weich -hart- weich Aufbau

[stefan80]

hi
habe hier irgendwo mal gelesen das ein Clipper einen weich hart weich aufbau haben soll.. o
b dies stimmt weiß ich nicht ..
habe herzu auch schon einmal gegensätzlichges gelesen..
..
meine fragen wären

1
welche hölzer haben noch so einen weich hart weich aufbau

2
gibt alternativen.. vielleicht sogar einen grossen bruder zum clipper

[burning_1988]

Zu 2: Wenn ich mich nicht irre, dann müsste das M-6 von Yinhe ein Clipper Nachbau sein?

[stefan80]

danke .. i
weiß du mehr zum M-6

[burning_1988]

Nur dass es eben ein Clipper Nachbau ist Frag mal im Yinhe Holzthread nach, denke, dass du da fündig wirst.

[Liquid Sky]

Es gibt kein Holz mit weich/hart/weich Aufbau. Wenn dann sind das absolute Exoten.

Jedes Holz, auch das Clipper, hat in der Mitte die weichen Furniere. Beim Clipper und bestimmt bei 80% aller Hölzer ist das Abachi. Das ist schon allein aus Gewichtsgründen nicht anders möglich.

[_z_]

Zitat von Liquid Sky

Es gibt kein Holz mit weich/hart/weich Aufbau. Wenn dann sind das absolute Exoten.

Jedes Holz, auch das Clipper, hat in der Mitte die weichen Furniere. Beim Clipper und bestimmt bei 80% aller Hölzer ist das Abachi. Das ist schon allein aus Gewichtsgründen nicht anders möglich.

Der allgemeine Werbetext vom Clipper ist ja:

Der Schlüssel zum Erfolg des STIGA Clipper Wood sind seine 4 dünnen, elastischen äußeren Schichten, die von 3 schnelleren und härteren Innenschichten ergänzt werden.

Vermutlich kommt daher die Frage des TE.

Der Aufbau vom Clipper ist ja limba-ayous-ayous-ayous-ayous-ayous-limba. Ayous ist wiederum eine Bezeichnung für die Herkunft des jeweiligen Abachi-Baums (hier: Kamerun). Andere Bezeichnungen sind noch "Samba" (Elfenbeinküste), "Wawa" (Ghana) und "Obeche" (Nigeria).
Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Abachi-Baum

Da das Clipper aus 5 Schichten Ayous und 2 Aussenschichten aus Limba besteht wird die Härte der inneren Furniere anscheinend über die Dicke bestimmt. Die Eigenschaften der Holzarten sind auch von ihrer Dicke abhängig. Einige 1/10mm dicker oder dünner verändern die Eigenschaften eines Schlägerholzes schon gravierend. Wenn man ein Clipper anschaut sieht man deutlich dass die 3 inneren Furniere bedeutend dicker sind als die 4 äußeren (siehe Anhang). Diese 3 dickeren Innenfurniere werden also schon ein Stück härter sein als die dünneren Aussenfurniere, auch wenn sie teilweise auch aus Ayous bestehen. Ob die 2 roten Ayousfurniere noch extra behandelt wurden weiß ich nicht.

[Liquid Sky]

Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4rte

Härte ist der mechanische Widerstand, den ein Werkstoff der mechanischen Eindringung eines härteren Prüfkörpers entgegensetzt...

Härte hat also nichts mit der Dicke der Furniere zu tun.

[_z_]

Zitat von Liquid Sky

Härte hat also nichts mit der Dicke der Furniere zu tun.

Ist schon klar. Aber die gefühlte, subjektive Härte oder besser Nicht-Elastizität eines Holzes kann imho schon von der Furnierdicke abhängen. Im TT werden doch eher die nicht-elastischen Hölzer als "hart" bezeichnet. Das hat mit Härte im wissenschaftlichen Sinne wenig zu tun.

[tougel]

Die Härte hat nichts mit der Dicke einzelner Furniere zu tun! Wird das Holz insgesamt dicker, wird es steifer aber nicht unbedingt härter.

Zum eigentlichen Thema. Die Dichte (und damit die Härte) von Abachi kann sehr unterschiedlich sein. Ich selbst habe Abachi mit einer Dichte von 0,3 - 0,55 g/cm^3. Stiga könnte also gezielt hartes/schweres und bzw. weiches/leichtes Abachi ausgesucht haben für den Aufbau des Clippers. Ob das heute allerdings noch genauso praktiziert wird ist fraglich. Das wüde zumindest die großen Schwankungen bzg. Gewicht und Spieleigenschaft des Clippers erklären.

mfg
tougel

[_z_]

Zitat von tougel

Die Härte hat nichts mit der Dicke einzelner Furniere zu tun! Wird das Holz insgesamt dicker, wird es steifer aber nicht unbedingt härter.

Hmmh ja, meinte ich auch so. Steifigkeit und Härte sind zwar verschiedene Dinge, werden im TT-Sprachgebrauch aber oft munter durcheinander gebracht. Steife Hölter werden dann oftmals als "hart" bezeichnet und umgekehrt. Selbst die Werbeprosa spricht von harten und weichen Furnieren (siehe oben) bei gleichen Holzarten. Ich werde versuchen da zukünftig genauer zu definieren.

Zitat von tougel

Zum eigentlichen Thema. Die Dichte (und damit die Härte) von Abachi kann sehr unterschiedlich sein. Ich selbst habe Abachi mit einer Dichte von 0,3 - 0,55 g/cm^3.

Solche Dichteschwankungen finde ich erstaunlich. Ist aber wohl so:

Abachi
Leichtes und entsprechend weiches Holz, dessen Dichte im Stamm und auch je nach Standort stark schwanken kann.

Quelle: Abachi.pdf (siehe Anhang)

Zitat von tougel

Stiga könnte also gezielt hartes/schweres und bzw. weiches/leichtes Abachi ausgesucht haben für den Aufbau des Clippers. Ob das heute allerdings noch genauso praktiziert wird ist fraglich. Das wüde zumindest die großen Schwankungen bzg. Gewicht und Spieleigenschaft des Clippers erklären.

Diese These könnte wieder durch die Werbeprosa gestützt werden wo von "jede Schicht ist sorgfältig handverlesen" gesprochen wird. Aber Werbetexten traue ich nicht über den Weg. Die zwei roten Furniere des Clipper könnten auf eine Selektion hinweisen. Möglicherweise sind sie aber auch nur einfach eingefärbt um so etwas vorzutäuschen oder einfach als Erkennungsmerkmal des Clipper.