[Holzeigenbau] Welche Furniere für Langnoppenseite auf Stiga Offensive Classic?

[Clausthaler]

Moin moin,

mal eine Frage an die Holzbauer im Forum. Ich hatte neulich mal die Gelegenheit mit dem selbstgebauten Holz eines Freundes (nach Art Rendler oder Re-Impact) zu spielen und war von den unterschiedlichen Tempowehrten der Vor-/Rückhand begeistert. Leider liegen mir diese teilweise doch recht dicken Balsahölzer nicht so. Ich spiele Vorhand recht offensiv und auf der Rückhand eine Langnoppe (Bamboo) mit dem Stiga Offensive Classic WRB. Dieses Holz besteht aus 5 Furnieren. Ein ca. 4mm dickes Kernfurnier wahrscheinlich aus Abachi, darauf ein 1 mm dicke Balsaholzschicht und ein sehr dünnes dunkles Deckfurnier. Nun habe ich auf einer Seite die Balsaschicht und das Deckfurnier abgenommen und würde gern wissen welche Furniere ich für eine langsamere Rückhand verwenden muss.
Welchen Aufbau würdet Ihr emfehlen?

Vielen Dank für die Hilfe und Gruss
Ralf

[Bow]

Moin Ralf,

ich habe die Furniere des OffClassic leider auch nicht parat, aber mit Sicherheit ist darin kein Balsa verbaut.
Deine Fragestellung erlaubt keine einfache oder leichte Antwort. Willst Du nur noch ein Furnier (Verzugsgefahr! Ist es überhaupt jetzt noch gerade?) oder wieder zwei Furniere montieren?
Es gibt einigermaßen weiche Furniere, die gefühlvoll und langsam sind, wie z.B. Pappel, Limba, etc.. Allerdings sind diese wieder eher nachteilig für die Schnittweiterleitung Deines Bamboo. Dafür eignen sich wiederum eher harte Furniere wie Birke, Koto, Buche, etc..

Auch wenn Du den Balsaanschlag nicht magst, finde ich, dass dünne Balsafurniere eher dämpfend als beschleunigend wirken. Mit einem von Dir vermeintlich abgetrennten Balsasperrfurnier von 1mm Stärke würdest Du den Speed des Kernfurniers etwas abkoppeln und könntest es Dir erlauben, ein etwas härteres Deckfurnier aufzuziehen, was Deinem Bamboo entgegen kommen würde. Alternativ zu Balsa würde ich Pappel vorschlagen, welches allerdings zu stärkerem Verzug neigt.

Zudem würde ich eine weiche Verklebung wählen (also z.B. keinen Holzleim). Leider ist Balsa recht schwer mit weicheren Klebern zu verkleben, weshalb u.a. vielleicht auch etwas anderes vorgezogen werden könnte.

Frage an die anderen Bastler: Welches Balsafurnier wäre hier langsamer und welches weniger katapultig? Ich schätze, dass ein hartes, schwereres Balsa (Kernholz) schneller wäre, aber weniger katapultig und ein weiches leichtes Balsa (Splintholz) weniger schnell, dafür aber katapultiger.

[Hurz67]

würde auf dieser Seite folgendes probieren:

ausgehend davon das, das OFF classic kein Balsa verbaut hat:

1.
Entweder
- weiches 1mm Balsa Sperrfurnier
oder
- 1mm Abachi als Sperrfurnier


2. hartes Deckfurnier wie Bambus, Birke, oder 1mm 3fach Buchesperrholz

[Clausthaler]

Hey danke für die Antworten,

also das Balsafurnier war nur ein Tip von mir (als alter Modellbauer).

Ich hatte vor soviele Furnierschichten wie nötig aufzubringen (idealerweise 2-3) wobei ich beim Gewicht kein Problem sehe. Mit dem Ballanschlag der Balsahölzer war ich nur auf der Vorhand unzufrieden aber die bleibt ja vom alten Holz. Das Holz ist ohne die 2 Deckfurniere mittlerweile enorm durchgebogen. Kann man das wieder ausgleichen?

Also wenn keine absolut gegenteiligen Tips mehr kommen würde ich als Bremsfurnier weiches 1 mm starkes Balsaholz quer und das Buchensperrholz als Deckschicht mit Hasenhautleim verleimen.

Ist das eine denkbare Kombination?

Danke und Gruss
Ralf

[Weltklasse]

Hallo Clausthaler,

ich würde dir zu einer 1mm starken Sperrschicht aus eher schweren Balsaholz (wie Hurz67 richtig vermutet ist dies katapultärmer) raten und dieses dann vorsichtig von Hand mit Schleifklotz auf ca 0,5-0,7mm nach der Verklebung abschleifen.

Als Außenfurnier für die LN-Seite empfehle ich die Buche, Nussbaum oder Bambus welches du dann erst nach vollständiger Trockung der Sperrschicht verklebst. Für die Verklebung würde ich auf keinen Fall Pattex verwenden. Mit deinem Hasenleim oder Weißleim dürftes du gute Ergebnisse erziehlen.

Bedenke bitte das dein angestrebtes Buchesperrholz rund 7 Gramm (je nach Größe) mehr wiegt als ein normals Bucheaußenfurnier. Gerade wenn du allerdings das Buchesperrholz (ist oft beidseitig versiegelt) verwendest, solltest du darauf achten das du die Klebeseite anschleifst, da sich sonst die Verklebung lösen kann. Insgesamt denke ich das dein verändertes Holz rund 15 Gramm scherer sein wird, was allerdings bei LN ja nicht so ins Gewicht fällt , die wiegen ja eh fast nichts.

Durch die Verklebung der 2 Schichten wird dein Holz auf jeden Falll wieder begradigt. Ob es allerdings wieder 100 % gerade sein wird kann ich dir nicht versprechen, allerdings stehen die Chancen sehr gut. Wichtig ist auf jeden Fall das du das Holz lange genug presst. Besser 72 als 48 Std.

[Bow]

Da bin ich ja beruhigt, dass meine Vorschläge alle so weit bestätigt wurden, von der Verklebung mal abgesehen.
Da Dein Holz momentan verzogen ist (wovon man aber ausgehen mußte), ist wohl nun sowieso eine möglichst feste Verklebung nötig, da ist man mit Leim dann schon wieder gut beraten.
Also dann versuche es mal mit diesem Aufbau. Viel Erfolg.

[swissping]

Meine Empfehlung wäre:

1. Limba/Limba (Sperr- und Deckfurnier)

2. Ayous/Ayous (Sperr - und Deckfurnier)

Die Dicken der Furniere würde ich gleich wählen, wie die des Originalholzes. Ich denke das sollte 0,9 mm für das Sperrfurnier sein und 05, für das Deckfurnier.

Verkleben würde ich mit Weissleim. Wichtig ist, das Du die Furniere in gleichen Winkel verklebst, wie beim Original.

Jedoch eins bedenke: Die Vorhand wird sich nach der Veränderung Deines Holzes auch etwas anders anfühlen beim Spielen. Da Du ja aber Dein Holz bereits demontiert hast, spielt das jetzt auch keine Rolle mehr.

Gruss und viel Spass beim Umbauen

Roger