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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
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#1
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Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
Mal eine theoretische Frage, basierend auf einem Erlebniss beim letzten Punktspiel.
Folgende Situation: Der Gegner, nennen wir ihn Spieler A. Spieler A ist sehr emotional und manchmal etwas irrational. Dieser wirft im Doppel nach einem verlorenen Satz seinen Schläger in Richtung ins Netz und wird daraufhin verwarnt. Meine Mannschaftskollgen gewinnen das Doppel. Im Einzel spielt nun Spieler A gegen einen Spieler (nennen wir ihn Spieler B) aus dem Doppel und ich zähle das Spiel. Spieler A beginnt das Spiel mit einer Beleidigung (Zitat: "Halt die Fresse Psychonazi"), für die ich ihn verwarne mit einer gelben Karte. Den ersten Satz verliert er und wirft erneut seinen Schläger, diesmal in Richtung Spieler B. Daraufhin ziehe ich die gelb-rote Karte und beginne den nächsten Satz mit 1:0 für Spieler B. Satz zwei geht ebenfalls an Spieler B, woraufhin Spieler A mich mit dem Spielball abschießt, woraufhin ich noch einmal die gelb-rote Karte ziehe und den nächsten Satz mit 2:0 für Spieler B beginnen möchte. Spieler A beleidigt mich, wirft seinen Schläger in meine Richtung (beschädigt Zähltafel vor mir). Seine Mitspieler greifen ein und ich zeige erneut eine gelb-rote Karte und beginne den Satz mit 5:0 für Spieler B. Spieler B gewinnt das Spiel 3:0. Danach trete ich mein zweites Einzel an. Hier will unbedingt Spieler A das Spiel zählen, welches ich spiele. Einspielen verläuft normal. Das Spiel beginnt mit dem Aufschlag des Gegners, welches Spieler A unterbricht und mich für "illegale Annahme" verwarnt. Gegner wiederholt seinen Aufschlag, was Spieler A unterbricht, mir die gelb-rote Karte zeigt und dem Gegner einen Punkt zuspricht. Zu diesem Zeitpunkt entscheiden sich unsere Gegner, dass sie dieses Verhalten ebenfalls nicht ertragen können, weshalb sie Spieler A als Zähler entfernen und erstmal nach draußen mitnehmen. Mein Gegenüber entschuldigt sich und fragt, ob wir das Spiel noch einmal bei 0:0 beginnen wollen. Ich willige ein und gewinne das Spiel dann 3:0 Das Punktspiel endet in einem Unentschieden. Jetzt zu meinen theoretischen Fragen basierend auf dieser Situation: 1. Angenommen niemand hält Spieler A davon ab weiter so zählen, gibt es eine Möglichkeit für mich/meine Mitspieler die Situation anzufechten? 2. Ist es möglich Spieler A davon abzuhalten, wenn die Gegner zu uns kommen, zu spielen, weil er sich immer falsch verhält (diese Vorkomnisse treten das dritte mal in Folge auf)? 3. Kann man im Punktspiel so offensichtlich parteiische Schiedsrichter ablehnen als Spieler, wenn klar ist, dass diese nur parteiisch zählen wollen? Danke schonmal für die Antworten PS: Falls ich bei meinem eigenen Spiel beim Zählen einen oder mehrere Fehler gemacht habe, dann klärt mich bitte auf, damit ich es das nächste mal besser machen kann. |
#2
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AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
Wenn der Spieler im Doppel schon die gelbe Karte hatte, nimmt er bei einem Mannschaftsspiel diese gelbe Karte ins Einzel. Die nächste Verwarnung wäre also schon gelb-rot gewesen, nicht gelb. Dann nochmal gelb-rot. Und dann ist eigentlich bereits Feierabend: Rot durch den Oberschiedsrichter (dreimal gelb-rot gibt es nicht). Ntürlich ist kein offizieller OSR vorhanden. Je nach Verband ist das unterschedlich geregelt. Oft ist der MF des Gastes dann OSR.
