Kurzer Seitschnitt-Aufschlag

[lokalmatador]

Unterschnitt Angaben kurz zu bringen ist kein Problem. Diese platziere ich relative Netznah damit sie kurz kommen aber mit Seitschnittangaben habe ich Probleme. Wie muss ich diesw platzieren damit sie 2-3 mal auf der gegenerischen Tischhälfte aufhüpfen? Wenn ich sie nahe der Tischkante Spiele bekomme ich sie relativ kurz, wenn ich sie über Tischhälfte platziere kommen sie lang aber müsste es nicht eher umgekehrt sein?

Oder streife ich den Ball nicht sanft genug?

[Tryzer]

Wenn du bei dem Aufschlag den Ball in der eigenen Tischhälfte nah an das Netz bringst, er aber dennoch hinten raus zu lang wird und nicht mindestens 2 mal aufhüpft, hast du grundsätzlich zuviel frontale Energie im Aufschlag, dh. du wirst mit deiner Vermutung bzgl. Balltreffpunkt wahrscheinlich sehr richtig liegen.

Ohne ein Video von der Action zu sehen ist es immer schwer was tatsächlich konstruktives beizutragen, aber grundsätzlich gilt: Beschleunigung aus dem Handgelenk erzeugen, nicht dem Unterarm oder gar einer Oberkörper- bzw. Schulterdrehung, und den Balltreffpunkt möglichst tangential halten.

[offspring]

Wenn wir in einer theoretischen Überlegung annehmen, dass du den Unter- und den Unter-/Seitschnittservice mit gleichem Druck von hinten geradeaus spielst, dann erscheint es logisch, dass der Seitschnittball weiter fliegt. Der Unterschnitt sorgt auf der Platte dafür, dass der Ball ein wenig abgebremst weiterfliegt. Überschnitt sorgt dafür, dass der Ball beim Aufprall ein wenig nach vorne beschleunigt. Seitschnitt sorgt dafür, dass der Ball beim Aufprall seine Richtung ändert (wozu es genau wie bei Veränderung des Betrags der Beschleunigung einer Kraft bedarf - so, wie ein Auto langsamer wird, wenn man es in eine Kure lenkt), aber der Effekt ist in der Summe natürlich schwächer, als beim reinen Unterschnitt.

So viel zur Theorie. Als Praxistipp würde ich dir raten den Unter-Seitschnitt mal mit weniger Druck zu spielen. Je langsamer der Ball ist, desto besser kann der Schnitt an der Platte reagieren. Das ist mein Trink beim kurzen US-Aufschlag: mit der Rückhand spiele ich den Ball mit viel Seit- und wenig Unterschnitt als Rechtshänder mit wenig Tempo nach rechts knapp vor das Netz. Beim Aufprall greift der Schnitt und der Ball legt seine restliche Strecke stärker parallel zum Netz zurück, als dass er geradeaus weiterfliegt. Ich hab mal versucht, das als Schaubild zu zeichnen (im Anhang):

Jede Pfeilspitze bedeutet einen Ballkontakt auf der Platte. Der durchgezogene Pfeil ist mit Seitschnitt, der gestrichelte ist ohne. Beide legen die gleiche Strecke zurück, aber der eine eben parallel zum Netz und kommt so im Effekt kürzer. Ist natürlich nur eine Skizze, also bitte nicht nachmessen. Und, wie gesagt, der Effekt ist besonders stark, wenn du ihn mit wenig Tempo und dafür mehr Schnitt (Handgelenkeinsatz!) spielst.

Vorhand funktioniert äquivalent.