Schwierigkeiten mit neuer Gruppe

[terporten]

Liebe Community,

normalerweise schreibe ich hier unter meinem Realname, möchte das hier jedoch nicht, da ich hier einen Trainerkollegen von mir kritisieren werde. Es geht mir jedoch nicht darum, diesen bloß zu stellen, sondern nur darum wie ich mit meiner Situation zurecht kommen kann.

Also ich habe vor 2 Monaten eine neue Trainingsgruppe übernommen. Diese Trainingsgruppe hat zuvor jahrelang bei einem Trainer trainiert, der nicht gerade zimperlich mit den Kindern umgegangen ist. Das heißt er motzte erniedrigte die Kids, bestraf bestraf bestraf.

Ich bin ein Trainer, der den lockeren Umgang mit seinen Jungs bevorzugt und normalerweise funktioniert das auch sehr gut.

Bei dieser Trainingsgruppe ist das ein wenig anders. Sie mögen mich zwar richtig sehr, aber es ist einfach ein Grundmaß an Unruhe in der Halle die mir nicht gefällt. Außerdem ist Petzten, Verraten, der hat das gemacht, der sammelt keine Bälle und und und an der Tagesordnung. Ich motze dann auch mal, bzw. bringe auch Strafen (15 Minuten sitzen ohne ein Wort reden) ins Training ein, doch wirken diese eher so, dass die konzentration noch mehr nachlässt. Da schaut jeder nur, dass er bestmöglichst wegkommt, aber davon ein Team zu sein, ist diese Gruppe meilenweit entfernt.

Ich habe das Gefühl, dass der Trainer vor mir, die Kinder an dieses zweifelhafte Trainerverhalten gewöhnt hat und dass die Kids dies unterbewusst herauf beschwören. Das Gruppengefüge hat sehr viele Risse und daher reizt mich diese aufgabe auch so sehr. dennoch möchte ich einfach mal in die Runde fragen, wer schon eimal in einer ähnlichen Situation war bzw. wie ihr mit der Gruppe arbeiten würdet, dass sich dort ein Team entwickelt.

Dank für jeden produktiven Beitrag

[xybot]

Denke, dass Du im Training mal für 1-2 Stunden das als Ansprache machen solltest, wo alle sich auf den Boden setzen und nur Du sagst, was Dich stört. Welche Ziele Du hast, wie es am besten funktionieren würde. Jeder muss dann seinen Teil dazubeitragen.... Dann jeden zu Wort kommen lassen, ob das so möglich ist oder ob der eine oder andere Probleme darin sieht.... Falls ja, dann mit der Bitte um Vorschläge, damit Deine Zielsetzung funktioniert.

[Hogar]

Zitat von terporten

Liebe Community,

normalerweise schreibe ich hier unter meinem Realname, möchte das hier jedoch nicht, da ich hier einen Trainerkollegen von mir kritisieren werde. Es geht mir jedoch nicht darum, diesen bloß zu stellen, sondern nur darum wie ich mit meiner Situation zurecht kommen kann.

Also ich habe vor 2 Monaten eine neue Trainingsgruppe übernommen. Diese Trainingsgruppe hat zuvor jahrelang bei einem Trainer trainiert, der nicht gerade zimperlich mit den Kindern umgegangen ist. Das heißt er motzte erniedrigte die Kids, bestraf bestraf bestraf.

Ich bin ein Trainer, der den lockeren Umgang mit seinen Jungs bevorzugt und normalerweise funktioniert das auch sehr gut.

Bei dieser Trainingsgruppe ist das ein wenig anders. Sie mögen mich zwar richtig sehr, aber es ist einfach ein Grundmaß an Unruhe in der Halle die mir nicht gefällt. Außerdem ist Petzten, Verraten, der hat das gemacht, der sammelt keine Bälle und und und an der Tagesordnung. Ich motze dann auch mal, bzw. bringe auch Strafen (15 Minuten sitzen ohne ein Wort reden) ins Training ein, doch wirken diese eher so, dass die konzentration noch mehr nachlässt. Da schaut jeder nur, dass er bestmöglichst wegkommt, aber davon ein Team zu sein, ist diese Gruppe meilenweit entfernt.

Ich habe das Gefühl, dass der Trainer vor mir, die Kinder an dieses zweifelhafte Trainerverhalten gewöhnt hat und dass die Kids dies unterbewusst herauf beschwören. Das Gruppengefüge hat sehr viele Risse und daher reizt mich diese aufgabe auch so sehr. dennoch möchte ich einfach mal in die Runde fragen, wer schon eimal in einer ähnlichen Situation war bzw. wie ihr mit der Gruppe arbeiten würdet, dass sich dort ein Team entwickelt.

