Protest - Ja oder Nein?

[Bow]

Hiho,
mein Debut als MF liegt hinter mir - und was für eins.
Hier die Fakten:
- Wir haben klar verloren (4:9)
- Ein Spieler der gegnerischen Mannschaft wechselte mitten im Match den Schläger. Zwei Mannschaftskollegen von mir haben ihn darauf hingewiesen, dass das nicht erlaubt ist, er hat es trotzdem gemacht. Ich habe gerade gezählt und das nicht mitbekommen.
-Am Ende des Spiels wollten jene zwei Mannschaftskollegen, dass ich Protest einlege aber irgendwie war ich damit überfordert und habe dazu die Meinungen der anderen Kameraden eingeholt. Der Tenor lautete, dass das nur Unfrieden bringe und daher habe ich es gelassen. Hat auch immer einen unsportlichen Beigeschmack, wenn man verliert und Protest einlegt...

Trotzdem fuchst mich das jetzt, denn die Regeln muss jeder kennen, der den Sport im Mannschaftsspielbetrieb betreibt. Zudem habe ich später erfahren, dass unser Gegner gerne mal die Regeln bricht.
Daher ärgert es mich jetzt, dass sie einfach damit durchkommen.
Beim nächsten Mal greife ich durch, oder was denkt ihr?
Danke und Gruß

[El-Mar4H]

Grundsätzlich ist seit ein paar Jahren nicht mehr erlaubt den Schläger während des Spiels zu wechseln, außer er wurde unabsichtlich so beschädigt, dass man damit nicht mehr weiterspielen kann.

Ein Protest wäre also möglich, wie schon erwähnt.

Irgendwie muss es Regeln geben, die man auch einhalten muss, sonst wären sie überflüssig.

Gruß Elmar

[KrustyDerclown]

jo da hätte ich schon Protest eingelegt ...

Schläger wechseln mitten im Spiel darf man einfach nicht.

Ich würde es net eng sehen wenn der Gegner nicht mit gleichen Trikots antritt oder sowas ... aber irgendwo ist halt die Grenze.

[Nacki]

Zitat von Bow

Daher ärgert es mich jetzt, dass sie einfach damit durchkommen.
Beim nächsten Mal greife ich durch, oder was denkt ihr?

Ja, aber bis zum nächsten Mal hast Du Dich sicher wieder beruhigt und siehst das vielleicht wieder lockerer.
Ohne jetzt die entsprechenden Regeln genau zu kennen, vermute ich mal, daß jetzt ein Protest im Nachhinein nichts mehr bringt, wenn rein gar nichts auf dem Spielberichtsbogen vermerkt ist. Oder liege ich da falsch?

Ansonsten kann ich nicht sagen, ob ich für einen Protest wäre oder nicht. Das hängt zum einen von einigen Rahmenbedingungen ab wie Sympathie, Antipathie, Tagesform, lange offene alte Rechnungen allerlei Art, Retourkutschen und was da sonst noch in die Liste paßt.

Und zum anderen vor allem von folgenden Gesichtspunkten in diesem konkreten Fall:
Wie stand es denn zum Zeitpunkt des Regelverstosses in der Mannschaftswertung? Hat der "Sünder" das Einzel gewonnen?
Wenn es zu einem relativ frühen Zeitpunkt im Punktspiel vorgefallen und das Einzel gegen Euch gelaufen ist, könnte man ja argumentieren, daß das Spiel eventuell ganz und gar anders hätte verlaufen können. Wenn diese Argumentation in dem Falle eher nicht abwegig ist als Grundvoraussetzung, kann man sich über einen Protest mal Gedanken machen.

Am besten aber, in der Rückrunde weghauen und damit den Aufstieg vermiesen oder vielleicht sogar deren Abstieg besiegeln.

[Bow]

Ja, war gestern schon so spät, da konnte ich nicht alles schreiben.

Der Schläger wurde gewechselt ohne jegliche Beschädigung des alten Schlägers. Also einfach weggelegt, neuen genommen. Das beim Stande von 2 zu 2 Sätzen, der Wechsler hat das Spiel dann gewonnen.

Das war das Spiel zum 9:4, also das letzte in der Wertung.

Ein Protest im Nachhinein wäre wohl weder sinnvoll, noch erfolgversprechend.
Wobei ich mir sowieso um den Zeitpunkt Gedanken mache, denn zum Zeitpunkt des Vorfalls war ich ja am anderen Tisch zählen.
Wie macht man sowas in der Realität? Der Protest sollte ja Ad Hoc vermerkt werden, mit Uhrzeit, damit auch nachvollzogen werden kann, wann im Spiel das passiert ist.
Muss ich dann den Zähltisch des anderen Spiels verlassen, jemand anderes zählt weiter und ich trage den Protest ein?
Wie weit muss das Spiel dann fortgesetzt werden?
Wie würde das Spiel bei erfolgreichem Protest gewertet? Nur das Einzel des Gegners weg, oder das ganze Spiel?

Mein Mannschaftskollege gegen den das geschehen ist, war später richtig resigniert, er sagte, das sei ja schliesslich seine Freizeit und in seiner Freizeit habe er eigentlich keine Lust, sich da auch noch zu ärgern. Er hätte lieber so verloren, da hätte er gewusst, dass es an ihm liegt, aber nicht, wenn der Gegner illegal den Schläger wechselt...

@Nacki: Ja, dumm gelaufen, aber ich werde beim nächsten Mal sicher nicht wieder gutmütig über sowas hinwegsehen, gestern abend war ich wahrscheinlich der Einzige aus meiner Mannschaft, der gut drauf war, da ich an drei der vier Punkte beteiligt war.