Was soll denn bitte "illegale Annahme" sein? Zum Rückspiel würde ich beim Verband einen OSR anfordern, den ihr allerdings bezahlen müsst (kostet aber nur 'n Appel und 'n Ei...) Grundsätzlich gehören solche Spieler für lange Zeit aus dem Verkehr gezogen. Ihr solltet den Vorfall dem Verband melden, und außerdem auf euren Gegner einwirken, dass sie den Typen rauswerfen. Wie halten die das denn mit dem aus? |
#3
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AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
Danke für den Tipp mit der Kartenmitnahme. Das hätte die Sache vermutlich noch etwas weiter verkürzt, weil der letzte Satz dann noch etwas höher gestartet wäre.
Bezüglich der Aussage dreimal gelb-rot gibt es nicht: Wie ist das den geregelt ohne offiziellen OSR und qualifizierten Schiedsrichter? Wenn ich mich richtig entsinne kann ich als nicht qualifizierter Schiedsrichter ihn ja nicht nach mehrfachem Fehlverhalten für die Veranstaltung disqualifizieren. Müsste ich dann bei weiterem Fehlverhalten nach dem zweiten mal gelb-rot anders vorgehen, das also "ignorieren" und später beim Verband vormerken? Gute Frage, was mit "illegaler Annahme" gemeint ist. Ich hatte zu dem Zeitpunkt ja noch nicht einmal den Ball berührt/der Ball war noch nicht auf meiner Seite aufgekommen. Alles was ich getan hatte, war einen Schritt in den Tisch zu machen, um den Ball kurz zu legen (ohne dabei die Platte zu berühren). Meine Vermutung, warum unsere Gegner ihn aushalten ist, weil er wohl intern recht engagiert ist, mit Training geben, den Verein auf öffentlichen Veranstaltungen vertreten (ohne sich dabei so zu verhalten) und spenden. Ich nehme mal an, dass man ihn deshalb nicht so einfach loswird. Wir werden deine Tipps bezüglich der Frage eines OSR vom Verband bzw. wer OSR beim Spiel ist, wenn unser Verband da eine Regelung hat, auf jeden Fall das nächste mal umsetzen, um ein solches Fiasko so schnell wie möglich zu unterbinden. Zwei Kleinigkeiten sind mir dazu gerade noch eingefallen: 1. Wie würde man ein solches Spiel eigentlich werten, wenn ich meins verloren hätte, weil er anfängt mir z.B. alles als "illegale Annahme" oder illegaler Aufschlag abzuzählen? Kann man da bei Beweisen, z.B. Video oder so, sich irgendwo beschweren? 2. Muss der OSR vom Verband kommen, oder kann ich auch einen Kumpel aus einem anderen Verein fragen, der ne offizielle Schiedsrichterausbildung hat und schonmal als OSR eingesetzt wurde, ob er das für nen "Kasten Bier" bei uns macht? Danke schonmal für deine sehr hilfreiche erste Antwort. |
#4
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AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
Laienhafte Frage: Wäre nicht spätestens der Schlägerwurf in Richtung Spieler (wenn nicht schon zuvor die Beleidigung) ein Protestgrund? Also sofort vermerken und Protest einlegen
Der kann ja intern noch so viel machen und so sehr ich ein Freund von Emotionen im Spiel bin, das geht ja über jegliches Maß hinaus und sollte seinem Verein in aller Deutlichkeit mitgeteilt werden. |
#5
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AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
Klar an sich schon.
