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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

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  #1  
Alt 30.11.2017, 16:37
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Armendariz Armendariz ist gerade online
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Balleimer für Linkshänder

Hallo zusammen

Hatte gestern eine kleine Diskussion mit ner Trainerkollegin.
Dabei gings um das Balleimer-Einspielen für einen Linkshänder im Anfängertraining.

Wenn man als Trainer (Rechtshänder) links vom Tisch steht, kann man ja gut diagonal in die Vorhand des Linkshänders einspielen.

Problematisch wurde es dann bei der Rückhand. Da hatte der Anfänger sichtlich Probleme, die parallelen Bälle sauber zurückzuspielen.

Haltet ihr es für sinnvoll, dann entweder den Balleimer von hinter dem Tisch über die Diagonale einzuspielen, also um ein normales diagonales Kontern zu simulieren? Oder muss der Anfänger einfach mit dem für ihn ungewohnten Winkel klarkommen?
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  #2  
Alt 30.11.2017, 19:20
Majestät Majestät ist offline
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AW: Balleimer für Linkshänder

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Da hatte der Anfänger sichtlich Probleme, die parallelen Bälle sauber zurückzuspielen.
Da würde ich meine Einspielposition auf jeden Fall anpassen um unnötige zusätzliche Schwierigkeiten zu vermeiden...gerade im Anfängerbereich. Ich persönlich würde erstmal versuchen die Bälle halbdiagonal aus Mitte einzuspielen, dann kann er sogar noch diagonal spielen, ohne dass er mir als Einspieler in die Quere kommt.
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  #3  
Alt 01.12.2017, 07:13
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Rückhandmonster Rückhandmonster ist offline
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AW: Balleimer für Linkshänder

Hi,

ich würde mir überlegen, was ich trainieren will.
Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass ein zu "sauberes" Einspielen eher kontraproduktiv ist. Je mehr Variationen, desto besser.

Unabhängig von LH/ReH - wenn bei mir ein Anfänger den Schlag zu ca. 70-80 % trifft, dann gehe ich sofort mit ihm in Ballwechsel.

Beim LH würde das bedeuten, dass ich einen einfachen Rollaufschlag aus meiner VH in die RH einspiele und ihn ziehen lasse, dann blocke ich den Ball langsam zurück, so dass er nachziehen kann. Streuungen sind hierbei erwünscht, da Bewegung essentiell ist.

Damit kann er sich die Bewegung selber optimieren und die Anfänger kommen schneller in die Spielfähigkeit .
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  #4  
Alt 01.12.2017, 08:43
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Armendariz Armendariz ist gerade online
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AW: Balleimer für Linkshänder

Naja; aber ist der Sinn von Balleimer nicht zunächst, dass etwas automatisiert wird? Und solange die Armbewegung falsch ist, wäre es didaktisch ja wenig sinnvoll, gleich die Komponente "wechselnde Platzierung" einzusetzen, oder?

Meine Erfahrung zeigt mir, dass dann Anfänger eher Kompensationsstrategien versuchen (Schlagbewegung jedes mal etwas anders, um die koordinationsintensivere Beinarbeit zu vermeiden).

Wenn es nicht um die Grundtechnik geht, würde ich dir zustimmen, dann macht es sicher Sinn, Bewegung einzuführen.
Der Spieler trifft auch 80 Prozent, nur mit einer sehr merkwürdig aussehenden Bewegung. Die würde ich gern mit ihm verbessern.
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  #5  
Alt 01.12.2017, 09:42
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Heinzi the Oberboss kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Balleimer für Linkshänder

Zitat:
Zitat von Armendariz Beitrag anzeigen
Meine Erfahrung zeigt mir, dass dann Anfänger eher Kompensationsstrategien versuchen (Schlagbewegung jedes mal etwas anders, um die koordinationsintensivere Beinarbeit zu vermeiden).
Dafür steht man ja als Trainer da und sagt beweg deine Beine. Kann man gar nicht früh genug machen, später stehen die dann nämlich da und können super von der Stelle spielen aber bewegen sich nicht. Man automatisiert sonst nämlich das "Nicht-Bewegen" - genau das muss man aber vermeiden.

