Wettkampfnahe Übungen für den Anfängerbereich

[Scuzzle]

Wie der Titel schon sagt suche ich ein paar Übungen die Anfängern und/oder nicht ganz so talentierten Kindern erste Wettkampf-Spielzüge beibringen sollen.


Beispiel:

A: Diagonaler RH-Konter Aufschlag
B: Konter in RH oder Mitte
A: Umlaufen und mit VH-TS den Punkt suchen

Idee dahinter: Vor allem in den untersten Jugendklassen wird fast jeder in die RH platzierte Aufschlag erstmal geschupft. Auch solche mit Überschnitt. Das führt dazu, dass ein Konter (besser noch ein Rollaufschlag) oft viel zu hoch retourniert wird.
Der Aufschläger kann die Übung fast direkt so im Wettkampf einsetzen. Führt im Anfängerbereich sehr schnell zu Erfolgen


Beispiel II:

A: Diagonaler US-Aufschlag
B: Diagonaler RH-Schupf
A: Diagonaler RH-Schupf
B: Paralleler RH-Schupf
A: Diagonaler VH-Schupf
B: VH-TS

Idee dahinter: Einfaches diagonales Schupfen mit der RH wird recht schnell von den meisten Spielern beherrscht. Punkt über Schupfbälle in die RH zu machen ist also nicht einfach.
In der VH haben viele Spieler im Anfängerbereich allerdings ihre Probleme. Der VH-TS sitzt noch nicht so sicher. Es passieren (vor allem auf gute Schupfbälle) oft Fehler, alternativ wird der Ball auch oft mit RH-Schupfbällen aus der VH gespielt. Diese werden dann aber nie die Qualität eines RH-Schupfballes aus der RH erreichen.
Wenn ein Spieler also im Anfängerbereich seine Gegner aggressiv auf der VH anschupfen kann provoziert er entweder einen Fehler des Gegners, oder bekommt einen qualitativ schlechten Ball zurück den er dann selber angreifen kann.


Ich hoffe ich konnte einigermaßen klar machen wonach ich suche.
Freue mich über Übungen und oder Diskussionen darüber.

[Cheftrainer]

VH Schupf würde ich aber nicht unbedingt auf lange Bälle trainieren.

Wenn ein Kind also als Anfänger oft VH Schupf trainiert, dann wird es später in knappen Situationen darauf zurückgreifen, selbst wenn es technisch in der Lage wäre aktiv mit einem Topspin zu punkten. Man macht eben genau das was man zu Beginn gelernt hat.

Deswegen gibt es diesen aggressiven Schupf erstmal nur auf kürzere Bälle (also bei reinen Anfängern eher gar nicht ^^).

Ich lasse (später) auch mal VH Schupf auf lange Bälle mal trainieren (Gefühl, und gegen Abwehrspieler kann es mal sinnvoll sein), aber zu Beginn würde ich bei einem langen Schupf in VH immer einen Topspin einfordern.

[Scuzzle]

Spieler A macht in der Übung auch nur den Zuspieler.
Wenn man in unteren Spielklassen einen parallelen Ball auf die VH der Gegner schupft kommt der halt meist relativ harmlos zurück. Spieler B soll lernen diesen Ball zu provozieren und dann halt selber aktiv zu werden.

[Cheftrainer]

Die Rolle von A ist dabei völlig unerheblich. In meiner Begründung ging es doch darum, dass es kritisch ist was ein Anfänger am Anfang oft trainiert.

[Sven T.]

Aber vielleicht steht hinter seinem Modell ein anderes Konzept und nicht das Methodik-Modell des HTTV? Wär doch möglich :-I

[Cheftrainer]

Wenn Du in meiner Antwort irgendeine "Methodik des HTTV" zu finden glaubst, dann versuche es lieber nochmal zu begründen:

Ein Nachwuchsspieler wird später bei besonders knappen Spielständen immer darauf zurückgreifen, was er zu Beginn gelernt hat. Aus diesem Grund ist das Schupfmodell inzwischen überall überholt.

