Wichtigsten Jahre innerhalb der Entwiclungsphase

[Zwiebel]

Was sind euer Meinung nach die wichtigsten Jahre innerhalb der Entwicklungsphase eines jungen Tischtennis Spielers?

[hennes]

Ich denke das hängt viel von der Person ab, aber generell würde ich sagen die Zeit von 11-14 Jahren ist sehr wichtig, wenn die Grundlage und die Technik erlernt werden.

[klugscheisser]

Jedes Alter und jede Entwicklungsphase hat ihre besonderen Schwerpunkte, die eigentlich alle wichtig sind. Bei den ganz Kleinen (6-8) dürfen der Spaß und vor allem die Erfolgserlebnisse nicht zu kurz kommen. Hier werden auch die Grundsteine für die spätere Entwicklung gelegt, saubere Technikschulung ist schon für Anfänger wichtig. In der Zeit vor der Pubertät (so 10-12,13,14, je nachdem) kann man mit ihnen unglaublich viel und gut Technik "machen". Die Zeit danach (so etwa 13-16) entscheidet meist darüber, ob der Zug in Richtung "Leistungstischtennis" (wie immer man das auch definieren möchte) geht oder ob Tischtennis nur eine "Kindheitsperiode" war. Ausserdem müssen in diesem Alter auch Grenzen gezeigt und auf deren Einhaltung geachtet werden. Vorbildfunktion ist jetzt besonders wichtig! Ab 15, 16 sollte dann die Integration in den "Erwachsenensport" beginnen. Leider schaffen sehr viele diesen Schritt nicht und hören dann nach der Jugend mit diesem Sport auf.

Fazit: Jedes Alter und jede Entwicklungsstufe ist wichtig. Idealerweise steht in einem größeren Verein für jede Phase der "richtige" Trainer bzw. die richtige Trainerin zur Verfügung. Wenn von 8 - 18 immer der gleiche Trainer wirkt, kann das manchmal zu erheblichen Reibungen führen; ausserdem sorgt die unterschiedliche "Handschrift" für eine breiteres Weltbild. Vielen Trainern (auch mir!) fällt das rechtzeitige Loslassen aber schwer.

[hennes]

@ klugscheisser

Deine Idee mit den verschiedenen Trainern finde ich sehr gut, allerdings lässt sich das wohl wirklich nur in Vereinen realisieren, die über einen großen Trainerstab verfügen und das ist eher selten.
Allerdings kann es auch gut gehen, wenn man immer denselben Trainer hat.
Wenn ich mich nicht irre, wird Timo Boll schon seit seiner Kindheit von Helmut Hampl trainiert und es klappt.

[klugscheisser]

Zitat von Ralf TT-Granate

@ klugscheisser

Deine Idee mit den verschiedenen Trainern finde ich sehr gut, allerdings lässt sich das wohl wirklich nur in Vereinen realisieren, die über einen großen Trainerstab verfügen und das ist eher selten.
Allerdings kann es auch gut gehen, wenn man immer denselben Trainer hat.
Wenn ich mich nicht irre, wird Timo Boll schon seit seiner Kindheit von Helmut Hampl trainiert und es klappt.

Ja, mein Beitrag erhebt ja auch nicht den Anspruch, für immer und alle zu gelten. Ich habe in meinem Verein auch etliche Spieler, die ich von 7 - 18 trainiert habe, trotzdem muss ich mich in jedem Einzelfall fragen, ob das nicht nur die Angst des Spielers vor Veränderungen war. Irgendwann muss er alleine seinen Weg gehen und das wird durch eine lockere Bindung anstelle einer zweiten "Vaterfigur" erleichtert.

Auch wenn in einem Verein nur ein Trainer da ist, kann man ja ältere Spieler mit gutem Zugang zur Jugend mehr und mehr in das Trainingsgeschehen und vor allem in die Wettkampfbetreuung einbinden. Wer von 7 - 14 eine saubere Technik gelernt hat, sollte anschliessend damit gut zurecht kommen. Der "Anfangstrainer" soll sich sich ja auch nicht dem jungen Spieler verweigern, sondern nach wie vor als Ansprech- und Zuhörpartner zur Verfügung stehen.

Auch wenn es merkwürdig klingt: je lockerer die Bindung Trainer <--> Spieler ist, um so haltbarer ist sie. In der S-Bahn hab ich mal den Spruch gelesen:
"Kleine Kinder brauchen Wurzeln, große brauchen Flügel"

[hennes]

Zitat von klugscheisser

In der S-Bahn hab ich mal den Spruch gelesen:
"Kleine Kinder brauchen Wurzeln, große brauchen Flügel"

Guter Spruch, wofür öffentliche Verkehrsmittel doch alles gut sind....