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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt. |
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Tischtennis im Wandel der Zeit
Moin zusammen,
ein Thema was ich sehr genau mit älteren als auch jüngeren Spielern schon besprochen habe, die Meinungen gehen generell sehr weit auseinander. Wie hat sich der Sport entwickelt? 1. Natürlich das wahrscheinlich nach wie vor meist diskutierte Thema, auch bei höherklassigen Spielern: Die Einführung des Plastikballs, für die jüngere Generation eigentlich Normalität, für viele alteingesessene Spieler ein Grund, den Sport den Rücken zu kehren. Ihnen wurde meist der Vorwurf gemacht, den Sport nie mit Leidenschaft gespielt zu haben, da man wegen dieser Änderung nicht automatisch aufhören muss. Offizieller Grund: Die Spiele sollen für den Fernsehzuschauer attraktiver gemacht werden und die Transportgefahr ist viel zu hoch........ Stand nach ca. 5 Jahren: Ist der Sport im Fernsehen attraktiver geworden? Meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall, die Ballwechsel sind kürzer als früher. Spieler unterschiedlicher Techniken wie damals ala Jan Ove Waldner, Kreanga, Schlager sind kaum noch so zu sehen wie sie es gab. Abwehrspieler sind eine Rarität. Die Spiele sind eigentlich relativ eintönig geworden. Profis wie Qiu und Jorkic haben sich sehr negativ zu den Im Amateurbereich ist das beliebteste Thema die Ball-Tisch-Kombo. Je nachdem, wo man spielt, spielt man gefühlt einen anderen Sport. Viele Spieler haben aufgehört. Ältere Spieler äußern sich deutlich negativer als die jüngeren Spieler. Profis wie Qiu und Jorkic haben sich ebenfall sehr negativ zu den unterschiedlichen Bedingungen geäußert. Ist das wirklich der Sinn des Sports, dass man einen dermaßenen Heimvorteil haben kann? Das Schlimmste nach 5 Jahren: Die Trainingsbälle und einige Spielbälle weisen erhebliche Mängel auf, viele Bälle sind einfach nicht rund, das Mindeste, was man von einem Ball erwarten kann? 2. Die Umstrukturierungen in den einzelnen Verbänden: Viele tote Kreise machten eine Umstrukturierung unbedingt notwendig, neue Gegner, toten Kreise (gerade in der Jugend) wurde neues Leben eingehaucht bekommen. Organisation verlief teilweise unglücklich und die Kommunikation zwischen Verband und Vereinen war teilweise nicht vorhanden. Vereine wurden eingeteilt obwohl ein anderer Bezirk deutlich kürzere Fahrtzeiten vorzuweise hätte, Vereine haben einige Mitglieder an Nachbarvereine verloren, um kürzere Fahrtzeiten zu haben. Im WTTV wurde als Beispiel ein (Schein-) Antragsverfahren angeboten, wo man die Versetzung in einen anderen Bezirk anordnen konnte, fast alle wurden natürlich abgelehnt. Neue Gegner sind ein absolutes Plus genauso wie die Wiederbelebung toter Kreise. Die Umsetzung lief teilweise schleppend, viele Vereine haben höhere Fahrtzeiten, die Kommunikation mit einigen Verbänden verlief schleppend. 3. Umstellung von 6er auf 4er Mannschaften und Bundessystem: 6er Mannschaften scheinen leider ausgedient zu haben, zu unplanbar sind die Spielzeiten und wann man fertig ist. Das untere Paarkreuz spielt oftmals nur 1 Einzel. Viele Bezirke haben fast komplett auf das 4er Mannschaftssystem umgestellt und auf ein deutlich planbareres Bundessystem als das Werner-Scheffler System. Vorteil: Spiele dauern maximal 2 Stunden, deutlich planbarere Zeiten, 1 Auto pro Mannschaft und man spielt alle Spiele durch. Nachteil: Der Mannschaftsgedanke geht leider immer mehr verloren. 6er Mannschaften hatten einfach gerade mit Schlussdoppel das gewisse etwas. Das Anfeuern der Mannschaftskameraden + das Bier oder Essen nach dem Spiel macht mit einer größeren Truppe doch etwas mehr Spaß Ich frage mich, warum das Bundessystem anstatt das Werner Scheffler-System? 3 Einzel pro Spiel hatte das gewisse etwas. Spieler aus dem unteren Paarkreuz konnten sich mit Spielern aus dem oberen Paarkreuz messen. Für Jugendliche war das WS-System einfach wesentlich erfolgreicher weil man bis zu 3 Einzel spielen konnte und gerade das zu einer Weiterentwicklung beigetragen haben 4. Die Jugendarbeit: Eine erschreckende Entwicklung ist zu vermerken, viele Vereine, die früher teils führend in der Jugendarbeit waren, stellen keine Jugendmannschaften mehr, die Anzahl der Jugendspieler ist deutlich zurückgegangen. Kaum Trainer oder Freiwillige, die sich die Zeit noch nehmen wollen, um etwas aufzubauen, deutlich weniger Turniere als früher. Mehr fällt mir aktuell auch nicht dazu ein. Zusammengefasst: Es bleibt die Hoffnung, dass sich der Sport falsch erholt, ich befürchte aber, dass das Vereinssterben weitergeht, weil einfach der Nachwuchs fehlt. Was mir einfach fehlt, ist eine fehlende Transparenz einiger Verbände, Beschlüsse werden kaum kommuniziert. Eure Meinung dazu? |
#2
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AW: Tischtennis im Wandel der Zeit
Für mich hast du hier etwas viele Themen angesprochen, zumindest für einen Thread.