Dank für jeden produktiven Beitrag

Hallo terporten,
Du kritisierst, dass dein Vorgänger motzte und nun motzt Du auch.
Doch Du scheinst Dich dabei nicht wohl zu fühlen. Gerade wenn Kinder, Jugendliche, doch auch wir Erwachsenen eine autoritäre Führung gewöhnt sind, verhalten sie sich besonders schwierig, wenn sich der Führungsstil ändert.
Plötzlich reagiert der Sanfte gereizt und ich finde es bei mir dann auch noch traurig, wenn das Verhalten dann auch noch erfolgreich scheint. Wenn es Störer gibt, finden die anderen Beteiligten es meist auch nicht gut. Selbst die Störer fordern oft ein härteres Durchgreifen.
Wichtig finde ich, dass sich alle darüber verständigen, was sie stört und wie sie es sich vorstellen was geschehen muss, damit dies aufhört.

Nun kann man auf Strafen nicht verzichten, doch sie werden transparent, es wird die Willkür entzogen. Allen ist klar, dass ein Fehlverhalten eine bestimmte Konsequenz hat. Eine Folge könnte sein, dass der Spieler am nächsten Punktspiel nicht teilnehmen darf. Sicher muss man aufpassen, dass Tat und Strafe im richtigen Verhältnis stehen und gerade die Jugendlichen fordern oft härtere Strafen. Doch wenn eine Strafe ausgesprochen wurde, muss man sie auch durchziehen und dann darf man z.B. nicht sagen, dass der Spieler doch spielen soll, weil er der beste ist.

Anstreben sollte man aber auch, dass weniger mit Strafen, als mit Ermunterungen trainiert wird. Häufiges Loben ist wichtig. Die Spieler sind ganz allgemein gut und wenn sie es mal nicht sind, dann muss man halt etwas dran arbeiten.

Liebe Grüße,
Horst

[MRuby]

Immer wenn ich merke dass es Differenzen in einer Gruppe gibt dann habe ich Spiele parat die das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern d.h. zwinge die Kinder Sachen zu machen die Sie nur bestehen können, wenn sie gemeinsam arbeiten
Beispiel:
Ein Spiel heißt Gefängnisausbruch. Du nimmst 2 große Weichstoffmatten eine wird hochkant hingestellt, die andere dahintergelegt. 2Mann halten die Matte fest die aufgestellt ist. Jetzt erklärst du ihnen das ist die Gefängnismauer und die gesamt Meute muss ausbrechen,(also über die hochkant Matte drüber) sie haben x Minuten Zeit und das Spiel ist erst gewonnen wenn alle innerhalb der Zeit über die Matte gekommen sind. Wie sie das anstellen das müssen sie sich selbst überlegen.
Da entstehen die witzigsten Ideen von: " ich renn wie ein wilder die Matte hoch über Räuberleiter halten für die kleineren bis hin zu die großen Stellen sich an die Matte und die kleinen klettern an ihnen hoch."
Achtung das ganze erst spielen mit Kindern ab 8 Jahren.
Bei mir wirkt das wunder. Auch ganz gut ist ein Klettergarten also einfach was machen was mal nix mit TT zu tun hat ( da hat allerdings nicht jeder die Möglichkeit zu )
So long
Michael

[Hogar]

Zitat von MRuby

Immer wenn ich merke dass es Differenzen in einer Gruppe gibt dann habe ich Spiele parat die das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern d.h. zwinge die Kinder Sachen zu machen die Sie nur bestehen können, wenn sie gemeinsam arbeiten
Beispiel:
Ein Spiel heißt Gefängnisausbruch. Du nimmst 2 große Weichstoffmatten eine wird hochkant hingestellt, die andere dahintergelegt. 2Mann halten die Matte fest die aufgestellt ist. Jetzt erklärst du ihnen das ist die Gefängnismauer und die gesamt Meute muss ausbrechen,(also über die hochkant Matte drüber) sie haben x Minuten Zeit und das Spiel ist erst gewonnen wenn alle innerhalb der Zeit über die Matte gekommen sind. Wie sie das anstellen das müssen sie sich selbst überlegen.
Da entstehen die witzigsten Ideen von: " ich renn wie ein wilder die Matte hoch über Räuberleiter halten für die kleineren bis hin zu die großen Stellen sich an die Matte und die kleinen klettern an ihnen hoch."
Achtung das ganze erst spielen mit Kindern ab 8 Jahren.
Bei mir wirkt das wunder. Auch ganz gut ist ein Klettergarten also einfach was machen was mal nix mit TT zu tun hat ( da hat allerdings nicht jeder die Möglichkeit zu )
So long
Michael

