Auslosen des Aufschlags

[Thomas1]

Guten Abend,

ich hätte (eher zur Rückversicherung) folgende Fragen:

1. Wenn ich das Aufschlagrecht zugelost bekomme, darf ich es ablehnen bzw. "abgeben"; muss der Gegner dieses dann zwingend annehmen?

2. Wenn ich in niederen Ligen bzw. ohne offiziellen Schiedsrichter spiele, sich jedoch während der Begegnung die Notwendigkeit zeigt, einen solchen zu nominieren (und sei es nur, weil der Gegner penetrant falsch aufschlägt o.ä.), wann kann dies geschehen (zwischen den Sätzen? Zwischen der Spiele? Evtl. gar innerhalb der Sätze?) und wer bestimmt diesen und könnte sich der Verein, dem dieser Schiedsrichter nicht angehört, ohne triftigen Grund querstellen?

3. Gehe ich recht in der Annahme, daß der Aufschlag erst nach Verkünden des Punktestandes ausgeführt werden darf?

4. Gilt die Sechs-Punkte-Handtuchregelung auch für die (schweißtreibendere ) Verlängerung oder sind die Intervalle dort verkürzt?

5. Ist auch die herkömmliche (Spin-)Belagsreinigung mit Flüssigkeit und Schwamm innerhalb eines Spieles (allerdings zwischen den Sätzen) erlaubt?

6. Wie ist der offizielle Wortlaut, ab wann ein Belag gegen die Farbbestimmungen verstößt? Meine einen Monat alte rote Rückhand hat, obwohl das bei meinen alten Belägen nie der Fall war, bereits eine schwarze Fläche in der Region, in der mein Zeigefinger zumeist ruht und auch dies wurde bereits mockiert. Andererseits haben andere Spieler offensichtlich ähneliche Probleme, weshalb es sich bei Regelunkonformität wohl eindeutig um ein Unding der Hersteller handelte.


Es wäre nett, gäbe es dazu auch die passende Stelle im DTTB-Regelwerk.

Ich weiß ferner, daß da ziemlich viel basaler Kleinkram mit drin steckt, aber ich habe mir da halt nie so die Gedanken d'rüber gemacht und ob der Verbote der letzten Zeit sind manch' beleidigte Materialspieler ihrerseits ziemlich rabbiat geworden...(was ich zwar verstehen kann, zumal ich wider diese Verbote bin, aber dennoch teils unverschämte Züge annimmt).

Dank im Voraus, Thomas

[jes]

1. Du darfs Aufschlag, Rückschlag oder die Seite wählen; dein Gegner muss dann sehen was übrig bleibt.
2. Normalerweise zählt ja an Tisch 1 die eine Mannschaft, und an Tisch 2 die andere. Man kann den Schiri austauschen lassen, aber dann kommt ein anderer aus der Mannschaft ins Amt.
3. Normalerweise muss der Stand dirket nach dem Ende des Punktes verkündet werden.
4. Gilt auch in der Verlängerung
5. Solange es Reinigungsmittel ohne VOC oder SpinMax oder so ist: JA

[Fastest115]

1. Ja muß er annehmen

2. Ist etwas schwierig. Bei Meisterschaftsspielen ist es bei uns so es wird an 2 Tischen gespielt und an einem Tisch zählt immer ein Spieler der Mannschaft A am anderen einer der Mannschaft B. Sollte es keinen geben weil man sich geeinigt hat, das die Spieler selber zählen (hab ich noch nie bei nem Mannschaftsspiel erlebt außer 4er Mannschaft bei den Doppeln) dann müssen sich die Mannschaftsführere einigen wer da zählen soll

3. Generell ja. Kenne aber auch ungeprüfte Zähl SR die garnicht laut Zählen. Grund dafür ist, das es ja sein könnte das der SR noch nicht bereit ist oder sieht das der gegner noch nicht da ist usw. generell stellt sich das problem aber nicht weil eigentlich der SR sofort nach ende des Ballwechsels den Punktestand ansagt. bis dahin ist normal niemand wieder bereit oder in der Lage schon wieder aufzuschlagen.

