Topspin auf Unterschnitt

[ClM]

Hallo,

wie kann ich denn Schülern, welche den normalen Topspin schon gut können, den Topspin auf Unterschnitt beibringen?

Problematisch ist vor allem, dass bei stärkerem Unterschnitt die meisten Topspins im Netz hängen bleiben.


Danke schonmal für Antworten!

[ksg9-sebastian]

Es bringt auch nix den Schülern einen heftien Unterschnitt hinzulegen

Langsam an das ganze ranführen, ausgehend vom Topspin gegen Block (den sie ja schon können).
Die Theorie erklären (Änderung der Bewegung) und dann langsam immer weniger Überschnitt geben, irgendwann tote Bälle und dann leichten Unterschnitt und immer steigern.
Dabei die Armbewegung, Stellung u.s.w. jeweils anpassen.
Handgelenkseinsatz würde ich erstmal rauslassen bis sich kleine Erfolge gegen tote, leicht unterschnittene Bälle einstellen. Dann langsam aber sicher die Handgelenksbewegung einführen...

[Hurz67]

Ich war bisher umgekehrt vorgegangen: der TS wird auf leichten US gelernt. So können sie den unterschied zu leeren Konterschlägen besser verstehen und die tangentiale Bewegung ist unabdingbar. Wenn das sitzt, kann ...

1. der US langsam verstärkt werden -> mehr Beschleunigung -> mehr Spin

2. Die Schlagebene weiter gesenkt/geneigt werden um, auf leere Bälle oder Blocks oder TS ziehen zu lernen. -> mehr Tempo & Spin

Im umgekehrten Falle ist es 'verführerischer' (und damit auch nicht für den Schüler einsichtig) den leeren oder ÜS Ball auch zu kontern/schiessen.

[ClM]

Das Problem besteht in der nicht korrekten Schlagausführung.

Es fehlt an Beschleunigung, dh. die Topspins werden zu langsam mit zu wenig Spin gezogen, so dass die Bälle im Netz hängen bleiben. Bei leichtem Unterschnitt kommen die Topspins noch. Bei mehr Unterschnitt aber nicht mehr.

Wie kann man das abstellen?

[Hurz67]

1. TS Übungen auf leichten US kann ich mit dem Balleimer machen. (jenachdem wie gut man zuspieln kann)

2. Wenn man schärferen Schnitt braucht. Könnte man mit abgesprochenen Ballwechseln arbeiten (2-3 mal RH diagonal hin und her schupfen, danach springt der Angreifer in der RH um und zieht einen offenen starkbeschleunigten 'Lullitop'(aka 'Bogenlampe') diagonal, danach kann der passive Zuspieler beliebig blocken und den Ballwechsel frei ausspielen)

3. sich einen dünnen Belag (zB 1,0-1,5 Friendship o.ä.) auf ein ALL Holz kleben und eine leichte/bis starke Schnittabwehr mit dem Schüler spielen (oder eben einen Defensivkünstler suchen)

Entscheidend ist hierbei die Priorität auf die Unterarmbeschleunigung und die offene Schlagebene zu legen.

Hängt natürlich im hohem Maße von der spielerischen Erfahrung ab, der Spieler muss den gegnerischen Schlag lesen können, das kann man einem 8-12jährigem teilweise nur schwer vermitteln, bzw. es erfordert auch eine sehr hohe Konzentration 3 Sätze lang darauf zu achten wann ein Schupfball 'giftig gesäbelt' ist und wann er 'nur profan' anghoben wird.

Ich hab in meiner Mannschaft einen 19jährigen, der dies noch immer nicht kann und selber auch nicht den Unterschied spielen kann. Entsprechend schlechten Erfolg hat er mit der Einschätzung seiner eigenen TS und der gegnerischen Verwertung seiner eigenen Schupfbälle.

Der Junge ist natürlich frustriert, weil er nicht versteht, warum seine Bälle kommen und öfter eben auch nicht bzw. warum seine Schupfs beliebig angegriffen werden.

Um so schwieriger wird es dann, wenn es gegen Material geht.

[Cheftrainer]

Ich würde Übungen mit 2-3 mal Schupfen vermeiden. Ein langer Schupfball sollte (in der Regel) mit Topspin beantwortet werden. Also eher Übungen mit kurzer Aufschlag, Schupf lang => Topspin (danach ggf. Übungsende damit nur diese Situation isoliert und möglichst oft trainiert wird).

Die Spieler sollten auf Überschnitt tischnah und tischfern Topspin spielen können. Eine weitere gute Vorübung ist es den Ball über ein erhöhtes Netz (ggf. Bande auf Kästen) zu ziehen.

