Doppel beginnt - wer wählt, wer schlägt?

[andile]

Hallo
hatte mich letztens mal gefragt, was bei folgender Situation richtig ist:

Doppel A wählt Aufschlag, Doppel B wählt Seite.

Spieler A1 hat den Ball, stellt sich an den Tisch, Spieler B1 möchte den Return machen, stellt sich zur Aufschlagsannahme hin. Spieler A1 möchte das nicht und gibt den Ball ab an Spieler A2, darauf hin stellt sich Spieler B2 zur Aufschlagsannahme hin.

Ich hoffe ihr versteht, was ich meine.

Gibt es heirfür eine Regelung? Denn ansonsten könnte man das ja unendlich lange weiterführen.

[aleol]

TT-Regeln Teil A

13.4 In jedem Satz eines Doppels bestimmt das
Paar, das die ersten 2 Aufschläge auszuführen hat,
welcher der beiden Spieler zuerst aufschlägt. Im
ersten Satz eines Spiels bestimmt daraufhin das
gegnerische Paar, welcher seiner beiden Spieler
zuerst zurückschlägt. In den folgenden Sätzen wird
zunächst der erste Aufschläger gewählt. Erster
Rückschläger ist dann der Spieler, der im Satz davor
zu ihm aufgeschlagen hat.

Ist also eindeutig geregelt, die Rückschläger haben also auf jeden Fall nach dem aufschlagenden Paar die Wahlmöglichkeit, sozusagen "das letzte Wort".

[andile]

Super danke!!!

[fbrams]

Sind beide Parteien gezwungen, ihre Entscheidungen zu verkünden? Streng genommen steht das glaube ich nicht in den Regeln. In diesem Absatz steht auch nicht, dass die Entscheidung überhaupt vor Beginn des Spiels getroffen werden muss, die Rückschläger können beim ersten Ballwechsel also noch während der Ball das Netz überquert wählen "wer besser kann"...
Wenn man es weiß ist es besonders für ein Rechts-/Linkshänderdoppel eine tolle Option. Die Gegner werden schon komisch gucken, wenn sie dem Linkshänder auf den Wechselpunkt servieren wollten und dann prügelt der Rechtshänder dazwischen
Muss man sich natürlich je nach Gegner überlegen, ob es danach eine Diskussion gibt und ob man die haben will.

[NicoZ]

Es steht nicht in den Regeln... aber als SR fragt man schon gleich bei der Wahl "wer schlägt auf?" ... "X schlägt als erstes auf, wer nimmt an?". Dann hat man das leidige Thema nicht.
Im übelsten Fall kann ich durchaus eine gelbe Karte für unsportliches Verhalten sehen, wenn das aufschlagende Doppel andauerd rumwechselt. Wenn sie bestimmen wollten wer als erstes von wem annimmt, dann hätten sie rückschlag wählen sollen. Oder eben Pech gehabt wenn der Gegner das gewählt hat.
Das was du a vorschlägst halte ich im Übrigen für grob und willentlich unfair.

Aber wieso überhaupt so kompliziert? Einfach vorher Fragen "Ich schlage auf; wer nimmt an?". Thema durch. Wenn einer das nicht beantworten will halte ich einen Protest für überaus gerechtfertig - kann mir aber keine Situation vorstellen, wo jemand das macht ohne bewusst (nur) zu provozieren.

[Superwetti]

na Nico was du da schreibst hat ja kein hand und Fuss wenn es nicht in den Regeln steht. Gegen was soll ich denn Protest einlegen wennder Gegner gegen keine Regel verstößt? Und warum sollte ich dem Schiedsrichter sagen wer annimmt wenn ich es nicht muss?

[Porthos]

Natürlich musst Du auf Anfrage dem Gegner und dem Schiedsrichter mitteilen, wer beim ersten Ballwechsel als Rückschläger fungiert. Meistens wird zwar keine solche Mitteilung gemacht, das führt aber fast immer schon deshalb zu keinen Problemen, weil allein aus der Position und der Körperhaltung der beiden Doppelpartner schon ersichtlich ist, wer als Rückschläger agieren wird.

Diese Mitteilungspflicht steht im übrigen auch ganz eindeutig in der weiter oben zitierten Bestimmung der Internationalen Tischtennis-Regeln. "Wer lesen kann, ist klar im Vorteil ."

[NicoZ]

...aber dass ein Affentanz mit ständigem Umstellen des aufschlagenden Doppels als Reaktion der Rückschläger-Wahl et vice versa es nicht sein kann, ist klar, oder? Die Regel (s.o.) ist eindeutig.

Auch das Aufstellen eines Spielers in üblicher Aufschlag-Position und eines anderen in Annahme-Position kann durch konkludentes Handeln als Bestimmung des Auf-/Rückschlägers gesehen werden. In unteren Ligen ist das so weit ich weiß auch durchaus üblich. (Und so einen Affentanz wie theoretisiert habe ich auch noch nicht erlebt. Und werde es hoffentlich nie.) Wenn dann noch einmal der Aufschläger wechselt, wird kaum einer was sagen, aber wenn das dann zu einem "Lustigen Wechselspiel" wird... ja, dann sollte man dem Gegner klar machen, dass sie sich jetzt gefälligst entscheiden oder dass man protestieren wird.

[Petar]

So eine Situation habe ich noch nie in Praxis erlebt.
Bei Punktspiele steht schon ein Schiedsrichter-Zettel bereit und auf dem macht man Kreuzchen - wer aufschlägt und wer annimmt. Erst dann beginnt das Spiel.
Beim Turnieren fragt der Aufschläger immer - wer nimmt den Aufschlag an? Also auch schon vor dem Spiel geregelt.
Ich sehe eigentlich kein Problem.

[Egbertschlick]

Schiedsrichter-Zettel?

Ab welcher Klasse? Bestimmt nicht auf Kreisebene.
Auch nicht auf Bezirksebene.

Bei uns macht einer Aufschlag und der Gegner stellt sich dagegen. Nur im Rechts- Linksdoppel fragt man mal wer eigentlich annimmt.