Die "Übung" mit einem einzigen Ball diagonal auf die Rückhand einzuspielen ist ja auch keine wirkliche Balleimer-Übung, ich würd mich da einfach ganz normal an den Tisch stellen und den Ball solange diagonal spielen (mit Rollaufschlag und dann kontern/blocken wie RHM sagt) bis der Spieler einen Fehler macht, dann halt neuen Ball nehmen aus der Hosentasche oder auch aus ner Kiste neben dem Tisch - so gesehen dann aus dem Balleimer.

Die klassische Balleimerposition nimmt man ja ein weil man aus dieser Position jeden Ball gut einspielen kann, kurz, lang, links, rechts in beliebiger Kombination und Reihenfolge - und gut nachgreifen kann man auch noch. Für die Übung "einmal lang ohne Schnitt diagonal" braucht man diese Position ja nicht.

Die anderen Winkel müssen natürlich auch irgendwann gespielt werden sobald die Grundtechnik halbwegs sitzt. Lieber früher als später.
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  #6  
Alt 01.12.2017, 09:51
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Rückhandmonster Rückhandmonster ist offline
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AW: Balleimer für Linkshänder

Hi Armandariz,

kannst Du machen. Am Ende muss sich die Bewegung ja unter vielen verschiedenen Bedingungen stabilisieren. Das bedeutet, wenn die Spieler*innen die Bewegung erst einmal verstanden haben, dann müssen sie selbst die Bewegung immer wieder anpassen.

Wenn Du die Grundtechnik auf Balleimer aus dem Stand trainierst, dann entspricht das nicht der Spielsituation. Gute Spieler*innen bilden selbstständig Knotenpunkte, die sie immer wieder in der Bewegung ansteuern und das wird dann durch die Selbstoptimierung besser.

Gerade bei Anfängern hat man oft das Problem, dass bei zu viel "Techniktraining" am Balleimer der Ball im Spiel auch nur zurückkommt, wenn der Ball genau da hin gespielt wurde.

Aus diesem Grund gehe ich immer sehr früh in die Bewegung und probier es einfach mal aus, die guten werden immer noch gut sein und die anderen immer noch Schwierigkeiten haben.
Aber bei allen geht die Entwicklung deutlich schneller und harmonischer zur Spielbarkeit.

Am Ende ist es ein Ansatz aus dem differentiellen Training. Ich bin ein Fan, seitdem ich sehe, wie gut sich die Anfänger damit entwickeln.

Jetzt zur "falschen Bewegung" - wer trifft hat recht....
Es gibt nicht die Grundtechnik - jeder spielt es ein wenig anders. Wenn es harmonisch aussieht und der Ball gut kommt - alles richtig - egal ob es Dir oder mir gefällt.

Anfänger wachsen oft noch, da ändern sich in ein paar Monaten die Größen/Kraftverhältnisse dramatisch, also würde ich es immer vom Einzelfall abhängig machen. Wenn die Bewegung komisch aussieht - probier differentielles Training (auch gern mit BE).

Zum Balleimer: Automatisierung ja, aber dann ist die Technik eigentlich schon da. Balleimer würde ich für Automatisierungen in der Fußarbeit und Schlagkombinationen einsetzen und für den frühen Anfang beim Lernen der Schläge.

Aber Schläge an sich automatisiere ich nicht mit dem Balleimer - sondern nur Kombinationen aus Schlag und Bewegung.

Ein weitere Einsatz am BE ist für mich das Abstellen von ganz spezifischen Dingen - z.b. nicht genug Abdruck mit dem Schlagarmfuß - hier würde ich beim BE immer die Situation über verschiedene Zuspiele erzeugen und verursachen zu verändern.

BE kann man aber auch gut zum Schnelligkeitstraining einsetzen.
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  #7  
Alt 03.12.2017, 19:31
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Zitat:
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Naja; aber ist der Sinn von Balleimer nicht zunächst, dass etwas automatisiert wird? Und solange die Armbewegung falsch ist, wäre es didaktisch ja wenig sinnvoll, gleich die Komponente "wechselnde Platzierung" einzusetzen, oder?
Etwas Beinarbeit sollte (fast) immer mit dabei sein. Wenn du also RHK trainieren willst, solltest du schon verschieden platzieren (z.B. jeden 2./3./4. Ball oder so in VH), das bekommt eigentlich auch jeder Spieler irgendwie hin.

Wenn ich im Anfängerbereich Technik am BE mache, dann würde ich aber schon erstmal versuchen es dem Spieler so einfach wie möglich zu machen (Bälle einzeln einspielen, angenehmes Tempo, angenehmer Ballweg,...)...das muss dann auch noch nicht praxisnah sein. Wenn dann erste gute Ansätze da sind, kann/sollte man dann die "Komfortzone" nach und nach verlassen.