4. Gilt auch in Verlängerung da man sich da ja genausoviel oder wenig bewegt wie bis 10-10 allerdings kann der SRaT zusätzliche Handtuchpausen erlauben.

5. zwischen den Sätzen in der Regel kein problem. Die Regeln sind da allerdings etwas knifflig und nicht eindeutig formuliert, denn man muß eigentlich den Schläger in der Pause am Tisch liegen lassen und darf keinen Reiniger mit in die Box nehmen. also wie soll das gehen, aber normalerweise läßt das jeder SRaT zu. Dient ja dazu den Schläger in spielfähigem Zustand zu erhalten.

6. Eine offizielle genaue Definition gibt es nicht. Das liegt in der Ermessensentscheidung des OSR (den es meist in unteren Klassen nicht gibt) bassierend auf folgender Regel:
4.7 Geringfügige Abweichungen von der Vollständigkeit
des Belags oder der Gleichmäßigkeit seiner
Farbe, die auf zufällige Beschädigung, auf Abnutzung
oder Verblassen zurückzuführen sind, können
zugelassen werden, sofern sie die Eigenschaften der
Oberfläche nicht entscheidend verändern.

Ist aber glaube ich noch der alte Text. Wurde geändert aber für deinen Fall bleibt es beim alten.

[Thomas1]

Vielen Dank schon einmal.

Zur Veranschaulichung:

2. Bei uns (3. Landesklasse 4er) ist es tatsächlich so, daß die Spieler selbst zählen und zwei jeweils der Angehörige der Mannschaft, die in dem jeweiligen Satz nicht die ersten Aufschläge hat.


3. Es geht mir zuvörderst darum, daß ich das Verkünden des Spielstandes als Konzentrationsdeadline nutze und zwar v.a. der geistigen, d.h. für den Außenstehenden ist es eher schwierig zu erkennen, ob ich bereits soweit bin.
Das klingt jetzt stark nach Demenz, ist aber in der Realität keineswegs so schlimm.
Nur wäre es halt gut, irgendein Signal zu haben, nach dem ich mich richten kann...

[Fastest115]

Zu 2 ja sowas kenne ich auch. Regel wäre dann: der Zählende ist der SRaT und somit entscheidet eben mal der eine mal der andere was ist. Natürlich auch ob seine eigenen Aufschläge falsch sind in jedem 2. Satz. Das sit natürlich Quatsch. Deswegen sage ich wenn es da unstimmigkeiten gibt müssen sich die Mannschaftsführer der Teams einigen wer dieses Spiel zählt wenn es da Probleme gibt. Können die sich nicht einigen stellt jede Partei einen SR zur verfügung und es wird ausgelost wer von den beiden zählt. Beim nächsten Spiel wo ein SR gebraucht würde kann dann das andere team einen bestimmen. Oder man sagt vorher wenn an Tisch eins dann mannschaft A wenn an Tisch 2 dann Mannschaft B. wie gesagt muß man in so einem Fall eben auch vorher festlegen oder bei bedarf klären.

zu 3: Wie gesagt normalerweise wird der Speilstand sofort verkündet wenn der Ball aus dem Spiel ist. Kann also auch sein während du zur Bande läufst und den Ball holst. Ein Anrecht auf so ein Startsiegnal hast du nicht. Allerdings wenn du dich konzentrierst und noch nicht bereit bist kannst du den Ball des gegners ja durchlassen und sagen das du noch nicht bereit warst (dann sollstest du natürlich nicht in Rückschlagbereitschaft da stehen. Kannst auch den Arm heben oder bei der Konzentration den Schläger am Kopf in die andere hand nehmen. das signalisiert auch du bist nicht bereit und erst zum Ende der Konzentration wenn du bereit bist den arm runter oder Schläger richtig in die Hand.

