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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
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Themen-Optionen |
#1
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Muslimische TT-Spielerin!
Ich habe im dts einen Bericht über eine muslimische TT-Spielerin gelesen, wobei die Spielerin in langen Hosen und Hemden und mit einem Kopftuch bedeckt spielt.
Ich will hier keine Diskussion über den Sinn von Religionen führen, sondern nur die Regelauslegung kennen. Wäre dies hier in Deutschland auch möglich und erlaubt? Wie ist es wenn diese Spielerin in einem WM-Finale auch so spielen möchte. Darf Sie das überhaupt nach den Regeln? |
#2
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Jede Abweichung vom normalen Spieloutfit ( T-Shirt, kurze Hose, etc.) muss dem OSR mitgeteilt werden und dieser wird dann entscheiden ob damit gespielt werden darf oder nicht. In diesem speziellen Fall würde wohl kaum ein Schiedsrichter etwas dagegen haben, da ja religiöse Gründe vorliegen.
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#3
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Ich würde aber die genaue Regelauslegung kennen. Dürfte sie so auf Turnieren spielen oder kann der OSR sie auffordern in Regelgerechterkleidung zu spielen.
Das schlimme ist, ich bin SR und weiß es nicht. Ich wüsste auch nicht wie in so einem (Streit-)Fall umzugehen habe. |
#4
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Zitat:
es gibt doch zuständige schiedsrichterausschüsse usw., frag doch einfach mal da nach, also geh zur nächsthöheren instanz, die müssten es dir sagen können, dafür sind die doch da oder etwa nicht? |
#5
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@chicagojaner:
solange Du nur SR am Tisch und nicht OSR bist, machts nix, wenn Du's net weißt Spielkleidung ist Sache des OSR. Abweichungen von der vorgeschriebenen (Hemd, Shorts/Röckchen) kann der OSR genehmigen, er kann auch erlauben, dass in Trainingsanzügen gespielt wird. Daher kann er natürlich auch so weit gehen wie oben beschrieben... |
#6
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Im Falle eines Falles die Dame lieber in ihrem Outfit spielen lassen, denn falls das Ganze ein juristisches Nachspiel hat, kriegt sie auf jeden Fall Recht.
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Gänzlich frei von Signaturen... |
#7
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In den Ausführungen des TTVN zur WO ist unter 5.1 a nur die Rede von gesundheitlichen Gründen
"Vom grundsätzlichen Verbot des Spielens in Trainingskleidung sind Ausnahmen aus gesundheitlichen Gründen möglich (z.B. körperbehinderte Spieler, Absinken der Temperatur in nicht beheizbaren Räumen auf unter 10 Grad). Voraussetzung ist jedoch, dass die Trainingsbekleidung als Spielkleidung den Grundsätzen der WO sowie der Werbebestimmungen entspricht." Inwieweit der OSR darüber hinaus noch einen Spielraum hat, ist also fraglich. Allerdings würde ich Sascha Eichmann Recht geben, und halte das auch für gut so. Auch die WO kann einem OSR sicherlich nicht vorschreiben, daß er die religiösen Regeln und Gefühle einer Spielerin zu ignorieren hat. |
#8
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Zitat:
Ich erinnere einmal an die Frau, der die Einstellung als Lehrerin mit Kopftuch verweigert wurde. Sie ist damit vorm Kardi auch nicht durchgekommen. |
#9
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Zitat:
Es ist etwas anderes, ob ich in einem Staat, der zu religiöser Neutralität verpflichtet ist als Lehrerin an der Erziehung der Jugend mitarbeiten möchte oder ob ich mich als Privatperson in einem Land, in dem die Religionsfreiheit grundrechtlich garantiert ist, gegen die Durchführungsbestimmungen eines Sportverbandes durchsetzen will, die nicht mal den Status einer Satzung haben. Im ersten Fall handelt es sich um kollidierendes Verfassungsrecht ( das der Lehrerin und das der Kinder, in der Frage ihrer Religion nicht beeinflusst zu werden), im zweiten Fall nicht.
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Gänzlich frei von Signaturen... |
#10
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Also, mir würde es schon sehr schwerfallen, für diese "Sportkleidung" eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen. Ich weiß aber, daß man das schon gemacht hat .....
Bislang galt hier im Forum unter einigen Teilnehmern schon die (berechtigte) Meinung "sobald ein Jurist dazu kommt, geht es dem Sport an die Gurgel" - das ist zwar kein Zitat, aber ich mache trotzdem mal die " " (und entschuldige mich bei dem angesprochen Berufsstand!) :-) Nun kann man das wohl noch erweitern auf "religiöse Einflüße". Dann kann auch ein Katholik mit einem riesigen silbernen glänzendem Kreuz um den Hals spielen, obwohl er seine Gegner volles Rohr blendet - oder ein Fakir legt sein Nagelbrett vor seiner Tischhälfte aus (Ironie!!!). Wenn ein/e Moslem/Muslimin sich so genau an die entsprechenden Ordnungen seiner Religion halten will - was ja nicht unbedingt immer nötig ist, aber ihre/seine persönliche Entscheidung sein kann - wird er/sie doch im Normalfall nicht unbedingt einen Sport betreiben wollen, bei dem er/sie ins Schwitzen kommt oder laut Reglement Kleidungsstücke ablegen soll. Das paßt dann doch nicht zusammen. Dann kann ich ja auch auf´s FKK-Gelände gehen und darauf bestehen, daß ich meine Hose anbehalte, weil ich so gschamig bin. Bitte: zerreißt mich nicht gleich in der Luft, weil ich jetzt a) den Juristen und b) religiösen Minderheiten zu nahe trete. Aber meine Toleranzgrenze für Menschen, die sich überall rein- oder rausklagen wollen, ist sehr gering geworden. Gruß Ralph |
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