Um die Spielfähigkeit geht es mir aber mit Anfängern am BE weniger...eher darum Techniken grob zu erlernen oder bestimmte Technikmerkmale zu korrigieren. Ziel ist dann natürlich, dass die Kinder auch versuchen das bei "normalen" Übungen und später auch im (Trainings)Wettkampf einzusetzen, da kommt die Praxisnähe schnell genug (ist ja nicht so, dass die Kinder ständig am BE sind und nur selten "normal" spielen, sondern eher andersherum...andernfalls hat man ein großes Luxusproblem ).


Zitat:
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Hi Armandariz,


Am Ende ist es ein Ansatz aus dem differentiellen Training. Ich bin ein Fan, seitdem ich sehe, wie gut sich die Anfänger damit entwickeln.
Was genau ist da der differentielle Ansatz? Mehr aus der Bewegung heraus zu spielen hat ja mit differentiellem Training noch nichts zu tun? (bitte nicht "aneckend" verstehen finde Beiträge von dir, wenn ich mal drüber stolpere, insgesamt sehr gut und hab mich auch schon auf deiner Homepage umgeschaut)
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  #8  
Alt 03.12.2017, 20:29
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Der Ansatz aus dem differentiellen Training ist sozusagen eine große Streuung zu erzeugen, damit dann das Optimum gefunden wird. Im "freien Rückspiel" ist die Streuung größer als im Balleimer...
Ganz vereinfacht... versucht zu erklären.

Geändert von Rückhandmonster (03.12.2017 um 20:31 Uhr)
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  #9  
Alt 03.12.2017, 20:48
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AW: Balleimer für Linkshänder

Wobei die Lerntheorie ja auch beinhaltet, dass zunächst das grundsätzliche Reiz-Reaktionsschema gelernt wird, bevor differenziert wird, oder?

Also Reiz 1 - Reaktion 1 - Erfolg -> Verstärkung

Reiz 2 (ähnlich 1) - führt zunächst zu Reaktion 1 - Misserfolg -> keine Verstärkung -> Differenzierung

Reiz 2 - Reaktion 2 - Erfolg -> Verstärkung

Also für TT:
wenn ich RHK auf einen Ball in die Trefferzone noch nicht sauber spielen kann, werde ich Probleme haben, einen Ball zu kontern, der leicht neben die Trefferzone kommt. Dazu braucht es die Abfolge Beinarbeit - sauberer RHK.
Es klappt theoretisch auch ein unsauberer RHK (mit Ausholen neben den Körper). Da muss ich als Trainer dann eingreifen, damit der scheinbare Erfolg nicht verstärkt wird.
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Geändert von Armendariz (03.12.2017 um 20:53 Uhr)
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  #10  
Alt 03.12.2017, 21:56
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Zitat:
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Also für TT:
wenn ich RHK auf einen Ball in die Trefferzone noch nicht sauber spielen kann, werde ich Probleme haben, einen Ball zu kontern, der leicht neben die Trefferzone kommt. Dazu braucht es die Abfolge Beinarbeit - sauberer RHK.
Es klappt theoretisch auch ein unsauberer RHK (mit Ausholen neben den Körper). Da muss ich als Trainer dann eingreifen, damit der scheinbare Erfolg nicht verstärkt wird.
Es ist ja gerade der Ansatz im differentiellen Lernen, dass man die Streuungsparameter einsetzt, damit der Spieler sein Optimum selbst findet.
Das bedeutet, dass das saubere Spielen gar nicht als Ziel gesehen wird, sondern nur der Erfolg.
Das bedeutet, dass der Spieler sich selbst optimiert und ich als Trainer ihm dabei helfe.

Konkret - ich verursache beim Balleimer optimale Balltreffpunkte - ah so geht es. Dann streue ich - Spieler kennt das Optimum und muss die Randparameter (Streuung) verändern, damit er gut spielt - in dem er z.b. die Beine schneller bewegt oder den Armzug verändert.
Daher gibt es so etwas wie "sauber" nicht, sondern nur optimal und gute Qualität und Trefferquote.
Ansonsten lies einfach mal nach zum differentiellen Training, da gibt es auch Grundlagenbücher, ich kann das vielleicht nicht so optimal erklären
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anfänger, balleimer, linkshänder

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