An anderer Stelle habe ich schonmal das "Eisschollen"-Spiel beschrieben, die Spieler müssen auf einer Plane stehen, die immer kleiner wird, da kommen sie sich automatisch näher.
Oder das "Lavestrom"-Spiel die Spieler stehen auf einer Plane, die aber leider falschrum liegt. Sie müssen nun versuchen die Plane umzudrehen ohne daneben zu treten.
Oder man überquert einen "Reißenden Fluss" dazu markieren zwei Seilen einen Fluss. Jeder Spieler bekommt ein kleines Holzbrettchen. Es muss immer ein Körperkontakt zu diesem Brett bestehen. Also Brett in den Fluss legen und dann drauftreten geht nicht, da es vom Fluss mitgerissen würde. Nun muss die Gruppe versuchen heil ans andere Ufer zu kommen.
Oder vier Spielern wierden die Augen verbunden und sie müssen versuchen mit Hilfe eines Seiles ein Quadrat zu bilden.

Und mit Klettergarten meinst Du sicher das, was hier als Seilgarten bezeichnet wird.

[terporten]

Hallo ihr 3,

danke für eure richtig guten Antworten. Es ist richtig, dass ich mal eine komplette Trainingseinheit für das Teambuilding opfern sollte.
Hogar hat es genau erfasst. Ich bin es nicht gewohnt, dass ich bestrafen muss. Normalerweise genügt einmalm das Gesicht zu verziehen und die Kids wissen genau was gemeint ist. Bei dieser Gruppe ist das anders. Sie mögen mich zwar und ich bekomme so viel Lob von den Eltern, dass ich schon längst fliegen könnte, falls ich mit zunehmendem Lob zunehmend abheben würde. :-)
Aber ich bin mit der Disziplin eben gar nicht zufrieden.

Das mit dem Gefängnisspiel halte ich für eine Gute Idee, werde es vllt. sogar umsetzten.

[fliptt]

Hallo terporten,

Ich denke da hat dein Vorgänger schon eine ganze Menge versaut und du hast jetzt den Ärger. Ich finde es sehr bewundernswert das du diese Situation als herrausforderung erkennst und dich ihr stellst.

Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Ich würde zuerst ein Gruppengespräch suchen, dort bestimmte Regeln festlegen und diese dann ganz wichtig konseqent umsetzten. Dazu ist es sehr wichtig die Regeln mit bedacht zu formulieren sodass du nicht später wenn sich deine Gruppe bereits gebessert hat du Dinge bestrafen musst die du eigentlich garnicht mehr für nötig erachtest.

Danach würde ich ebenfals viele Teamspiele ins training einbauen sei da einfach etwas kreativ, die schon erwähnten Ideen sind doch schonmal eine gute Inspiration und gehen in die absolut richtige Richtung.

15 Minuten Schweigen halte ich nicht für zweckmäßig muss ich ehrlich sagen. Ist mir eine Trainingsgruppe zu unruhig (das muss garnicht immer so negativ sein) vormuliere ich die Teamaufgabe 2min absolute Stille. Wird dies gemeistert wartet eine Belohnung. Die Kinder sind danach deutlich ruhiger und fühlen sich dabei keines wegs bestraft.

Empfehlen kann ich dir immer wieder das Gespräch zu suchen mt den Kids. Macht einer mist frage ich einfach mal ganz naiv nach warum er dies gerade gemacht hat und zeige Verständnis und erkläre ganz logisch weshalb das nicht in Ordnung war.

Meine Erfahrung ist, wenn man mit etwas Verstand und Feingefühl arbeitet, die nötige Fachkompetenz ausstrahlt so kann man mit etwas Geduld und Ruhe sicher auch deine Gruppe wieder dazu kreigen dass sie optimal funktioniert, und sich sogar eigenständig reguliert.

Wichtig finde ich dafür auch mal ganz bewusst etwas durchgehen zu lassen, denn die Kinder sollen ja ihren Bewegungsdrang stillen und auch einfach etwas Spaß haben wenn sie vorher Stunden lang in der Schule saßen.....

Fehlverhalten kann man auch mal ganz bewusst ignorieren statt es mit seiner Aufmerksamkeit zu "belohnen"! Bestrafen würde ich wenn überhaupt nur Dinge wie verpetzten unfairness und unkollegialität. Aber auch hier hilft ein gespräch oder ein paar weise Worte oft mehr, denn eigentlich haben alle Kinder von naturaus ein großes Verständniss für Ehrlichkeit, Fairness etc.

Dein Vorgänger scheint dies aber nicht besonders gefördert zu haben also zeig auch dort die nötige gedult und verpasse keine Gelegenheit richtiges Verhalten zu loben und zu belohenen.....