Und deine 4 Themen sind eigentlich sogar noch mehr, manche sind sehr regionale wie die Transparenz und die fehlende Kommunikation. Das sind aber alles natürlich Pain points, die du ansprichst, mit denen man sich aber sehr regelmässig auseinandersetzten, wenn man in irgendeiner Form Verantwortung übernommnen hat und trägt. Nur dass Allheilmittel hat bisher glaube ich keiner gefunden. |
#3
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AW: Tischtennis im Wandel der Zeit
Ich widerspreche dem Verfasser dieses Threads.
a) Plastikball, kann nicht erkennen, dass die Wechselwechsel kürzer wurden, im Gegenteil, die Ballwechsel sind länger als zum Zelloball. b) Jugendsport, Bundessystem vs Schäffler, ob jetzt zwei Spiele mehr o. drei, würde das Kraut nicht fetter machen. Zudem wird, zumindest in Bayern im Nachwuchsbereich das Braunschweiger gespielt. Bie 3 vs 3 haben die Jugendlichen auch drei Einzel. Zudem ist die Möglichkeit in verschiedenen Mannschaftsstärken (Spieleranzahl) zu spielen, so dass es keine kampflosen Spiele gibt. Im Jugendbereich für mich das Beste. d) Ältere hören auf, die hätten in meinen Augen eh bald aufgehört, sie brauchten halt nur ein Argument, dass sie anderen in die Schuhe schieben konnten/können c) Spieldauer, bei uns im Verein hat das Bundessystem (Erwachsene) mehr Anhänger, als das Schäffler, jeder hat auf alle Fälle zwei Einzel + Doppel (durchspielen) u. natürlich planbarer. Die Mentalitäten haben sich geändert. Der überwiegende Teil will nun mal nicht mehr 3 u. mehr Stunden seine Zeit in der Halle verbringen. Alles andere will ich nicht weiter kommentieren, weil das ja so gegeben ist. Warum soll ein Heimvorteil sind nicht möglich sein? Tische u. Bälle <, darauf hat auch der Boden seine Auswirkung. In allen Hallen der gleiche Boden ist halt nicht möglich. Das war`s |
#4
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AW: Tischtennis im Wandel der Zeit
Grundsätzlich ist Weiterentwicklung wichtig. Schon alleine, um sich an die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen. Dass dabei Fehler passieren, ist völlig klar. Man sollte dabei nicht alles in einen Topf werfen: in Indien oder China sind andere Maßnahmen sinnvoll als in Deutschland, gleichzeitig muss es auch übergeordnete globale Regeln geben, die zwangsläufig nicht für jede aregiondas Optimummdarstellennkönnen.
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Stopp dem Windelmüll! |
#5
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AW: Tischtennis im Wandel der Zeit
1)der plastikball hat die ballwechsel nicht verkürzt da man weniger spin reinbekommt.grundsätzlich hat man diese Regel aus umweltschutzgründen eingeführt.es ist aber halt wieder mal ein Tropfen auf den heißen Stein solange weiterhin die flugzeuge Autos und Fabriken massenhaft ihren Dreck in die Luft bringen.kleinkariertheit ist beim tischtennis aber nicht neu.
2)die Umstrukturierungen in den einzelnen Verbänden führten zu vielen interessenkonflikten und Machtkämpfe.die Vorteile einer dünneren Struktur können durch die nachteile in der summe nicht aufgefangen werden. 3)das spielssystem sollte dem zeitgeist entsprechen da die spieler etwas weniger geworden sind und spiele schneller zu ende gehen.aber auch hier überwiegen wieder die Nachteile der mannschaftsgeist leidet zu sehr darunter und jugendliche bekommen nicht mehr so viele einsätze. 4)die jugendarbeit ist in den meisten Vereinen stark zurückgegangen.viel lieber kauft man sich ein paar Söldner ein wenn es die Möglichkeiten zulassen da muss man halt nicht so viel zeit und arbeit reinstecken.letzlich haben die änderungen den sport weiter verschlechtert.es mangelt es an der Basis bis hin rauf zu den leistungszentren und dem dttb. Geändert von Turboblock (23.09.2024 um 23:50 Uhr) |
#6
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AW: Tischtennis im Wandel der Zeit
@Turbo
du sprichst u.a. die Vereine an, mehr Jugendarbeit zu leisten. Auf deutsch bedeutet das, die Basis muss mehr investieren. Zwang können aber die Verbände deshalb nicht ausüben. |
#7
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AW: Tischtennis im Wandel der Zeit
Appelle haben nie was gebracht. Letzten Endes steigt und fällt alles mit der Jugendarbeit. Diese muss sich für die Vereine rentieren. Doch je weniger Jugendliche TT spielen, umso größer ist der Abwerbedruck. Die Ausbildervereine bleiben auf den Kosten (Trainer, Hallengebühren, Fahrten...) sitzen. In früheren Zeiten blieben genügend Jugendliche übrig. Diese Zeiten sind unwiederbringlich vorbei.
