Hilfe bei Belag/Spielweise

[AnfängerAA]

Guten Tag,

ich werde ziemlich weit ausholen und versuchen möglichst detailiert zu sein, um eine gute Hilfestellung zu ermöglichen. Ich danke schonmal jedem, der sich die Zeit nimmt das folgende durchzulesen.

(Ich hoffe das passt in diesen Forenbereich)

Ich habe in meiner Jugend viel Tischtennis gespielt und habe nun wieder in einer Herrenmannschaft angefangen (Kreisliga). Mein Problem ist, dass ich wieder seit einem 3/4tel Jahr spiele und ich nicht das Gefühl habe, dass ich besser werde (ich verliere in der Regel jedes Spiel in 3 Sätzen).

Meiner Meinung nach gibt es dafür zwei Gründe. Entweder ich habe die falschen Beläge bzw. mein Spielstiel ist falsch für die Beläge oder ich wähle schlicht weg die falschen Techniken beim Ballwechsel.

Ich kann euch leider nicht die genauen Beläge meines Schlägers nennen, aber auf der VH habe ich Donic Coppa (relativ schnell) und auf der RH Donic Quattro (Ich glaube ein Anti?). Ich habe die Beläge seit dem ich wieder angefangen habe zu spielen. Ich bin damals leider ohne jegliches Vorwissen in ein Fachgeschäft gegangen und habe mich beraten lassen. Salopp gesagt, habe ich dem Verkäufer gesagt, dass ich mit der VH angreife (viel Topspin) und mit der Rückhand Blocke bzw versuche den Ball im Spiel zu halten. Daraufhin hat er mir die genannten Beläge empfohlen.

Nun zu meinen Spielen. Ich verliere meistens schon die Punkte bei der Annahme der Angabe des Gegners. Schnittbälle auf meine Vorhand fliegen meistens direkt ins netz. Ich kriege es nicht hin die unterschnittbälle rüberzuschupfen. Sollte ich sie lieber gleich versuchen anzuziehen?
Mein Hauptproblem ist aber die Rückhand. Unterschnittbälle hebe ich meistens mit der RH über das Netz und bei Seitschnitt halte ich nur den Schläger hin. Damit kriege ich die Bälle zwar relativ sicher auf die Platte, aber ich habe keine richtige Kontrolle damit, die Bälle sind komplett tot. Meine Gegner hauen mir die Dinger nur um die Ohren. Sollte ich mit der RH anders spielen?

Allgemein würde ich über meinen Spielstyl sagen, dass ich mit der Rückhand die Bälle relativ sich im Spiel halte und dann eben mit der VH angreife (meist topspin). Sobald der erste Ballwechsel passiert ist, und ich keinen Fehler gemacht habe, habe ich auch meistens das Gefühl für den Ball. Aber davor mache ich zu viele Fehler. Wie kann ich das ändern?
Schätze ich die Bälle falsch ein oder spiele ich zu passiv? Ich versuche meistens den ersten Ball rüber zu schupfen oder nur leicht dagegen zu halten. Dadurch macht der Ball meistens was er will.

Ich glaube das reicht erstmal. Ich hoffe man kann ungefähr erahnen wo meine Probleme liegen. Hoffentlich hat jmd den ein oder anderen rat parat.

Und ja ich trainiere auch (1-2mal pro Woche). Nur trainiere ich dort meistens die Topspins. Aber zu denen komme ich entweder nicht im Spiel oder ich verschätze sie. Es kommt mir so vor als gäbe es nur einen geringen Fehlerwinkel den ich beim Topspin machen darf oder der Ball geht ins netz/drüber.

Schonmal vielen dank und ich hoffe man kann mein gewurschtel verstehen

mfg
Anfänger

[Atx87]

Hi.

Also direkt helfen ist schwer, so per Ferndiagnose, aber vllt. kann man dir Lösungsansätze geben.