Es war aber zugegebenermaßen so, dass niemand bei uns 100% wusste, wie die Situation zu handeln war und unsere nummer 2 (zu dem Zeitpunkt Zuschauer) zuviel Angst hatte durch den Protest oder das frühzeitige Beenden des Einzels das Spiel zu verlieren. Entsprechend entschieden wir unz zu dem Zeitpunkt, dass ganze noch als "Ausreißer" zu behandeln. Klar gehört so ein Spieler normalerweise niemals an die Platte, aber irgendwas scheint er ja zu leisten, um dort zu bleiben (Spielt schon da, seid ich Herren spiele. Das ist jetzt 7 Jahre her) und da ist das einzige, was mir einfällt, dass er "hart" für den Verein arbeiten muss (ggf. auch in Führungspositionen. Das weiß ich nicht aus dem Kopf), was entweder dazu führt, dass er, wenn er nicht spielt, sehr beliebt ist, oder einfach nicht zu ersetzen ist. Denk z.B. Spartenleiter oder Vorstandsvorsitzender. In unserem Bezirk haben seit Jahren bei allen Vereinen die Leiter nicht gewechselt, selbst wenn sie eigtl. nicht weitermachen wollen. Er könnte z.B. argumentieren, wenn er mit Tischtennis aufhört, dann auch mit seinen Führungspositionen, Trainertätigkeiten etc. und das kann sich der Verein vermutlich nicht leisten, weil sie da niemanden haben, der als Ersatz einspringen könnte. |
#6
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AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
Weiterspielen müsst ihr auf jeden Fall, aber halt unter Protest. Falls ihr nicht weiterspielt, verliert ihr das Spiel laut Regelwerk 0:9 wegen Herbeiführen eines Spielabbruchs. Falls Euer Protest durchkommt, wird das Spiel dann gegen beide mit 0:9 gewertet.
Korrekt wäre: Sachverhalt aufschreiben mit Spielstand und Uhrzeit und das Spiel unter Protest zu Ende spielen. |
#7
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AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
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Über die Macht- bzw. Hilflosigkeit der Spieler in den unteren Ligen ohne offiziellen OSR wird Fastest115 sicherlich gerne seitenweise referieren. |
#8
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AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
Mal so generell- ich bin schockiert über solche "Auswüchse". Gibt es das öfter? Noch schlimmer ist ja, dass er in einem Ehrenamt beim Verein tätig ist.
Ich musste gottseidank noch nie Protest als Mannschaftsführer einlegen, aber wer weiß, vielleicht kommt das bald. Glaube aber, dass sich in dem geschilderten Fall beide Mannschaftsführer einig werden könnten. Mal ne fortführende Frage- was wäre, wenn der Spieler A gleichzeitig auch Mannschaftsführer des Teams und somit Oberschiedsrichter? |
#9
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AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
Dann versuch ich das ganze mal auseinander zu dröseln.
1. Wie Javaguru schon sagte: Wenn ein geprüfter und Verband für das Spiel eingesetzter OSR da ist, ist das Spiel für den Kollegen schnell mit einer roten Karte beendet. 2. Ohne einen solchen ist er etwas "schwieriger" zu seinem Recht zu kommen. Je Nach Verband ist es divers geregelt. Im WTTV ist dann eben kein OSR anwesend. In andern Verbänden heißt es dann zB Beide MF zusammen übernehmen die Aufgaben des OSR. Danns chwierig wenn A Rot sagt und B nein. Dann bleibt nur: 3. Unter Protest weiter spielen. Das bedeutet: Alle Vorkommnissse sofort mit Uhrzeit und Spielstand eintragen. Also zb Spieler A hat um 18:45 im Einzel A2-B1 beim Stande von 5-2 im 3. Satz zum Gegner X folgendes gesagt..... oder Spieler A hat um 20:30 im Einzel A2-B2 bei einer Entscheidung gegen ihn beim Stande von 3-3 im 1. Satz den Schläger Richtung Gegner geworfen...Oder eben Spieler A war beim Spiel A3-B3 als SRaT eingesetzt und Hat spieler Y einen Punkt gegeben wegen irregulärerem Rückschlag von Spieler X ohne Begründung. Er hat Spieler X danach jeden Aufschalg weg gezählt, obwohl sie korrekt waren. Spieler X hatte im Spiel davor Spieler A mehrere gelbe bzw Gelbrote Karten gezeigt wegen og. Verfehlungen. Nur so als Beispiel. UNter Protest spielen heißt, Normal weiter spielen und die Spiele von Spieler A zwar spielen aber erstmal ungewertet lassen und ohne diese mitzuzählen bis zum 9. Gewinnpunkt bzw bis alle Spiele durch sind spielen. Danach beim SL/Verband nochmal offiziell Protest einlegen mit og Begründung aus dem Spielbericht. Normalerweise sollte dann im Nachhinein eine Rote Karte ausgesprochen werden und alle Spiele nach dem Protestgrund gegen den Spieler gewertet werden. Auch eine Sperre für X Spiele wäre möglich. 