand 1981 & '83 im WM-Finale; bekannt sind auch die Defensivspezialisten Chen Xinhua & Wang Hao aus dieser Zeit; und Anfang der 90er Jahre waren die Shakehand-Angreifer Wang Tao (Linkshänder mit Noppen außen auf der RH) plus Ma Wenge (Riesenzieher aus der Halbdistanz) die Nummer 1 & 2 im chinesischen Kader - Wang Tao Mitte der 90er zudem einige Monate Weltranglistenerster.

Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit (u.a. fehlt oben der Name Ding Song) .




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[magnum]

Zitat von Rieslingrübe

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Wäre schon interessant zu sehen, wie sich die heutige Top-Generation - ins Jahr 1985 zurückversetzt und mit kleinen Bällen - am Tisch gegen Jiang schlagen würde....

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Ja genau hier liegt eines der Probleme für Europa! Wir schweifen zwar etwas ab, aber es geht ja in der Nachanalyse auch um die Frage:"Warum waren wir so gut?" Oder: "Warum nicht noch besser?"

Dieser verfluchte große Ball ist ein Punkt! Nicht nur - keine Frage - aber doch auch mit entscheidend!!!

Die China-Jungs spielen die "kerzengeraden-Tops" einfach etwas fester, schneller und sicherer. Auch der erste Top ist sehr oft einfach nur fest und hart. Der dritte Ball schlägt teilweise direkt ein!

Oft sehen die China-Jungs schlecht aus wenn es kein "normales-Spiel" mit "Standartrhythmus" wird! Mache hier auch mal einen Verweis auf den Thread "Rückhandschwäche der Europäer". (Rückhand,Körperhaltung,Raumaufteilung, Rhythmus)

Aber zurück zum Ball. Der kleine Ball gab mehr Spin, die Varianten im Spiel hatten oft mehr Qualität und ließen sich schlechter durch Schlaghärte oder Physis kompensieren.
Wenn der neue Ball noch weniger Spin zuläßt --> gute Nacht! (hoffe ich habe unrecht)

Beispiel: Auch wenn ein Junge wie Alexey Liventsov immer noch super-viele Spiele verliert, so fällt bei ihm auf, dass er in vielen Sätzen oder Bällen "alle" Gegner blöd aussehen läßt. Was ihm fehlt, ist halt die körperliche Fitness der Top-Leute. Unglaublich was der Junge alles verliert und welches Talent da verschwendet wird....tsss!

Soll jetzt nicht heißen das alle nur noch "krumm" und "unorthodox" spielen sollen, aber etwas mehr Mut (mit kleinem Blick zurück) wäre doch sinnvoll.
Na und spielen können "Unsere" ja auch!!!! Aber wenn die Überraschung (meinetwegen auch mit später Platzierung) fehlt werden die Chinesen nicht unsicher werden....

Vielleicht bekommen wir ja mal wieder kleinere Bälle...haha. Was könnte hier noch alles geschrieben werden zu dem Thema....

[-crea-]

Nach der Ausführung sollten wir über den 40mm Ball froh sein (bin ich auch), denn das der Tischtennissport athletischer geworden ist, kann nur positiv gewertet werden.

Der alte Ball brauchte mehr Ballgefühl, aber wer denkt denn die aktuellen Topspieler hätten das nicht?

Wenn etwas nicht überprüft werden kann heißt das nicht Prognose sondern Hypothese und ist relativ sinnfrei.

Meine Hypothese ist, die Top Chinesen würden alle von der alten Garde 3:0 wegmachen, egal wen und an welchem Tag. Gründe: Gigantische Athletik, weit höhere Ballsicherheit, Härte, mehr Spin (!), bessere antizipation da sie nochmal deutlich schneller agieren und reagieren.

[Rheinprinz]

In einem Video hat Liu Guoliang mal gesagt, dass früher, mit dem kleinen Ball, eher nach schnellen, kleinen und flinken Spieler selektiert wurde. Heutzutage eher nach größeren und vor allem athletischeren Typen. Du brauchst mit dem großen Ball einfach viel mehr Kraft, um den Ball zu beschleunigen. Gerade, wenn du mit China Gummis oder Tenergy spielst.
Und was Athletik und Größe betrifft sind wir nach China klar die Nummer 2. Die Japaner sind zu klein. Die Koreaner zu dünn und der Rest der Welt einfach nicht athletisch genug.