[martin_hb]

Ich würde beim Konzentrieren auf jeden Fall ein sehr eindeutiges Signal verwenden. Einfach am Tisch stehen und den Aufschlag durchlassen führt nur zu vermeidbaren, unschönen Diskussionen.

Ich nehme den Schläger meistens in die andere Hand oder hebe ein Hand. Das ist auf jeden Fall einfacher zu erkennen und vermeidet Ärger.

[Pfälzer]

Hallo Thomas,

die von Deinem Finger verfärbte Stelle auf Deinem Belag stellt überhaupt kein Problem dar. Der Wortlaut der Regeln A 4.4 ist eigentlich eindeutig: "Der dem Griff am nächsten liegende Teil des Blattes, der von den Fingern erfasst wird, darf unbedeckt oder mit einem beliebigen Material belegt sein."
Kannst Dir also auch einen Kaugummi draufkleben

[serxas]

Zitat von Thomas1

Guten Abend,

ich hätte (eher zur Rückversicherung) folgende Fragen:

1. Wenn ich das Aufschlagrecht zugelost bekomme, darf ich es ablehnen bzw. "abgeben"; muss der Gegner dieses dann zwingend annehmen?

...Dank im Voraus, Thomas

Das Aufschlagsrecht über eine Münzwahl(Zulosung) zu bekommen, genauso wie im Fussball, wäre eine deutliche Verbesserung, meiner Meinung nach, im Vergleich zur bisherigen Regelung, wo man doch über die Mimik des Schiedsrichters/Gegenspielers der den Ball unter dem Tisch hält schon miteinfliesst, manchmal erahnen kann in welcher Hand doch der TT-Ball festgehalten wird. Wenn im TT Regeln eingeführt werden, dann sollte auch Mal eine brauchbarere dabei sein, wo nicht viele Spieler frustriert diese annehmen müssen. Kann man so eine Münzwahl auch aktuell nach den gültigen Regeln praktizieren? Oder ist dies nicht erlaubt?

mfg

[Hdd]

Zitat von Pfälzer

Hallo Thomas,
die von Deinem Finger verfärbte Stelle auf Deinem Belag stellt überhaupt kein Problem dar. Der Wortlaut der Regeln A 4.4 ist eigentlich eindeutig: "Der dem Griff am nächsten liegende Teil des Blattes, der von den Fingern erfasst wird, darf unbedeckt oder mit einem beliebigen Material belegt sein."
Kannst Dir also auch einen Kaugummi draufkleben

Es kann aber dennoch Probleme geben. Bei den letzten Westdeutschen Meisterschaften der Senioren wurde mein Schläger beanstandet, weil an der von meinem Finger bedeckten (und nach einigen Jahren Benutzung arg strapazierten) Stelle des Belags zwei nicht mehr zu identifizierende Buchstaben des Belagnamens standen. Man konnte daher nur noch lesen "Joola A..go" ; es bedurfte einiger Überzeugungsarbeit, den OSR davon zu überzeugen, daß es sich um einen "Joola Amigo" handelte (hilfreich war, daß der Name auf der anderen (identischen) Seite vollständig zu lesen war.
Hdd

[jes]

Zitat von serxas

Das Aufschlagsrecht über eine Münzwahl(Zulosung) zu bekommen, genauso wie im Fussball, wäre eine deutliche Verbesserung, meiner Meinung nach, im Vergleich zur bisherigen Regelung, wo man doch über die Mimik des Schiedsrichters/Gegenspielers der den Ball unter dem Tisch hält schon miteinfliesst, manchmal erahnen kann in welcher Hand doch der TT-Ball festgehalten wird. Wenn im TT Regeln eingeführt werden, dann sollte auch Mal eine brauchbarere dabei sein, wo nicht viele Spieler frustriert diese annehmen müssen. Kann man so eine Münzwahl auch aktuell nach den gültigen Regeln praktizieren? Oder ist dies nicht erlaubt?

mfg

Bei richtigen Schiedsrichtern wird der Aufschlag bzw. die Seitenwahl durch einen Münzwurf entschieden.

D.h. es ist erlaubt