Probier doch mal mit einem Kollegen im Verein Schläger zu tauschen, der ähnlichen Spielstil hat, wie du. Nur mal für ein paar Bälle.

Den Coppa finde ich persönlich schon relativ schnell und für einen Wiedereinsteiger bzw. nicht so erfahrenen Spieler, sehr schwierig zu spielen.

Der Quattro ist kein Anti, müsste eine recht gute Kontrolle haben und guten Spin, kommt halt auch auf die Dicke der Beläge an, je dicker desto schwerer für dich zu kontrollieren.

Wie gesagt, des einfachste is, wenn du mal ein paar Beläge und vor allem auch Hölzer deiner Kollegen testspielst. Dann merkst du relativ schnell, ob es an deiner Technik oder am Material liegt. Wirds besser, mit nem fremden Schläger, dann hängts vllt. zu einem großen Teil am Material.

Ansonsten hilft halt nur: Training, training, training =)

[Ludwig]

Das Hauptproblem dürften nicht die Beläge sein, sondern zu erkennen, was der Gegner macht. Wenn man wenig Spielerfahrung hat, ist das Erkennen des Dralls das Hauptproblem. Lass den Schläger wie er ist, die Empfehlung war gar nicht so schlecht oder nimm den Quattro auf die Vorhand und einen weniger griffigen, langsamen Belag (früher gab es da Nittaku Learner und Donic Liga, aktuell kenne ich mich nicht so aus) auf die Rückhand. Belagdicke eher 1.5 als 2.0 mm. Und dann üben, den Gegner nach deinem Schlag im Auge zu behalten, bis er geschlagen hat. Dabei bewegt man sich so, das die vorraussichliche Ballrichtung etwas rechts neben dem Körper ist. Nach dem der Gegner den ball getroffen hat (versuchen, Handgelenkeinsatz zu beobachten), fokussiert man dann auf den Ball, bis er den eigenen Schläger verlässt. Beim Aufschlag den eigenen Schlag in etwa dahin führen, wo der Schläger des Gegeners auf dem Weg zum Ball herkommt, das neutralisiert schon mal etwas Schnitt. Mit wachsender Spielerfahrung wird man dann auch im Erkennen des Schnitts besser.
Im Prinzip hilft leider nur Training und das Schulen der Beobachtung.

[AnfängerAA]

Hallo,

vielen Dank für die Ratschläge. Ich glaube die dicke meiner Beläge ist 1,8 (oder 1,6). Es stimmt wohl, dass die Einschätzung des Dralls ein Problem ist. Ich erkenne schon, welcher Schnitt im Schlag ist. Aber die Stärke des Dralls zu erkennen, fällt mir sehr schwer. Dementsprechend fallen die Bälle dann einfach ins Netz oder gehen hoch auf/über die Platte (z.b. bei einer Seitschnittangabe).

Zum Thema Ballverfolgung hätte ich noch eine Frage: Sollte man den Ball bis zum eigenen Schlag verfolgen? Also mit den Augen verfolgen bis man ihn geschlagen hat? Ich habe es mir angewöhnt den Ball, bis er auf meiner Hälfte abgesprungen ist, zu verfolgen und dann die Tischhälfte ins Visier zu nehmen, in der der Ball nach meinem Schlag dann landen soll. Leider treffe ich ziemlich oft die Kante oder den Daumen beim Schlagen. Liegt das daran oder schlicht an der fehlenden Praxis? Ich hab es immer auf die Praxis geschoben, aber vielleicht mache ich hier etwas grundlegend falsch.

Noch etwas was mich interessieren würde. Es ist wahrcheinlich schwer das jetzt theoretisch zu erklären. Aber mich würde der unterschied meiner Beläge in der Praxis interessieren. Ich weis schon, dass meine RH viel Kontrolle verleiht und meine VH ziemlich schnell ist. Aber wie unterscheidet sich dadurch die Ballannahme? Beispiel: es kommt ein starke Unterschnittangabe auf die jeweilige Hand. Wie unterscheidet sich die Annahme der RH von der VH? Ich würde jetzt sagen, dass ich mit der VH viel stärker selbst in den unterschnitt gehen muss bzw den ball höher heben muss als mit der RH, da der ball sehr schnell nach unten abhaut.