Es hat rein gar nichts mit dem HTTV zu tun. Ich versuche nur klar zu machen, welche Folgen ein solches Training überall haben kann.

Wenn man als Trainer erreichen möchte, dass die Spieler künftig auch in knappen Situation selbst eine Entscheidung suchen und nicht auf Fehler hoffen, dann ist diese Übung völlig ortsunabhängig kontraproduktiv.

Ich sagte ja bereits, dass auch bei mir gelegentlich VH Schupf auf einen langen Ball gespielt wird. Dies hat aber immer einen besonderen Hintergrund und zudem vermeide es bei Anfängern. Und das Stichwort Anfänger ist bei mir der Hauptgrund für die Kritik an dieser Übung!

[Sven T.]

@Cheftrainer, ich möchte nicht missverstanden werden. Ich selbst bin ja bei der C-Trainer Ausbildung auch von meinem tiefsten Überzeugung hin zum offensiven Methodik Modell bekehrt worden. Auch verstehe ich und vermittel ich selbst dieses Modell. Und ebenso sehe ich auch die Notwendigkeit eben alle Schlagtechniken zu vermitteln, schließlich wollen wir ja auch keine Maschinen sondern variable Spieler. Nichts desto Trotz ist es das derzeitige Modell und es gibt zigtausende Trainer die weitab jeder Ausbildung ihre eigenen vermitteln und das sicher auch häufig recht oder sagen wir relativ erfolgreich auf ihren Ebenen.

Hier scheint nun jemand zu sein, der ein angepasstes Erfolgskonzept vermitteln möchte, vielleicht ist das ja in 10 Jahren die neue Richtlinie? Das weiß man ja heute noch nicht wirklich ;-)

Der Gedanke mit angepassten Schwerpunkten zu arbeiten könnte vielleicht wirklich ganz lustig sein. Also in Jugen Jahren ein ausgeprägteres defensivere RH Spiel, in den Mittleren Jahren ein offensives Vorhandspiel und im "Endstadium" ein breitgefächtertes Allroundspiel. Könnte doch auch interessant sein?

Aber das ist eh alles eher Thema für ein offenes Ideen Treffen und nicht geeignet das via Internet zu diskutieren.

[Cheftrainer]

Ich bin für vieles offen. Habe letztes bilaterales Training getestet, werde demnächst mal einen Ausflug in differentielles Training unternehmen. Bilde derzeit einen Abwehrspieler mit 2,0mm Noppen Innen aus der auch beidseitig mit Spin angreifen kann und soll usw.

Aber dennoch halte ich die bereits genannten Nebenwirkungen des VH Schupfens auf lange US Bälle für zu gravierend. Zudem sehe ich da keinen Sinn drin ausser vielleicht wenn man kurzfristige Erfolge sucht.

[Seanlabor]

Das mit dem Schupf kann ich nur bestätigen, mir wurde auch anfangs erst Schupfen beigebracht, und erst sehr viel später der Topspin und ich habe nun immer mit mir zu kämpfen, dass ich im Spiel offensiv agiere, deshalb bitte bitte bringt ihnen zuerst Topspin bei, Sie tun sich später sehr viel leichter.

[Scuzzle]

Ich seh das Problem durchaus. Nur Hab ich ehrlich gesagt bisher keinen Spieler erlebt der in knappen Situationen zum VH-Schupf gewechselt ist.(Kann natürlich auch daran liegen dass das eine von ganz wenigen Übungen ist wo ich Spieler mit der VH Schupfen lasse)
Allerdings lernt der aktive Spieler hier einen Spielzug mit dem er sich selber in eine Situation bringen kann um mit einen VH-TS (den ich in dem Fall dann wirklich immer einfordere) zum Punkt zu kommen.