Ich habe den Eindruck du wirst da eine super Trainingsgruppe formen..

Viel Spaß bei deiner Aufgabe Gruß

Clue84

[tischtennisguru]

Vorgänger einladen, Negerküsse besorgen, Vorgänger in Wurfweite aufstellen und jeder darf mal.

Im Ernst: das Gespräch mit allen gemeinsam suchen. Jeder der Gruppe soll bis zum nächsten Training auf einen Zettel schreiben, was er sich vom Training verspricht bzw. erwartet oder auch wünscht. Dann die anonymen Zettel einsammeln und auswerten, ein Teamgespräch mit allen führen mit den Ergebnisschwerpunkten aus allen Wünschen und eine Art Programm für die folgenden Wochen zusammen erstellen, wäre eine gute Möglichkeit. Auch disziplinarische Maßnahmen bei Störung oder sonstigem Fehlverhalten gegenüber der Gruppe können auf diese Art durch die Teilnehmer selbst bestimmt werden, indem sie mit auf den anonymen Zettel genommen und später in der Gruppe besprochen werden können.

Ach ja: wie meine Vorrredner halte auch ich Teamspiele vor allem zu Beginn der Trainingseinheit nach dem Einlaufen als Ergänzung des Aufwärmprogramms wichtig für die Schulung des Sozialverhaltens der Teilnehmer, aber auch, um erst einmal den Alltagsstress rauszupowern bevor man sich in ein konzentriertes Training stürzt.

[flatulenzio]

Du kannst davon ausgehen, dass es gar nicht so wichtig ist, was Du genau tust, welche Sanktionen Du verhängst oder welche Belohnungen du austeilst - wichtiger ist es, vorausschaubar zu sein, verlässlich und konstant.
Die genauen Regeln sind Nebensache. Wichtiger ist, dass Du hinter allem, was Du tust voll und ganz stehst! Kinder haben sehr feine Antennen für Unsicherheit und lassen Dich gnadenlos auflaufen.

Wenn Dein Vorgänger einen Stil eingeführt hat, wird es eine Weile dauern, bis sie sich an Dich und Deinen anderen Stil gewöhnt haben. So lange wird es auch schon mal Chaos geben. (Man hat das Gefühl, sie "wollen" die gewohnte Strafe...)

Zieh' Dein Ding durch und lass' Dich nicht dazu hinreißen, es wie Dein Vorgänger zu machen!

[littlecranede]

Zitat von terporten

Liebe Community,

normalerweise schreibe ich hier unter meinem Realname, möchte das hier jedoch nicht, da ich hier einen Trainerkollegen von mir kritisieren werde. Es geht mir jedoch nicht darum, diesen bloß zu stellen, sondern nur darum wie ich mit meiner Situation zurecht kommen kann.

Also ich habe vor 2 Monaten eine neue Trainingsgruppe übernommen. Diese Trainingsgruppe hat zuvor jahrelang bei einem Trainer trainiert, der nicht gerade zimperlich mit den Kindern umgegangen ist. Das heißt er motzte erniedrigte die Kids, bestraf bestraf bestraf.

Ich bin ein Trainer, der den lockeren Umgang mit seinen Jungs bevorzugt und normalerweise funktioniert das auch sehr gut.

Bei dieser Trainingsgruppe ist das ein wenig anders. Sie mögen mich zwar richtig sehr, aber es ist einfach ein Grundmaß an Unruhe in der Halle die mir nicht gefällt. Außerdem ist Petzten, Verraten, der hat das gemacht, der sammelt keine Bälle und und und an der Tagesordnung. Ich motze dann auch mal, bzw. bringe auch Strafen (15 Minuten sitzen ohne ein Wort reden) ins Training ein, doch wirken diese eher so, dass die konzentration noch mehr nachlässt. Da schaut jeder nur, dass er bestmöglichst wegkommt, aber davon ein Team zu sein, ist diese Gruppe meilenweit entfernt.

Ich habe das Gefühl, dass der Trainer vor mir, die Kinder an dieses zweifelhafte Trainerverhalten gewöhnt hat und dass die Kids dies unterbewusst herauf beschwören. Das Gruppengefüge hat sehr viele Risse und daher reizt mich diese aufgabe auch so sehr. dennoch möchte ich einfach mal in die Runde fragen, wer schon eimal in einer ähnlichen Situation war bzw. wie ihr mit der Gruppe arbeiten würdet, dass sich dort ein Team entwickelt.

Dank für jeden produktiven Beitrag

Die kinder versuche mit ihrem negativen verhalten deine aufmerksamkeit zu bekommen.