So das wars erstmal.
Den Tipp mit einem anderen Schläger mal zu spielen werde ich beim nächsten Training ausprobieren.
mfg
Anfänger

[Tetris]

Hol dir auf der rückhand ne noppe und auf der vorhand ein tenergy 05

[38Mesut]

der coppa ist schon schnell, du musst nachdenken wie du spielst und denken wie du es verbessern kannst.wenn du 3/4 jahre schon spielst mit dem coppa musst du dich daran adaptiert haben.
ich empfele dir, kaufe gebrauchte beläge um aus zu probieren oder versuch es mal mit deinem freund im verein.

Also zum ausprobieren würde ich dir tibhar nimbus sound belag oder tibhar sinus alpha belag empfelen.

[Atx87]

Also der Unterschied am Belag hängt von vielen Faktoren ab.
Du müsstest es ja eigentlich merken, wenn du den Schläger mal drehst und versuchst den gleichen Schlag zu machen. Erfahrungsgemäß ist der Coppa schneller und unkontrollierter, du musst also mehr darauf achten, wie du deinen Schläger hälst und was der Gegner macht. Der Quattro "verzeiht" mehr fehler, allerdings kann ich dir dazu nicht viel sagen, ich hab den noch nicht gespielt

Klar ist es sehr wichtig zu schaun, was du von deinem Gegner bekommst, aber mit nem falschen Belag kannst du auch die Schläge nicht lernen, die du dagegen bräuchtest.

Wegen deinem Problem, auf den Ball zu schauen. Ich persönlich verfolge beim Einspielen den Ball bis zum Schläger, danach geht das irgendwie von alleine, aber man muss ein Gefühl für den Schläger bekommen um die richtige Trefferzone zu finden.
Ich glaube da gibt es kein universelles Mittel. Glaub des macht jeder so, wie ers gewohnt ist.

gebrauchte Beläge sind immer gut, aber pass auf, dass du nicht von der testeritis heimgesucht wirst

Gute Beläge um ein Ballgefühl zu bekommen sind meist weichere Beläge, die nicht zuviel Katapult haben. Nicht zu dick, also für die Rückhand, die bei dir ja die schwierigere Seite ist (zumindest soweit ich des raus les ) würde ich dir maximal 1,5 empfehlen.
Kommt aber auch auf den Belag an.

Wenn du die Grundschläge und die Technik drauf hast, auch weißt wie du welchen Ball schlagen musst, kannst du auf katapultigere Beläge wechseln und auch bisschen spinnigere.

Aber ohne viel Training kommst du so, oder so nicht aus

[jimih1981]

Denke auch das sich eher weichere Beläge anbieten die nicht so schnell sind.

[stranger]

Hallo,
es ist ein ziemlich verbreitetes Problem, was Du hast. Da ich das auch schon mal durchgemacht habe, kann ich ganz gut nachfühlen. Meistens ist es eine Mischung aus unterschiedlichen Faktoren, die dein Spiel unsicher macht.

1. mentales Problem, wegen zu hoher Erwartung
2. zu schnelles Material, dadurch unkontrollierte, unsichere Spielweise (deine Beläge scheinen absolut in Ordnung zu sein, was ist mit dem Holz?)
3. fehlendes Konzept im Spiel
4. zu wenig Erfahrung

Analysiere dein Spiel, hol dir kontrolliertes Material und probiere mal mal im Training nicht nur Topspin, sondern auch Aufschlag- und Returnspiel zu verbessern. Sodass Du im Spiel bleiben kannst und vlt. mal deinen Gegner einen Fehler machen lässt. Mit dem vermissten Selbsvertraun kommt auch der Erfolg zurück. Es wird schon!