Bad & Mad - Die bizarrsten Bösewichter

[Rieslingrübe]

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Was wurde hier am Stammtisch unter geneigen Filmfans nicht schon alles diskutiert: Wichtige Werke renommierter Regisseure, strahlende Helden, die besten Schauspieler(innen)....Denkwürdiges quer durch alle Genres und Epochen - von James Bond über Tatort-Krimis zu Horror, Action, Abenteuer...

Zeit, auch mal die fiesen Gegenspieler der Heroen ein wenig unter die Lupe zu nehmen. Ohne sie können viele Hauptdarsteller vor der Kamera schließlich kaum glänzen. Und nicht selten drücken diese Kreaturen der Nacht, unberechenbar, gemeingefährlich und rücksichtslos, durch ihre schockierende Andersartigkeit einem Film nachhaltig ihren Stempel auf; bescheren dem ein oder anderen Durchschnitts-Streifen durch ihr famoses Spiel erst einen Ausnahmestatus.

Unmöglich, hier allen verdienten Unholden des Kinos gerecht zu werden. Legendäre (Trieb-)Täter und Charakterdarsteller wie Klaus Kinski, Peter Lorre und Gerd Fröbe stehen nicht nur Kraft ihrer sinistren Ausstrahlung in der ersten Reihe - in meinen Augen noch vor Kultfiguren wie Vincent Price, Bela Lugosi, Lionell Atwill, Jack Nicholson, Boris Karloff, Herbert Lom oder Udo Kier.

Frägt man mich jedoch nach der für mich persönlich beklemmendsten Darstellung menschlicher Abgründe auf der Leinwand, nach dem satanischten Killer der Filmgeschichte, dem bedrohlichsten Psychopathen überhaupt, so denke ich zuallererst an Richard Widmark und sein unvergleichliches Debut im Winter 1947/48:

Widmark stand damals im Film Noir Klassiker ´Kiss Of Death´ (dt. 'Der Todeskuss') von Henry Hathaway erstmals vor der Kamera und spielte den verschlagenen Gangster Tommy Udo. - Danach ist in der Tat nichts mehr wie es einmal war, wie Kritiker Georg Seeßlen in seinem vielschichtigen Essay treffend bemerkt:

http://www.filmzentrale.com/essays/widmarkgs.htm




PS: Wer da in den Folgejahren überhaupt noch vage ran kam? Gute Frage. Wenn es einer schaffte, dann Robert Mitchum in 'Cape Fear' und 'Night of the Hunter'.


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[KÖNIGSBLAU04]

Da fällt mir spontan Klaus Kinski ein....
http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Kinski

Klaus Kinski - Je Später Der Abend (WDR-Talkshow[Teil 4 von 4]
http://de.youtube.com/watch?v=x8tBSnNOxNQ
http://de.youtube.com/watch?v=QnGkvE...eature=related
http://de.youtube.com/watch?v=bVB-WK...eature=related
http://de.youtube.com/watch?v=JP3swF...eature=related

[Rieslingrübe]

Bin ja bekanntermaßen ein großer Kinski Fan und hab ihn oben nicht von ungefähr erwähnt.

Seine ausgeflippt-exzentrischen Talkshow-Auftritte in Ehren. - Doch hier geht's um denkwürdige Rollen. Um unvergessliche Unholde auf der Kinoleinwand.
Und da denke ich bei Kinski zuvorderst an den Kopfgeldjäger Loco in Sergio Corbuccis 'Il Grande Silenzio', an den Rebellenpriester El Santo in Damianis 'Quien Sabe?', an seinen 'Aguirre', 'Jack the Ripper', den Buckligen in Leones 'Per Qualche Dollaro In Piu' (in welchem auch Gian Maria Volonté als neurotischer Bandenchef Indio brilliert und Clint Eastwood an die Wand spielt)....oder den Tierpfleger Krishna (Kinski als Wegbereiter des Bösen u. willfähriger Handlanger von 'Zinker' Günther Pfitzmann)...

...doch wie gesagt: Gegen Richard Widmark alias Tommy Udo in 'Kiss of Death' hat's jeder noch so geniale andere Darsteller schwer.


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[snah-renrew]

Ich mag die sympathischen Bösewichter am Liebsten,
so z.B. Dustin Hoffman in Hook.

[Rainer]

Mir fallen aus dem Stehgreif drei Figuren ein, die mich auf sehr unterschiedliche Art stark beeindruckt haben:

1. Allen Baron als Auftragskiller Frank Bono in "Blast of Silence", USA 1961,
2. John Anderson in der Rolle des Kavallerie-Colonel Iverson in Ralph Nelsons "Soldier Blue", USA 1970 (Wäre ich beim ersten Mal bewaffnet ins Kino gegangen, ich hätte unter Garantie auf die Leinwand geschossen),
3. Ralph Fiennes als Lagerkommandant Amon Göth in Stephen Spielbergs "Schindler's List", USA 1993.

[Tony_Iommi]

Kann da nicht wirklich mitreden, da ich ja bekanntlich keine Ahnung vom Fach habe. Am nachhaltigsten aber, hatte mich damals Max Schreck in der Rolle des Nosferatu beeindruckt.

[Tony_Iommi]

Naja, Jack Nicholson in "Shining" fand ich auch klasse. Und was die juengste Neuzeit angeht, so finde ich, dass Daniel-Day Lewis seinen Oscar vollkommen zurecht bekommen hat. Sicher nicht so finster und sinister wie die von Euch teilweise benannten Legenden, aber auf seine ureigene und subtile Art, aus meiner Sicht schlicht und ergreifend brillant. In diesem Sinne "two thumbs up" for "There will be Blood".

[Tony_Iommi]

Ach so, klar, Bela Lugosi - der meiner Meinung nach bei Weitem beste Dracula Darsteller (mag sein, dass ich dem guten Christopher Lee da Unrecht tue, aber seine Auftritte als Parade-Vampir erinnern mich eher an gefilmte Szenen, wenn z. B. ein in flagranti ertappter Ladendieb das Weite sucht). Bei "Womanizer" Lugosi aber sah die Sache schon ganz anders aus. Zumindest aus meiner bescheidenen Sicht.

[Klaus123]

Peter Ustinov ist für mich immer Nero.

Jack Nicholson ist für mich immer Joker.

Gerd Fröbe ist für mich immer Goldfinger.

Es gibt natürlich noch viele mehr, gerade unbekanntere Schauspieler.

[Todesnoppe]

Zitat von Klaus123

Es gibt natürlich noch viele mehr, gerade unbekanntere Schauspieler.

ja Richard Kiel (Beißer) hat einen hohen Wiedererkennungswert!
http://www.richardkiel.com/