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Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
Die ITTF kennt in ihrer Liste der zugelassenen Schlägerbeläge (LARC - List of Authorised Racket Coverings) vier verschiedene Typen von Belägen:
Zitat:
Zitat:
Meine Frage ist nun folgende: Welche Auswirkungen hätte es auf den Tischtennissport, wenn alle "Long" Beläge verboten würden, und wenn zusätzlich die Regel für die Mindestreibung von Belägen auf alle Belag- Typen, also auch auf Noppen- Innen Beläge ausgeweitet würde? Dieses Thema ist kein Vorschlag. Bitte verfasst keine Antworten die einen vermeintlichen Vorschlag bewerten! Es geht vielmehr um eine Prognose, und letztendlich natürlich um die Frage ob die prognostizierten Auswirkungen in ihrer Gesamtheit -unter dem Strich- "gut" oder "schlecht" für den Tischtennissport wären. Beispielsweise könnte man prognostizieren dass ohne Lange Noppen in der Weltspitze kein Abwehrspiel mehr möglich ist, daraus schlussfolgern das das Spielsystem aussterben würde und das als schlecht für den Tischtennissport bewerten. (Das ist ausdrücklich nicht meine Meinung, sondern nur ein Beispiel!) Ein anderes Beispiel wäre die Prognose das Tischtennis weniger kompliziert würde, und damit für Kinder und Jugendliche an Attraktivität gewinnen würde. (Das ist ausdrücklich meine Meinung, aber auch nur ein Beispiel!). Ein drittes Beispiel wäre die Prognose dass das Spin- offensive Spielsystem zu dominant werden würde, und auch bei den Spin- offensiven Belägen eine Art "Abrüstung" erfolgen müsste, um die taktische Vielfalt des Spiels auf allen Leistungsebenen zu bewahren. Also, was denkt ihr, wie würde sich die Sportart verändern wenn "Anti" und "Lange Noppen" nicht mehr verwendet werden könnten? Am Beispiel der aktuell zugelassenen Dr. Neubauer Beläge: Special Defence (In), Goliath (In), Monster Classic (Long), Boomerang Classic (Long), Gorilla (Anti), Grizzly (Anti), Anti Special (Anti), A - B - S (Anti), Fighter (Long), Inferno Classic (Long), Diamant (Out), Domination (In), Leopard (Out), Pistol (Out), Tornado Ultra (Out). Die rot markierte Beläge wären nicht länger zugelassen, bzw. müssten auf ihre Konformität mit der Mindestreibungsregel hin überprüft werden (Anti). Geändert von Krulemuck (17.01.2011 um 17:30 Uhr) Grund: Beispiel für Beläge hinzugefügt |
#2
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AW: Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
Ich würd mal stark sagen, dass die Angabe für Mindestreibung von 25 Millinewton für umsonst ist!
Ein Newton ist die Kraft die man braucht um einen Körper mit der Masse 1kg innerhalb von 1 Sekunde auf 1Meter/Sekunde zu beschleunigen. Das hat mit Reibung sowas von gar nichts zu tun. 25 Millinewton sind 0,025 Newton und ich glaube nicht dass sie irgendwas mit Reibung zu tun haben. Mfg Andi Geändert von Andi 24 (17.01.2011 um 17:12 Uhr) Grund: Ja so ist es und nicht anders |
#3
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AW: Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
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#4
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AW: Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
Ah verstehe, ich habe mir nur gedacht, dass es heißen müsste Newton pro Quadratzentimeter.
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#5
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AW: Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
Ein Verbot würde die Basis sehr stark treffen. Ältere Spieler, die sich nicht mehr umstellen können oder mit Material körperliche Defizite ausgleichen, sowie Spieler mit weniger Ballgefühl und schwächeren koordinativen Fähigkeiten wären chancenlos. Denn der gegnerische Aufschlag würde zu einer unüberwindbaren Hürde. Da diese Leute häufig zu den Machern in den Vereinen gehören, hätte dies fatale Auswirkungen.
Langfristig würde sich wahrscheinlich ein einziges Spielsystem durchsetzen, nämlich der beidseitige Topspin.