4. Ist es schon eine Seltenheit, dass ein Spieler der als SRaT eingesetzt ist gelbe und Gelbrote Karten verteilt. Die wenigsten wissen überhaupt, dass sie das dürfen. Meist denken sie das dürfen nur geprüfte/unabhängige SRaT. Oder sie wissen garnicht wie das geht. Sprich wann sie welche Karte zeigen müssen und welche Folgen das hat. Oder sie denken ich hab keine Karten dabei also kann ich keine zeigen.... Außerdem habe viele Angst vor Retourkutschen/Eskalation , wie es sie ja in deinem Fall auch gegeben hat. 5. Es ist zu empfehlen für Spiele gegen diesen Spieler zukünftig einen OSR zu bestellen. Entweder kann man den Kreis/Bezirk/Verband bitten einen zu schicken auf deren Kosten , weil es bei dem Spieler öfter zu Problemen kommt. Machen die dann auch meist wenn das Problem bekannt ist, sprich sich vorher schon X andere beschwert hjaben bzw es da schon öfter Proteste gab. Falls nicht kann man einen auf eigene Kosten anfordern. Der kann dann bei Entgleisungen wie Beleidigung oder Schlägerwurf die Rote Karte zeigen und auch verhindern dass der Spieler dann als SRaT eingeteilt wird. 6. Das einzige wo du nichts gegen machen kannst, wenn der SRaT scheinbar Rachemotivierte aber den regeln entsprechende Tatsachenentscheidungen gegen dich trifft. Also zB dir jeden 2. Aufschlag mit einer Begründung wegzählt. Wenn er zB sagt: Der Ball war keine 16 cm hoch geworfen. Selbst wenn der 30 cm hoch war und er sagt es waren nur 10 dann ist das eine Tatsachenentscheidung. Und beim Aufschlag kann man ja viel falsch machen, Ball lag teilweise auf den Fingern nicht voll auf dem Handteller usw... Bälle die noch an der Kante waren, waren dann aus. Oder Bälle vom Gegner die aus waren waren dann noch dran Der andere bekommt den Aufschlag nicht. Let war Netzaufschlag... das sind dann dummerweise alles Tatsachenentscheidungen. Und ohne OSR, wenn der Gegnerische Mannschaftsführer den nicht als SRaT absetzt, dann machste da auch nichts gegen.
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Zitat Kriegela: Zu Tode geänderte Sportart - Rest in Peace - Tischtennis Me too ... TT Classic rules TT mit P-Ball ist wie S... mit einer Gummipuppe. Geändert von Fastest115 (18.11.2019 um 11:36 Uhr) |
#10
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AW: Schiedsrichter parteiisch, nach seinem eigenen Spiel
Zitat:
An der Platte verliert er wirklich weitgehend seine Zurechnungsfähigkeit - abseits davon kann man aber durchaus ein 'normales' Gespräch mit ihm führen... ich kenne ihn nur von Turnieren, wie er im Ligabetrieb auftritt, weiß ich gottseidank nicht. Eigentlich müsste man ihn spätestens nach der dritten Wiederholung für lange Zeit sperren - warum das nicht passiert, ist mir ehrlich gesagt auch nicht klar. Ich hake das für mich irgendwie als soziales Projekt ab, auch mit solchen skurrilen Gestalten zurecht zu kommen. Schwierig finde ich das aber ganz besonders dann, wenn so jemand auf Jugendliche trifft. Da kann man nur hoffen, dass dann irgendjemand vernünftiges anwesend ist, der ihm da Grenzen aufzeigt. Ist das bei Euch so geregelt? Beim BTTV haben (zumindest soweit ich weiß) beide Mannschaftsführer zusammen die Rolle des OSR - was natürlich wenig hilfreich wäre, wenn die sich nicht einigen könnten... Hatte ich aber zum Glück noch nie, dass da auch nur irgendwelche Diskussionen aufgekommen wären. |
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parteiischer Schiedsrichter, regeln |
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