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#1
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Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
Hallo miteinander
Wer kann mir erklären, ob und wie der Einfluss des Schwammkatapults auf das Erzeugen von Roation ist? Wir die Rotation bei höherem Katapult verstärkt und warum? Oder gibt es keinen direkten Zusammenhang der beiden Faktoren? Gruss martinspin
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TIBHAR Evolution MX-S 1.8 | STIGA Hornet | DER MATERIALSPEZIALIST Hellcat OX |
#2
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
Hoi martinspin,
also ich würde eher sagen, dass es umgekehrt ist. Mit extrem katapultstarken Belägen bekommt man weniger Rotation in den Ball, da die Ballkontaktzeit auf dem Schläger kürzer ist. Die katapultstärksten Beläge, die ich in letzter Zeit so spielte waren der Neos Sound und der Cermet. Mit dem Neos Sound konnte ich sehr wenig Rotation erzeugen und mit dem Cermet durchschnittlich viel. Auf der anderen Seite kann ich mit etwas katapultschwächeren Belägen wie dem HP@, SSP oder Sriver G2 sehr rotationsreich spielen. Allerdings spielen natürlich auch solche Faktoren wie die Schwammhärte und Elastizität des Obergummis usw. eine wichtige Rolle. |
#3
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
Mir ist ganz grundsätzlich nicht so klar, was das "Katapult" denn nun überhaupt sein soll. Selbstverständlich kenne ich Beläge, die den Ball trampolinartig herausschleudern (starkes Katapult) und solche, die eher wie ein Brett wirken. Hat das etwas mit der Elastizität zu tun?
Ganz sicher bringt eine hohe Elastizität (= maximale Aufnahme der kinetischen Energie des Balles mit maximaler Abgabe derselben in Form von Tempo und Spin) grundsätzlich richtig eingesetzt starken Spin (Elastizität eher tangential als nur zentral genutzt?). Das Gegenteil von hoher Elastizität wäre physikalisch ja wohl Energievernichtung (Dämpfung: Umwandlung der kinetischen in Wärmeenergie), was einer maximalen Spinabgabe kaum förderlich sein dürfte. Lustigerweise scheint es Beläge mit nicht so stark gefühltem "Katapult" zu geben, die aber nichtsdestotrotz hochelastisch im oben beschriebenen physikalischen Sinne sind wie z.B. der Bryce, der ja einen recht hohen Anteil der aufgenommenen Energie wieder an den Ball abgibt. Mein derzeit gespielter Cava ist geklebt ein ziemliches "Trampolin", aber dabei trotz der von JanMove geäusserten These (Ballverweildauer) sehr spinnig (eher weiche, sehr "lebendige" und griffige Oberfläche ursächlich?). Der Neos Sound wurde schon als katapultig aber nicht so rotationsstark beschrieben, was die These wiederum unterstützen würde. Wird wohl Zeit, dass sich mal ein professioneller Materialexperte mal um dieses Forum kümmert... Grüsse Taugenichts |
#4
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
ich habe die erfahrung gemacht, dass man mit einer langsamen bewegung mit einem weichen katapultstarken schwamm mehr tempo und spin in die bälle bekommt als mit einem harten schwamm und einer langsamen bewegung. die harten katapultarmen beläge werden erst bei einer sehr schnellen bewegung richtig ausgereizt. so ist es sinnvoll, dass z.b. im schüler bereich eher mit katapultstarken belägen gearbeitet wird, da diese den spielern viel mehr rotation und tempo ermöglichen. im fortgeschrittenen und profi bereich werden dann halt harte beläge bevorzugt, da diese viel mehr ressourcen nach oben hin haben.