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Moral ist immer auch eine Kostenfrage. |
#6
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AW: Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
Auf Profi-Ebene würden die mit Abstand interessantesten Spiele verschwinden: Angriff (Boll, Ma Long, …) gegen Abwehr (Wang Xi, Joo Se Hyuk, Chen Weixing, …).
Beispiel Final Four 2011: Die beiden einzigen Spiele, die für die meisten neutralen (!) Zuschauer wirklich interessant gewesen sind, waren Boll bzw. Baum gegen Wang Xi. Die restlichen Spiele hatten im Gegensatz zu diesen bis auf sehr wenige spektakuläre Ballwechsel nicht viel zu bieten.
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"Invincibility lies in the defence; the possibility of victory in the attack."
(Sun Tzu) |
#7
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AW: Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
Nicht nur aeltere Spieler - auch im Jugendbereich haette man weniger Optionen. Es zeigt sich ja haeufig, dass die (zukuenftigen) LN-Spieler sich durch einen besonderen "Typ" auszeichnen, der oft nicht durch Athletik gepraegt ist, sondern durch Geduld und Spass an Taktik.
Das sind oft auch diejenigen, die mit Fussball/Basketball/... nicht viel anfangen koennen. Diese Spieler wuerde man langfristig fuer das TT verlieren. @Krule: Wie du schon erwaehntest, saehe ich fuer das hochklassige (BuLi, Weltspitze) Defensivspiel ebenfalls schwarz.
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SC Wettersbach, BK KA
BBC X-Fusion TC, BTY Dignics 09c 1,9mm, Nimatsu Zerberus 0,5mm |
#8
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AW: Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
Da es hier nicht um die LN selbst geht, sondern um mögliche Auswirkungen eines Verbots hätte man das Thema besser nach "Aktuelle (und zukünftige) Regeln" verschoben.
Egal!
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Moral ist immer auch eine Kostenfrage. |
#9
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AW: Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
Ich bin der Meinung das moderne Abwehrspiel würde mittelfristig davon profitieren wenn die Spieler mit kurzen Noppen ausgebildet würden. Aktuelle Weltklasse Spieler wie Joo Se Hyuk, Chen Weixing, Wang Xi, und hoffentlich bald auch Ruwen Filus ständen natürlich vor dem Problem sich umstellen zu müssen.
Kurze Noppen können genauso "glatt" sein wie lange Noppen - also minimal 25 mN Reibung. Das bedeutet, der Effekt der sogenannten "Schnittumkehr" (Weiterleiten der Rotation) ist bei der langen Abwehr ("Schnittabwehr") mit kurzen Noppen genauso stark wie mit griffigen langen Noppen. Kurze Noppen erlauben aber mehr Techniken, die für Konterattacken benötigt werden (Mit Konter ist hier die Taktik gemeint). Im Besonderen Blocktechniken und Schüsse aus der Laufbewegung von hinten nach vorne. Das moderne Abwehrspiel wird mit kurzen Noppen einfacher umzusetzen, da es auch ohne Schlägerdrehen beidseitig taktisch variabel wird. Fragt mich nicht warum nicht mehr Abwehrspieler mit kurzen Noppen ausgebildet werden, meine Vermutung ist dass es schlicht und ergreifend so ist das es sehr einfach ist mit langen Noppen schnell Erfolg zu haben, so dass die Spieler mit Langnoppen einen Startvorteil haben, und zu dem Zeitpunkt an dem Sie ihr Spiel schon sehr weit entwickelt haben ist es für einen Materialwechsel zu spät. Weltklasse Abwehrspieler mit kurzen Noppen sind oder waren übrigens: Ding Song, Chen Xinhua und Hou Yingchao. Das sollte schon ein Stück weit ein Beweis dafür sein das moderne Abwehr mit kurzen Noppen auch gegen die besten Offensivspieler (Boll, Waldner, Ma Lin) konkurrenzfähig ist. An der Stelle auch der Hinweis das die Möglichkeit bestünde dem Defensivspiel zu helfen, indem man die offensiv- Beläge durch das Reduzieren der maximalen Belag- Dicke (beispielsweise von 4.0 mm auf 3.9 mm) etwas entschärft. Geändert von Krulemuck (17.01.2011 um 23:48 Uhr) |
#10
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AW: Welche Auswirkungen hätte ein Verbot aller Langnoppen und Antitop Beläge?
