Lieber parallel (als diagonal) spielen?

[Platzierung ist alles]

Hallo,

ich stelle mir schon seit langem die Frage, ob es in den unteren Klassen effektiver ist, vorallem seine Topspins, parallel zu spielen!

Waren mal nach einem Spiel in ner Gaststätte und der Sohn eines Gegners (spielt VK vorne hochpositiv) meinte, es sei immer besser den Topspin parallel zu ziehen. Allerdings hab ich das Gespräch nicht richtig mitbekommen und auch nicht was da genau der Bezugspunkt war.

Ich kann mir allerdings schon vorstellen, dass es in den unteren Klassen besser ist den Top parallel zu ziehen.
Was meint ihr dazu?
Vorteile: Gegner rechnet nicht damit, da zu 80-90% diagonal gezogen wird; weniger Reaktionszeit des Gegners
Nachteile: da die Parallele kürzer ist mehr Fehler, Bälle die hinten raus gehn; braucht daher mehr Training damit der parallele Top sicher kommt
(Ich denke ab ca. Landesliga spielt das keine Rolle mehr bzw. die Spieler können sich gut darauf einstellen )

Sollte man die parallelen Schläge besonders trainieren, dass man sie sicher kann und damit einen Vorteil erhält?
Oder meint ihr, dass der Nutzen im Vergleich zum Training geringer ist, da man beim parallel spielen am Anfang zu viele Fehler macht und es zu lange dauert bis man das perfekt drauf hat?
Möglicherweise macht das parallel spielen dem Gegner auch gar nicht so viel aus wie ich denke?


So Experten, haut in die Tasten

Gruß
Platzierung ist alles

[Obachecka]

Hast du schon gut auf den Punkt gebracht:
Ist risikoreicher, aber es wird weniger damit gerechnet.
Von daher natürlich effektiv - sofern man trifft...

Besonders clever:
Diagonal antäuschen, parallel spielen...

[Döner junior]

in den unteren klassen insbesondere im jugend und schülerbereich sind parallele topspins schon sehr effektiv. allerdings sollte man trotzdem auf die verteilung achten, denn wenn ich jeden ball parallel spiele fällt das dem gegner natürlich auch auf.
das training von parallelen bällen stelle ich mir persönlich jetzt auch nicht so schwer vor. im anfängerbereich fängt man halt an mit diagonalen bällen und wenn die technik dann einmal richtig drin ist lässt sich die platzierung durch spiele wie bspw. mühle ( einer spielt nur diagonal, der andere nur parallel, anschließend wechsel) auch sehr einfach trainieren.

[ToniG]

Ich habe heute mit unserem Trainer darüber gesprochen. Die Vorteile wurden ja schon genannt, aber was man bei parallelen Topspins immer im Hinterkopf haben sollte, ist das, dass man aufpassen muss nicht selber dann als Antwort diagonal ausgeblockt zu werden oder sich einen diagonalen Gegentopspin über die Außenlinie raus einzufangen.

[Döner junior]

der gegentopspin wird aber in unteren klassen nur selten kommen ...

[Bart202]

Ist definitiv sehr effektiv, besser ist aber du verteilst die Bälle aber in der Klasse sollte sowas vlt schon reichen
Oder ordentlich abziehen mit 200km/h sollte der diagonal schon auch den Punkt bringen

[Der Andere DDA]

Man sollte immer auf die Situation achten, wenn man sich für einen Topspin entschieden hat:
Hat man Probleme richtig ins Spiel zu kommen ist ein diagonaler von Vorteil-geringere Fehlerquote
Ist man gut im Spiel und kann den paralellen Topspin schon sicher ist er zu empfehlen-gerade weiter unten im Spielbetrieb

[Obachecka]

Nach den bisherigen Erkenntnissen hier bleibt eigentlich nur festzzustellen:
Eine pauschale Aussage dazu, ob ein paralleler oder diagonaler Topspin besser ist, kann nicht gebracht werden, da das immer von den eigenen und den gegnerischen Fähigkeiten abhängig ist.

[pibach]

Beim Tennis gilt die Devise: vornehmlich diagonal spielen, parallel nur den Endschlag. Sonst sind die Laufwege beim folgenden Return zu lang.

Beim Tischtennis nicht ganz so drastisch, aber ähnlich. Zumal man dann einfacher mit der Vorhand nachziehen kann. Läuft auf ein Verhältnis von vielleicht 2:1 diagonal zu parallel hinaus. Kommt natürlich aber auch sehr darauf an, auf welcher Seite der Gegner schwächer blockt und ob er ggf Linkshänder ist und wie man selber steht.

Gegen Rechtshänder: Wenn ich umlaufe ziehe ich den weicheren Topspin daher eher auf die Rückhandseite, am besten auf den Wechselpunkt oder weit raus in die Rückhand. Einen harten Top eher parallel in die Vorhand. Wird man auf die Vorhand weit nach aussen geblockt, danach extrem diagonal zurückziehen, um wieder an den Tisch zu kommen. Ggf. einen Endschlag aber parallel.

Das gilt für Vorhand Topspin. Mit meiner Rückhand ziehe ich meistens parallel. Um den Return eher auf die Vorhand zu bekommen. Kurze Bälle über dem Tisch ziehe ich aber eher diagonal, das ist biomechanisch einfacher.

Sehr wirksam sind auch Kombinationen, also erst den Gegner kurz auf Vorhand ablegen, danach lang diagonal im die Rückhand ziehen. Oder lang auf den Bauch schupfen, Gegner umläuft für Vorhand Schlag, danach kurz diagonal in die Vorhand ziehen.

Das sind taktische Grundregeln, mit denen man sich eine Spielklasse steigern kann, auch in unteren Spielklassen wichtig.

[spinandspeed]

Meiner Meinung nach ist immer der besser der entweder weit weg vom körper ist oder auf den Körper kommt.
-->d.h. Spielabhängig