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#5
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
Hallo Taugenichts
Zitat:
Da ist nämlich noch ein Punkt ungeklärt. Kommt der Katapult des Cava durch das intensive Frischkleben zustande oder ist diese Eigenschaft schon im Schwamm drin enthalten. Ich neige zu Ersterem. Für das Beurteilen und Vergleichen der Elastiziät oder eben Katapults müssten die Beläge ungeklebt oder festgeklebt beurteilt werden. Katapult würde ich als exponentielles Ansteigen der Geschwindigkeit bei erhöhter Krafteinwirkung definieren. Kann ich mir bei Tensorbelägen gut vorstellen. Eine grössere Elastizität des Schwamm könnte die Stärke der Rotation wegen der längeren Verweildauer schon beeinflussen. Ist ein weicher Schwamm auch immer elastisch? Muss nicht unbedingt sein? Nicht alles was weich ist, ist auch elastisch! Fragen über Fragen über Fragen... Bin fest entschlossen, diese Fragen für mich in der nächsten Zeit zu klären und mein Material-Spielsystem zu optimieren. Am Schluss können mich die grossen Herstellerfirmen mit dem Know-How gleich anstellen. Gut, dass sich momentan viele Leute im Materialforum tummeln, geht es ja auch darum, sich in der Zwischensaison wieder mal Gedanken zum Material und dem Spielsystem zu machen, um gut gerüstet in die neue Saison zu starten. Gruss Martin
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TIBHAR Evolution MX-S 1.8 | STIGA Hornet | DER MATERIALSPEZIALIST Hellcat OX |
#6
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
Elastizität ist meines bescheidenen noch verbleibenden Rests von Gymnasialwissens nach ein physikalischer Begriff, der die Fähigkeit eines Materials zur Aufnahme und Wiederabgabe deformierender Energien beschreibt (und damit natürlich auch die Fähigkeit, wieder die Ausgangsstruktur zu erreichen). Ein Gummiball ist elastischer als eine gleichgrosse runde Plastillinmasse (Umwandlung kinetischer Energie in letztlich Wärmeenergie). Eine Stahlkugel ist übrigens erstaunlicherweise offenbar eigentlich elastischer als ein Gummiball in diesem streng physikalischen Sinne. Elastizität per se hat zunächst nichts mit der Materialhärte zu tun (es gibt ja die Baxter-Dämpfungsschwämme, weiss jetzt leider nicht wie hart die sind. Aber ein weiches Schaumstoffpolster ist sicher weniger elastisch als ein Bryce-Untergummi).
Vielleicht könnte sich der aktivste Physiker im Forum dazu mal rein "definitorisch" äussern (wobei dann die Geschichten mit dem "Katapult" natürlich immer noch nicht geklärt wären... ). Ich halte es übrigens sogar für möglich, dass sich das mit der Verweildauer beim Katapult umgekehrt verhält (d.h. längere Verweildauer bei stärkerem Trampolineffekt). Zumindest bei Tennisrackets müsste das doch so sein: Weniger harte Bespannung führt ja zu mehr Tempo (wirklich eine Art "Trampolineffekt"), härtere Bespannung führt zu höherer Schlagpräzision bei weniger "Trampolineffekt". Dabei verbleibt der Tennisball gewiss nicht länger auf dem harten Racket als auf dem weicher bespannten. MfG Taugenichts |
#7
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
@ Taugenichts
Ich wollte eigentlich vorher schon mal antworten, bin im Moment aber völlig verwirrt. Ich hab mir ähnliche Gedanken wie Du gemacht, die aber im Widerspruch zu meiner Erfahrung sind. Ich möchte mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und muss mir darüber mal ernsthafte Gedanken machen. Allerdings ruft jetzt wieder die Arbeit. Ich meld mich heute Abend wieder. |
#8
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
und um die schwiergkeit zu erhöhen:
ein Mitspieler spielt Neos in 2mm auf dickem TSP Balsa und hat mit den stärksten US im Verein. Viehisch! Er hat kurze Handgelenks-Hacke, während die meisten eher die Schläge (gerade in der Abwehr, beim Schupf) etwas länger führen. Das widerspricht der These: mehr Katapult, geringere Verweilzeit, weniger Effet. Und jetzt kommst Du... noreflex