Das wirklich gefährliche/unberechenbare Material ist schon lange verboten, mit einem Anti/LN konkurenzfähig zu sein verlangt Talent und Übung. Einer der sagen würde 'Dieses Teufelszeug gehört verboten' hat m.M. nach entweder Taktikrückstand oder Trainingsrückstand oder ist zu faul nachzuschauen, mit welchem Belag gespielt wurde und was für ein Ball kommt.
Das Argument mit den Jugentlichen greift nicht, zumindest in meinem Verein/Umgebung. Ich finde es sogar teilweise alibistisch. Die wirklichen Gründe, wieso wenige Jugentliche TT spielen und noch wenigere dabei bleiben, sehe ich so: - Sportunfähige (es gibt immer mehr Kinder, die keinen Sport treiben, nicht treiben wollen und die die Phase, wo koordinative Fähigkeiten gebildet werden, verschlafen haben) - Kommen Sie trotzdem zum Tischtennis, kommt Pubertät und andere Prioritäten: XBox, Internet, Frauen, Alkoholversuche usw. - Falls überstanden, kommt die Uni oder Arbeit irgendwo weit weg und TT bleibt oft auf der Strecke oder es gibt eine langjährige Pause. - Demotivation und Einzelsportart - das Verhältnis zwischen investierter Zeit und Erfolg stimmt im TT nicht. TT üben verlangt Fleiss und Ausdauer, welche nicht immer da sind. Dazu kommen bittere Niederlagen, weil Formschwankungen, schlechter Tag, andere Spielsysteme usw. Das ist sehr brutal und demotivierend, v.a. weil es eine Individualsportart ist und man sich hinter dem Kollektiv nicht verstecken kann (in Fußball kann die ganze Mannschaft schlecht spielen und der Gegner macht trotzdem ein Eigentor, in TT geht man unter) - Konkurenz: Es gibt andere Sportarten, die mehr sexi sind, womit man Geld verdienen kann (oder länger daran glaubt, es mal tun zu können) und die einfacher durchzuschauen sind. Beispiel: Einige TT-Jugentliche, die ich kenne, spielen auch Tennis. Kommen die vom TT zum Tennis, merkt man es sofort, die spielen komisch und taktisch (Seitenschnitt, Stoppbälle, Lobs usw.). Die Tennisspieler kommen zum TT und stellen es sich sehr einfach vor: Aufschlag, Vorhand, Ende. Und scheitern an der Schnitt- und Platzierungsvielfalt und kommen zurück zum Tennis. Auf der Profiebene sehe ich ein zrundsätzliches Problem: Die wirklich interessanten Spiele kommen erst wenn sich zwei Topleute treffen. Ausnahmen gibts m.M.nach nur bei zwei völlig anderen Spielsystemen (Angriff-Abwehr, Am Tisch-Halbdistanz, Penholder-Shakehand usw.), die sind auch für den neutralen Zuschauer verständlich und es gibt mehr Ballwechsel. Kommen zwei 'Nobodies' mit der selben Taktik, gibts es kaum Ballwechsel und für den Neutralen nur viele leichte Fehler zu sehen und es wird langweilig. Dasselbe sehe ich im Tennis - Spieler X gegen Spieler Y, beide 1,90, beide mit beidhändiger RH, beide nur von der Grundlinie, beide Aufschlagdominant und aus dem Spiel kommt wenig. Ich war bei der EM live dabei, und das Damen Finale im Einzel und Doppel war ein Genuss. Ballwechsel ohne Ende, Umschaltung von Abwehr auf Angriff, und ja, es war Angriff gegen Abwehr. MfG, mil Geändert von mil (17.01.2011 um 23:33 Uhr) |
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