Eröffnung auf Unterschnitt am Balleimer wenn dies möglich ist (Zuspieler vorhanden) da man die Situation hier oft trainieren kann.

Dazu spielt man einzelne Bälle ein. Möglichst früh wird das Ganze noch mit Beinarbeit verbunden (Eröffnung aus Grundstellung). Siehe:

http://www.tt-lehre.de/v_direkt.html..._grundstellung

[Hurz67]

In Deinem Video gefällt mir nicht, das der TS nicht wirklich verschieden wäre zu einem TS auf leere oder OS Bälle (vielleicht weil auch 'nur' leichter Us im zugespielten Ball ist?). Die Bälle hören sich noch immer sehr zentral und hart getroffen an.
Jemand der noch eher am Anfang seiner TT-Laufbahn steht, wird hier den Unterschied zum tangential getroffenen TS nur schwer erfassen.

2-3 mal schupfen halte ich für akzeptabel, da auch diese Sicherheit gleich mittrainiert wird. Wenn der Schüler fit genug (im Sinne von 'Auge' für die passende Schlagvariation) ist, wird er aus eigenen Stücken früher bzw. bei der ersten Möglichkeit angreifen. Kann einer nicht schupfen, so wird der Angreifer entsprechend oft erfolgreich sein. Der passive Spieler kann daraufhin seine Schupftechnik verbessern.

Den ersten langen Schupf sofort zu ziehen impliziert auch eine Endgültigkeit, die unabhängig vom Ball und der Situation ist und dies ist für erst Fortgeschrittene mit hohem Risiko verbunden. Sie macht den Angreifer generell auch ausrechenbarer.
Der erste Lange Schupf hat noch ein paar mehr Randbedingungen, die bei einer Entscheidung einen TS zu ziehen, eine Rolle spielen sollten. Die Länge mag hinreichend sein, aber Richtung, Qualität und Tempo sind auch Parameter die erkannt werden sollten und die o.g. Schüler vielleicht mehr Probleme für den erfolgreichen TS machen. Die Länge wird er leicht erkennen können, aber die Qualität macht ihm wohl noch Probleme (beschleunigt nicht genug) und da spielen halt mE. die Kenntnisse des Schupfs eine grosse Rolle.

[Schulze]

also erstmal an alle hier hallo

also ich hab im moment auch ein problem mit dem top spin aber genau das umgekehrte wie in diesem thread.ich hab gegen extremen unterschnitt eigentlich überhaupt keine probleme.ich zieh da immer ganz hoch mit dem arm.also ganz ganz langsame top spin mit viel spin und sehr hohe.die bälle sprigen auch teilweise extrem ab.aber da die meisten meiner gegner keinen unterschnett bzw. nur wenig spielen hab ich extreme probleme bälle ohne oder mit überschnitt selbst zu ziehen.dann schlag ich die immer und hab kein gefühl beim ziehen.in diesen bällen ist dann auch kaum spin.kann mir hier vielleicht einer sagen wie ich gegen tote bzw.gegen andere top spins ziehen muss weil ich bin ein totaler offensivspieler und wenn die top spins nich kommen dann kann ich direkt aufgeben.wäre echt nett wenn mir einer helfen könnte

[Cheftrainer]

@Hurz:

Der Schüler hier hat nicht besonders viel Gefühl für Rotation. Ausserdem war es eine der ersten Einheiten, sonst würde man ja nicht mit einzelnen Bällen arbeiten. Anfangs sollte man daher mit dem Schnitt vorsichtig sein. Es geht hier immerhin um Anfängertraining. Und eines kann ich Dir versichern, der Trainer kann auch so einspielen, dass der Ball unter den Tisch zurückrollt. Nur ist das in der Situation eben nicht sinnvoll.

Und was das "mittrainieren" von Sicherheit betrifft finde ich, dass die Kids viel zu viel schupfen. Das Problem ist doch, dass langfristig der Gewinnt der bei 9:9 im 5. was riskiert. Das was man als Anfänger trainiert wird in solchen Situationen meistens hervorgeholt. Kurzfristig ist das sicher erfolgreicher.

Zudem will ich eine bestimmte Fähigkeit (hier Eröffnung auf Rotation) möglichst massiv trainieren. Daher vermeide ich anfangs erstmal alle anderen Bälle (Balleimer nur der US Ball, erst später Spielzüge) und schupfen lasse ich auch ab und zu trainieren, aber eben nicht wenn das Thema "Eröffnung auf US ist" sondern dann wenn ich gezielt Schupfvarianten oder bestimmte Rückschläge trainiere.

[ClM]

Danke für die Tipps.


Wie kann ich denn am besten den richtigen Bewegungsablauf beibringen?