Jugendarbeit ist für die meisten Vereine nicht mehr attraktiv. Alle anderen genannten Aspekte sind zweitrangig. Entsprechende Reformen können negative Entwicklungen bestenfalls etwas abbremsen.
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Moral ist immer auch eine Kostenfrage. |
#8
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AW: Tischtennis im Wandel der Zeit
Ist ja meine Rede, dass alles an der Basis beginnt. Ansonsten muss das Förderkonzept völlig neu gestaltet werden. Bescheidwissenschaft alleine reicht nicht. Wenn ich kluge Sprüche loslasse u. sich aber nichts ändert, muss ich selbst tätig werden. Natürlich müssen dann auch die finanziellen Rahmen angepasst werden, sprich im Verein am Beitragsgefüge was ändern. Mit 30 Euro im Jahr kommt man natürlich nicht weiter. Ansonsten kann man die Nachwuchsarbeit komplett einstellen.
Dann werben wir bei den ab 40 jährigen. |
#9
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AW: Tischtennis im Wandel der Zeit
Zitat:
Da zahlen die elaborierten "Tischtennisfamilien" schon einiges im Jahr, ohne dass es wie bei Familie Stumper gleich mehrmalige China-Aufenthalte sein müssen...frage einmal Familie Rinderer wie viele Porsches das Tischtennis Engagement der Familie schon gekostet hat..ob die das alles selbst bezahlen oder inwiefern es Zuschüsse oder Sponsoren gibt, ist ja noch einmal die andere Frage.. Geändert von HansWurst123 (24.09.2024 um 17:59 Uhr) |
#10
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AW: Tischtennis im Wandel der Zeit
Ich finde in unserem Sport steht und fällt alles mit einer breiten Basis! In jeglicher Hinsicht!
Wer sind die Zuschauer in den höchsten Spielklassen? Spieler der Basis und deren Verwandtschaft! Wer sind die Zuschauer im TV oder bei Videos/Streams? Spieler der Basis und deren Verwandtschaft! Wer kümmert sich in den Vereinen um den Aufbau von Jugendarbeit? Spieler der Basis! Wer kümmert sich um die Organisation und um wichtige Funktionen innerhalb der Vereine? Spieler der Basis! usw. usw. Ich finde es wurden über die Jahre ganz viele Veränderungen vorgenommen unter dem Deckmantel ein großes "fiktives" Zielpublikum erreichen zu können. Oftmals ohne Einbeziehung und auf Kosten der Basis. Das lese ich übrigens hier ja auch sehr oft "die hätten ja eh aufgehört", "die jammern bei jeder Veränderung", "auf die paar kann man verzichten". Aber was wenn das genau die (vielleicht auch etwas älteren) waren, die sich sonst im Verein um vieles gekümmert haben? Ich finde nicht das wir in unserem Sport ein Problem mit dem Nachwuchs haben sondern eher ein Problem damit haben Ehrenamtler zu finden die sich um die Jugend kümmern und was Aufbauen im Verein. Mein persönlicher Ansatz wäre definitiv viel mehr den Breitensport zu fördern. Ich sehe in der breite unseres Sports ein ziemlich großes Potenzial, die Dunkelziffer an Spielern die schon mal paar Jahre auch im Verein gezockt haben sollte ziemlich groß sein. Meine Erfahrungen: Insbesondere erwachsene Wiedereinsteiger oder Quereinsteiger haben oft eine sehr hohe Motivation sich im Verein einzubringen. Konkrete Idee: Neuanmeldungen oder Wiederaufleben der Spielberechtigung (vielleicht nach 5 Jahren ohne gespielt zu haben) sollte nicht mit ner Gebühr bestraft werden sondern vielleicht mit nem finanziellen Anreiz für den Verein nach dem der Spieler mindestens 3 Spiele absolviert hat. Meine Vision (da spricht ja die Verbandsseite immer von): Mehr Spieler für die Basis (Spielstärke vollkommen egal) = mehr potentielle Ehrenamtler in den Vereinen + mehr Tischtennisinteressierte Zuschauer = interessant für Sponsoren. So nun dürft ihr meinen Beitrag gerne zerfetzen.
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http://youtube.com/@larskriegeltischtennis |
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