Mich ärgert einfach, dass ich mit meinem Harmoniebestreben nicht meiner ganzen Mannschaft den Rücken stärken konnte (ausser spielerisch ).
Aber allen kann man es nicht recht machen, ich weiß schon

P.S: Da fielen noch ein paar mehr Sachen vor, z.B. hat deren einer Spieler bei jedem VH-AS deutlich über dem Tisch aufgeschlagen, also mal gut 10-15cm bei mehr als 50% der Aufschläge. Ich hab dann den Zählschiedsrichter darauf aufmerksam gemacht und darum gebeten, den Spieler darauf hinzuweisen und fürr richtige Aufschläge zu sorgen, aber weil der der Mannschaftskamerad des Falschaufschlägers war, fand natürlich nichts dergleichen statt. Schulterzucken, was macht man da?
Gleichzeitig werfen mindestens vier Leute (auch aus meiner Mannsch.) den Ball entweder nicht hoch, sondern rückwärts, oder kaum hoch. Wo setzt man da an? Ich glaube, wenn man bei uns die Regeln wirklich anwenden würde, käme man nicht wirklich zum Spielen...
Gruß

[sVeNd]

Zitat von Bow

Muss ich dann den Zähltisch des anderen Spiels verlassen, jemand anderes zählt weiter und ich trage den Protest ein?
Wie weit muss das Spiel dann fortgesetzt werden?
Wie würde das Spiel bei erfolgreichem Protest gewertet? Nur das Einzel des Gegners weg, oder das ganze Spiel?

1. genau, da ein protest sofort vom mannschaftsführer eingetragen werden muß
2. durch den protest zählt das spiel erstmal nicht, d.h. es muß gespielt werden, bis eine der mannschaften ohne das strittige spiel 9 punkte hat.
3. der protest betrifft nur das eine spiel, deswegen ändert sich auch nicht mehr am spielergebnis bei erfolgreichem protest. also z.b. dann 9:5 statt 9:4. was anderes müßte es sein, wenn eine mannschaft das weiterspielen verweigert, obwohl das spiel (ohne das strittige spiel) erst 8:4 steht. dann verliert diese mannschaft meines wissens das ganze spiel mit 0:9

Zitat von Bow

Gleichzeitig werfen mindestens vier Leute (auch aus meiner Mannsch.) den Ball entweder nicht hoch, sondern rückwärts, oder kaum hoch. Wo setzt man da an? Ich glaube, wenn man bei uns die Regeln wirklich anwenden würde, käme man nicht wirklich zum Spielen...
Gruß

ja, genau das problem kenne ich auch. würde man versuchen, die regeln durchzusetzen, gebe es sehr schnelle eine hitzige atmosphäre und es käme kein spiel mehr zusammen. solange da nichts von verbandsseite passiert (z.b. abordnung von sr einmal im jahr zu einem spiel jeder mannschaft), wird die aufschlagregel auch weiterhin nur auf dem papier bestehen (zumindest in den unteren klassen).

[Bow]

Zitat von sVeNd

1. genau, da ein protest sofort vom mannschaftsführer eingetragen werden muß
2. durch den protest zählt das spiel erstmal nicht, d.h. es muß gespielt werden, bis eine der mannschaften ohne das strittige spiel 9 punkte hat.
3. der protest betrifft nur das eine spiel, deswegen ändert sich auch nicht mehr am spielergebnis bei erfolgreichem protest. also z.b. dann 9:5 statt 9:4. was anderes müßte es sein, wenn eine mannschaft das weiterspielen verweigert, obwohl das spiel (ohne das strittige spiel) erst 8:4 steht. dann verliert diese mannschaft meines wissens das ganze spiel mit 0:9

Danke. Gut, dann hätten wir 5:9 verloren, denn das parallel laufende Spiel stand gerade 2 zu 2 und 5:2. Das haben wir dann kurzerhand ausgespielt und 9:11 verloren.
Danke an alle, das hier hat mir geholfen, das Ganze nochmal für mich zu reflektieren.
Gruß

[Benjy]

Also ich bin zwar kein Mannschaftsführer, sondern Neuling in meinem jetzigen Verein, deswegen hab ich auch gar nix zu gesagt, aber wir hatten einen ähnlichen Fall vorgestern. Dort hat ein Gegner im Doppel den Schläger nach dem 1. Satz gewechselt, wurde aber von unserem Zähler (auch neu) und den beiden aus unserer Mannschaft darauf hingewiesen das es verboten sei. Er meinte darauf, das es verboten sei "in der Tasche zu wechseln", er hatte seinen zweiten Schläger auf den Zählertisch gelegt und meite damit sei das dann erlaubt. Naja, nach kurzer Diskussion gings dann halt mit gewechseltem Schläger weiter, da gabs richtig aufn Deckel! Dann hat er nach dem Satz schnellstens wieder zurück gewechselt. Aber was soll man sich aufregen...Tischtennis soll ja Spass machen!

P.S.: Die ganzen Regeldiskussionen während des Spiels finde ich ganz schön stressig, da kaum einer einen richtigen Aufschlag macht und dann alles immer in großem Streit ausartet....ärgerlich!

[Dieterkuhn]

Zitat von Benjy

Er meinte darauf, das es verboten sei "in der Tasche zu wechseln", er hatte seinen zweiten Schläger auf den Zählertisch gelegt und meite damit sei das dann erlaubt.

LOL

[Der Holzexperte]

Für mich gibt es da nur eine einzige Folgerung: dieser Sport hat einfach viel zu viele überflüssige Regeln!! Warum soll man denn bitte während des Spieles nicht den Schläger wechseln dürfen ? Welche Begründung gibt es dafür ?