[Rieslingrübe]

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....bessere Antizipation, da sie noch mal deutlich schneller agieren und reagieren.

Schnelligkeit, Antizipation und Reaktion sind sicherlich wesentliche Voraussetzungen in der Weltspitze. Allerdings kann man diese Faktoren nur bedingt trainieren. Bei echten Ausnahmespielern sind diese Eigenschaften meist von Natur aus stärker vorhanden als bei anderen.

Interessant sind in diesem Zusammenhang die sportmedizinischen Untersuchungen von einem deutschen Institut an den Teilnehmern eines europäischen Top 12 Turniers in den 70 Jahren: Dort wurden beim Ungarn Tibor Klampar geradezu sagenhafte Reaktionszeiten gemessen, die bis heute ihresgleichen suchen.

Auch ein Jiang Jialiang zeigte in jungen Jahren herausragende Reflexe und Reaktionen. Ich glaube nicht, dass irgendein Weltklassespieler von heute dicht am Tisch besser antizipiert und schneller reagiert als einst Jiang in seiner Glanzzeit.

Dies deckt sich übrigens auch mit Aussagen von chinesischer Trainerseite. Im Reich der Mitte werden seit den 60er Jahren ebenfalls regelmäßig sportmedizinische Untersuchungen und Messungen der Reflexe und Reaktionszeiten durchgeführt....

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[magnum]

Zitat von -crea-

Nach der Ausführung sollten wir über den 40mm Ball froh sein (bin ich auch), denn das der Tischtennissport athletischer geworden ist, kann nur positiv gewertet werden.

Der alte Ball brauchte mehr Ballgefühl, aber wer denkt denn die aktuellen Topspieler hätten das nicht?

Wenn etwas nicht überprüft werden kann heißt das nicht Prognose sondern Hypothese und ist relativ sinnfrei.

Meine Hypothese ist, die Top Chinesen würden alle von der alten Garde 3:0 wegmachen, egal wen und an welchem Tag. Gründe: Gigantische Athletik, weit höhere Ballsicherheit, Härte, mehr Spin (!), bessere antizipation da sie nochmal deutlich schneller agieren und reagieren.

Froh oder nicht kann jeder für sich selbst entscheiden. Einfacher ist das Spiel geworden - was nicht bedeutet "leichter" aber auch nicht "schwieriger"!

-Gigantische Athletik > Ja!
-Höhere Ballsicherheit > wohl kaum!!! (zumal zwei unterschiedliche Bälle)
-Härte > Ja! (beim Topspin, Schuss ist ja out)
-Spin > Nein! (China-Jungs, Boll usw. hätten mit dem kleinen Ball auch mehr)
-besser Antizipation > höchstens unentschieden
-früher Treffpunkt/ Rückschlagzeitpunkt > unentschieden

- Ballgefühl haben die Jungs sicher wie früher auch schon. Der eine mehr, der andere weniger. Der große Ball hat aber Vorteile bei einem Spiel das geprägt wird von Roboterschlagspins und gigantischer Athletik!

Der kleine Ball hat für ALLE mehr spielerische Möglichen geboten. Mehrere Stilblüten machen es schwer immer gegen alles und jeden vorbereitet zu sein.
Spin und Plazierung mochten die Chinesen immer schon weniger als Tempo. Auch heute noch! Ist eben nicht mehr so wirkungsvoll mit dem großen Ball.
Das selbst Bälle mit wenig Spin früher auch gefährlicher waren liegt ebenso auf der Hand bzw. im Prinzip der Sache! Auch Waldners Rückhandpressblock oder Schuss ist z.B. bei einem 40mm Ball schlechter geworden...is doch klar...

Hypothese ist schön gesagt --> sinnfrei aber sicher :-)

Sinnfreie-Lösung: Eine Mama bekommt Drillinge und alle sind TT-Wunderkinder :-))

[magnum]

Zitat von magnum

Einfacher ist das Spiel geworden - was nicht bedeutet "leichter" aber auch nicht "schwieriger"!

...zitiere oder korrigiere mich mal selbst..
...DAS SPIEL IST DOCH LEICHTER GEWORDEN!!!!!