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Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht früh zu machen. Winston Churchill www.tischtennis-in-rostock.de |
#9
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
Zitat:
Aber spielen denn die Abwehrer ihre US auch auf maximale Rotation wie der Neos spieler oder eher auf Sicherheit? Wäre auch noch ein Kriterium. |
#10
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AW: Einfluss des Schwammkatapults auf die Rotation
@all
Das scheint ein wirklich interessanter Thread zu werden. Irgendwie witzig, wie die Meinungen auseinander gehen. Ich hoffe, wir finden eine gemeinsamen Nenner und dann wäre das Thema abgehackt. Hab mich in der Zwischenzeit mal etwas schlau gemacht, was das Thema Schwämme betrifft. Grundsätzlich besteht der TT-Schwamm aus einer Mischung von Naturkautschuk und Synthetikkautschuk. Der Naturkautschuk zeichnet sich durch eine grössere Weichheit aus und der Synthetikkautschuk durch eine grössere Härte. Das spezifische Gemisch entscheidet über die Eigenschaft weich, medium oder hart. Mit einem weichen Schwamm ist man grundsätzlich variabler in der Gestaltung der Rotation. Bei schnellen Bällen nimmt der weiche Schwamm eher die Eigenschaften eines harten Schwamms an (Die Moleküle können sich nicht so schnell ausdehnen, wie der Ball wieder weg ist). Bei langsamen Bällen kann sich die Weichheit voll entfalten und die Rotation kann verstärkt werden. Schluss 1: Weichr Schwamm fördert die Spinvariationen bei eher konstantem Tempo und harter Schwamm fördert umgekehrt die Tempovariationen bei eher konstanter Rotation. Nicht zu verwechseln mit der Eigenschaft Weichheit ist die Porosität. Die Herstellung von Schwämmen unterscheidet drei Grade: Feinporig, mittelporig und grobporig. Die Porosität ist für die Elastizität verantwortilich: Ein feinporiger Schwamm ist weniger elastisch als ein grobporiger Schwamm. Der feinporige Schwamm lässt den Ball weniger tief in sich eindringen und das führt dazu, dass die erzeugte Rotation kleiner wird. Der grobporige Schwamm lässt den Ball tiefer in sich eindringen, was mehr Rotation ermöglicht. Schluss 2: Der elastische Schwamm förder die Rotationsstärke bei konstanter Krafteinwirkung und der unelastische Schwamm fördert die variable Krafteinwirkung bei konstanter Rotationsstärke. PS Nicht zu verwechseln ist die Elaszitität-Eigenschaft mit dem Katapult von frischgeklebten Belägen, die eine exponentielle Beschleunigung bei grösserer Krafteinwirkung produzieren. Die Schwammstärke ist eine weitere Eigenschaft eines Belags. Mit einem dicken Schwamm wird die ankommende Energie gedämpft und die Eigenschaften des Holzes relativiert. Ein dünner Schwamm dämpft weniger und die Eigenschaft des Holzes tritt stärker zu Tage. Da ein Holz weniger elastisch ist als jeder Schwamm, kann man grundsätzlich behaupten, dass ein dünner Schwamm eher eine flach gekrümmte Flugkurve und weniger Rotation fördert und ein dicker Schwamm eher eine variabel gekrümmte Flugkurve und mehr Rotation fördert. Schluss 3: Ein eher dünner Schwamm födert das Tempospiel und ein eher dicker Schwamm fördert das Spinspiel. Alles in allem macht es aus meiner Sicht keinen Sinn, mehr als drei Parameter im Bezug auf die Eigenschaften von Schwämmen zur unterscheiden. Im Grossen und Ganzen sind die drei Unterscheidungen sicher genug und erlauben in Kombination miteinander 27 verschiedene Schwammvarietäten. Zusammenfassung (was wir schon immer gewusst haben, aber nicht unbedingt begriffen) Spinfördernde Eigenschaften des Schwamms: Dick, weich und elastisch Tempofördernde Eigenschaften des Schwamms: Dünn, hart und unelastisch So jetzt ist es genug für den Moment und ich hoffe, wir haben genug Stoff um das Thema Schwamm weiterdiskutieren zu können. Gruss Martin
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TIBHAR Evolution MX-S 1.8 | STIGA Hornet | DER MATERIALSPEZIALIST Hellcat OX Geändert von martinspin (10.05.2004 um 22:30 Uhr) |
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